Siamesischer Kampffisch: Haltungstipps

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Siamesischer Kampffisch

Ein siamesischer Kampffisch ist ein wahrer Charakterkopf und stellt in bestimmten Bereichen hohe Ansprüche an dich als Halter. Wenn du wissen willst, was es mit diesem Fisch und seinen Besonderheiten auf sich hat, bekommst du hier Antworten auf deine Fragen.

Siamesischer Kampffisch: Allgemeine Informationen

Der Kampffisch (kurz:„Kafi“) kommt meist aus Thailand und Kambodscha. In Europa erschien er das erste Mal im Jahre 1892, seine Zucht geht jedoch viel weiter zurück, genauer gesagt um einige Jahrhunderte: Betta splendens, so die wissenschaftliche Bezeichnung, wurde nämlich in seiner Heimat für Schau- und vor allem Wettkämpfe gezüchtet.

Der wilde, ursprüngliche Kampffisch ist meist rötlich oder braun und besitzt fahnenartige Flossen. Diese sind – im Gegensatz zur Zuchtform – verhältnismäßig kurz, so dass der Fisch gut und ausdauernd schwimmen kann. Gezüchtete Formen gibt es in allen erdenklichen Farben und ständig kommen noch neue Farbvarianten dazu. Grundsätzlich werden Kafis 5 bis 7cm groß und erreichen ein Alter von rund 4 Jahren. Eine Besonderheit bei diesen Fischen ist die Zugehörigkeit zu den Labyrinthfischen. Diese Fischarten besitzen das so genannte Labyrinthorgan, welches es ihnen erlaubt, atmosphärischen Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen. Sie sind deshalb in der Lage, auch in relativ warmem und deshalb sauerstoffarmem Wasser zu überleben.

 

Woher kommt der Name?

Kafis sind stark revierbildend und dulden keine Eindringlinge. Je nach Wesen und Temperament reagieren sie in solchen Fällen äußerst aggressiv. Männliche Rivalen werden bis zum Tod bekämpft (in Aquarien noch mehr als in der Natur, denn hier kann der Unterlegene nicht ausweichen). Auch Weibchen werden bedrängt, aber zu Balz- und Paarungszwecken. Dieses Vorgehen kann unter Umständen so stressig für das weibliche Tier werden, dass es stirbt. Es gibt sogar Fälle, in denen Kafi-Männchen ihr eigenes Spiegelbild angreifen. Diese Revierverteidigung richtet sich jedoch nicht nur gegen Artgenossen. Auch andere Fische – besonders farbenfrohe Arten oder solche mit langen Flossen – werden attackiert.

Wild- und Zuchtform

Bei den heutigen Kafi-Arten unterscheidet man zwischen der Wild- und der Zuchtform . Die Wildform – kurze Flossen mit meist „einfachen“ Färbungen – eignen sich unter Umständen zur Haltung mit ein oder zwei Artgenossen, da sie weniger aggressiv sind als die Zucht- oder „Hochform“. Dazu benötigt man vor allem ein größeres Becken – mindestens 54 l – und die Konstellation ein Männchen plus zwei Weibchen. Auch hier kommt es allerdings zu permanentem Stress für die Fische, welcher mitunter die Lebenserwartung stark senken kann. Die Zuchtform unterscheidet sich dabei nicht nur vom Wesen, sondern auch vom Äußeren von ihren ursprünglichen Artgenossen. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre langen Flossen aus, die wie ein Schleier hinter ihnen hergezogen werden.

Siamesischer Kampffisch

Die Haltung

Grundsätzlich ist der Kafi auch für Anfänger ein gut zu haltender Fisch. Er stellt nur geringe Ansprüche an sein Becken – sowohl in Größe als auch bezüglich der gewünschten Wasserwerte. Er setzt lediglich eine Temperatur um 26°C voraus, dazu einen pH-Wert zwischen 6  und 8 und eine Gesamthärte zwischen 5 und 15. Da er in seiner Heimat in stillstehenden Gewässern vorkommt, sollte man keine künstliche Strömung installieren.

Nun zu einem Thema, bei dem sich die Geister scheiden: Die benötigte Aquariengröße. Grundsätzlich sollte man für einen Fisch dieser Größe ein Becken mit mindestens 54 l und einer Kantenlänge von rund 60 cm wählen. Besonders bei Kampffischen wird jedoch die Haltung in deutlich kleineren Nanos beschrieben, die ungefähr 30l Volumen haben. Davon raten wir jedoch ab. Aus einem einfachen Grund: In einem solchen Becken ist es schwierig, stabile Wasserwerte zu erreichen und beizubehalten. Mit größerem Fassungsvermögen des Aquariums ist eine konstant gute Wasserqualität eher zu erreichen. Und die braucht auch der Kampffisch. Die Haltung in kleineren Becken in seltenen Ausnahmefällen bleibt somit nur extrem erfahrenen Aquarianern vorbehalten.

Das ideale Becken

Auch die Einrichtung des Beckens ist keine komplizierte Angelegenheit: Der Bodengrund sollte aus feinem Kies bestehen, der nicht zu hell sein darf. Die Bepflanzung ist idealerweise recht üppig und bietet dem Fisch somit genügend Versteckmöglichkeiten; ein siamesischer Kampffisch wühlt sich gerne durch einen wahren Pflanzendschungel. Man sollte allerdings nicht so viele Schwimmpflanzen einsetzen, dass der Fisch keine freie Oberfläche mehr zum Atmen vorfindet.

Auch die Technik ist schnell beisammen: Man braucht einen guten Filter, einen Heizstab und die passende Beleuchtung, die nicht zu hell sein sollte: ein siamesischer Kampffisch mag es gerne etwas schummrig. Diese sorgt auch dafür, dass die Luft über dem Wasser nicht wesentlich kälter ist als die Wassertemperatur: Somit wird sichergestellt, dass sich die Fische beim Atmen nicht verkühlen. Am besten kombiniert man die Beleuchtung mit einer passenden Abdeckung: Manche Kafis springen gern.

Die Fütterung

Ein siamesischer Kampffisch ist in der Natur Fleischfresser, dementsprechend sollte man ihn mit Lebend- oder Frostfutter ernähren, so dass er viel tierisches Protein zugeführt bekommt. Darüber hinaus gibt es sowohl spezielles Flockenfutter als auch Granulat-Varianten für Kafis.

Erfolgreiche Vergesellschaftung

Damit aus Vergesellschaftungsversuchen keine zusätzliche Nahrungseinheit wird sollte man bei der Auswahl der passenden Fische auf einiges achten: Sie dürfen weder zu klein sein, da sie sonst als Beute angesehen werden, noch Revierverhalten zeigen (zum Beispiel typisch bei Barschen). Darüber hinaus dürfen sie keine großen Flossen besitzen, da dies bei Kafi Revierverhalten auslöst (etwa langflossige Guppys). Zu guter Letzt dürfen sie nicht zu lebhaft sein (wie etwa viele Bärblinge), da dies bei den Kafis zusätzlichen Stress verursacht. Geeignet zur Vergesellschaftung sind dagegen viele Welsarten und ruhige Schwarmfische.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. ClayRinor sagt:

    Ich habe zwei Fragen und zwar 1.Wie teuer sind Kampffische und 2.ich weiss nicht ob Männchen und Männchen oder Männchen und Weibchen oder Weibchen und Weibchen Hoffe könnt mir helfen.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo ClayRinor

      Der Preis der Fische hängt immer davon ab, wo du sie kaufst und um was für Tiere es sich handelt, immerhin gibt es verschiedene Zuchtformen. Wende dich am besten an einen seriös wirkenden Händler mit viel Fachwissen, der dich fachmännisch beraten kann.
      Zur Haltung: Du solltest niemals Männchen mit Männchen zusammensetzen, da sie sich erbitterte Revierkämpfe leisten und nicht aufhören, bis einer der beiden stirbt. Bei den weiteren Haltungsformen (Männchen + ein oder mehrere Weibchen/ mehrere Weibchen) gibt es unterschiedliche Meinungen: Die einen Aquarianer sehen den Kampffisch als absoluten Einzelgänger, der mit keinen anderen Fischen vergesellschaftet werden sollte, auch nicht mit artgleichen. Andere halten langfristig ein Pärchen in einem geräumigen Becken, was gut gehen kann, aber eben nicht muss. Belese dich am besten im Internet und Literatur, beschäftige dich mit der Thematik und mach dir dann ein Bild darüber, wie du deine Kampffische halten willst.

      Alles Gute
      Dein ZooRoyal Team

  2. Christine sagt:

    Hallo!
    Ich habe seit gestern einen jungen Kafi in einem 60 l Nano mit ein paar Welsen vielen Pflanzen usw.
    Nun möchte ich aber gern wissen, wie alt er ist. Kann man ungefähr sagen, mit welchem Alter Kafis zum Händler kommen?

