Hachiko – der berühmte Akita
Bei Hachiko, dem Akita-Rüden, ist das womöglich gar nicht mehr nötig, weil du ihn schon kennst. Seine Geschichte wurde 2009 mit Richard Gere in der Hauptrolle verfilmt: Hachiko holte jeden einzelnen Tag sein Herrchen, einen Universitätsprofessor, vom Bahnhof ab. Als dieser mitten in der Vorlesung tot zusammenbrach und nicht mehr nachhause zurückkehrte, blieb Hachiko am Bahnhof. Viele Jahre lang, obwohl seine Familie wegzog. Bis zu seinem eigenen Tod am 8. Mai 1935. Als Statue in Bronze sitzt er heute noch am Bahnhof Shibuya.
Ein anderer Hund sitzt ebenfalls in Bronze an einem Bahnhof. Maltschik, ein herrenloser Mischling. Er lebte und starb am U-Bahnhof Mendelejewskaya in Moskau. 2001 tötete ihn eine Passantin grundlos. Sein Denkmal trägt die Inschrift: „Mitgefühl. Dem Umgang mit heimlosen Tieren gewidmet.“
Frühe Hundedenkmäler: Verewigt in Stein und Bronze
Bei Bobby dem Skye Terrier könnte man glauben, seine Geschichte sei von Hachiko „geklaut“, zumal nicht gesichert ist, dass es Bobby gegeben hat. Aber er bekam sein Denkmal bereits 1872 im schottischen Edinburgh. Bobby soll das Grab seines Herrchens, des Polizisten John Gray, so treu bis zum eigenen Tod bewacht haben wie Hachiko am Bahnhof gewartet hat.
Auch in Deutschland findest du Denkmäler für Hunde, nicht nur an der Seite großer Menschen wie bei Bismarcks Denkmal auf der Rudelsburg. Nein, auch hier gibt es schon früh tierische Hauptfiguren: Hund Stuczel war bis zu seinem Tod 1650 der Postbote für Ritter Kurt Weckheim und seine spätere Ehefrau Hilarie von Wagenheim. Wenn Stuczel nicht die Liebesbriefe transportiert hätte, hätte es die Ehe möglicherweise nie gegeben. Die Ehe muss glücklich geblieben sein, Stuczel wurde zum Dank standesgemäß mit eigenem Denkmal an der Burgmauer zu Winterstein im Thüringer Wald begraben.
Helden auf vier Pfoten: Balto und Togo
Nicht nur ehestiftend, sondern sogar lebensrettend wirkten die Botendienste der beiden Huskys Balto und Togo 1925 in Alaska. Bei Ausbruch der Diphterie waren Schnee und Sturm zu stark, um Flugzeuge mit den überlebensnotwendigen Impfstoffen in den Ort Nome zu bringen. Die Retter starteten also vom über 1000 Kilometer entfernten Ort Nenana mit Hunde-Schlitten, um in einer Art „Staffellauf“ mit Schlittengespannen das Serum weiterzugeben. Togo war Leithund auf dem längsten und schwierigsten Teil der Strecke. Sein „Musher“, der Schlittenlenker, kam in Sturm und Schneetreiben von der Strecke ab. Der erfahrene 12jährige Togo brachte das Gespann zurück zur rettenden Zwischenstation. Und Balto? Balto war der Leithund des letzten Gespanns, das sicher den Impfstoff ans Ziel brachte. Er stand daher als Symbol für die erfolgreiche Vollendung der Mission Modell für das Denkmal im New Yorker Central Park. Es würdigt Mut und Stärke aller Schlittenhunde.
Treu wie Gold
Ebenfalls als Stellvertreter für eine Gruppe guter und treuer Hunde, hier pflichtbewusste Schäferhunde, steht in Neuseeland der Collie Friday als Statue am Lake Tekapo verewigt. Die Legende dazu besagt, Friday habe die Herde noch gehütet, als sein Besitzer längst wegen Diebstahls verhaftet war. Ob es Friday, den Collie, gegeben hat, weiß man nicht. Aber schön, dass die wesentlich von der Schafproduktion lebenden Neuseeländer wissen, was sie an ihren Hunden haben.
Wissen und Nichtwissen ist ein gutes Stichwort für unser letztes Denkmal im nordrhein-westfälischen Leichlingen. Der „Rüdenstein“ ist ein 1927 erbautes Denkmal, gewidmet dem namenlosen „Rüden“, der den Herzog Robert von Berg im Jahre 1424 auf einer Jagd begleitet haben soll. Der Herzog fiel vom Pferd und verletzte sich schwer, was niemand gemerkt hatte. Der Hund lief der Jagdgesellschaft so lange bellend hinterher, bis sie endlich umkehrte. Der Herzog konnte gerettet werden. Man weiß bis heute nicht, ob ausgerechnet dieser treue Hund wirklich keinen Namen hatte oder sogar „Rüde“ hieß, ob die ganze Geschichte eine einzige Sage ist – aber man weiß, dass diese jahrhundertelang überlieferte Geschichte sich sehr gut genau so hätte zutragen können. Hunde sind eben einfach wert, gewürdigt zu werden!
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten.