Minenhund oder auch Panzerabwehrhund

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Minenhund

In Kriegsgebieten wurden früher gerne Hunde eingesetzt. Sowohl während, als auch nach dem Krieg kamen die sogenannten Minenhunde zum Einsatz. Doch Minenhund war nicht gleich Minenhund, denn es gab zwei verschiedene Aufgaben, die solche Hunde auszuführen hatten, daher wurden sie je nach Einsatzgebiet unterschiedlich bezeichnet: Minensuchhund und Panzerabwehrhund. Für letzteren war seine Aufgabe leider eine einmalig auszuführende, denn tragischer Weise hat der Hund sie nicht überlebt.

Wieso gab es den Minenhund?

Der Minenhund spielte eine große Rolle in Kriegsgebieten. Im Gegensatz zu dem Minensuchhund, der nach einem Krieg intakte Minen im Boden aufspürte, um beispielsweise spielende Kinder zu schützen, die die Minen möglicherweise auslösten, kam der Panzerabwehrhund aktiv während des Krieges zum Einsatz. Diese Hunde wurden trainiert, um die eigene Seite und ihre Soldaten zu unterstützen. Dabei wurden sie wie eine Waffe gegen die feindliche Seite eingesetzt.

Glücklicherweise erwies sich der Einsatz der Hunde als nicht allzu erfolgversprechend, sodass die Vierbeiner nur für kurze Zeit als Panzerabwehrhunde verwendet wurden.

Was war die Aufgabe von Panzerabwehrhunden?

Der Job des Panzerabwehrhundes war leider sehr traurig. Im Zuge eines Krieges ist es nicht ungewöhnlich, dass auch Tiere mit ihren jeweiligen besonderen Fähigkeiten gegen das feindliche Lager eingesetzt werden. Früher ritt man noch zu Pferd in die Schlacht, setzte Brieftauben ein, nutzte Lasttiere, Sanitätshunde und eben auch die „tierischen Bomben“. Dies wurde mithilfe von Hunden auf dem Schlachtfeld in die Tat umgesetzt – insbesondere im Zweiten Weltkrieg. Den Hunden wurde ein Sprengsatz um den Rücken geschnallt und dieser meist mit einem Knickzünder versehen. Anschließend wurden die Hunde zum Gegner geschickt oder sie sollten unter einen feindlichen Panzer kriechen und diesen sprengen.

Erfolgsquote

Zum Glück der folgenden Hunde, die ebenso als Minenhund noch hätten eingesetzt werden sollen, erledigten die Hunde ihren Job nicht erfolgreich und zuverlässig. Es war keineswegs ein Fehler der Hunde, sondern auf die Trainingsweise zurückzuführen.

Während der Ausbildung der Hunde wurde logischerweise nur mit den eigenen Panzern und Soldaten trainiert. Dabei wurde Futter unter die Panzer gelegt. Die Soldaten motivierten ihre Hunde, darunter zu kriechen. So verbanden die Tiere den dortigen Geruch mit der einzunehmenden Zielposition. Sie orientierten sich später also an dem ihnen bekannten Öl-/Schmiergeruch und liefen auf dem Schlachtfeld mit dem Sprengsatz schließlich unter die eigenen Panzer, statt unter die der gegnerischen Seite.

In der Praxis hatten vor allem die Sowjets diese Methode im Kampf gegen die Deutschen erfolglos angewandt. Eine russische Panzerdivision musste sogar wegen der Panzerabwehrhunde 1942 den Rückzug antreten. Später wurden effektivere Panzerabwehrmaßnahmen, wie spezielle Panzerabwehrhandwaffen, verfügbar, sodass auch der weitere Einsatz von Hunden nicht mehr nötig schien.

Fähigkeiten der Hunde

Die Menschen haben erkannt, welche Fähigkeiten Hunde mitbringen und setzen diese heutzutage bewusster ein. So werden die Vierbeiner um einiges erfolgreicher mit ihrer beeindruckenden Nase verwendet. Sie arbeiten als Such- und Spürhunde oder dürfen ihrem natürlichen territorialem Verhalten als Wach-und Meldehund nachkommen. Aber auch gegen mögliche Feinde werden die Hunde als Schutz- und Herdenschutzhunde effektiver eingesetzt als zu Zeiten des Panzerabwehrhundes. Die meisten Menschen schätzen ihren eigenen Vierbeiner glücklicherweise als Familien- bzw. Begleithunde.

Dennoch ist es wichtig zu erkennen, dass Hunde tatsächlich gern eine Aufgabe haben und dieser nachkommen wollen. Sie wurden ursprünglich als Arbeitstiere mit einer bestimmten Funktion oder Aufgabe gezüchtet. Je nach Rasse ist dieser Arbeitswille und Wunsch nach geistiger oder körperlicher Tätigkeit heute noch entsprechend ausgeprägt. Daher ist es sinnvoll, dem eigenen Hund etwas Abwechslung und Auslastung im Alltag zu bieten. Es gibt viele Hundesportarten, die den meisten Fellnasen, gemeinsam mit ihrem Halter, großen Spaß machen. Aber auch das Erlernen eines neuen Tricks oder Schnüffelspiele lassen sich Zuhause unkompliziert umsetzen und den Hund gezielt seine Nase benutzen.

Suchspiel für Zuhause

Vielleicht hast du Lust, es auch einmal gemeinsam mit deinem Hund auszuprobieren? Verstecke einfach ein paar Leckerchen in der Wohnung und lasse sie anschließend von deinem Hund aufspüren. Lege die Leckerlis zunächst recht offensichtlich irgendwohin und steigere dich nur allmählich im Schwierigkeitsgrad, damit dein Vierbeiner nicht die Lust verliert. Er soll am Anfang erst einmal verstehen können, worum es geht, und wie das neue Spiel funktioniert. Schnell wird er begreifen, dass er seine Nase verwenden kann, um so am schnellsten zum Ziel zu gelangen, statt nur mit den Augen zu suchen. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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