Deerhound im Rasseportrait

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Deerhound

Deerhound

Name
Deerhound
Herkunft
Schottland
Lebenserwartung
unbestimmt
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
36 - 46 KG
Häufige Krankheiten
Keine
Felllänge
rauhaar, struppig
Charakter/Wesen
Sichtjäger und sanfter Freund
Fellfarbe
dunkles blaugrau, grau oder gestromt, gelb
Besonderheiten

Windhund

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Deerhound aus?

Der Deerhound (offiziell Schottischer Hirschhund) hat den typischen Körperbau eines großen Windhundes. Darüber trägt er sein markantes, raues, drahtiges, nässeabweisendes Haarkleid. Der offizielle Standard beschreibt seine Erscheinung wie folgt:

Der Deerhound ähnelt einem rauhaarigen Greyhound von größeren Ausmaßen und stärkerem Knochenbau. Der Körperbau ruft den Eindruck einer einzigartigen Kombination von Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer hervor, die erforderlich sind, um einen Hirsch niederzureißen; dennoch ist seine allgemeine Haltung von edler Würde geprägt.

Ansonsten gilt zum Haarkleid:

Struppig, aber nicht übermäßig viel Haar. Wolliges Haar nicht zulässig. Das korrekte Haarkleid ist dicht, anliegend, zottig, fühlt sich harsch oder steif an. An Rumpf, Hals und Hinterhand harsch und drahtig, etwa 7-10 cm lang; an Kopf, Brust und Bauch viel weicher. Leichte Haarfranse an der Innenseite der Vorder- und Hinterläufe.

Es soll etwa 7 bis 10 Zentimeter lang sein. An Farben sind dunkles blaugrau, grau oder gestromt, gelb erlaubt. Weiße Stellen sind nicht erwünscht. Leider hat sich auf den Ausstellungen eingebürgert, dass die Hunde mindestens 10% zusätzliche Widerristhöhe zeigen sollen. Eine solche Tendenz zum Gigantismus schadet der Gesundheit der Hunde und macht die eh schon schwierige Wachstumsphase noch schwieriger.

Wie groß ist ein Deerhound?

Mit einer Widerristhöhe ab 71 Zentimetern bei Hündinnen und bis 79 bei Rüden haben sie ein beeindruckendes Auftreten. Hündinnen sollen etwa 36, Rüden etwa 45 Kilogramm auf die Waage bringen.

Wie alt wird ein Deerhound?

Die Lebenserwartung eines Deerhounds ist schwer zu bemessen. Es gibt Exemplare die gerade 6 Jahre schaffen, andere erreichen sogar 12 und mehr Jahre bei bester Fitness.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Deerhound?

Der Deerhound ist Wind- und Jagdhund. Aber er ist noch viel mehr. Er ist ein feinfühliger Freund, der unbedingt den engen Anschluss an seine menschliche Familie braucht. Er zeigt ein hohes Einfühlungs- und Anpassungsvermögen an seine Menschen. Dieser so starke und schnelle Jäger ist seinen Menschen gegenüber äußerst sanftmütig, gelassen und ist frei von jeder Aggressivität – was für eine Faszination. Er ist liebenswürdig und geduldig mit Kindern. Dabei zeigt er immer einen gewissen Stolz. Auf Basis seiner Intelligenz und Feinfühligkeit merkt er jede ungerechte Behandlung. Das tut ihm weh. Der Deerhound ist ein äußerst angenehmer Begleiter und gut zu führen. Beim Reitsport oder Joggen ist er ebenfalls ein idealer Begleiter. Angesichts seiner jagdlichen Veranlagung setzt das eine gute Erziehung und enge Bindung an sein Herrchen oder Frauchen voraus, die ihn jederzeit abrufen können sollten. Es ist ein unvergleichliches Erlebnis, mit diesen Hunden durch die Natur zu ziehen. Eine Voraussetzung eines harmonischen Zusammenlebens ist jedoch, dass der Deerhound seinen elementaren Bedürfnissen nachkommen kann. Dazu zählt eben das Laufen, idealerweise das Jagen nach einer Hasenattrappe beim Coursing. Ein Deerhound, der seine natürlichen Anlagen zum Laufen einigermaßen ausleben kann, ist ein hervorragender Begleiter und Familienhund. Der offizielle Standard beschreibt seinen Charakter wie folgt:

Der Körperbau ruft den Eindruck einer einzigartigen Kombination von Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer hervor, die erforderlich sind, um einen Hirsch niederzureißen; dennoch ist seine allgemeine Haltung von edler Würde geprägt. Sanft und freundlich. Gehorsam und leicht zu erziehen, da er bestrebt ist, zu gefallen. Fügsam und ausgeglichen, niemals misstrauisch, aggressiv oder scheu. Zeigt sich mit ruhiger Würde.

DeerhoundHerkunft & Geschichte

Wo kommt der Deerhound ursprünglich her?

Der Deerhound oder Scottish Deerhound ist eine der ältesten und edelsten Hunderassen der Welt. Er ist ein imposanter Wind- und Jagdhund. Zusammen mit seinem Cousin, dem etwas größeren Irish Wolfhound, zeigt er einen unverwechselbaren, stark beeindruckenden Hundetyp. Er hat den Körperbau eines großen, sehr kräftigen Greyhounds und zugleich ein raues, struppiges Fell. Wie sein Name schon andeutet, war er der Jagdhund des schottischen Hochadels auf Rotwild. Der Deerhound muss schnell, mutig und kräftig genug sein, einen ausgewachsenen Hirschen anzugreifen und zumindest solange zu stellen, bis der Jäger ihm mit der Lanze ein Ende bereiten konnte. Auch auf anderes Wild wie Elche oder Wildschwein wurde der Deerhound eingesetzt. Die Jagden erfolgten in den rauen schottischen Highlands. Die Hunde mussten schnell, stark, ausdauernd und zugleich ausgesprochen robust und widerstandskräftig sein. So wurden sie später auch zur Ausrottung der Wölfe eingesetzt. Mit dem Niedergang der klassischen Jagd des Hochadels und den neuen Schusswaffen, mit denen man einen Hirsch problemlos von weitem erlegen konnte, verlor der Deerhound an Bedeutung und ging schließlich fast verloren. Britische Hundefreunde wie der große Maler Edwin Landseer engagierten sich nach 1800 für seinen Erhalt. Das gelang glücklicherweise sehr gut. Der Deerhound ist eng verwandt mit dem Irischen Wolfhound was durch genetische Studien eines Teams von Genetikern um Heidi Parker 2017 untermauert wird. Noch heute strahlt der Deerhound alleine durch seine Erscheinung die Verhältnisse des Altertums und Mittelalters in den Highlands aus. Es gibt kaum beeindruckendere Hunde. Erst in den 1920er Jahren erschienen sie zum ersten Mal in Deutschland, verschwanden dann aber wieder. Seit den 1970er Jahren haben sie einen festen Platz auch in Deutschland gefunden. Sie werden vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverband betreut. Hier wird auch die Möglichkeit geboten, dass diese Windhunde auch ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Coursing nachkommen können. Zwischen 60 und 100 Welpen fallen im Jahr unter dem Dach des VDH.

Beliebte Mixe

Mixe von Deerhound mit anderen Hunderassen oder Mischlingen sind sehr selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Deerhound?

Der erwachsene Deerhound ist ein pflegeleichter Hund. Regelmäßiges Bürsten reicht.

Gibt es beim Deerhound rassetypische Krankheiten?

Deerhounds, einmal erwachsen geworden, sind eine robuste Hunderasse.

Welches Futter ist für einen Deerhound am besten?

Deerhounds legen Wert auf eine hochwertige und abwechslungsreiche Ernährung. Besonders in der Wachstumsphase ist fachkundige Begleitung unerlässlich. Der Deerhound eignet sich auch zum Barfen – fachkundig ausgeführt.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Deerhound?

Der Deerhound ist ein Windhund. Das schnelle und ausgiebige, freie Laufen ist eine Grundvoraussetzung für sein artgerechtes Leben. In manchen Regionen gibt es deshalb spezielle Anlagen, wo Windhunden ihrem Laufbedürfnis nachkommen können. Entweder er läuft auf der Rennbahn oder beim Coursing hinter einer Kaninchenattrappe oder man macht den Hund mit einer Ballschleuder glücklich. Im Fachhandel werden hier zahlreiche Helfer angeboten. Du hast die Option, dich mit deinem Deerhound in den Rennsport zu begeben. Der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband bietet regelmäßig Möglichkeiten, dass diese Hunde etwa beim Coursing oder bei Bahnrennen ihr ausgeprägtes Bedürfnis nach schnellem Laufen ausleben können. Hier kannst du dann auch Gleichgesinnte treffen. Für die Aktiven dieser Szene gibt es kein schöneres Hobby. Es ist eine besondere Einheit von Mensch und Hund und zudem eine sehr, sehr alte.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Deerhound kaufen?

Willst du dein Leben mit einem Deerhound verbringen, solltest du zunächst prüfen, ob du die Möglichkeit hast, diesen Windhund regelmäßig frei laufen zu lassen. Idealerweise hast du Freude am Coursing. Deinen Welpen solltest du nur bei einem Züchter kaufen, der dem Deutschen Windhundzucht- und Rennverband angeschlossen ist.

Erziehung und Haltung

Passt ein Deerhound zu mir?

Die größte Herausforderung in der Haltung eines Deerhounds ist die Wachstumsphase. Hierfür bedarf es unbedingt fachkundiger Begleitung, um ihn körperlich nicht zu über- und unterfordern, die Menge und Qualität seines Futter richtig zu bestimmen. Ist diese Phase einmal überstanden so zeigt sich der große Windhund als ausgesprochen robust und anpassungsfähig. Er kann in einer Wohnung wie auch draußen gehalten werden. Für Reisen solltest Du am besten eine ausreichend demonstrierte Box im Auto vorhalten. Unbedingte Voraussetzungen sind derer zwei: Er braucht den engen Anschluss an seinen Menschen und er braucht regelmäßig die Möglichkeit zu laufen. Wenn Du seinen Bedürfnissen als Windhund, der eben täglich laufen will, nachkommen kannst und will, wenn Du dich auf sein spezielles Wesen einlassen willst, so erlebst Du live ein wundervolles, einmaliges, herrliches Stück der Jahrtausende alten Partnerschaft von Mensch und Hund. Zudem kannst Du sich an der urigen Eleganz und der enormen Schnelligkeit deines Deerhounds erfreuen. Dazu solltest du unbedingt den Anschluss an den Deutschen Windhundzucht- und Rennverband suchen, der auch artgerechte Möglichkeiten zum Bewegen, speziell zum Coursing bietet. Ideal ist, wenn auch für dich der Windhundesport zu Leidenschaft würde. Wenn du die Möglichkeit hast, artgerecht mit einem oder mehreren Deerhounds zusammenleben zu können, so ist das ein großes Erleben und Glück. Der Deerhound lässt sich sehr gut erziehen. Grundlage ist ein enges Vertrauensverhältnis zu Herrchen und Frauchen. Mit Unterwerfung kann man diesen stolzen wie feinfühligen Hund nur brechen. Der Deerhound will die Führung durch seine Menschen. Eine gute Erziehung öffnet ihm zudem Freiheiten, etwa dass er auch ohne Leine mit Dir durch die Natur ziehen kann. Du solltest allerdings immer selbst nach Wild Ausschau halten, um deinen Deerhound im Zweifelsfall an die Leine nehmen zu können.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Windhunde wie der Deerhound sind beeindruckende Erscheinungen. Sie sind schnelle Sichtjäger und brauchen regelmäßig die Möglichkeit, frei und weit zu laufen. Zugleich sind sie intelligente und anschmiegsame Mitglieder der Familie sowie tolle Partner. Wer Repräsentationsobjekte sucht, sollte sich im Autohaus oder beim Juwelier umschauen.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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