Reiten im Winter – darauf solltest du achten

23421
0

Reiten in der kalten jahreszeit

Reiten in der kalten Jahreszeit kann für dich und dein Pferd eine Herausforderung sein. Denn wenn der Winter vor der Tür steht, bedeutet das kurze Tage mit wenig Tageslicht, da die Dämmerung bereits nachmittags eintritt, frostiges oder verschneites Wetter, nasse oder stürmische Tage. Aber egal wie das Wetter auch sein mag, dein Pferd möchte bewegt werden. Damit ihr beide bestens durch diese kalte Zeit kommen könnt, erfährst du hier ein paar Tipps, worauf du achten solltest.

Winter – die dunkle Jahreszeit

Je nachdem, wann du im Winter mit deinem Pferd ausreitest, wird es bereits dunkel sein. Denn zu dieser Jahreszeit fängt es schon am Nachmittag an zu dämmern. Damit dein Pferd und du eine Chance habt, bei eurem Ausritt besser gesehen zu werden, gibt es ein paar Hilfsmittel. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du in der Nähe von Straßen unterwegs bist oder auch auf Wegen reitest, die auch Autos passieren könnten.
Die gängigsten Hilfsmittel sind Utensilien, die mit Reflektoren ausgestattet sind. So kannst du dein Pferd nicht nur mit Reflektoren versehenen Bandagen, sondern auch mit einer entsprechenden Decke oder Trense für die Dunkelheit versehen. Du als Reiter kannst dich ebenfalls ausstatten. Mit Weste und einer Reiterlampe wirst du nicht nur besser gesehen, sondern kannst auch selbst besser deine Umwelt wahrnehmen. Es gibt sogar Westen für die Dunkelheit, wo sich auf dem Rücken nicht nur Reflektorstreifen befinden, sondern auch Aufschriften, um die Autofahrer zu warnen.
Reitest du mit Hund, sollte dein Hund natürlich auch für alle Verkehrsteilnehmer sichtbar sein. Über Blinkhalsbänder und Reflektormäntel ist da ebenfalls einiges möglich.

Du als Reiter brauchst auch Schutz im Winter

Im Winter zu reiten, kann dir einiges abverlangen. Das kalte oder nasse Wetter zerrt am Körper und benötigt viel Energie. Um möglichst wenig Wärme zu verlieren und gesund und munter zu bleiben, kannst du dich mit der passenden Reitbekleidung ausstatten. So gibt es gegen Kälte Thermostiefel und auch Thermohosen. Beides hält dich warm und die Thermostiefel schützen vor Wind und Nässe. Bei den Thermohosen gibt es verschiedene Modelle. Suche dir diejenige aus, in der du dich am wohlsten fühlst.
Da wir Menschen über den Kopf sehr viel Wärme verlieren, bietet es sich zudem an, neben dem Reithelm eine Mütze oder ein Stirnband für die Ohren zu tragen. Zusätzlich können ein Schal und/oder eine hochgeknöpfte Jacke deinem Hals Schutz bieten. Die Jacke sollte dich auch vor Wind und Kälte schützen. Manche Jacken haben sogar Reflektoren integriert.
Zu guter Letzt brauchst du noch Handschuhe. Auch da gibt es viele verschiedene Varianten. Du solltest darauf achten, dass die Handschuhe nicht zu dick sind, sodass du deine Finger noch ordentlich bewegen kannst.

Sicherheit geht vor

Wenn es draußen verschneit ist, ist die Sicht meist nicht besonders gut. So fällt es auch schwer, rutschige Untergründe oder vereiste Flächen unter der Schneedecke zu sehen und zu erkennen. Falls du unsicher sein solltest, gehe kein Risiko für dich und dein Pferd ein. Wenn dein Pferd nämlich ausrutscht und deswegen stürzt, kann es für euch beide gefährlich werden.
Wenn du dir auf den Wegen oder im Gelände sicher bist, dann genieße den Ausritt mit deinem Pferd.

Aufwärmen ist wichtig

Gerade in der kalten und nassen Jahreszeit braucht dein Pferd etwas Zeit, um von der Muskulatur her warm zu werden. Das heißt reite erst im Schritt, um es auf „Betriebstemperatur“ zu bekommen. Ideal wären dafür mindestens 15 bis 20 Minuten. Das ist schonend für die Muskulatur und dein Pferd kann sich nicht so schnell verletzen.

Nach dem Reiten ist vor dem Reiten

Nicht nur vor dem Reiten solltest du einiges beachten, sondern gerade nach dem Reiten ist die richtige Umsorgung wichtig. Seid ihr nämlich fertig mit eurer Arbeit, solltest du deinem Pferd eine Abschwitzdecke auflegen. Wird es nicht mehr gearbeitet, kann es sehr schnell auskühlen und gerade, wenn es geschwitzt ist, ist eine Erkältung vorprogrammiert. Über die Abschwitzdecke kann die Feuchtigkeit nach außen abgegeben werden. Gleichzeitig ist dein Pferd vor eventueller Zugluft geschützt.

Überforderung ist fehl am Platz

Gerade im Winter kann es schnell passieren, dass wir uns zu viel zumuten. Wenn der Wald schön verschneit ist oder wenn die Sonne den frostigen Boden erleuchtet, reiten wir vielleicht eine Runde mehr oder nur mal eben noch ein Stück weiter. Doch Vorsicht! Die Kälte kann für dich und dein Pferd anstrengend sein. Vor allem weil die kalten Temperaturen deinem Stoffwechsel und dem deines Pferdes einiges abverlangen. Das Immunsystem läuft zu Höchstform auf und wir benötigen viel mehr Energie, um uns warm zu halten. Das gilt speziell für dein Pferd, wenn es geschoren ist und nicht das dicke Puschelfell hat. Passe also deine Ausritte deinem Körper und vor allem dem deines Pferdes an. Kleinere Pausen können euch Kraft geben.

Ernährung anpassen

In der kalten Jahreszeit können die Pferde nicht auf die Wiese und frisches Grün fressen. Da bleibt meist nur Heu, Heulage, Luzerne oder Ähnliches übrig. Mit Saftfutter wie Möhren, Rote Beete oder auch Äpfel kannst du deinem Pferd in der Zeit etwas Gutes tun. Auch solltest du den erhöhten Energiebedarf bedenken und das Kraftfutter oder auch andere Futterkomponenten anpassen und gegebenenfalls ergänzen.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert