Zahnbelag und Zahnstein bei Hunden - ist das wirklich ein Problem?
Auf jeden Fall! Zahnbelag und Zahnstein gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern bei Hunden – von der Zahnfleischentzündung bis hin zur ausgeprägten Zahnbetterkrankung. Im schlimmsten Fall wird das Zahnbett zerstört, wodurch am Ende sogar der Kieferknochen brechen kann – Heilung ungewiss bis ausgeschlossen. Auch die Organe können geschädigt werden, indem die Keime in der Plaque in den Körper streuen. In diesem Fall ist eine Sanierung beim Tierarzt der einzige Weg – je früher, desto besser! Hier lest ihr mehr über Zahn- und Zahnbetterkrankungen bei Hunden.
Zucker macht Karies – auch beim Hund?
Tatsächlich ist das Aufkommen von Karies bei Hunden sehr, sehr selten. Zwar kann eine genaue Zahl an betroffenen Hunden wissenschaftlich nicht belegt werden, aber in der tierärztlichen Praxis stellt Karies keine regelmäßig gestellte Diagnose dar und so geht man davon aus, dass lediglich unter 2 Prozent der Vierbeiner betroffen sind. Vielmehr kommen bei Hunden andere Zahnzerstörungen vor, die nicht mit der Ernährung in Verbindung stehen, beispielsweise Zahnfrakturen durch Traumen. Eine Ursache ist dann eben nicht im Zusammenhang mit Zucker zu sehen, sondern vielmehr in Verbindung mit anderen Erkrankungen wie Schmelzhypoplasien etc. Wenn Zucker in Tiernahrung vorhanden ist, dann meist nur in geringen Mengen – trotzdem sollte immer die Deklaration gelesen werden.
Zähneputzen?! Was ein Quatsch! Mein Hund stammt doch vom Wolf ab!
Das stimmt – und schon Wölfe haben sehr unter Zahnbelag und Zahnstein gelitten. Tatsächlich ist das Zähneputzen die beste Art, Zahnbelag zu vermeiden und somit Zahnstein vorzubeugen. Mit etwas Geduld und Ausdauer kann man (fast) jedem Hund das Zähneputzen beibringen, auch wenn der Hund schon älter ist. Geeignete Leckerlis unterstützen die Zahn- und Zahnbettgesundheit zusätzlich.
Mein Hund hat keine Probleme mit Zahnbelag und Zahnstein – oder doch?
Das wäre schön, ist aber leider eher unwahrscheinlich. Denn die Statistik sagt: 80% aller Hunde über drei Jahren haben Zahn- und Zahnbetterkrankungen, wozu beispielsweisen Zahn- und Kieferfehlstellungen und Zahnwechsel zählen. Hier ist regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt notwendig. Das magische Wort ist in jedem Fall Vorbeugung – und zwar durch Zahnpflegeprodukte, Zähneputzen, vorbeugendes Hundefutter und zahnpflegende Leckerlis sowie die richtige Haltung.
Mein Hund weiß selbst, was gut für ihn ist und was er zur Gesunderhaltung seiner Zähne benötigt.
Das ist ein Irrglaube. Der Hund sucht sich beispielsweise oft Stöckchen zum Spielen und Kauen, was ein großer Fehler ist. Sie sind häufig ein Grund für Schäden und Verletzungen an den Zähnen und im Maul. Stattdessen gibt es eine Vielzahl an geeignetem Hundespielzeug, das zur Gesunderhaltung von Zahn- und Zahnbett beiträgt. Aber Vorsicht: Zu harte Hundesnacks oder Spielzeuge sind schädlich für die Zähne! Lasse dich im Zweifel von deinem Tierarzt beraten.