Beagle Harrier Steckbrief
Meutehund
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Beagle Harrier aus?
Der Beagle Harrier ist ein mittelgroßer, französischer Meutehund mit langer Rute. Er zählt zur Gruppe der mittelgroßen Laufhunde. Du erkennst sofort die Verwandtschaft zu bekannten Beagle und dem Harrier sowie dem Foxhound zwischen denen er steht. Auch wenn du bei all diesen Hunderassen an „Engländer“ denkst, so ist er eine französische Hunderasse. Hier zeigt sich wieder, wie eng die Geschichte der französischen wie englischen Hunderassen verbunden ist. Wenn du einen Beagle Harrier siehst, wirst du dich an alte Gemälde über Jagdszenen des Hochadels erinnern. Dort sind immer wieder die großen Parforcejagden mit Harriern, Beaglen und Foxhounds abgebildet. Auf den ersten Blick erinnert der Beagle Harrier an einen Beagle auf hohen Läufen. Da liegst du schon richtig, denn er ist aus Beagle und Harrier entstanden. Er ist wie diese ein Meute- und Laufhund für die Parforcejagd. Das macht er laut bellend, von den Beagle Harrier-Freunden "Geläut" genannt. Nur bei genauerem Hinschauen erkennst du die Unterschiede im Gebäude unter diesen Meutehunden. Der Beagle Harrier hat eine langgezogene Schnauze, ist wesentlich höher und ein Stück schneller als etwa der Beagle. Der Standard definiert kurz:
Harmonischer, ausgeglichener, edler, flinker und kräftiger Hund mit mittleren Körperproportionen.
Als Widerristhöhe werden 45 bis 50 Zentimeter verlangt. Ein Gewicht wird nicht vorgegeben. Sein Haarkleid soll ziemlich dick, nicht zu kurz, aber glatt sein. Sie tragen ihre Farben in Tricolor, konkret falbfarben, mit schwarzem Mantel und weiß. Die im Verhältnis zu Beagle und Harrier eher kurzen Ohren sind mäßig breit und hängend.
Wie alt wird ein Beagle Harrier?
Die Lebenserwartung sollte bei gut 12 Jahren liegen.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Beagle Harrier?
Ein Hund dieser Rasse ist ein reinrassiger Jagdhund ohne Wenn und Aber. Er ist ein Meutehund für die berittene Jagd. Du hast sicher schon die oben erwähnten, historischen Stiche und Gemälde gesehen, wo eine Gruppe Reiter im roten Frack hoch zu Ross mit einer riesigen Meute Beagle Harrier, Foxhounds (etwas größer) oder Beagles (etwas kleiner) einem Fuchs nachstellen. Nur bei genauem Hinschauen erkennst du die Unterschiede. Parforce Jagd war früher eine beliebte Jagdmethode des Hochadels. Jedoch seit 200 oder 300 Jahren verwandelte sie sich primär zu einem Sport, einem kostspieligen Zeitvertreib für reiche Aristokraten und später zu Geld gekommene Industrielle im britischen Commonwealth. Züchter beschreiben den Harrier als
freundliche und überaus umgängliche Hunde. Menschenbezogenheit ist ihnen angeboren, wie auch ihr harmonischer Umgang mit Artgenossen. In der Nähe von Pferden fühlen sich die überwiegend in Meuten lebenden Jagdhunde wohl.
Ein guter Beagle Harier soll mit einer ordentlichen Portion Sturheit und Beharrlichkeit der Spur des Fuchses folgen - gleich wie lange und durch welches Gestrüpp. Allerdings solltest du Dickkopf nicht mit mangelnder Lernfähigkeit verwechseln. Er ist sehr lernfähig und willig. Er braucht dazu eine klare Ansage und eine einfühlsame, aber konsequente Hand. Du solltest stets im Bewusstsein haben, dass er von Hause aus ein Jagd- und ausgemachter Meutehund ist, der jagdlich arbeiten will. In Verbindung mit artgerechter Auslastung ist die Erziehung kein Problem. Als Meutehund ist er extrem sozialverträglich. Allerdings, weit mehr noch als im hier verbreiteten Beagle ist bei ihm der Jagdhund lebendig. Zumal es auf dem Kontinent kaum Zuchtstätten gibt, ist von einer Haltung als Solo-Familienhund oder gar als Anfängerhund abzuraten. Es wäre für ihn in den meisten Fällen kein artgerechtes Leben.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Beagle Harrier ursprünglich her?