    Zusätzlich frage ich mich, ob es besser ist, eine eigene Rückwand zu machen, da er sich bei der schwarzen Folie selbst sieht und mit gespreizten Flossen neben der Scheibe im Wasser steht.

    Danke für die Antwort!

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Christine

      Kafis sind ausgewachsen ab einem Alter zwischen 6 bis 8 Monaten und gehen dann meistens in den Verkauf: Sicher kann man das allerdings nie sagen, da die Verkäufer hier unterschiedlich vorgehen.
      Durch die Spiegelung im Aquarium entsteht tatsächlich Stress für das Tier, da es sein Spiegelbild für einen Rivalen hält. Manchmal hilft tatsächlich das Abkleben der Rückwand oder ein größerer Pflanzenbesatz, manchmal erledigt sich das Thema auch von allein. Du solltest die SItuation auf jeden Fall beobachten, denn Dauerstress ist ein ernstzunehmendes gesundheitliches Risiko für Fische.

      Alles Gute
      Dein ZooRoyal Team

  3. Jana sagt:

    Hallo,Ich habe einige Fragen die mich plaggen.
    1.iIch hab ein etwa. 54l Becken würde das reichen für 3kafis ?also 1männlichen und 2weibchen oder ist das zu stressig?
    2.Würde Gefahr bestehen das ich ungewollten Nachwuchs bekomme ?
    3.Ist etwas dumm die Frage aber. Wer nicht frag bleibt dumm . Können die Kafis auch verschiedene Schwanzflossenformen haben oder würde es die Tiere stressen ?

    Ich bedanke mich schon für die Antwort .
    LG Jana

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Jana

      1. Du solltest die drei Fische nicht zusammen in einem Becken halten, denn du hast völlig Recht: Das wäre zu stressig für die Tiere.
      2. Damit eine Paarung vollzogen wird, muss man spezielle Bedingungen schaffen wie fehlende Strömung, ein Versteck, etc. ; erst dann beginnt das Balzverhalten der Tiere. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, die aber eher selten sind. Die Paarungsbereitschaft erkennst du beispielsweise daran, dass das Männchen mit dem Bau eines Schaumnestes beginnt.
      3. Grundsätzlich gilt: Je länger die Schwanzflossen der Fische, mit denen der Kafi zusammenlebt, desto höher der Stress. Sie lösen Revierverhalten und Aggression aus, weshalb diese Fischarten unbedingt in Einzelhaltung gehören.

      Alles Gute 🙂
      Dein ZooRoyal Team

  4. Nicole sagt:

    Hallo ich hab da mal eine frage. Ich habe einen dobble tail bekommen. Darf ich den mit jedem kampffisch weibchen zusammen setzen oder nur von der selben Art?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Nicole

      Ein Double Tail ist eine spezielle Zuchtform, den du in Sachen Haltung wie jeden anderen KaFi behandeln solltest: In Einzelhaltung. Falls es dir um die Vermehrung geht, solltest du wissen, dass man niemals Doubletail und Doubletail kreuzen sollte, da in einem solchen Fall die Wahrscheinlichkeit unschöner Wirbelsäulenverkrümmungen höher ist als bei anderen Verpaarungen.

      Liebe Grüße
      Dein ZooRoyal Team

  5. Ipek sagt:

    Hallo,
    Ich habe ein 30 L aquarium und drinnen ist ein Kf männchen. Ich wollte fragen ob ich noch 1 weibchen dazu tuhen kann oder ist es zu stressig ?
    Das Aquarium hat auch gute versteck Möglichkeiten.
    Lg

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Ipek,

      in diesem Fall raten wir dazu, deinen Kampffisch weiterhin alleine zu pflegen, sonst kann es zu eng werden. 🙂

      Liebe Grüße,
      Dein ZooRoyal Team

  6. Vanessa sagt:

    Hallo!
    Kann meinen einen Kampffisch mit Perlhuhnbärblingen und Garnelen vergesellschaften? Oder sind diese Bärblinge zu wuselig? Das Becken fasst 54 Liter

    LG

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Vanessa,

      Perlhuhnbärblinge sind friedliche schöne Fische und können zu einem Kampffisch vergesellschaftet werden. Bei kleinen Garnelen kann es jedoch passieren, dass diese von Kampffischen gefressen werden.

      Liebe Grüße
      Dein ZooRoyal Team

      1. Marie sagt:

        Ich möchte gerne einen Kafi in meinem Nanobecken halten, da mir ein Fisch aber zu langweilig werden würde, würde ich Gerne Garnelen dazu tun. Welche Arten lassen sich gut mit Kafis kombinieren?
        I CH habe außerdem mal Silberne/Weiße Kafis gesehen aber in Aquarium Geschäften noch nie, sind die irgendwie seltener?
        Lg Marie

        1. ZooRoyal sagt:

          Hallo Marie,

          kleine Garnelen können von Kampffischen gefressen werden, besonders die bunten Zwerggarnelen (rot, rotweiß, etc.). Deswegen würden wir dir eher zu ausgewachsenen Exemplaren größerer Arten raten. Dazu zählen Amanogarnelen und Fächergarnelen. Die verschiedenen Farben sind selektierte Zuchten, je ungewöhnlicher, desto seltener.

          Liebe Grüße
          Dein ZooRoyal Team

  7. Creedance sagt:

    Moin, eine Frage: habe ein 54l Becken komplett eingerichtet für Kampffische. Kann ich mehrer Kampffische, verschiedener Arten, ins Becken setzen?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Creedance,

      es darf maximal 1 Kampffisch Männchen in ein Aquarium gesetzt werden, die Sorte der Weibchen (max 2 Stk) ist nicht relevant.

      Liebe Grüße
      Dein ZooRoyal Team

  8. Noah Friedmann sagt:

    Habe einen Kafi in einem 22 l Aquarium geht das übrigens hab ich 2 Pflanzen drin Boden blauer Kies mit 3 Steinen

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Noah,

      ein Aquarium mit 22l ist für einen Kafi ausreichend. 🙂 Wenn es der Platz hergibt, würden wir der empfehlen, noch ein paar Versteckmöglichkeiten wie z. B. weitere Pflanzen hinzu zu fügen.

      Liebe Grüße
      dein ZooRoyal Team

      1. Stefanie Hübener sagt:

        2 Pflanzen ist viel zu wenig. Das Becken eines Kampffisches sollte sehr krautig und gut bepflanzt sein damit der Rückzugsmöglichkeiten hat

  9. Rick sagt:

    Hallo wollte nur wissen wie alt werden die bei euch?

  10. Kai sagt:

    Hallo,

    wenn man den Beitrag hier komplett von oben nach unten verfolgt so scheint es, als ob die Haltungsempfehlungen sich leicht geändert haben oder täusche ich mich da? In vielen Beitragen von 2015 leist man noch eine Vergesellschaftung der Kampffische deutlich optimistischer und entspannter. Auf Grund vieler solcher Beiträge auch im übrigen Netz habe ich ein Aquarium mit 120 Litern eingerichtet und vor meinen Kampffisch auch mit Weibchen und eben ruhigen anderen Arten zu Vergesellschaften…. gerade die Beiträge aus 2016 beunruhigen mich, da hier seitens ZooRoyal öfters wieder die Einzelhaltung empfohlen wird.

    Ich bin etwas verunsichert.
    Beste Grüße, Kai

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Kai,

      der Erfolg einer Vergesellschaftung kommt immer ganz auf die Persönlichkeit der Fische an. Einem Aquarium mit mehreren Kampffischen und anderen Arten steht grundsätzlich nichts im Weg und ist einen Versuch auf jeden Fall wert. Solltest du allerdings nach kurzer Zeit merken, dass es nicht klappt, würden wir eher zu einer Einzelhaltung raten.

      Liebe Grüße
      Dein ZooRoyal Team

      1. Stefanie Hübener sagt:

        Sorry komplette Fehlinformationen. Eine Vergesellschaftung von Kampffischen untereinander ist nicht möglich. Dieses funktioniert ausschließlich bei Wildformen. Alles andere bedeutet mega Stress für den Fisch und nicht selten geht der ein oder andere dabei drauf! Männchen und Weibchen sollten ausschließlich von erfahrenen Leuten zur Paarung zusammen gesetzt werden und danach sofort wieder getrennt werden! Auch die Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist nur kontraproduktiv.

  11. Mike sagt:

    Hallo allerseits. Ich spiele seit langem mit dem Gedanken mir einen Kampffisch zuzulegen.

