Platy im Portrait
Wer Farbe im Aquarium haben will und gleichzeitig einen pflegeleichten Fisch halten möchte, der sich auch noch gut nachzüchten lässt, ist mit dem Platy bestens beraten. Sein munteres Verhalten macht ihn zu einem der beliebtesten Aquarienfische überhaupt.
Steckbrief
Steckbrief
Name: Platy, Xiphophorus maculatus
Systematik: Lebendgebärende Zahnkarpfen
Größe: 4-6 cm
Herkunft: Von Mexiko entlang der Atlantikküste bis nach Honduras
Haltung: einfach
Aquariengröße: ab 54 Liter (60 cm)
pH-Wert: 7-8
Wassertemperatur: 22-28 °C
Wissenswertes über den Platy
Wissenschaftliche Bezeichnung
Xiphophorus maculatus
Andere Bezeichnungen
Platypoecilus maculatus, P. rubra, P. pulchra, P. nigra, P. cyanellus, P. sanguinea
Systematik
Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Cyprinodontiformes (Zahnkärpflinge)
Familie: Poeciliidae (Zahnkarpfen)
Unterfamilie: Poeciliinae (Lebendgebärende Zahnkarpfen)
Gattung: Xiphophorus
Art: Xiphophorus maculatus (Platy)
Größe
In der Natur werden die Männchen etwa 4 cm, die Weibchen etwa 6 cm groß. Bei den Zuchtformen können die Männchen auch 5 cm, selten 6 cm Länge erreichen, die Weibchen bis zu 7 cm.
Farbe
In ihrer Heimat gehören die Platys zu den unauffällig gefärbten Fischen. Der Körper ist meist beige mit einem bläulichen Schimmer. Auf dem Schwanzstiel liegen unterschiedliche schwarze Flecken und Punkte. Die Zuchtformen können fast alle erdenklichen Farben zeigen, von Weiß und Fleischfarben über Rot, Gelb, Blau, Grünlich bis Schwarz und allen möglichen Nuancen und Scheckungen. Auch die Zeichnungen auf dem Schwanzstiel, die in der Natur innerhalb einer Population sehr verschieden sein können, sind bei den Zuchtformen innerhalb einer Zuchtform immer ähnlich, etwa beim Mickymaus-Platy mit einem großen und zwei kleineren schwarzen Flecken darunter und darüber.
Herkunft
Die Platys besiedeln fast exakt das gleiche Gebiet wie die Schwertträger, von Mexiko (südlich von Xalapa) bis ins nordwestliche Honduras in Gewässern, die zum Atlantik fließen. Durch Aussetzen von Aquarienfischen sind Platys aber inzwischen auf allen Kontinenten zu finden. In Europa kommen sie allerdings nur in Warmgewässern (Ungarn, Margaretheninsel in Budapest, Umgebung von Heviz) vor.
Geschlechtsunterschiede
Wie alle Männchen der Lebendgebärenden Zahnkarpfen hat auch das Männchen der Platys eine zum Begattungsorgan umgeformte Afterflosse, das Gonopodium. Männchen können eine ganz leichte Verlängerung der unteren Schwanzflosse haben (Minischwert) und untere Schwanzflosse und Gonopodium können einen hellblauen Saum haben (etwa beim Korallenplaty). Weibchen sind etwas höher und größer als die Männchen, haben einen fülligeren Körper und eine normal geformte Afterflosse.
Fortpflanzung
Platys sind lebendgebärend. Die Balz der Platys ist relativ unauffällig, das Männchen präsentiert sich dicht vor dem Weibchen und schwimmt vor ihm hin und her, bevor es zur Begattung kommt. Nach etwa vier Wochen werden die bis zu 100 Junge geworfen, die schon ein Ebenbild ihrer Eltern sind. Diese stellen den Jungtieren nach, aber nicht so intensiv, sodass bei einer ausreichenden Bepflanzung immer einige durchkommen.
Lebenserwartung
Platys haben eine Lebenserwartung von bis zu etwa drei Jahren, bei etwas kühlerer Haltung bei 22-24 °C auch etwas mehr.
Wissenswertes zur Haltung
Ernährung
Platys sind Allesfresser, die mit einer reinen Trockenfutterernährung gehalten werden können. Sie zupfen auch immer wieder Algen von Pflanzen und Dekorationen, nehmen aber auch gerne Frost- und Lebendfutter an, das ein- bis zweimal wöchentlich gereicht werden sollte.
Gruppengröße
Da Platymännchen untereinander zwar konkurrieren, aber nicht so stark wie Schwertträger, können in einem 54-L-Aquarium problemlos drei bis vier Paare gehalten werden. Ein leichter Männchen- oder Weibchenüberschuss ist unproblematisch.
Aquariengröße
Aufgrund der geringen Endgröße und des friedlichen Wesens können Platys schon in Aquarien ab 54 L (60 cm Kantenlänge) gehalten werden. Hier passen auch mehrere Paare hinein. Stellt sich reichlich Nachwuchs ein, ist ein größeres Aquarium sinnvoll.
Beckeneinrichtung
In der Natur kommen Platys auch in fast pflanzenfreien Gewässern vor, in denen aber Fadenalgen gedeihen. Eine teilweise Bepflanzung mit feinfiedrigen Pflanzen wie Najas oder Moosen, aber auch Stängelpflanzen wie Rotala ist daher sinnvoll.
Platys vergesellschaften
Solange es die Aquariengröße zulässt, können Platys problemlos mit anderen ebenfalls friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Bei Anwesenheit größerer oder sehr aktiver Fische (etwa viele Barben) können die Platys jedoch scheu werden und kümmern. Gesunde Platys, die sich wohlfühlen, sind immer etwas in Bewegung und verstecken sich nur selten.
Erforderliche Wasserwerte
Die Temperatur sollte zwischen 22 und 28 °C, der pH-Wert bei 7,0 bis 8,0 liegen. Leichte Abweichungen nach oben und unten – bis auf einen zu niedrigen pH-Wert – werden über einige Wochen gut vertragen.
Harro Hieronimus ist seit früher Jugend Aquarianer. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen e. V. und der Internationalen Gesellschaft für Regenbogenfische e. V.. Außerdem unterstützt er durch seine Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Ichthyologie e. V. und dem Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fischen sowie den Biotop- und Artenschutz. Ein gutes Dutzend Bücher und zahllose Artikel im Bereich der Süßwasseraquaristik wurden bereits von ihm veröffentlicht.
Sind Platy-xiphophorus Pflanzenfressende Fische.Bei mir sind an einer bestmmten Pflanze die Blätter
immer angefressen und lauter kleine Löcher zu sehen.Das geht schon seit Wochen so
Hallo Marquard,
Platys fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Kost. Wenn du vermehrt rasterartige Löcher in großblättrigen Pflanzen hast, wird das wahrscheinlich ein Saugwels sein, der sich nachts auf oder unter die Blätter legt und daran nuckelt. Platys würden eher feinfiedrige Pflanzen anknabbern, aber auch nur, wenn die Nahrung im Allgemeinen zu sehr aus tierischen Anteilen besteht.
Viele Grüße,
dein ZooRoyal-Team
Ich habe zu viele, weil sie sich bei der guten Pflege zu stark vermehren.
Wahrscheinlich bringe ich sie demnächst in ein stehendes Gewässer nach draußen. Sie werden dann entweder Hecht-Nahrung oder im Winter erfrieren.
Oder ist hier jemand, der sie haben will?
Om Namah Shivaya