Den Hund belohnen: so machst du es richtig
Womit kann ich meinen Hund belohnen?
Eine Belohnung muss etwas Besonderes sein. Einen eher grundsätzlich mäßig motivierten Hund bekommst du mit einem trockenen Futterbrocken, den du ihm morgens von der Ration abgezogen hast, nicht über den Agiltiy-Parcours gescheucht. Damit deine Belohnung also wirklich ankommt, musst du zuerst herausfinden, was dein Hund liebt.
Futter
Leckereien lösen Glücksgefühle aus und wir belohnen uns gern selbst mit einem schönen Stück Kuchen. Geht auch bei deinem Liebling die „Liebe durch den Magen“? Dann ist die Belohnung mit Futter für ihn genau richtig. Vor allem, wenn dein Hund etwas Neues lernt, kannst du mit vielen kleinen Leckerchen optimal jeden einzelnen Ansatz, der in die richtige Richtung geht, belohnen.
Ein weiterer Vorteil: Mit einem Leckerchen lässt sich der Hund „dirigieren“. Du kannst ihm so beispielsweise über die Bewegung des Futters in deiner Hand um seinen Körper herum das Kreiseln beibringen. Ist die Bewegung richtig ausgeführt, folgt am Ende die Belohnung.
Du kannst auch eine Leckerchen-Hierarchie aufbauen: Ein kleines Stück gibt es für eine einfache Übung, einen „Jackpot“ mit köstlichen Käsewürfeln oder Fleischwurst gibt es dann, wenn dein Hund etwas wirklich richtig gut gemacht hat. Je höher die Anforderung ist, desto reizvoller darf auch die Belohnung ausfallen.
Spiel
Die Belohnung über das Spiel ist für Hunde mit einem ausgeprägten Spiel- und Bewegungstrieb häufig die größte Freude, die du ihnen machen kannst. Sie bietet sich vor allem als Belohnung nach einer längeren konzentrierten Trainingseinheit an, etwa nach der Nasenarbeit. Damit kannst du wunderbar zeigen: „Das hast du gut gemacht, jetzt darfst du toben.“ Auch lösen die Hunde über die Bewegung des Spiels die Anspannung auf, die sie aufgebaut haben, wenn sie beispielsweise eine Zeitlang ruhig im „Bleib!“ liegen mussten, obwohl um sie herum alle wild tobten. Das Werfen eines Balls oder – je nach Vorliebe – ein kurzes Zerrspiel ist in diesem Augenblick genau richtig.
Worte
Menschen verbinden Emotionen ganz selbstverständlich mit Worten, und so wird unser ehrliches Lob, egal ob in Form von Futter oder Spiel, fast immer von Worten unterstützt. Das ist auch gut, denn so verbindet der Hund nach einer Weile, dass mit den Worten „Fein gemacht!“ ein köstliches Leckerchen verbunden ist. Und es wird nicht lange dauern, und das ausgesprochene Lob allein zeigt unserem Hund, dass er etwas richtig gemacht hat.
Mein Extra-Tipp
Achte auf deine Stimmlage
Hunde reagieren gut auf hohe Töne, die mit viel Überschwang hervorgebracht werden. Frauen haben es da leicht, Männern fällt es manchmal schwer. Da hört sich ein „Prima!“ genauso an wie ein „Wehe dir!“. Übe also ruhig einmal deine Lobworte, bis du merkst, dass der Hund freudig darauf reagiert.
Allerdings kann die verbale Belohnung einen Hund auch in Erregung versetzen, die gerade in dem Augenblick nicht wünschenswert ist. Ein mit hoher und freudiger Stimme vorgebrachtes „Fein gemacht!“ lässt manchen Hund aus dem Liegen hochschnellen – und schon hast du die Übung unterbrochen. Passe deine Stimme also immer der Situation an – einmal ein überschwängliches Lob, ein anderes Mal ein ruhiges, freundlich zugewandtes Wort.
Wann soll ich meinen Hund belohnen?
Eine Belohnung, das zur falschen Zeit kommt, verpufft wirkungslos. Doch den richtigen Zeitpunkt zu finden, hört sich leichter an, als es ist. Gerade dann, wenn dein Hund etwas Neues lernen soll, muss schon der Ansatz gelobt werden. Wenn du dann erst noch umständlich ein Leckerchen aus der Tasche oder den Ball aus dem Rucksack holen musst, ist es zu spät: Der Hund kann keine Verbindung mehr herstellen zwischen seinem Handeln und der Belohnung.
Passe die Belohnung der Leistung an
Passe mit der Zeit deine Belohnung dem Trainingsstand deines Hundes an: Wenn du ständig ein Verhalten lobst, das eigentlich selbstverständlich ist, nimmst du der Belohnung das Motivierende und Besondere.
Den Hund belohnen mit Augenmaß
- Belohne anfangs jede Kleinigkeit, wenn es darum geht, ein neues Kommando zu erlernen.
- Später wird nur noch das Ergebnis der Übung belohnt. Also wenn das Kommando korrekt bis zum Ende ausgeführt wurde.
- Lässt sich das Verhalten zuverlässig abrufen, kann die Belohnung auch langsam kleiner ausfallen. Wechsel ab zwischen einem großen und einem kleinen Lob, also beispielsweise Leckerchen und Lobwort. So bleibt es für den Hund interessant.
Dieser Text wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Regina Rademächers: