Affenpinscher

Affenpinscher Steckbrief

Name
Affenpinscher Steckbrief
Herkunft
Deutschland
Lebenserwartung
12 und mehr Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
4-6 kg
Häufige Krankheiten
keine
Felllänge
mittellang
Charakter/Wesen
mutig, wachsam, lebhaft, frech, anhänglich, intelligent
Fellfarbe
schwarz
Besonderheiten

keine

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Affenpinscher aus?

Der Affenpinscher ist ein kleiner Begleithund, der aus dem Süden Deutschlands stammt. Der Kobold hat eine markante, unverwechselbare Erscheinung. Er hat das raue Haarkleid eines Schnauzers oder Terriers und, wie sein Name schon sagt, einen Kopf, der an einen Affen erinnert. Heute ist dieser kleine Hund eine große Seltenheit, doch früher war er weit verbreitet. Der Affenpinscher ist ein sehr kleiner aber markanter Hund. Er hat das harte Fell eines Schnauzers und zeigt am Kopf dessen Bart. Er hat aber eine sehr eigenwillige, einzigartige Kopfform, die man lediglich noch beim Brüsseler Griffon in ähnlicher Form findet. Der Standard führt aus: "Der Affenpinscher ist rauhaarig, klein und kompakt, mit einem affenartigen Gesichtsausdruck." Glücklicherweise ist seine Schnauze nicht so kurz wie bei einem Mops oder Bully, so dass er keine Atemprobleme haben muss. Allerdings ist seine Schnauze deutlich kürzer als die des Zwergpinschers, mit dem er eng verwandt ist. Große, hellwache und tiefschwarze Augen schauen dich an. Der ganze Kopf ist umrahmt von einem üppigen, harschen Haarkranz. Er hat borstige Augenbrauen und einen buschigen Backenbart. Sein Gesicht erinnert so an das eines Gibbons oder das eines Kobolds. Durch den verkürzten Oberkiefer hat er einem Vorbiss. Er hat eine naturbelassene, säbelförmige Rute und nach vorn gedrehte Klappohren. Die Fellfarbe ist immer rein schwarz.

Wie groß ist ein Affenpinscher?

Er hat eine Widerristhöhe von 25 bis 30 Zentimetern bei einem Gewicht von 4 bis 6 Kilogramm.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Affenpinscher?

Der Affenpinscher ist von seinem Wesen her ein stückweit noch der klassische Pinscher oder Schnauzer. Er ist ein eifriger Wächter, treu, widerstandsfähig und ausdauernd. Er ist neugierig, lebhaft und temperamentvoll. Sein Standard beschreibt das Wesen so:

Unerschrocken, wachsam, hartnäckig und anhänglich, manchmal von aufbrausender Leidenschaft. Er ist rundum ein angenehmer Familienhund.

Der Affenpinscher hat einen hohen Bewegungsdrang und will seine Beschäftigung. Der kleine Hund ist durchaus für Hundesport, etwa Dogdancing, geeignet. Er braucht das aber nicht, um glücklich zu sein. Der Affenpinscher ist sehr anhänglich und will sich seinem Herrchen oder Frauchen eng anzuschließen. Dann neigt er dazu, nur diese Person als Rudelchef anzuerkennen. Seine Familientauglichkeit ist aufgrund seiner geringen Größe eingeschränkt. Für Kinder ist er deshalb nur bedingt geeignet. Diese sollten mindestens respektieren, dass er ein kleiner Hund ist, mit dem man mit Bedacht umgehen muss, der seine Rückzugsoption braucht. Ansonsten ist er sehr spielfreudig. Für eine Einzelperson oder eine kleine Familie ist er ein idealer Begleiter. Dabei kommt er auch hervorragend mit dem Leben in der Stadt und in einer kleinen Etagenwohnung zurecht. Der besondere Charme des Affenpinschers liegt neben seiner äußeren Erscheinung in der Widersprüchlichkeit seines Wesens. Auf der einen Seite kann er ein braves liebevolles quasi Schoßhündchen sein, auf der anderen Seite ebenso ein mutiger und furchtloser Draufgänger.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Affenpinscher ursprünglich her?

Der Affenpinscher ist keine neumodische Kreation, vielmehr eine uralte Hunderasse. Der flämische Maler Jan van Eyck zeigt in seinem berühmten Gemälde "Die Arnolfini-Hochzeit" einen kleinen Hund, der dem heutigen Affenpinscher schon sehr nahe kommt. Das war 1434. Seit mindestens 150 Jahren wird diese Rasse genauso gezüchtet, wie wir sie heute erleben können. Der Affenpinscher ist zwar ein kleiner Begleiter, man denkt an ein Schoßhündchen, doch er hat es in sich. Schließlich ist er ein Spross der großen Familie der Pinscher und Schnauzer. Es waren die Hunde der Kutscher und fahrenden Händler. Die Fuhrleute brauchten einen Hund, der in der Lage war, weite Strecken mitzulaufen, der Wagen und Ware zuverlässig behütete und das auch noch nachts nach einer langen, anstrengenden Tagesfahrt. Diese Hunde mussten einen ausgeprägten Sinn für das Eigentum ihres Halters entwickeln. Sie mussten das Hab und Gut ihres Herren selbstständig und selbstbewusst verteidigen, eine Denkweise, die man auch heute noch selbst im kleinen Affenpinscher lesen kann. Die Vorfahren unserer Pinscher und Schnauzer wuchsen in dieser Aufgabe zu äußerst robusten Hunden. Der Affenpinscher erledigte in Mitteleuropa zudem viele Aufgaben, die in England von den kleinen Terriern erledigt wurden. Er hat auch ein ähnliches Temperament, obwohl er genetisch nicht näher mit den Terriern verwandt ist. Er ist aber ganz eng verwandt mit dem glatthaarigen Zwergpinscher, mit dem er noch bis 1896 zusammen gezüchtet wurde. Die Trennung erfolgte erst im Zuge der Vereinigung der deutschen Schnauzer- und Pinscherclubs, die 1895 erfolgte. Der so entstandene Pinscher-Schnauzer-Klub vertritt noch heute all diese Hunderassen exklusiv im Verband für das deutsche Hundewesen. Der Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 (PSK) ist sogar weltweit verantwortlich für den offiziellen Standard des Affenpinschers. Der Affenpinscher ist eine uralte deutsche Hunderasse. Doch ist er heute in Deutschland eine echte Rarität geworden. Nur 20 bis 30 Welpen fallen pro Jahr bei einer durchschnittlichen Wurfstärke von etwa 2-3 Welpen. Das machen engagierte Züchterinnen und Züchter im PSK möglich. Wir Hundefreunde täten gut daran, diese Hunderasse wieder neu zu entdecken. Denn der Affenpinscher ist ein hochinteressanter für die heutige Zeit bestens geeigneter kleiner Freund und Begleiter.

Beliebte Mixe

Mixe mit Affenpinschern sind extrem selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Affenpinscher?

Der Affenpinscher ist pflegeleicht und anspruchslos. Sein Fell muss allerdings regelmäßig gebürstet und hie und da getrimmt werden.

Gibt es beim Affenpinscher rassetypische Krankheiten?

Der Affenpinscher ist eine recht robuste Hunderasse. Man sollte allerdings darauf achten, dass die Hunde eine gut ausgebildete Schnauze und nicht zu große Augen haben.

Welches Futter ist für einen Affenpinscher am besten?

Der Affenpinscher stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Auch dieser kleine Hund mag mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Affenpinscher?

Ein Affenpinscher stellt hier keine besonderen Anforderungen.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Affenpinscher kaufen

Willst du einen Affenpinscher-Welpen kaufen, solltest du dich vor Ort bei einem Züchter umschauen, der dem Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 angeschlossen ist. Es ist ratsam frühzeitig Kontakt aufzunehmen, denn seriös gezüchtete Welpen sind rar. Bitte aus Tierschutzgründen keine Welpen über das Internet kaufen – auch wenn sie noch so süß daher kommen!

Erziehung und Haltung

Passt ein Affenpinscher zu mir?

Der Affenpinscher passt sich ohne weiteres dem Lebensstil seiner Menschen an. Er kann sehr gut auch in einer kleinen Etagenwohnung in der Stadt gehalten werden. Er braucht keine kräftige Hand am anderen Ende der Leine. Seine Haltung ist wirklich unproblematisch, doch wer sich damit zufrieden gibt, wird sein blaues Wunder erleben; denn er ist nichts für langweilige nur Stubenhocker. Dieser kleine Hund ist ein richtiger Hund, der aktiv sein will, am besten auch in der Natur. Er will seine Spaziergänge oder Wanderungen, die durchaus gemütlich sein dürfen, auf denen er ein angenehmer Begleiter ist. Er ist immer neugierig auf etwas Neues. Er will und kann lernen und sich den Gewohnheiten seiner Menschen anpassen. Gut erzogen ist er so ein äußerst praktischer Begleiter bei Besuchen in einer Gaststätte, auf Reisen und in den Urlaub. Lediglich sein Fell braucht Aufmerksamkeit. Es muss regelmäßig gebürstet und getrimmt werden. Der Affenpinscher muss wie ein großer Hund mit aller Ernsthaftigkeit vom Welpen an erzogen werden. Man ist immer wieder verleitet, diese kleinen Hunde, zumal als Welpen zu unterschätzen. Der Affenpinscher braucht gerade ob seines zuweilen ungestümen Temperamentes klare Ansagen und Regeln, kurz: Führung durch Herrchen oder Frauchen. Diese nimmt er gerne an. Man muss aber immer konsequent bleiben. Der Affenpinscher ist intelligent und aufmerksam und merkt Schludrigkeiten und Inkonsequenz sofort. Wer ihn lediglich als putzigen Kleinhundewelpen sieht, wird ein böses Erwachen haben. Mit etwas Verantwortlichkeit für seine Erziehung, die jeder Halter von Anfang an übernehmen sollte, wird aus dem Affenpinscher ein gut erzogener Begleiter.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Affenpinscher ist eine extrem selten gewordene Hunderasse. Dabei ist er quasi historisch. Und er bringt alles mit, was einen hervorragenden kleinen Begleiter auszeichnet. Der Affenpinscher hätte eine viel größere Beliebtheit verdient. Ein Geheimtipp.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.