Artenschutzhunde

17237
0

Artenschutzhunde

Unsere lieben Vierbeiner sind bekannt dafür, Gerüche von Sprengstoff, Drogen oder Krankheiten zu erschnüffeln. Dabei sind sie in der Lage schon kleinste Mengen der gesuchten Stoffe zu orten. Jedoch helfen sie uns Menschen nicht nur bei solchen Einsätzen, sondern leisten ebenfalls einen großen Beitrag in Sachen Naturschutz. Es ist leider Alltag, dass immer mehr Tiere und Pflanzen in der heutigen Zeit aussterben. Um sich genauer darüber zu informieren, welche Tiere und Pflanzen das sind, kannst du es in der „Roten Liste“ nachlesen. Dort stehen alle gefährdeten und auch bisher ausgestorbenen Pflanzen, Tiere, Biotope und vieles mehr. Artenschutzhunde können somit auch solche gefährdeten Tiere und Pflanzen nach einer Ausbildung gleichermaßen geruchlich wahrnehmen und uns anzeigen.

Die Aufgabe eines Artenschutzhundes

Bedrohte Tier- oder Pflanzenarten gibt es leider sehr viele. Um solchen Lebewesen zu helfen und sie zu schützen, kommen Artenschutzhunde zum Einsatz. Dabei muss aber die genaue Tätigkeit und der Einsatzort noch einmal unterschieden werden. Denn es gibt zum einen Artenschutzhunde, die beispielsweise die bedrohten lebenden Tiere in der natürlichen Umgebung erschnüffeln. Zum anderen gibt es diejenigen Artenschutzhunde, die Tiere und Pflanzen oder auch die bereits verstorbenen Arten in versteckten Gegenständen riechen können.

So gibt es zum Beispiel bedrohte Insekten, wo Artenschutzhunde diese Insekten und ihre Aufenthaltsorte geruchlich ausfindig machen können. Das kann in größeren Waldgebieten oder in anderen Naturräumen sein. Dadurch können genau diese Lebensräume der Tiere besser lokalisiert und somit auch besser beschützt werden. Denn häufig sind diese Lebensräume solcher bedrohten Arten durch Abholzung oder anderweitige Gefahren bedroht.

Einen anderen Einsatzort bietet der Flughafen. Gerade der Import bedrohter Arten aus den verschiedensten Ländern stellt eine Straftat dar. Jedoch stört es leider viele Menschen nicht und sie versuchen immer wieder bedrohte Tiere oder Pflanzen zu schmuggeln. Dabei werden sowohl lebende Tiere, als auch tote Lebewesen oder auch aus ihnen hergestellte Waren transportiert. Der Ideenreichtum, wo und wie im Gepäck solche Arten versteckt werden, ist grenzenlos. Da spielt also die Nase unseres lieben Vierbeiners eine entscheidende Rolle. Denn mit seinem feinen Geruchssinn ist das Auffinden solcher Verstecke für ihn ein Kinderspiel und für die Zollbeamten eine enorme Arbeitserleichterung.

Der Artenschutzhund sucht bei seiner Arbeit das Gepäck der Passagiere nach bestimmten Geruchspartikeln ab. Kann er etwas erschnüffeln, zeigt er es durch ein vorher antrainiertes Verhalten an. Aber natürlich werden nicht nur Koffer auf Schmuggelware kontrolliert, sondern ebenfalls Pakete oder Briefe, die per Luftfracht unterwegs sind. Denn auch mit diesen können Pflanzenteile oder Tiere verschickt werden.

Die Ausbildung zum Artenschutzhund

Damit ein Hund als Artenschutzhund arbeiten kann, bedarf es einer eigenen Ausbildung. Dort lernt der Hund die vielen möglichen Gerüche kennen und auch zu unterscheiden und anzuzeigen. Dabei soll der Hund auch nur den gewünschten Fund anzeigen, ohne aktiv damit zu spielen oder ähnliches. Denn das könnte den Fund je nach Aufenthaltsort beschädigen und den Hund auch verletzen.

Belohnt wird der Hund hinterher immer mit einem Spielzeug und einem gemeinsamen Spiel mit dem Hundeführer. Es ist also sehr wichtig bei dem Hund, dass er sehr gerne spielt. Denn dieser wird genutzt, um das Training aufzubauen. Somit ist der stetige Erfolg seitens des Hundes sehr entscheidend. Dabei wird auch bei Nichtvorhandensein von bedrohten Arten im Koffer ein Spielzeug mit Geruch unauffällig versteckt. Findet der Hund dieses Versteck, wird anschließend gespielt. So bleibt natürlich auch die Motivation vom Hund, immer weiter zu machen ohne Frust, stets sehr hoch.

Welche Hunderassen eignen sich für Artenschutzhunde?

Schauen wir auf die Rassen, die als Drogenspürhunde beispielsweise eingesetzt werden, finden wir häufig Rassen wie Schäferhund, Labrador oder Golden Retriever – alle, die meist gerne spielen und mit dem Besitzer gut zusammenarbeiten können. Das können natürlich auch andere Hunderassen. Jedoch werden Schäferhund & Co. hier meistens zum Einsatz kommen. Auch als Artenschutzhund bieten sich die als Spürhunde eingesetzten Rassen an.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert