Tierarztkosten steigen ab Herbst

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Tierarztkosten steigen

Tierhalter:innen aufgepasst: Die Tierarztkosten steigen ab Herbst 2022 immens an. Der Grund: Erstmals seit 1999 wird die Gebührenordnung für Tierärzte aktualisiert. In ihr ist festgelegt, für welche Leistung Tierärzte wie viel berechnen dürfen – und an diesen Kosten hat sich seit 20 Jahren nichts geändert.

Wie hoch steigen die Tierarztkosten?

Durch die vom Bundesrat verabschiedete Neuregelung müssen Tierbesitzer:innen ab Herbst deutlich tiefer in die Tasche greifen – eine normale Untersuchung beim Hund kostet dann laut Thüringer Tierärztekammer beispielsweise zehn Euro mehr, nämlich 23,60 Euro statt 13,60 Euro. Die Kosten für eine Impfung verdoppeln sich sogar von 5,77 Euro auf 11,50 Euro.

Die folgende Tabelle zeigt, wie die Kosten für ausgewählte Leistungen ab Oktober steigen:

Behandlung Kosten alt Kosten neu
allgemeine Untersuchung (Hund) 13,60 Euro 23,60 Euro
allgemeine Untersuchung (Katze) 9 Euro 23,60 Euro
allgemeine Untersuchung (Schweine/Rinder) 12,80 Euro 20,50 Euro
Impfung (Injektion) 5,77 Euro 11,50 Euro
Röntgen 26,35 Euro 32,07 Euro

Quelle: mdr.de

Warum steigen die Tierarztkosten?

Die neue Gebührenordnung und die damit verbundene bessere Bezahlung sollen einerseits den Tierarztberuf wieder attraktiver machen und gleichzeitig verhindern, dass Tierarztpraxen schließen müssen. So gibt es in manchen Regionen Deutschlands regelrechte Versorgungslücken, was die Betreuung von Nutz- und Haustieren betrifft. Des Weiteren möchte man modernen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Rechnung tragen und gestiegenen Praxiskosten etc. entgegenwirken. Studien hatten zuvor ergeben, dass die aktuellen Gebühren hierfür nicht mehr ausreichen.

Welche Gefahren ergeben sich, wenn die Tierarztkosten steigen?

Der Deutsche Tierschutzbund hat Sorge, dass durch die höheren Kosten vermehrt Tiere im Tierheim abgegeben werden. Außerdem wird befürchtet, dass Halter:innen, die sich den Tierarztbesuch nicht mehr leisten können, ihre Schützlinge unbehandelt lassen, was für die Tiere großes Leid bedeuten kann. Erhöhtes Tierleid wird auch in der Landwirtschaft erwartet: Hier könnte der Fall eintreten, dass Tiere mit weniger wirtschaftlichem Wert für Landwirte – beispielsweise männliche Kälber – unbehandelt bleiben, da dies einen finanziellen Verlust bedeuten würde.

Tipps gegen steigende Tierarztkosten

Um sich für die höheren Tierarztkosten zu wappnen, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, sich ein Finanzpolster anzulegen, das drohende Tierarztkosten auffängt. Auch der Abschluss einer Tierkrankenversicherung kann sinnvoll sein – hier sollte man allerdings bei der Auswahl ganz genau hinschauen. Nicht alle Versicherungen haben die gleichen Leistungen inbegriffen, zudem kann ein Beitritt an bestimmte Bedingungen geknüpft sein, z.B. wenn es sich bei dem zu versichernden Hund um eine krankheitsanfällige Rasse (z.B. Mops) handelt.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Cordula sagt:

    Bin auch der Meinung Preise steigen ist OK aber jetzt gleich so extrem hoch zu einer so extrem schwierigen Zeit ist mit Worten nicht zu beschreiben, katastrophal ist noch harmlos ausgedrückt. Bauern die so und so schon um ihre Existenz kämpfen, Tierheime das selbe und dann werden noch wegen der derzeitigen Krise viele Tiere abgegeben. Wie unsere ganze Politik macht mich auch das richtig wütend

  2. Der Doktor sagt:

    Wenn sich durch die Kosten die gehaltenen Tiere, die tatsächlich auch den Tierarzt besuchen, halbieren werden, hat man, außer mehr Freizeit in der Praxis nichts gewonnen.
    Impfdosen kann ich auch online bestellen und selbst verabreichen. Euthanasie, selbst durchgeführt, kostet 0 Euro.

  3. Stefan sagt:

    Eine Erhöhung der Kosten bedeutet nur noch mehr Angst zum Tierarzt zu gehen. Man weiß sowieso vorher nicht was für eine Rechnung raus kommt. Und wenn man vorher fragt, kommt definitiv mehr raus. Erstuntersuchung 23,60€ … dann musst plötzlich noch Blut abgenommen werden, da sonst keine Diagnose gestellt werden kann und schon sind es 70-80€.
    Ich musst mit meiner Katze (zur alten Satzung) zum Tierarzt, da sie durch einen Unfall Elle und Speiche gebrochen hat. Vorab wurde mir gesagt das es ca. 300€ kosten wird. Ok – kann man sich darauf einstellen. Als ich sie 2 Tage später abholen konnte, kam die Rechnung mit 670€. Dies ist wahrscheinlich nicht für jeden bezahlbar. Jeder Verbandswechsel in den nächsten Wochen rund 25€ (3x/Woche) und immer stand „Verbandswechsel schwierig“ auf der Rechnung. Sodass sich in Summe nachher rund 1000€ ergaben. Grundlegend ist eine Katze / ein Kater nicht teuer, doch sobald etwas passiert, wird die Angst groß und mit der neuen Satzung nur verschärft.

    Und zum Thema Tierkliniken… wenn ich mir die Prunkbauten ansehe, wie z.b. Hochheim im Taunus, müssten die Preise eher gesenkt werden, denn Geld scheint hier ja kein Problem zu sein.

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