Norwegischer Buhund

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Norwegischer Buhund aus?

Der Norwegische Buhund ist ein knapp mittelgroßer Hund. Er erinnert an einen Spitz, wirkt aber kräftiger. Markant ist die Rute, die über dem Rücken fest eingerollt getragen wird. Der Norwegische Buhund hat ein dichtes, wetterunempfindliches, robustes, eher kurzes Fell. Der Standard fasst seine Erscheinung wie folgt zusammen: "Ein typischer Spitz, leicht unterdurchschnittlich, quadratisch  gebaut; sein Ausdruck ist aufgeweckt und freimütig. Die Ohren sind aufgerichtet und spitz; die Rute wird fest eingerollt über dem Rücken getragen." Das Deckhaar ist dick, reichlich, hart, zugleich eher glatt anliegend. Am Kopf und an den Vorderseiten der Läufe ist das Haar vergleichsweise kurz, am Hals, an der Brust, an der Hinterseite der Oberschenkel und an der Rute länger. Die Unterwolle ist weich und dicht. Zwei Farben sind zugelassen: Weizenfarben (Biscuit) und Schwarz. Rüden sollen eine Widerristhöhe von 43 bis 47 Zentimetern vorweisen, Hündinnen von 41 bis 45. Das Gewicht soll bei Rüden zwischen 14 und 18, bei Hündinnen 12 und 16 Kilogramm liegen.

Wie alt wird ein Norwegischer Buhund?

Ein seriös gezüchteter Norwegischer Buhund sollte nach Angaben des American Kennel Clubs eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren haben.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welchen Charakter hat ein Norwegischer Buhund?

Der Norwegische Buhund ist - anders als etwa der Elchhund oder der Laika - kein Jagdhund. Er ist ein gelernter Hüte-, Hof- und Wachhund. Außerhalb Norwegens wird er meist nur noch als Begleithund gezüchtet. Das ist kein Nachteil. Er findet sich so vielmehr bestens in diese seine heutige Rolle als Familienhund und Begleiter ein. Doch ist er immer noch sehr agil und braucht seine Auslastung. Im Wachen und Beschützen fühlt er sich wohl und mag auch gerne bellen - ist aber kein Kläffer. Der Buhund ist sehr aktiv und liebt es, mit seinen Menschen gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Er ist kein Couch-Potatoe. Du musst darauf achten, ihn von klein an ans Alleinsein zu gewöhnen. Der Buhund ist ein sehr freundlicher, dem Menschen zugewandter, vitaler, uriger Familienhund. Er gilt als ausgesprochen kinderlieb. Der offizielle Standard beschreibt sein Wesen kurz als: "Mutig, energisch, freundlich." Der Norwegische Buhund ist durchaus für ambitionierte, aktive Anfänger geeignet.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Norwegische Buhund ursprünglich her?

Der Norwegische Buhund ist eine sehr alte Hunderasse. Er ist eine der sieben norwegischen Hunderassen. Er war über viele Jahrhunderte hinweg das "Schweizer Messer" der oft einsam gelegenen Höfe Norwegens. Sein Name soll sich von "Bu", einem alten Wort für Hof oder Gehöft ableiten, der im 17.Jahrhundert erstmals erwähnt wird. Der Norwegische Buhund hat jedoch viel ältere Wurzeln, die weit bis in die Wikingerzeit hineinreichen. So ist er ganz eng mit dem Islandhund verwandt, dem er heute noch in Wesen und Aussehen sehr ähnelt; allerdings ist sein Haarkleid kürzer. Besonders im Südwesten Norwegens mussten Buhunde Schafherden hüten. Ansonsten mussten sie wachen, Ungeziefer kleinhalten, zuweilen bei der Jagd helfen, sowie auf Haus und Hof und besonders die Kinder aufpassen. Die Rasse wurde erstmals 1913 auf einer Agrar-Ausstellung vorgeführt. Eigene Buhund-Ausstellungen gab es bereits in 1920er Jahren. 1939 wurde der Norsk Buhundklubb gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Buhund in Europa populärer, wenn auch in Deutschland sein Vorkommen noch heute sehr spärlich ist. Aber der Norwegische Buhund erfreut sich inzwischen auch außerhalb Norwegens einer stetig wachsenden Beliebtheit. Man hat seine Qualitäten als freundlicher, spannender und faszinierender Begleit- und Familienhund, der noch ein gutes Stück seiner urigen Leistungsfähigkeit erhalten hat, zu schätzen gelernt. Letzteres drückt sich in seinem Bewegungsdrang und seiner Arbeitsfreunde aus. 1963 erfolgte die offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale. In Deutschland wird der Buhund züchterisch vom Deutschen Club für Nordische Hunde im VDH betreut. Welpen fallen aber nur ganz selten.