    Zwei kleine Fragen hab ich dazu allerdings. Kann man diese Fischsorte überhaupt alleine halten oder brauchen die Fische unbedingt Gesellschaft und reicht dieses Aquarium dafür aus „DENNERLE Nano Cube Complete+ 30 Liter Nano-Aquarium“?

    Wie ermittelt ihr eigentlich die Wasserwerte? Und wie kann man diese beeinflussen wenn diese nicht stimmen?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Mike,

      Kafis sind für die Einzelhaltung geeignet, dein ausgewähltes Becken ist auch groß genug. 🙂
      Um die Wasserwerte zu messen gibt es verschiedene Teststreifen und Produkte zur Wasseranalyse. Diese findest du z. B. in unserem Online Shop!

      Liebe Grüße
      dein ZooRoyal Team

  12. Pepe sagt:

    Hallo und frohes neues Jahr,

    ich habe seit Ende letzten Jahres 2 Kampffische. Einer lebt in einem 120Liter Becken, zusammen mit ein paar Schnecken. Das Becken ist ordentlich bewachsen mit Steinen, Wurzeln, Wasser- und Schwimmpflanzen. Der kleine Kerl scheint sich sehr wohl zu fühlen und baut seit einiger Zeit immer wieder Schaumnester. Ich werde ihm in der nächsten Zeit noch ein paar Amanogarnele dazusetzen. Ich habe eine normale Planzenbeleuchtung, aber durch die Schwimmpflanzen bilden sich genügend schattige Eckchen. Der andere KaFi schwimmt in einem 240Liter Becken, obwohl mir davon abgeraten wurde. In diesem Becken befinden sich zudem 2 aquatile Molche, die ich geschenkt bekam weil ihnen aufgrund falscher Vergesellschaftung(?) die Augen entrissen worden sind. Beide sind blind, und es war und ist wunderschön zu beobachten wie sie lernten und lernen sich im Becken zurechtzufinden, ihr Futter zu finden (lebend klappt noch nicht so toll). In dem großen Becken schwimmen außerdem noch 10 Amanogarnelen, einige Schnecken verschied. Grösse und Art und eben der Kampffisch.
    Das Becken bietet neben grossen Steinen einem recht grossen Garnellenhaus mit Kunstpflanzen und natürlicher Pflanzen, wie zb Wasserpest, Hornblatt, Java Moos, Schwimmpflanzen und einer Schwimminsel (eig. für die Molche) jede Menge Versteck und Ausweichmöglichkeiten. Auch scheint dem Fisch die Tiefe des Wassers sowie daß eig zu grosse Revier nicht zu schaden. Futterneid entsteht auch nicht, da die Molche eig. nur fressen was am Boden liegt, sodaß zb bei Mückenlarven der Kafi erst die Oberfläche abgrast und dann auf den Grund geht um seinen Mitbewohnern mit dem Rest „zu helfen“ Es ist ein unglaubliches Bild dann alle unten versammelt zu sehen. Die Garnelen sitzen neben den Molchen und der Kampffisch schwimmt dazwischen, alle futtern. Könnten meine Molche sehen wären vermutlich keine Garnelen mehr im Becken, aber anscheinend spüren sie das, denn es tritt keine Panik auf. Garnelen latschen einfach an Ihnen vorbei und auch der Kafi interessiert sich nicht weiter. Nach dem Dinner geht jeder in seinen Bereich und relaxed scheinbar. Nun bin ich aber trotzdem immer noch ein blutiger Anfänger und auf keinen Fall möchte ich da irgendetwas falsch machen. Und ich bin mir mit einige Dingen einfach nicht sicher. Vor allem was das grosse Becken betrifft. Immer wieder denke ich, daß es eig. viel zu leer ist und ich gerne etwas mehr Leben darin hätte, andererseits wiederum frage ich mich ob nicht jetzt schon