English Foxhound Steckbrief
ausgesprochener Meutehund
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein English Foxhound aus?
Der English Foxhound ist ein eleganter, mittelgroßer Jagdhund mit einer langen, hochgetragenen Rute. Er zählt zur Gruppe der großen Laufhunde. Wenn du ihn siehst, wirst du dich an alte Gemälde über das Englische Landleben erinnern. Dort sind die großen Jagden mit Foxhound sehr oft abgebildet. Auf den ersten Blick erinnert der Foxhound an einen Beagle auf hohen Läufen. Da liegst du schon richtig, denn wie der Beagle ist der English Foxhound ein Meute- und Laufhund für die Parforcejagd – und wie der Name schon sagt, besonders für die Jagd auf Füchse. Das macht er laut bellend, von den English Foxhound-Freunden „Geläut“ genannt. Die lieben sein Geläut. Doch bei genauerem Hinschauen erkennt man deutliche Unterschiede im Gebäude. Der English Foxhound hat eine langgezogene Schnauze, ist wesentlich höher und eben ein ganzes Stück schneller als der Beagle. Er trägt ein kurzes und dichtes Fell, das gegen schlechte Witterung widerstandsfähig sein muss. Alle anerkannten Laufhundefarben und Abzeichen sind erlaubt. Was „anerkannt“ meint, wird in der Literatur allerdings nicht näher bezeichnet. Die langen Ohren sind tief angesetzt und hängend. Der English Foxhound zeigt Augen mittlerer Größe, haselnussfarben oder braun. Ihr Ausdruck soll lebhaft sein. Sie sind stets braun oder haselnussfarben.
Wie groß ist ein English Foxhound?
Als Widerristhöhe werden 58 bis 64 Zentimeter verlang. Ein Gewicht wird nicht vorgegeben.
Wie alt ist ein English Foxhound?
Die Lebenserwartung eines English Foxhounds wird vom American Kennel Club mit 10 bis 13 Jahren angegeben.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein English Foxhound?
Der English Foxhound ist ein reinrassiger Jagdhund ohne Wenn und Aber. Er ist der Prototyp eines Meutehundes für die berittene Jagd. Du hast sicher schon die oben erwähnten, historischen Stiche und Gemälde gesehen, wo eine Gruppe Reiter im roten Frack hoch zu Ross mit einer riesigen Meute Foxhounds einem Fuchs nachstellen. Das war früher eine beliebte Jagdmethode des Hochadels. Jedoch bereits seit 200 oder 300 Jahren verwandelte es sich primär zu einem Sport, einem kostspieligen Zeitvertreib für reiche Aristokraten und Industrielle im britischen Commonwealth. Diese uralte Jagdmethode hat das Wesen dieses Hundes nachhaltig geprägt. Er gilt als stur und dickköpfig. Das verwundert kaum. Über unzählige Generationen zählte diese Eigenschaft zu seinen Trümpfen bei der Arbeit. Ein guter English Foxhound sollte mit einer ordentlichen Portion Sturheit und Beharrlichkeit der Spur des Fuchses folgen. Allerdings solltest du Dickkopf nicht mit mangelnder Lernfähigkeit verwechseln. Der English Foxhound ist sehr lernfähig und willig. Er braucht dazu eine klare Ansage und eine einfühlsame aber konsequente Hand von Herrchen und Frauchen. Du solltest stets im Bewusstsein haben, dass er von Hause aus ein Jagd- und ausgemachter Meutehund ist, der jagdlich arbeiten will. In Verbindung mit artgerechter Auslastung ist die Erziehung kein Problem. Als Meutehund ist er extrem sozialverträglich. Weit mehr noch als im Beagle ist bei ihm der Jagdhund lebendig. Zumal es auf dem Kontinent kaum Zuchtstätten gibt, ist von einer Haltung als Familienhund eher abzuraten. Es wäre für ihn in den meisten Fällen kein artgerechtes Leben – Ausnahmen bestätigen die Regel.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der English Foxhound ursprünglich her?
