Magyar Agár

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Magyar Agár

Magyar Agár Steckbrief

Name
Magyar Agár Steckbrief
Herkunft
Ungarn
Lebenserwartung
12 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Felllänge
kurz

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Magyar Agár aus?

Magyar Agárs haben den typischen Körperbau eines großen Windhundes. Ihre Erscheinung ist ausgesprochen elegant und erhaben. Das Fell ist kurz, dicht, rau, glatt anliegend. Es kann sogar Unterwolle ausbilden. Der Magyar Agár hat den muskulösen, schlanken, eleganten Körperbau eines sehr schnellen und zugleich kraftvollen, auf Ausdauer ausgelegten Windhundes.

Er hat lange Beine zur raumgreifenden Bewegung. Der Kopf ist ebenfalls lang gestreckt. Die Augen sitzen vorne, wie es für einen Sichtjäger optimal ist. Er hat zudem noch einen ganz hervorragenden Geruchssinn. Die Ohren sind groß und haben die Form eines (geknickten) Rosenohrs. Magyar Agár-Rüden haben eine Widerristhöhe von 65 bis 70 cm, Hündinnen von 62 bis 67 cm. Ein Gewicht wird nicht vorgegeben. Alle Farben oder Farbkombinationen sind zulässig.

Wie alt wird ein Magyar Agár?

Ein gesund gezüchteter Magyar Agár aus seriöser Zucht hat eine Lebenserwartung von etwa 12 Jahren. Manche Hunde werden sogar deutlich älter bei guter Fitness.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Magyar Agár?

Magyar Agárs sind die Windhunde Ungarns. Es sind entschlossene Hetzjäger auf der einen Seite und intelligente Begleiter, ja schmusige Couch-Potatoes zugleich. Das ist ein erstaunlicher Widerspruch und macht einen der vielen besonderen Reize dieser schönen Windhunde aus. Der Standard definiert das Wesen mit:

Unermüdlich, ausdauernd, schnell, abgehärtet und widerstandsfähig. Ausgezeichnet bei Hunderennen. Er ist auf manchen Strecken schneller als der Greyhound. Er ist von zurückhaltender Natur aber nicht scheu, ist verständig, intelligent und treu. Er ist wachsam; sein Instinkt, mit dem er Personen sowie Haus und Hof schützt, ist ausgeprägt, was aber nicht zu Aggressivität oder Bissigkeit führt.

Bei aller Gelassenheit und dem Sanftmut, den diese Hunde im Alltagsleben ausstrahlen, solltest immer im Bewusstsein halten, dass es extrem schnelle Jäger sind. Wenn du mit ihnen durch die Natur gehst, so scannen sie mit ihren wachen Sinnen immer die Peripherie. Sie haben dabei ein anderes Verständnis von Entfernungen. Was für uns noch weit weg ist, ersprinten sie in wenigen Sekunden.

Da solltest du diese Hunde immer unter Kontrolle haben. Magyar Agárs haben ein gutes Gruppenverhalten und akzeptieren gerne die Führungsrolle ihres Herrchens und Frauchens. Der Magyar Agár ist sehr menschenbezogen, freundlich und anhänglich. Er versteht seine Menschen "wie ein guter Psychologe". Ein Platz auf Sofa oder Bett ist zuhause Pflicht. Er ist aufmerksam und sehr intelligent. Er ist ein fantastischer Begleiter, wenn du die Möglichkeit und die Lust hast, ihm regelmäßig Auslauf zu geben und hie und da an einem Rennen oder Coursing teilzunehmen.

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Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Magyar Agár her?

Der Magyar Agár ist ein uralter, kurzhaariger Windhund. Seine Geschichte in der modernen Zuchtszene ist allerdings eher kurz. Nach alten Berichten wurde zwar schon 1838 das erste ungarische Zuchtbuch für Windhunde eröffnet, aber zwischenzeitlich verschwanden die organisierten Zuchtbemühungen. Der originale ungarische Windhund wurde zunehmend durch den Greyhound verdrängt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden vom Adel aus Prestigegründen Greyhounds aus England importiert. Gezielte Zuchtversuche, den Magyar Agar durch Einkreuzung des Greyhounds zu „veredeln“, führten zu keiner Verbesserung des Jagdverhaltens und wurden wieder aufgegeben. Nach und nach besann man sich in Ungarn wieder des eigenen Windhundes. Im Jahr 1966 erfolgte die Anerkennung dieser Rasse durch den Weltverband FCI.

Ungarn ist heute bemüht, durch konsequente Zuchtauswahl das originale Erscheinungsbild des Magyar Agar und damit die Unterschiede zum Greyhound deutlich zu betonen. In Deutschland wird er vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverbands betreut. Hier fallen um die 20 Magyar Agár-Welpen pro Jahr.