zuviele Stressoren für den Kafi bestehen. Ich denke nicht, daß er die Molche als Bedrohung sieht, obwohl sie natürlich durch ihre Blindheit etwas tollpatschig sind und ihm auch schonmal sehr nahe kommen. Er scheint sich aber nicht verkriechen zu müssen, noch greift er irgendetwas an. Und da ist der nächste Punkt. Die Rückwand des Becken spiegelt an manchen Stellen und da baut sich der Kafi natürlich regelmässig auf. Ich habe gelesen, daß es gut für die Fische ist hin und wieder mal zu „spreizen“ und zu strecken, aber zuoft und zulange bedeutet nichts als Stress. Ab wann oder welcher Häufigkeit muss ich mir da Gedanken machen? Besonders abends wenns „außen“ dunkler wird hängt der kleine recht oft an der Rückwand und post. (Wenn meine Frau in’s Zimmer kommt post er auch der olle Checker). Dieser Fisch hat auch bis heute (nach ca2Monaten) noch keinen Ansatz zum Nestbau gemacht. Ist das grundsätzlich von Fisch zu Fisch verschieden oder könnte das ein Zeichen sein daß er sich doch nicht ganz so wohl fühlt? Der andere in dem etwas kleineren Becken fing schon nach ein paar Tagen an und baut immer mal wieder. Bei beiden bin ich mir ausserdem immer noch nicht sicher mit Vergesellschaftung. „Normalerweise“ rät man bei allen Tieren von Einzelhaltung ab, alleine wegen dem Identitätsproblem, ich rede aber von Säugern, nicht von Fischen. Bei Kafi lese ich immer wieder mal das und mal das. Der eine rät etwas dazu zusetzen, der andere warnt. Wie kann ich ohne grosse Verluste rausfinden was speziel für meine Charakter gut ist? Und wie merke ich wenn’s falsch läuft? Was Schnecken und Garnelen betrifft kann ich mir denke sicher sein, daß klappt ja offensichtlich auch bei allen anderen ganz gut. Aber wie sehe ich ob es dem Fisch wirklich gut geht? Abwarten ob er jetzt 1,2 oder 4 Jahre alt wird ist etwas wenig. Einfach mal paar Tiere dazuwerfen und gucken was passiert ist auch nicht optimal, da ich auch keine Ausweichmöglichkeiten habe, sollte es nicht funktionieren. Ich lese immer mal wieder von Welsen, aber durch die Molche und die Garnelen ist am Boden eig genug Betrieb, zudem hörte ich, daß sie gerne mal Pflanzen aus dem Boden hebeln oder allgemein für Unordnung sorgen. Wenn, dann vielleicht in das 120er Becken wo bisher nur Fisch und Schnecken sind. Ich hätte kein Problem damit Lebendgebärende zu halten, deren Nachwuchs dann sicher als Futter betrachtet wird. Wird es ja sogar von den Eltern, insofern seh ich das als natürliche Futterquelle. Die Molche kommen da eh nicht ran. Aber ist nicht jedes weitere Tier im Becken zusätzlicher Stress? Oder könnten bestimmte Arten nicht eher dafür sorgen ein „natürliches Umfeld“ zu schaffen? In der Natur würde sich ja auch so allerlei im Tümpel rumtreiben. Was stresst den Fisch also, was akzeptiert er, wie kann ich das ohne „learning by dying“ herrausfinden? Mein Ziel ist ein recht naturnahes Becken, also kein reines Artenbecken. Mit dem 120er bin ich vollkommen zufrieden, nur das Grosse bereitet mir jeden Tag auf’s Neue Kopfzerbrechen. Ich möchte den Kafi nicht entfernen, und auch den Molchen möchte ich keine neue Eingewöhnung zumuten. Trotzdem würde ich es gerne noch etwas beleben und zwar ohne den derzeitigen Bewohnern die Lebensqualität zu mindern.