Er ist - wie seine Cousins Harrier, Foxhound und Beagle - direkter Abkömmling einer der ältesten Hundetypen überhaupt, der Schweißhunde. Schweiß meint in der Jägersprache, das Blut oder die Fährte der Beute. Er ist ein Jagdhund-Klassiker und zählt zum Grundtyp der Bracken oder Schweißhunde. Diese wiederum zählen zu den Urtypen, den frühen Vorläufern der meisten heutigen Jagdhunderassen. Sie werden schon in steinzeitlichen Höhlenmalereien abgebildet. Auch die ältesten Schriften über Hunde, wie etwa die 2.400 Jahre alte Kynegetikos des Xenophon, beschreiben die Jagd mit Hunden wie dem Beagle oder Harrier sehr präzise. Der Beagle Harrier entstand bereits im 19. Jahrhundert. Durch die Mischung von Beagle und Harrier wollten französische Adelige und Jäger einen besonders leistungsfähigen Laufhund formen. Er ist von der Fédération Cynologique Internationale, der Weltorganisation der Kynologie, seit 1972 offiziell anerkannt. In Deutschland wird diese Rasse direkt vom VDH betreut. Derzeit ist nur eine Zuchtstätte registriert.
Beliebte Mixe
Mixe mit Beagle Harrier sind in Deutschland extrem selten.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Harrier?
Die Rasse ist sehr pflegeleicht.
Gibt es beim Beagle Harrier rassetypische Krankheiten?
Seine Gesundheit gilt als robust.
Welches Futter ist für einen Beagle Harrier am besten?
Eine gesundheitliche Herausforderung liegt in der Verfressenheit der Beagle Harriers. Möglicherweise ein Erbe als Meutehund. Ansonsten stellt er keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung.
Aktivitäten
Der Harrier ist ein Jagdhund. Der Laufhund braucht das Leben und die jagdliche Arbeit in der Meute.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Beagle Harrier kaufen?
Interessierst du dich für die Anschaffung eines Beagle Harriers, solltest du die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, die hier für seine Haltung beschrieben sind. Zudem musst du dich rechtzeitig nach Züchtern umschauen. Diese sind sehr rar. Wenn du dich für diesen Typ Hund interessierst, solltest du dich vielleicht besser nach einem jagdlich gezüchteten Beagle umschauen.
Erziehung und Haltung
Passt ein Beagle Harrier zu mir?
Er ist ein typischer Meutehund. Das macht ihn sehr umgänglich. Allerdings fühlt er sich in der Meute mit Seinesgleichen am wohlsten. Und wenn du ihn bei der Jagd beobachten kannst, weißt du, mit welcher Passion er an dieser Arbeit hängt. Er ist unabhängig, hoch sozial gegenüber Artgenossen und zielorientiert. Als Familienhund eignet er sich nur bedingt - bei Auslastung in seiner Arbeit - und er ist sicher kein Hund für Anfänger. Die Haltung als Begleiter oder als Familienhund ist nicht nach seinem Geschmack, berichten Fachleute. Es sollte die Ausnahme bleiben. Ansonsten lässt er sich gut erziehen und führen - wie schon gesagt - unter der Bedingung, dass er gut ausgelastet ist. Ein Beagle eignet sich als dein Hund sehr viel besser.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Er ist ein Meutehund, der jagdlich gehalten werden will. In Deutschland ist diese Rasse sehr selten.