Der English Foxhound ist direkter Abkömmling einer der ältesten Hunderassen überhaupt, der Schweißhunde. Schweiß meint in der Jägersprache, das Blut oder die Fährte der Beute. Der English Foxhound ist ein Jagdhund-Klassiker. Er zählt zum Grundtyp der Bracken oder Schweißhunde. Diese wiederum zählen zu den Urtypen, den frühen Vorläufern der heutigen Hunderassen. Sie werden schon in steinzeitlichen Höhlenmalereien abgebildet. Auch die ältesten Schriften über Hunde, wie etwa die 2.400 Jahre alte Kynegetikos des Xenophon, beschreiben die Jagd mit Hunden wie dem Foxhound sehr präzise. Im Mittelalter waren der Hochadel Englands und Frankreichs eng verbunden. So auch dessen Jagdgewohnheiten und dessen Hunde. Mit den Normannen kamen um 1100 auch deren Hunde auf die Insel. Darunter die Vorläufer des Foxhounds. Diese werden bereits in den ersten Büchern des Mittelalters beschrieben. Schon 1213 taucht erstmals der Begriff „Foxhound“ ausdrücklich auf. Diese Hunde dokumentieren unmittelbar Zeitgeschichte. Der Leibarzt der Königin von England, John Caius, beschreibt sie 1576 in einem eigenen Kapitel seines Buches „Of English Dogges“. Der Cambridge-Professor fasst diese Hunde damals unter dem Begriff Harrier zusammen. Arbeitsweise und Aussehen passen genau auf den English Foxhound und seiner direkten Verwandten. Der Harrier wurde später auf die Hasenjagd, der Foxhound auf die Fuchsjagd spezialisiert. Diese edlen Jagdhunde des Adels werden bereits seit vielen hundert Jahren gezielt und mit großem Aufwand in fürstlichen Hundezuchtanstalten gezüchtet, samt Rassebeschreibung und Stammbuch. So existieren sehr alte Aufzeichnungen über seine Zucht. Sogar das aktuelle Zuchtbuch der Englischen Foxhound-Vereinigung (Masters of Foxhounds) wurde bereits vor 1800 eröffnet. So kann jeder Besitzer eines Foxhounds die Ahnen seiner Hunde weit zurück zu verfolgen. Das gibt es nur bei ganz wenigen Hunderassen – etwa dem Greyhound oder dem Whippet. Die Zucht des Foxhounds liegt heute noch in Händen der „Masters of Foxhounds“. Allerdings legte man damals nicht wie heute in der modernen Rassezucht so extremen Wert auf genetische Isolation. Im Mittelpunkt stand vielmehr eine optimale Funktion. Mit „Hound“ werden im Englischen schnelle Jagd- und Windhunde bezeichnet. Der English Foxhound ist ein schneller Jäger. Seine Spezialität ist die Jagd in der Meute. Der britische Naturforscher Thomas Bewick beschreibt 1790 die Arbeitsweise solcher Hunde:
Obwohl er dem Hasen an Schnelligkeit meist unterlegen, folgt er ihm durch seinen vorzüglichen Geruchssinn und folgt seinen Spuren trotz aller Wendungen mit großer Genauigkeit und Ausdauer.
Diese Charakterisierung ist auch heute noch sehr hilfreich für das Verständnis des Foxhounds. Der English Foxhound ist von der Fédération Cynologique Internationale, der Weltorganisation der Kynologie, offiziell anerkannt, wird in Europa außerhalb Englands praktisch nicht gezüchtet. In England existierten bis zum Verbot der Parforce Jagd an die 250 Meuten Foxhounds.
Beliebte Mixe
Mixe mit English Foxhound sind in Deutschland extrem selten.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein English Foxhound?
Der English Foxhound ist sehr pflegeleicht.
Gibt es beim English Foxhound rassetypische Krankheiten?
Seine Gesundheit gilt als robust.
Welches Futter ist für einen English Foxhound am besten?
Eine weitere gesundheitliche Herausforderung liegt in der Verfressenheit der English Foxhounds. Möglicherweise ist das auch ein Erbe als Meutehund. Ansonsten stellt er keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Der English Foxhound eignet sich sehr gut zum Barfen.
Aktivitäten
Wie viel Bewegung braucht ein English Foxhound?
Der English Foxhound ist ein Jagdhund. Der große Laufhund braucht das Leben und die Arbeit in der Meute.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen English Foxhound kaufen?
Interessierst du dich für die Anschaffung eines English Foxhounds, solltest du die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, die hier für seine Haltung beschrieben sind. Zudem musst du dich rechtzeitig nach Züchtern umschauen, die in Europa extrem selten sind. Vielleicht kommst du über Beziehungen zu den Masters of Foxhound an einen für die Jagd „ausrangierten“ Hund, der deswegen nicht schlecht sein muss.
Erziehung und Haltung
Passt ein English Foxhound zu mir?
Der English Foxhound ist ein typischer Meutehund. Das macht ihn sehr umgänglich. Allerdings fühlt er sich in der Meute mit Seinesgleichen am wohlsten. Und wenn du ihn bei der Jagd beobachten kannst, weißt du mit welcher Passion er an dieser Arbeit hängt. Der English Foxhound ist unabhängig, hoch sozial gegenüber Artgenossen und zielorientiert. Als Familienhund eignet er sich nur sehr bedingt und er ist sicher kein Hund für Anfänger. Die Haltung als Begleiter oder als Familienhund ist nicht unbedingt nach seinem Geschmack, berichten Fachleute. Es sollte die Ausnahme bleiben. Ansonsten lässt er sich gut erziehen und führen – wie schon gesagt – unter der Bedingung, dass er gut ausgelastet ist.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der English Foxhound ist ein Meutehund, der jagdlich gehalten werden will. In Deutschland ist der Brite extrem selten.