Beschäftigung für den Hund selber machen

Beschäftigung für den Hund selber machen kann ganz einfach sein. Manche Hunde apportieren gerne, andere wollen beim Spielen ihre Nase benutzen, wieder andere wollen kopfmäßig gefördert werden. Da es oft schwierig ist, das „perfekte Spielzeug“ für deinen Hund zu finden, wollen wir dir Anregungen geben, wie du Beschäftigungsmöglichkeiten selbst herstellen kannst.

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Der Futterkarton

Diese Beschäftigungsmöglichkeit ist schnell gemacht, lässt sich im Schwierigkeitsgrad variieren und immer wieder etwas anders aufbauen. So kommt der Spaßfaktor nie zu kurz . Um einen solchen Futterkarton zu bauen, benötigst du zuerst einmal einen möglichst stabilen Karton. Er sollte so groß sein, dass der Hund (zumindest mit den Vorderbeinen) hineinspringen kann und sich im Inneren auch etwas bewegen kann. Zweiter Bestandteil dieses Spiels sind die Lieblingsleckerchen deines Vierbeiners und eine Menge Papier, zum Beispiel Zeitungs- oder Küchenpapier.

Zuerst muss nun etwas Vorbereitung erledigt werden, denn die Leckerchen müssen einzeln in Papier eingewickelt werden. Dabei gilt, dass die Schwierigkeitsstufe steigt, je mehr und je fester die Leckerchen verpackt werden! Immerhin wollen die einzelnen Happen erst mal gefunden werden. Wenn du das erledigt hast, wird der Karton mit zerknülltem Papier oder anderem geeigneten Material gefüllt, in dem anschließend die Leckerchenpakete verteilt werden. Wie hoch der Karton gefüllt werden soll, ist dir überlassen. Je mehr Inhalt, desto mehr Suchspaß. Du solltest es deinem Vierbeiner aber anfangs nicht allzu schwer machen, damit immer der Spielerfolg im Vordergrund steht. Dann kann es auch schon losgehen mit der Suche!

Für Aufmerksame: Das Hütchenspiel

Unser nächstes Spiel besitzt schon eine größere Schwierigkeit, denn hier ist die Aufmerksamkeit des Hundes gefragt. Das Spielprinzip ist dabei dasselbe, das man vom üblichen Glücksspiel kennt. Eine Kugel wird unter eins von drei oder mehreren Hütchen gelegt, die anschließend gemischt werden. Jetzt muss das Gegenüber erraten, unter welchem Hütchen sich die gesuchte Kugel befindet. Dieses Spielprinzip lässt sich ebenso für Hunde umsetzen, nur dass man hier die Kugel durch ein Leckerchen ersetzen sollte, damit der Anreiz noch größer ist.

Man braucht also lediglich drei undurchsichtige Behälter (kleine Eimer, Becher oder ähnliches; für einen größeren Schwierigkeitsgrad auch mehrere), die man vor dem Hund aufbaut. Dieser sollte während der Vorbereitung zum Sitzen gebracht oder abgelegt werden, damit er nicht abgelenkt wird. Hat man die Konzentration des Hundes, legt man das Leckerchen anschaulich unter einen der Becher und mischt diese nun. Anfangs langsam, nachher auch schneller. Nach einer Aufforderung darf der Hund jetzt aussuchen, unter welchem Becher sich seiner Meinung nach das Leckerchen befindet. „Kopfhunde“ wie Collies, Australien Shepherds oder Pudel haben hier meistens beachtlich schnell den Dreh raus. Es gibt übrigens auch Hunde, die hier nicht nach den Augen, sondern nach der Nase gehen. Natürlich ist auch diese Vorgehensweise in Ordnung, solange es allen Beteiligten Spaß macht.

Für Spürhunde: Das Suchspiel

Für Hunde, die beim Spielen vordergründig der Nase nachgehen, ist unser nächstes Spiel ideal geeignet. Um dieses Schnüffelspiel durchführen zu können, benötigst du lediglich einige Leckerchen und eine Papprolle, beispielsweise von einer leeren Küchenrolle.

Zu Anfang lässt du den Hund wieder absitzen und steckst vor seinen Augen einige der Leckerchen in die Papprolle. Diese wird danach verschlossen, entweder durch Umklappen der Enden oder durch Verstopfen mit Papier. Die „Leckerchen-Box“ wird jetzt irgendwo in der Wohnung versteckt. Währenddessen muss dein Hund natürlich auf seinem Platz sitzen bleiben. Ist die Rolle versteckt, gehst du zurück zum Vierbeiner und schickst ihn mit einem Signalwort wie „Go“ oder „Los“ auf die Suche.

Jetzt muss der Hund seine Nase einsetzen, aber auch ideenreich bei der Suche vorgehen. Hat er die Rolle gefunden, muss er die Belohnung noch aus der Rolle kriegen, was zusätzlichen Spaß bedeutet. Natürlich ist auch hier wichtig, mit einer niedrigen Schwierigkeitsstufe zu starten und erst langsam schwierigere Verstecke auszuwählen.

Für Fortgeschrittene: Das Fallrohr

Unsere letzte Beschäftigungsmöglichkeit ist für die Fortgeschrittenen unter den Spielern geeignet. Sie besitzt von allen vorgestellten Beschäftigungsmöglichkeiten die höchste Schwierigkeitsstufe. Der Name des Spiels ist hier Programm, denn es ist Ziel des Spieles, das Fallrohr „zu bezwingen“. Ein solches Fallrohr hat man vielleicht schon mal gesehen, denn es ist auch im Handel erhältlich als langes, senkrechtes Rohr, in das durch Schlitze mehrere Ebenen geschoben werden können.

Doch so ein Fallrohr muss man nicht unbedingt kaufen, es kann auch relativ einfach selber gebaut werden. Als Grundbaustein braucht man dafür eine große, dicke Pappröhre, wie sie zum Beispiel zum Verpacken von Postern oder Plänen verwendet werden. Des Weiteren nicht zu dicke Pappe, aus der kleinere Stücke ausgeschnitten werden, die als Ebenen fungieren (können je nach Größe der Röhre in der Anzahl variieren).

Als erster Schritt müssen jetzt mehrere waagerechte Schlitze in die Röhre geschnitzt werden, in die die Pappebenen geschoben werden können. Sie müssen dabei in der Lage sein, von oben herunterfallende Leckerchen aufzufangen, also möglichst passgenau arbeiten. Zu guter Letzt schneidet man am unteren Ende der Röhre ein Rechteck aus, so dass eine Art Auswurf entsteht. Hauptsache ist hierbei, dass der Hund am Ende seine Belohnung bekommt. Das Fallrohr ist jetzt fertig und kann bestückt werden. Dabei die unterste Ebene einschieben und von oben ein Leckerchen darauf fallen lassen. Dann immer so weiter, bis alle Ebenen befüllt sind. Der Hund muss nun durch Herausziehen der Pappebenen erreichen, dass die Leckerchen immer eine Ebene tiefer fallen und letztendlich am unteren Ende der Röhre ankommen.

Hier ist Übung und Köpfchen von Nöten, aber aufgeweckte Vierbeiner werden den Dreh schon rauskriegen. Und selbst wenn der Hund keinen Spaß an diesem selbstgemachten Spielzeug hat, gibt es ja genug andere Möglichkeiten ihn zu beschäftigen.
Viel Spaß dabei!