Reisekrankheiten beim Hund

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Reisekrankheiten beim Hund

Der nächste Urlaub steht an und du möchtest gerne gemeinsam mit deinem Hund in den Mittelmeerraum verreisen. Dort gibt es dabei so manche Krankheit, mit der sich dein Hund infizieren könnte. Wir möchten dir mögliche Reisekrankheiten beim Hund vorstellen und dir dabei helfen, eine Erkrankung mit dem passenden Schutz wirkungsvoll zu verhindern.

Typische Reisekrankheiten

Die klassischen Hundekrankheiten in den Urlaubsgebieten des Mittelmeerraumes sind die Giardiose, die Leishmaniose, die Babesiose, die Ehrlichiose, die Dirofilariose und die Tollwut. Viele dieser Krankheiten werden durch Zecken und Stechmücken übertragen. Gegen einige kannst du deinen Hund impfen lassen. Hierzu kann dich dein Tierarzt beraten.

Giardiose

Diese Krankheit wird durch Darmparasiten hervorgerufen. Die einzelligen Giardien heften sich an die Dünndarmschleimhaut und schädigen diese. Sie sind hartnäckig und mitunter schwer zu bekämpfen. Das Hauptsymptom einer Giardiose ist schleimiger Durchfall, der auch blutig sein kann. Häufig tritt er abwechselnd mit normaler Kotkonsistenz auf. Giardien sind leicht übertragbar, denn die von infizierten Tieren ausgeschiedenen Zysten sind auch außerhalb des Wirtstiers lange infektiös. Sie können zum Beispiel beim Trinken verunreinigten Wassers (z. B. aus Pfützen) leicht aufgenommen werden. Giardien sind auf den Menschen übertragbar. Personen mit schlechterem Immunsystem sind eher gefährdet. Vor allem kleine Kinder solltest du deshalb von infizierten Hunden fernhalten.

Leishmaniose

Die Leishmanien werden durch den Stich der Sandmücke übertragen. Diese Mücke kommt vor allem im Mittelmeerraum und im nahen Osten vor. Aber auch in Deutschland wurde sie vor kurzem vereinzelt nachgewiesen. Vom übertragenen Erreger werden die inneren Organe geschädigt. Für den Besitzer eher zu erkennen sind Veränderungen der Haut des Hundes, vor allem im Kopfbereich. Je nach Herkunft der Hunde sind bis zu über 50% der Tiere von Leishmaniose befallen. Die Krankheit endet unbehandelt in den allermeisten Fällen tödlich. Eine Heilung ist nahezu ausgeschlossen, erkrankte Hunde brauchen fast immer lebenslänglich Medikamente. Auch Menschen können an Leishmaniose erkranken. Übertragen wird die Krankheit dabei über offene Wunden oder den Stich der Sandmücke.

Babesiose

Die Babesien sind einzellige Blutparasiten, die die roten Blutkörperchen zerstören. Bei einem erkrankten Hund zeigt sich ein Befall durch hohes Fieber und Mattigkeit, in schweren Fällen setzt der Hund roten Urin ab und hat Gelbsucht. Eine akute Babesiose ist ein Notfall. Die Behandlung der Erkrankung ist möglich, aber nicht einfach und unter Umständen mit starken Nebenwirkungen verbunden. Schildzecken sind die Überträger. Früher kam die Babesiose als klassische Reisekrankheit vor allem im Mittelmeerraum vor. Durch die verstärkte Einfuhr von Hunden aus diesem Gebiet tritt die Krankheit mittlerweile auch regelmäßig in Deutschland auf.

Ehrlichiose

Der Erreger dieser Erkrankung ist ein Bakterium (Ehrlichia canis), das durch die braune Hundezecke übertragen wird. Ehrlichiose kommt im Mittelmeerraum und in den Tropen sowie Subtropen gehäuft auf. Etwa 8-20 Tage nach dem Zeckenbiss treten zum ersten Mal unspezifische Symptome auf. Der Hund ist lethargisch und fiebrig, hat gelegentlich Atembeschwerden und keinen Appetit. Bleibt die Erkrankung jetzt unerkannt, wird der Hund sehr wahrscheinlich chronisch und unheilbar erkranken. Es folgt eine bis zu mehrjährige Phase ohne Symptome. Dann kehrt die Krankheit allerdings oft mit voller Wucht zurück. Der Hund zeigt Blutungsneigung, kann Gelenkbeschwerden und eine Hirnhautentzündung entwickeln. Eine Behandlung solcher akuten Schübe ist oft möglich, aber der Erreger kann so gut wie nie vollständig bekämpft werden.

Herzwurm (Dirofilariose)

Auch der Herzwurm wird über Insekten übertragen, nämlich durch Stechmücken. Über sie gelangen junge Wurmlarven in das Blut des Hundes. Diese wandern über die Gefäße in das Herz des Hundes und entwickeln sich dort zu erwachsenen Würmern, die unglaubliche 30 cm lang werden können! Auch die Lunge kann durch die Parasiten geschädigt werden. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ein Hund mit einem solchen Herzwurmbefall weniger belastbar ist und gegebenenfalls Husten oder Atemnot zeigt. Die Behandlung einer manifesten Erkrankung ist auch hier schwierig, aber möglich. Besser ist es jedoch meist, einen Hund nach der Reise in ein gefährdetes Gebiet mit einem passenden Mittel zu entwurmen.

Tollwut

Ein von Hundehaltern oft verkanntes Problem bei der Reise mit Hunden ins Ausland ist das Risiko einer Tollwutinfektion. Deutschland gilt seit einigen Jahren als tollwutfrei. Viele Länder, darunter auch EU-Mitgliedsstaaten, haben diesen Status nicht. Tollwut ist bei Hunden unheilbar und bedeutet den sicheren Tod des Tieres. Die Krankheit ist auf den Menschen übertragbar und endet ebenfalls in den meisten Fällen tödlich oder mit bleibenden Hirnschäden. Vergewissere dich deshalb vor einer Reise immer über den Tollwutimpfschutz deines Hundes. Achte auf einen korrekt ausgestellten EU-Pass und darauf, dass nach der Grundimmunisierung 21 Tage vergangen sind. Nur dann darf dein Hund Grenzen innerhalb der EU-passieren.

Bei Verdacht auf eine der oben genannten Krankheiten und für eine ausführliche Beratung wende dich an deinen Tierarzt.

Reisekrankheiten beim Hund vorbeugen

Vor Reisen nach Spanien, Italien, Griechenland und andere Länder des Mittelmeerraums solltest du den Impfschutz deines Hundes überprüfen und dich von deinem Tierarzt zu notwendigen Impfungen beraten lassen. Vereinbare am besten mindestens 6 Wochen vor Reiseantritt einen Termin. So bleibt genug Zeit für eine eventuell erforderliche Grundimmunisierung. Außerdem muss dein Hund zur wirksamen Verhinderung von Zecken- und Insektenstichen einen guten Parasitenschutz haben. Entsprechende Mittel hierfür erhältst du im Zoofachhandel oder beim Tierarzt. So vorbereitet und gut geschützt haben Reisekrankheiten beim Hund keine Chance. Wir wünschen deinem Hund und dir eine gute Reise!

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