Igelfutter

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Igelfutter für hilfebedürftige Stacheltiere

Igelfutter ist speziell auf die Bedürfnisse von Igeln abgestimmt. Anders als das Zufüttern von Vögeln oder auch Eichhörnchen im Winter ist das Füttern von Igeln noch nicht weit verbreitet und sollte genau abgewogen werden. Im Unterschied zu anderen Wildtieren wird das Igelfutter nicht im Winter angeboten, sondern im Herbst und im Frühjahr. Wann ein Zufüttern sinnvoll sein kann, welches Futter sich eignet und wie du dieses am besten anbietest, erfährst du hier.

Sollte man Igel füttern?

Igel sind Wildtiere und suchen sich ihr Futter in der Regel selbst. In den warmen Monaten ist es eher kontraproduktiv, den stacheligen Tieren Igelfutter zu geben, da dies ihren Tagesrhythmus durcheinanderbringen kann – es kann sogar passieren, dass sie nicht in den Winterschlaf gehen, wenn ein zu üppiges Nahrungsangebot herrscht. Außerdem werden Igel durch zusätzliche Nahrung schnell übergewichtig. Es gibt jedoch einige Situationen, in denen es sinnvoll ist, Igelfutter unterstützend zur Verfügung zu stellen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Igel in der Natur nicht mehr genügend Nahrung finden, diese aber dringend brauchen. Igel bekommen in der Regel nur einmal im Jahr Junge, die im Herbst schon ein ausreichendes Gewicht erreicht haben, um den Winterschlaf zu überstehen. Dieses liegt für Jungtiere bei etwa 500, besser 600 Gramm, ausgewachsene Tiere sollten 1000 Gramm auf die Waage bringen. Es kann aber vorkommen, dass der Wurf nicht überlebt, dann kann ein Igelweibchen ein weiteres Mal Junge haben. Durch das kargere Nahrungsangebot im Herbst kann es sowohl für die Igelkinder als auch für die Mutter schwierig sein, sich genug Gewicht für den Winterschlaf anzufressen. Außerdem kannst du die geschwächten Stacheltiere im Frühjahr mit Igelfutter unterstützen, wenn sie aus dem Winterschlaf erwacht sind, das Nahrungsangebot aber noch knapp ist – beispielsweise durch anhaltenden Frost. Es kann also sinnvoll sein, Igeln Futter anzubieten, du solltest dich damit allerdings auf den Herbst bzw. das Frühjahr beschränken.

Was fressen Igel am liebsten?

Igel sind Insektenfresser und ihr Speiseplan umfasst vor allem Asseln, Ameisen, Tausendfüßler, Spinnen und andere Insekten, aber auch Schnecken, Regenwürmer und Larven. Sie verspeisen auch hin und wieder tote oder bereits verweste Tiere wie Fische, Vögel oder kleine Nager. Igel fressen keine Nüsse, Obst oder Gemüse und sind laktoseintolerant – du solltest ihnen daher auf keinen Fall Milch oder Milchprodukte füttern.

Was zeichnet gutes Igelfutter aus?

Gutes Igelfutter entspricht der natürlichen Ernährung der Stacheltiere und enthält viel tierisches Protein, am besten auch Insekten. Wenn du fertiges Igelfutter kaufen möchtest, solltest du die Zutaten genau prüfen. Es sollte folgende Eigenschaften haben:

  • mehr als 75 % tierisches Protein 
  • enthält Insekten 
  • lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe 
  • ohne Zucker 
  • ohne Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe  

Spezielles Igelfutter sollte diese Kriterien erfüllen, dann kannst du es ohne Bedenken hilfebedürftigen Igeln im Garten zur Verfügung stellen. So können sie auch kurz vor dem Winterschlaf noch ein ausreichendes Gewicht erreichen, um die Ruhephase zu überstehen.

Wie finde ich das passende Igelfutter?

Wenn du Igeln in deinem Garten zur Unterstützung Futter anbieten möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, direkt fertiges Igelfutter zu kaufen. Dieses Spezialfutter ist auf die Bedürfnisse der stacheligen Tiere abgestimmt und enthält alles, was sie brauchen, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten oder im Frühjahr wieder zu Kräften zu kommen. Bei Igelfutter hast du die Auswahl zwischen Nass- und Trockenfutter, welches du jeweils einzeln oder gemischt füttern kannst. Steht nur Trockenfutter zur Verfügung, musst du unbedingt auch Wasser bereitstellen – wie bei Hunden und Katzen. Übrigens kannst du Igeln auch Katzen-Nassfutter geben und dieses mit Igel-Trockenfutter mischen. Auch ein ungewürztes, in neutralem Öl gebratenes Ei ist ein willkommener Leckerbissen.

Wie und wann füttert man Igel am besten?

Igel gehen nachts auf Nahrungssuche. Um ihren Tagesrhythmus nicht durcheinanderzubringen oder die selbstständige Futtersuche in der Nacht zu verhindern, solltest du Igelfutter nicht über Nacht stehen lassen. Außerdem haben auch andere Tiere wie Katzen, Mäuse, Ratten und Marder Interesse daran und du könntest nicht sichergehen, dass es die Stacheltiere fressen. Am besten bietest du das Zusatzfutter in der Morgendämmerung an und räumst Reste später weg. Für Vögel oder Eichhörnchen kannst du ein Vogelhaus oder ein Nussdepot aufstellen, doch was eignet sich als Gefäß für Igelfutter? Am besten nimmst du eine flache Schale, die sich mit kochendem Wasser reinigen lässt, um mögliche Parasiten und deren Eier zuverlässig abzutöten. Hierfür sind zum Beispiel lange Untersetzer für Blumenkästen super geeignet. Sicherheitshalber solltest du beim Umgang mit dem Gefäß (Einmal-)Handschuhe tragen und dir hinterher gründlich die Hände waschen.

Unser Fazit: Igelfutter hilft Igeln in Not

Wenn Igel, besonders Jungtiere und stillende Igelmütter, im Herbst nicht genug Nahrung finden und ihr Idealgewicht für den Winterschlaf noch nicht erreicht haben, kann es sinnvoll sein, Igelfutter als Unterstützung anzubieten. Achtest du auf artgerechte Zusammensetzung und Darreichung, kannst du den stacheligen Gartenbewohnern vor dem Winter oder im Frühjahr mit speziellem Igelfutter helfen.