Algen im Meerwasseraquarium sind normal, können aber auch eine Plage sein. Welche häufigen Probleme es gibt, möchte ich dir hier erklären:
Was sind Algen?
Der Name Alge kommt aus dem Lateinischen “Alga“, was übersetzt Seegras oder Tang bedeutet. Algen sind Lebewesen die Photosynthese betreiben. Algen sind keine Schädlinge im Meerwasseraquarium, meist aber ungewünscht wegen ihrem Aussehen und dem extremen Wachstum. Grundsätzlich solltest du die Bekämpfung nicht als Ausrottung, sondern als Eindämmung ansehen. Algen entstehen in unserem Meerwasseraquarium wegen zu viel oder zu starkem Licht und den aus dem Gleichgewicht gekommenen Wasserwerten. Wichtig ist, dass kein direktes Sonnenlicht ins Aquarium scheint.
Bei Algen im Meerwasseraquarium ist, die nicht ausgeglichenen Phosphat- und Nitratwerte sehr oft die Ursache. Ein hoher Wert erzeugt einen Nährstoffüberschuss. Von diesem Überschuss profitieren Algen. Sie wachsen schnell. Ein zu hoher Eisenwert sorgt bei Algen, zum Beispiel bei Fadenalgen, zu einer schnellen Vermehrung.
Welche Algenarten kommen am häufigsten vor?
Es gibt sehr viele verschiedene Algenarten und -formen im Meerwasseraquarium. Die häufigsten sind diese hier:
Fadenalgen, eine Art die immer beim Neustart kommt. Sie legen sich wie eine grüne Wiese am ganzen Riff ab und können sehr hoch wachsen. Eine hartnäckige Art ist die Bryopsis, sie sehen aus wie ein Busch voller grüner Federn.
Kieselalgen, ebenfalls üblich beim Neustart. Ein bräunlicher Belag, der am Boden anfängt und das ganze Becken überzieht.
Kalkrotalgen, eine positive Algenart. Sie bedecken das Riff und die Rückwand mit einem roten Belag. Nur auf der Scheibe möchte man sie schnell abkratzen, denn sie sind sehr hartnäckig zu entfernen.
Kugelalgen, kleine grüne Kugeln, die sich rasant vermehren. Achtung, nicht zerdrücken, sonst setzen sie Sporen frei und viele neue Kugeln werden entstehen.
Rotalgen, es gibt verschiedene Arten. Die einen sind dunkelrote einzelne Fäden und die anderen, wie kleine Scheibenanemonen, in hellem Rotton. Die rote Kugelalge führt meist zur Plage, sie vermehren sich massenhaft.
Drahtalgen, wie der Name schon verrät, ein grünes Büschel Algen wie ein Knopf aus Draht geformt. Eine nützliche Art, die gerne in Algenrefugien gehalten wird, da sie die Wasserqualität verbessert.
Achtung! Die rote Schmieralge ist KEINE Alge. Der Name ist irreführend. Dieser rote Belag, der sich rasant verbreitet und beim Überwachsen von Korallen diese auch absterben lässt, ist eigentlich eine Bakterienart, die Cyanobakterie. Schnelles Handeln ist hier notwendig.
Wie werde ich Algen im Meerwasseraquarium wieder los?
Erwarte hier keine Anleitung zur Bekämpfung, denn so etwas gibt es nicht. Jedes Becken ist so individuell und genau so individuell ist auch die Bekämpfung. Ein schnelles Eingreifen ist dann erforderlich, wenn die Algen deine Korallen bewachsen, denn davon werden sie einen Schaden davontragen.-In erster Linie die Ursache herausfinden und beheben.
Alle Wasserwerte mit Tröpfchen-Test messen und anpassen. Je nach Algenart:
Nahrungsgrundlageentziehen und Zugabe von Spurenelementen einstellen.
Licht reduzieren, Blauanteil rausnehmen oder bei starkem Befall als Notlösung Dunkelphase.
Algen absaugen, von der Scheibe kratzten oder vom Riff abzupfen.
Großer Wasserwechsel, wenn nötig auch einmal pro Woche.
Fütterung der Tiere vorübergehend einstellen, Trockenfutter vermeiden und Frostfutter gut ausspülen.
Besonders wichtig ist das Beobachten. Kennst du dein Aquarium sehr gut, erkennst du sehr schnell auch kleine Veränderungen. Regelmäßig Wasserwerte checken, um Schwankungen schnell zu erkennen und zu beheben. Spurenelemente, die oft nachdosiert werden, sind über eine Dosieranlage zu dosieren. So bleiben die Werte stabil und du musst nicht ständig an die Nachdosierung denken.
Füttere nur so viel wie deine Tiere innerhalb 1 Minute fressen können und vermeide Gammel-Ecken im Aquarium. Gerade in der Einlaufphase deines Aquariums ist eine Putzcrew sehr wichtig, aber auch auf Dauer gesehen machen sie einen sehr guten Job. Zur idealen Crew zählen hier:
Einsiedlerkrebse kümmern sich um die Sauberkeit am Boden und am Riff.
Schnecken, Turboschnecken zählen zu den besonders fleißigen unter ihnen. Nicht nur das Riff, sondern auch die Scheiben werden tatkräftig gereinigt.
Seeigel, der Kugel-Seeigel kann auch in kleinen Aquarien gehalten werden und ernährt sich ausschließlich von Algen am Boden und am Riff.
Krabbengegen Algen? Ja, die Mithrax-Krabbe packt die Algen und kratzt sie vom Riff ab, bevorzugt werden dabei Kugelalgen.
Felshüpfer sind für ihren Kussmund bekannt, denn einen solchen Abdruck hinterlassen sie, wenn sie die Beläge an der Scheibe entfernen. Ein sehr fleißiger Algenfresser.
Doktorfische sind bestens geeignet, brauchen aber sehr viel Platz. Somit kann er nur große Meerwasseraquarien von Algen befreien. Er kommt selbst in kleine Lücken hinein um sich seine Portion Algen zu holen.
Seehasen ernähren sich von verschiedenen Algen, Tang und Seegrasarten.
Für extra große Becken eignet sich der Kaninchenfisch, er ernährt sich zwar nicht ausschließlich von Algen, ist aber dennoch sehr fleißig.
Aber Achtung, wenn keine Algen mehr im Becken sind, würden manche Tiere verhungern. Deshalb müssen diese dann zusätzlich mit Algen gefüttert werden.
Algenarten können sowohl ein Segen als auch eine Plage in unserem Meerwasseraquarium sein. Möchtest du sie loswerden dann handle frühzeitig, denn sie können sich schnell vermehren.
Shaka Animal Studio, Jacky und Tobi. Jacky hat die Faszination Reptilien schon vor langer Zeit gepackt. Seit über 15 Jahren hält sie Reptilien aller Art. Sie ist gelernte Tierpflegerin und Tiertherapeutin. Sie hat Berufserfahrung sowohl in Zoos als auch bei Tierärzten. Tobi ist Fotograf und von klein auf begeistert von der Tierwelt. Die Unterwasserwelten sind sein Herzstück, die er schon seit vielen Jahren betreibt. Im Laufe der Zeit entstand zu Hause ein privater Zoo, den sie täglich voller Liebe gemeinsam versorgen und den sie regelmäßig auf ihrem. Youtube Kanal präsentieren.