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Pepe,

      Kampffische dürfen keine Fische mit großen Flossen dabei haben, weil das einen Revier-Kampfinstinkt auslöst. Auch zu lebhafte Fische verursachen Stress bei dem KaFi. Welse gehen sind ganz gut für das Zusammenleben geeignet. Zu den 240 Liter und dem KaFi sei gesagt, dass es ein großes Revier ist, das Verteidigt werden muss und das bedeutet Stress. Dein anderer KaFi fühlt sich wohl, der kennt sein Revier, hat es im Griff und somit keinen Stress. Der andere im großen Becken hingegen ist vielleicht etwas mit der Größe überfordert und daher nicht ganz so entspannt. Es gibt, wie du schon richtig bemerkt hast, viele Ratschläge. Das liegt daran, dass die Kampffische unterschiedliche Charaktere haben. Der eine ist ruhig, der andere aggressiv. Manch einer kommt mit anderen Fischen in einem dicht befranzten Aquarium klar, der andere wird schon nervös wenn er deinen Finger sieht. Hier gibt es leider keine allgemein gültige Antwort.

      Liebe Grüße,
      Dein ZooRoyal Team

  13. Petr Ilko sagt:

    Hallo!

    Ich möchte eine Kleinigkeit in diesem Text kommentieren, nämlich die Wasserwerte-Angabe.

    Die ist GH 5-15 und pH 5-7

    Diese Angaben finde ich unplausibel und deshalb potentiell irreführend. Warum?

    Ich gehe davon aus, dass ein übliches deutsches Leitungswasser bei GH 5-15 meistens eine KH von 3-12 hat. Ich gehe weiter davon aus, dass das Wasser nicht mit CO2 gedüngt wird, das ist für einen Kampffisch nicht nötig (manche sagen es sei schädlich).

    Wenn ich nun KH 3 und KH 12 sowie einen (ohne Düngung üblichen) CO2-Wert von 4 in diese Rechenhilfe eingebe,
    http://www.aquaristik-hilfe.de/calc01.htm
    dann erhalte ich pH 7,33-7,93.

    Dieser Bereich berührt NICHT EINMAL den pH-Bereich 5-7.

    Zwar habe ich hier mehrere etwas optimistische Schlüsse drin, so dass der pH Wert in einem Becken mit diesen Werten auch höher oder tiefer sein könnte, z.B. durch Säureeintrag (der sich aber auch auf die GH auswirkt).

    Jedoch reicht das, um die Werte hier, ganz besonders auch wenn man das heute übliche Verschneiden des Wassers mit Osmosewasser oder Vollentsalzerwasser berücksichtigt, in der Praxis NICHT plausible Grenzwerte darstellen können.

    Sollte der Kampffisch bei GH 15 gehalten werden können, so ist auch pH 8 möglich. Sollte der Kampffisch bei pH 5 gehalten werden (warum nicht?) können kann man nicht behaupten, dass 5 Grad GH die Untergrenze darstellen.

    Es mag sein dass Ihnen das zu sehr ins Detail geht. Ich finde es aber wichtig, dass wenn man schon (natürlich nicht wissenschaftlich abgesicherte) Wasserwerteangaben macht, diese wenigstens interne Konsistenz aufweisen, damit nicht Anfänger damit verwirrt werden.

    1. Stefanie Hübener sagt:

      Hey.. Der Kampffisch ist ein sehr genügsamer Kerl der sehr gut mit unterschiedlichen Wasserwerten klar kommt.ich halte meine bei einem Gh von 16 und einem Phwert von 7.5. Ich denke dass dies angegebenen Werte von Kh 5 kaum jemanden betreffen da man diese Werte nicht selten nur über die Verschneidung des Wassers erhält hoffe ich konnte dir helfen

  14. Tobias H. sagt:

    Hallo, wie steht es mit Garnelen im Kafi Becken oder umgekehrt?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Tobias,

      die Kombination aus Garnelen und Kafi kann sehr gut funktionieren, allerdings kommt es in manchen Fällen auch dazu, dass die Garnelen gefressen werden. In der Regel ist das aber nicht der Fall. Wir würden dir raten, es auf jeden Fall einmal zu versuchen. 🙂

      Liebe Grüße
      dein Zooroyal Team

  15. Sam sagt:

    Hallo ZooRoyal,
    ich habe ein 25 Liter Becken und möchte mir einen Kampffisch zulegen. Es ist ein kleiner Filter mit sehr geringer Strömung eingebaut. Ist es trotz der 25 Liter möglich einen Kampffisch mit großen Flossen darin zu halten?

    PS: Eure Seite ist sehr informativ, weiter so ☺

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Sam,

      bitte nicht. Das Tierchen braucht doch ein wenig Platz. Kampffische sollten nicht zuviel Platz bekommen, bewegen müssen sie sich aber schon. Es wird zwar gesagt es sollen mind. 25-30 Liter sein. Aber es soll bestimmt ja auch noch Deko und dergleichen rein. Es sollte auch nicht Rund sein, viereckig wäre gut. Und eine Abdeckscheibe sollte dabei sein, weil der Kampffisch ein guter „Springer“ ist und zum anderen damit keine kalte Raumluft direkt ans Wasser kommt. Wir empfehlen dir das Dennerle 30 Liter Aquarium https://www.zooroyal.de/dennerle-nanocube-complete-plus-30l-aquarium-set?c=1128.
      Besser wäre, du nimmst 60 Liter und packst viele Pflanzen mit ein.

      Liebe Grüße,
      Dein ZooRoyal Team

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