Beliebte Mixe

Mixe mit Norwegischem Buhund gibt es in Mitteleuropa so gut wie nicht.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Norwegischer Buhund?

Ein Norwegischer Buhund braucht während des Fellwechsels etwas Pflege. Der Buhund ist im Kern eine gesunde, robuste Hunderasse. In der Population verbreitete Gendefekte werden züchterisch bekämpft. Inzucht ist bei Zuchten außerhalb Norwegens ein Problem.

Wissenswertes über die Ernährung des Norwegischen Buhundes

Der Norwegische Buhund ist ein problemloser und anspruchsloser Kostgänger. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er auch mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Norwegische Buhund eignet sich sehr gut zum Barfen.

Überlegungen vor der Anschaffung

Was ist bei der Anschaffung zu beachten?

Wenn du dich für einen Norwegischen Buhund interessierst, solltest du dich bei einem Buhund-Züchter vor Ort umschauen, der dem VDH angeschlossen ist. Das solltest du rechtzeitig in die Wege leiten, denn die Welpen sind rar.

Erziehung und Haltung

Passt ein Norwegischer Buhund zu mir?

Der Norwegische Buhund ist ein freundlicher, temperamentvoller Hund. Er will die Einbindung in die Familie und kann sich in diese auch anstandslos einordnen. Ideal ist ein Haus mit Garten auf dem Land. Das ist aber kein Muss. Er kann auch in einer Wohnung in der Stadt gehalten werden, vorausgesetzt man beschäftigt sich täglich intensiv mit ihm. Der Norwegische Buhund ist ein liebevolles Mitglied der Familie und toller Partner für Kinder. Er begrüßt Besuch freundlich und stürmisch. Seine Herzlichkeit wirkt ansteckend. Hat er zu viel Langeweile kann er jedoch auch mal seine Energie am Mobiliar auspowern oder er wird zum Kläffer. Da der Norwegische Buhund heute nur noch wenig Jagdtrieb hat, gestalten sich die Ausflüge mit ihm in die Natur recht entspannt. Mit einem Buhund kannst du problemlos auf Reisen gehen. Im Auto empfiehlt sich eine Transportbox aus Aluminium. Er ist ausgesprochen pflegeleicht. Viel wichtiger ist es, dass Mensch wie Hund gemeinsames Interesse an viel Bewegung und Erkundungen in der Natur haben. Der Norwegische Buhund ist kein Couch-Potatoe. Er lässt sich sehr gut erziehen. Er ist offen und ehrlich und arbeitet gerne mit Herrchen und Frauchen zusammen. Die Kunst liegt darin, das richtige Maß an Konsequenz und Führung für diesen sehr temperamentvollen und zugleich feinfühligen, intelligenten Hund zu finden. Die entscheidende Grundlage ist immer eine enge emotionale und vertrauensvolle gegenseitige Bindung. Für sein gutes Benehmen - was er locker kann - ist eine gewisse Auslastung Grundvoraussetzung. Ein unterforderter und so frustrierter Norwegischer Buhund wird sich nicht als folgsamer Begleiter bedanken. Aber das liegt alleine in der Macht seines Herrchens oder Frauchens. Vom Welpen an musst du seinen Meldeeifer, der mit Bellfreudigkeit verbunden ist, im Auge haben - vor allem, wenn du mit ihm in der Stadt lebst. Das gilt besonders für die Gewöhnung an das Alleinsein. Hier solltest du sehr konsequent sein, wohnst du nicht gerade auf einem einsamen, alleine gelegenen Grundstück. Da wiederum ist der Norweger effektiver als jede Alarmanlage.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Norwegische Buhund ist ein spannender, familienfreundlicher uns zugleich kerniger, uriger Hund, der eine größere Beliebtheit verdient hat.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.