Katze im Alter – schöner Lebensabend für die Katze
Ab wann ist meine Katze alt?
Eine konkrete Grenze zum Seniorenalter zu ziehen, ist bei Katzen ebenso schwierig wie bei Menschen. Jedes Individuum altert anders und je nach dem Charakter des Tieres nimmt das Herrchen beziehungsweise das Frauchen das Älterwerden des Tieres anders wahr. So kann zum Beispiel ein 12 Jahre alte Kater durchaus agiler sein als ein nur 8 Jahre altes Tier. Eng verbunden mit der Lebenserwartung sind auch die Lebensgewohnheiten der Katze: Während Tiere, die hauptsächlich im Haus oder in der Wohnung ihre Zeit verbringen, dort vor vielen Gefahren behütet sind, leben Katzen mit viel Freigang gefährlicher; sei es, dass sie sich bei anderen Straßenkatzen mit einer ansteckenden Krankheit infizieren, oder, dass sie einen Unfall zum Beispiel mit einem Auto haben.
Auch wenn so manch vierbeiniger Methusalem bis zu 25 Jahre alt wird, ist das eben nur eine glückliche Ausnahme, keinesfalls jedoch die allgemein gültige Regel. Generell kann man von einer Lebenserwartung bei deutschen Hauskatzen von um die 14 Jahre ausgehen. Zieht man ähnlich wie bei uns Menschen ganz grob ein Drittel von dieser Lebenserwartung ab, um den Eintritt in das Seniorenalter zu bestimmen, erhält man als Richtwert ein Alter von circa 10 Jahren. Ergo ist eine Katze mit 10 oder mehr Jahren auf ihrem flauschigen Katzenbuckel alt und sollte auch dementsprechend behandelt sowie gepflegt werden.
Symptome des Alters
Vergleichbar mit der Entwicklung beim Menschen verändert sich auch die Katze im Alter. Dabei ist die Veränderung erst schleichend, dann aber, sobald sich die ersten Symptome manifestieren, offensichtlich und unabänderlich. Man kann dabei zwischen dem physischen und psychischen Bereich unterscheiden. Körperlich geht die Agilität zurück und die Leistung der Sinnesorgane lässt nach, womit der vierbeinige Freund immer schlechter sehen, hören, riechen oder schmecken kann. Die Katze braucht zunehmend mehr und fortschreitend längere Erholungspausen. Selbst robuste Katzennaturen kränkeln im Seniorenalter leichter. Ebenso nimmt die Wahrscheinlichkeit einer oder mehrerer chronischer Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Niereninsuffizienz, Schilddrüsenüberfunktion, Gelenkverschleiß oder Knochenschwund zu. Die Katze kann sich immer schlechter bewegen und wird träge. Der Jagdtrieb und die Jagdfähigkeit beginnen zu erlöschen. Da sie ihre Nahrung nicht mehr so gut abtrainieren kann und zudem ihr Stoffwechsel zunehmend träger wird, droht ein Teufelskreis.
Die Katze setzt immer mehr Fett an, womit ihre Trägheit noch weiter zunimmt. Aber auch das genaue Gegenteil ist möglich und nicht minder gefährlich: Wenn eine Katze ihren Geruchs- und Geschmackssinn zunehmend verliert, nimmt sie eventuell zu wenig oder zumindest temporär gar keine Nahrung mehr auf, woraus sich eine Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen ergeben kann. Im Zusammenhang mit einer gestörten Nahrungsaufnahme sind auch Zahnschmerzen ein häufiges Problem. Unter dem Alter leidet ebenso das Gehirn des Vierbeiners: Dessen Leistungsfähigkeit geht immer mehr zurück, worunter die ehemals rasche Auffassungsgabe und der Trieb, Neues zu entdecken und auszuprobieren, leidet. In diesem Zusammenhang ist zudem eine Demenz – ähnlich der beim Menschen – keinesfalls ausgeschlossen. Neben physischen Veränderungen kann sich damit einhergehend auch die Psyche der Katze verändern. So ist es möglich, dass aus einem Tier, das in seinen frühen Jahren eine gewisse Distanz zum Menschen gewahrt hat, ein äußerst umgängliches Kuscheltierchen wird.
Was kann ich für meine Katze im Alter tun?
Waren Tierarztbesuche in den jungen Jahren der Katze eher selten und unregelmäßig, solltest du mit zunehmendem Alter des Tieres die Frequenz deutlich erhöhen. Konkret solltest du alle halbe Jahre deinen geliebten Vierbeiner zum Routinecheck beim Tierarzt deines Vertrauens bringen. Merkst du, dass dein Tier akut Schmerzen hat, solltest du es selbstverständlich umgehend zum Veterinär bringen.
Achte bitte darauf, dass deine Katze im Alter regelmäßig und stets angemessen trinkt und isst. Beides nicht zu viel und nicht zu wenig! Du solltest zudem die Ernährung deines Lieblings seniorengerecht umstellen. Um die Nieren zu schonen, bietet sich spezielles leicht verdauliches Katzenfutter an. Oft ist darin auch bereits eine Extraportion an Nährstoffen enthalten, welche Arthrose und Arthritis vorbeugen oder zumindest in ihrer Entwicklung einbremsen. Bei Zahnproblemen empfiehlt es sich, das Essen vorab in kleine Stücke zu zerkleinern. Um das Tier nicht zu überfordern, sollte die neue Nahrung nach und nach in kleinen Schritten eingeführt werden; am besten mischt man erst ein wenig unter das bekannte Fressen und steigert dann den Anteil der neuen Nahrung mit der Zeit kontinuierlich bis der Seniorenmix 100% des Futters ausmacht.
Egal ob deine Katze früher eher Alleingänger oder schon immer sehr auf dich als Person fixiert war, im Alter ist sie auf dich und deine Unterstützung mehr denn je angewiesen. Sobald sie träge wird, halte sie so lange wie möglich auf Trab. Und sobald sie müde ist, kuschel mit ihr innig.
Wenn du all das beachtest, hat das Seniorenalter deiner Katze viel von seinem Schrecken verloren. In einem melancholischen Sinne schreibst du gemeinsam mit deinem Liebling ein zwar letztes, aber dafür ungemein intensives Kapitel eurer Beziehung, an das du dich immer gerne erinnern wirst.
Dank für diesen hervorragenden Artikel.Ich mag Deine Webseite!
Als meine Katze noch jung war, sah ich keinen Anlass dafür, diese von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Ich wusste aber nicht, dass ich mit fortgeschrittenem Alter meiner Katze diese jedes halbe Jahr zum Tierarzt bringen sollte. Sehr nützlich fand ich außerdem den Tipp, zur Schonung der Niere spezielles, leicht verdauliches Katzenfutter zu erwerben – vielen Dank von mir und meiner Katze!