Beliebte Mixe

Mixe mit Magyar Agár sind sehr selten. Zuweilen siehst du sie in der Rennszene, wo manche Halterinnen und Halter über eigene Zuchtversuche Topleistungen in der entsprechende Rennklasse erzielen wollen - was aber nur selten gelingt.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht der Magyar Agár?

Das kurzhaarige Fell sollte hin und wieder ausgebürstet werden. Die Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, da nur die wenigsten Hunde sich ihre Krallen ablaufen. Der Maygar Agár ist eine robuste Rasse.

Wissenswertes über die Ernährung

Welches Futter ist für den Magyar Agár am besten?

Der Magyar Agár stellt im Grunde keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Ist aber im Vergleich zu anderen Windhunden recht verfressen. Da solltest du aufpassen.

Aktivitäten mit dem Magyar Agár

Der Magyar Agár ist ein Windhund. Das schnelle und ausgiebige, freie Laufen ist eine Grundvoraussetzung für ein artgerechtes Leben. Er ist mehr Langstreckenläufer denn Sprinter, meint, er läuft gerne am Rad oder Pferd. Canicross, Mantrailing oder auch Agility sind gut geeignete Hundesportarten. Das Rennen steht aber an erster Stelle. Entweder er läuft auf der Rennbahn oder beim Coursing hinter einer Kaninchenattrappe oder du machst deinen Hund mit einer Ballschleuder glücklich.

Im Fachhandel werden hier zahlreiche Helfer angeboten. Du hast die Option, dich mit deinem Magyar Agár in den Rennsport zu begeben. Der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband bietet regelmäßig Möglichkeiten, dass diese Hunde etwa beim Coursing oder bei Bahnrennen ihr ausgeprägtes Bedürfnis nach schnellem Laufen ausleben können. Hier kannst du dann auch Gleichgesinnte treffen. Für die Aktiven dieser Szene gibt es kein schöneres Hobby. Es ist eine besondere Einheit von Mensch und Hund und zudem eine sehr, sehr alte.

Überlegungen vor der Anschaffung

Willst du dein Leben mit einem Magyar Agár teilen, solltest du zunächst prüfen, ob du die Möglichkeit hast, diesen ausgemachten Windhund regelmäßig laufen zu lassen. Hierzu kannst du dich von den Fachleuten des Deutschen Windhundzucht- und Rennverband beraten lassen und langfristig mit Züchtern dieses Verbandes Kontakt aufnehmen. Einen Welpen solltest du nur bei einem Züchter kaufen, der diesem Verband angeschlossen ist. Du solltest darauf achten, dass keine Inzucht vorliegt.

Erziehung und Haltung

Passt ein Magyar Agár zu mir?

Grundsätzlich ist der Magyar Agár gut zu halten. Er ist in vielen Dingen sehr anspruchslos und lässt sich sogar in einer Etagenwohnung in der Großstadt halten. Das setzt aber zwingend voraus, dass er regelmäßig die Gelegenheit erhält, seinem Element nachgehen zu können, dem Laufen. In unserer gegenüber Hunden restriktiven Gesellschaft gibt es kaum Möglichkeiten, einen Hund ohne Leine frei laufen zu lassen.

Im Abschnitt "Aktivitäten" haben wir kurz beschrieben, was dieser Hund braucht. Mit einem solch glücklichen Hund kann man dann beruhigt und ruhig nach Hause gehen. Er fühlt sich dann in der kleinsten Hütte wohl und ist hier ein äußerst angenehmes Mitglied der Familie. Er ist ein guter Freund der Kinder. Er ist kaum je aggressiv und lässt sich - etwas Eingewöhnung vorausgesetzt - gut mit anderen Haustieren halten.

Es sollten nur nicht unbedingt Kaninchen oder Meerschweinchen sein, die er genetisch als seine Beute verinnerlicht hat. Er bellt nur extrem selten. Ein Magyar Agár lässt sich sehr gut erziehen. Zur hundgerechten Beschäftigung und körperlichen Auslastung bieten Windhundevereine die Möglichkeit, an Windhundrennen oder Coursings teilzunehmen (siehe Aktivitäten). Das solltest du wahrnehmen.

Bei seiner Erziehung solltest du immer seine jagdliche Motivation im Hinterkopf haben. Der Magyar Agár ist im besten Sinne ein anspruchsloser Hund, den man aber auch sehr verwöhnen kann. Er will seinem Menschen alles recht machen. Er ist ein idealer Begleithund unter den schon genannten Voraussetzungen.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Windhunde wie der Magyar Agár sind ausgesprochen elegante Erscheinungen. Sie brauchen regelmäßig die Möglichkeit, frei und weit zu laufen. Zugleich sind sie intelligente und anschmiegsame Mitglieder der Familie und tolle Partner.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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