Marmorpanzerwels im Portrait

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Marmorpanzerwels

Der Marmorierte oder Marmorpanzerwels ist seit Jahrzehnten der beliebteste Vertreter der Panzerwelse im Hobby. Aufgrund seiner friedliche Natur und der großen Anpassungsfähigkeit ist dieser Bodenbewohner ein perfekter Restevertilger für das Gesellschaftsaquarium. Ursprünglich aus dem südlichen Südamerika stammend, wird die Art heute auf der ganzen Welt gepflegt und vermehrt.

Steckbrief
Name: Marmorpanzerwels
Systematik: Welsartige
Größe: 7 cm
Herkunft: Südamerika
Haltung: einfach zu pflegen
Aquariengröße: ab 54 Liter (60 cm)
pH-Wert: 6,0-8,0
Wassertemperatur: 18-27 °C

Wissenswertes über den Marmorpanzerwels

Wissenschaftliche Bezeichnung

Corydoras paleatus

Andere Bezeichnungen

Gefleckter Panzerwels

Systematik

Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
Familie: Callichthyidae (Panzer- und Schielenwelse)
Gattung: Corydoras
Art: Corydoras paleatus (Marmorpanzerwels)

Größe

Der Marmorpanzerwels erreicht eine Maximallänge von etwa 7 cm, wobei die Weibchen etwas größer als die Weibchen werden.

Form und Farbe

Charakteristisch für diese Art sind graue Punkte und Flecken auf einem hellen Untergrund. Die Flossen sind dunkel gebändert. Neben der Wildform gibt es von Corydoras paleatus auch eine albinotische Zuchtform, die im Hobby auch recht beliebt ist. In Osteuropa wurden weiterhin langflossige Tiere herausgezüchtet, die aber hierzulande keine große Popularität erreicht haben, denn die langen Flossen behindern die Tiere mitunter beim Schwimmen.

Herkunft

Es handelt sich beim Marmorpanzerwels um einen der am weitesten südlich in Südamerika vorkommenden Vertreter der Familie. Die Art ist in Argentinien, Bolivien, dem südlichen Brasilien und in Uruguay heimisch, also in Regionen, in denen im Winter ein deutlich kühleres, subtropisches Klima vorherrscht. Dem entsprechend benötigt sie nicht so hohe Wassertemperaturen wie viele andere Corydoras-Arten

Geschlechtsunterschiede

Die Weibchen des Marmorpanzerwelses werden in der Regel größer als die Männchen und zeigen einen robusteren Körperbau. Geschlechtsreife Weibchen werden recht füllig, die zierlicheren Männchen bilden eine höhere Rückenflosse aus. Auch die Bauchflossen der Männchen werden während der Laichzeit etwas länger und laufen spitzer zu.

Marmorpanzerwels

Fortpflanzung

Wenn Du Marmorpanzerwelse vermehren möchtest, so kannst Du sie nach kräftiger Fütterung recht einfach durch größere Wasserwechsel mit am besten etwa 2-3 °C kühlerem Wasser dazu animieren. Erfolgreich stimulierte Tiere sind an ihrer Unruhe leicht zu erkennen, die Männchen verfolgen die Weibchen dann recht auffällig. Bei der Paarung klemmt das Männchen in einer sogenannten T-Stellung die Barteln des Weibchens ein, in einer Starre sinken die Partner zu Boden und das Weibchen legt ein paar klebrige Eier in eine von den Bauchflossen gebildeten Tasche ab, die sie später an den Aquarienscheiben, den Wasserpflanzen oder anderen Gegenständen abstreift. Aus den zahlreichen recht großen Eiern schlüpfen nach etwa 3-4 Tage Jungfische mit noch einem Dottersack. Weitere etwa 3 Tage später können die jungen C. paleatus mit feinem Futter (z.B. Nauplien des Salinenkrebses) angefüttert werden. Die Aufzucht ist in einem separaten kleinen Becken einfach.

Lebenserwartung

Marmorpanzerwelse können bei guter Pflege sehr alt werden und durchaus ein Alter von 15-20 Jahren erreichen.

Wissenswertes zur Haltung

Ernährung

Wir haben es bei Panzerwelsen vor allem mit Fleischfressern zu tun, die sich in der Natur von Insektenlarven, Würmern und Krebstieren ernähren. Du kannst diese sehr anpassungsfähigen Tiere jedoch auch einfach mit Trockenfutter ernähren in Form von Flocken, Granulat oder Futtertabletten. Du solltest den Tieren jedoch gelegentlich auch Lebend- oder Frostfutter anbieten, wie beispielsweise Wasserflöhe, Mückenlarven oder ihre Leibspeise Tubifexwürmer.

Gruppengröße

Da es sich um typische Schwarmfische handelt, die gesellig leben, solltest Du schon mindestens eine kleine Gruppe von 5-6 Tieren pflegen. Da auch in der Natur verschiedene Panzerwelsarten häufig in gemischten Schwärmen auftreten, sind auch gemischte Gruppen durchaus möglich.

Aquariengröße

Für die Pflege von Marmorpanzerwelsen reicht ein Aquarium der Größe 60 x 30 x 30 cm (54 Liter) bereits völlig aus. Wenn Du eine größere Gruppe von Tieren pflegen und sie auch noch mit einigen weiteren Fischen vergesellschaften möchtest, solltest Du Dir aber vielleicht besser ein Meter-Aquarium (100 x 40 x 40 cm) anschaffen.

Marmorpanzerwels Albino

Beckeneinrichtung

Auch Panzerwelse benötigen im Aquarium Rückzugsmöglichkeiten, denn sie möchten sich gelegentlich versecken. Dies kannst Du mit Aquarienpflanzen, Steinen und Hölzern erreichen, wobei man zumindest stellenweise freien Schwimmraum lassen sollte. Corydoras bevorzugen einen nicht zu groben, abgerundeten Untergrund, denn sie gründeln im Boden nach Nahrung.

Marmorpanzerwels vergesellschaften

Wenn Du noch andere Fische im Aquarium pflegen möchtest, so hast Du bei Marmorpanzerwelsen sehr viele Optionen, denn sie sind einerseits völlig friedlich und andererseits aufgrund ihres Panzers aus Knochenplatten robust genug, um auch leicht revierbildenden Fischen, wie Buntbarschen, zu trotzen. Besonders gut eignen sich als Gesellschaft beispielsweise Salmler, Barben und Bärblinge, Regenbogenfische oder Harnischwelse.

Erforderliche Wasserwerte

Bezüglich der Wasserwerte sind Marmorpanzerwelse nur wenig anspruchsvoll. Sie kommen selbst in Regionen mit extrem hartem Leitungswasser problemlos damit zurecht und lassen sich meist sogar darin vermehren. Die über viele Jahrzehnte in unseren Aquarien vermehrten Tiere sind so anpassungsfähig, dass sie sich selbst bei Wassertemperaturen von 15 oder 30 °C noch wohl fühlen, obwohl 18-27 °C optimaler sind.


Ingo Seidel ist seit seiner Kindheit von der Natur begeistert und bekam im Alter von sechs Jahren sein erstes Aquarium. Sein Spezialgebiet sind die Welse, aber als engagierter Mitarbeiter im Zierfischgroßhandel hat er mittlerweile sehr gute Kenntnis von den meisten Süßwasserfischen erlangt. Er ist Autor unzähliger Berichte in Aquarienzeitschriften und veröffentlichte mittlerweile auch diverse Fachbücher. In der Internationalen Gemeinschaft Barben-Salmler-Schmerlen-Welse war er jahrelang Leiter der Sparte Welse, aktuell ist er dort Redakteur des BSSW-Reports.


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