Parson Russell Terrier Steckbrief
neue Hunderasse, Anfängerhund
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Parson Russell Terrier aus?
Der Parson Russell Terrier ist ein kleiner bis mittelgroßer, hochläufiger Terrier. Er soll ein derber, widerstandsfähiger Arbeitsterrier sein, der besonders für die Arbeit unter der Erde geeignet ist. Er hat eine eher quadratische Figur. In seinem Standard wird festgehalten, dass der "Terrier für die Arbeit im Fuchsbau gezüchtet wurde und dass man ihn mit zwei durchschnittlich großen Händen direkt hinter der Schulter umfassen kann." Der Standard unterscheidet beim Haarkleid Rauhaar - als broken-coated oder rauhaarige Variante - und Glatthaar. Das Fell soll harsch sein und eine gute Unterwolle vorweisen. Diese Anforderungen sind für seine Arbeit wichtig, denn das Fell muss ihn bei Wind und Wetter als auch beim Stöbern im Dickicht oder im Schilf schützen. Seine Farben bestimmt der Standard so: "Weiß oder überwiegend weiß mit lohfarbigen, gelben oder schwarzen Abzeichen oder jede Kombination dieser Farben". Zum Gewicht macht der Standard keine Vorgaben. Da er immer drahtig und fit sein sollte, liegt es meist zwischen 8 und 10 Kilogramm.
Wie groß ist ein Parson Russell Terrier?
Er hat eine Widerristhöhe von etwa 35 Zentimetern und damit etwa 5 cm höher als sein kleiner Bruder, der Jack Russell Terrier.
Wie alt wird ein Parson Russell Terrier?
In der Regel erfreuen sich Parson Russell Terrier eines langen Hundelebens von nicht selten weit über 12 Jahren bei bester Fitness.
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Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Parson Russell Terrier?
Parson Russell Terrier haben das prägnante Wesen eines typischen Terriers. Es sind außerordentlich temperamentvolle Hunde, die wie ein Flitzebogen gespannt sind und zu keinem Abenteuer nein sagen. Sie sind lebendig, aufgeweckt, kernig. Raufereien gehen sie nicht aus dem Weg. Zuweilen neigen sie in arger Selbstüberschätzung dazu, Streit mit anderen Hunden gleich welcher Größe anzufangen. Gerne würden sie sich selbst zum Imperator ausrufen. Das ist eine Herausforderung an Herrchen und Frauchen. Als Hunde für die Baujagd sind sie zu eigenen Entscheidungen fähig, das heißt, sie sind gerne einmal dickköpfig und eigenwillig. Hunde dieser Rasse können schnell dominant werden, sollten ihre Menschen nicht klar gemacht haben, wer die Hausordnung bestimmt. Es sind Energiebündel, die voller Kraft und sprühendem Temperament stehen. Sie wollen und brauchen angemessene Beschäftigung. Viele werden sehr erfolgreich jagdlich geführt. Als Begleithund eignet er sich für ein breites Spektrum. Der Terrier ist ein idealer Begleiter eines Reiters oder Joggers. Diese Rasse eignet sich hervorragend für alle möglichen Hundesportarten. Ihre hohe Fitness, kraftstrotzende Gesundheit, der ausgeprägte Arbeitswille bedeuten für Herrchen und Frauchen Herausforderung und Verpflichtung zugleich. Sie sind der ideale Begleiter für sportliche Menschen.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Parson Rusell Terrier ursprünglich her?
Der Parson Russell Terrier ist ein kleiner bis mittelgroßer, hochläufiger Terrier von altem Schrot und Korn. Er ist ein Jagdhund. Obwohl diese Hunderasse in der modernen Rassehundezucht sehr jung ist, kommt der Parson Russell Terrier dem uralten, klassischen Typ eines hochläufigen Terriers im Wesen und Aussehen wohl sehr nahe. Die Terrier bilden eine große Gruppe innerhalb der Hunde. Ihr Name leitet sich aus dem lateinischen "Terra" für Erde ab. Es waren also Hunde für die Erdarbeit. Erste Zeugnisse geben die alten Römer. Schon im Mittelalter werden Terrier ausführlich beschrieben. Ihre Heimat liegt auf den britischen Inseln. Terrier gab es landauf und landab. In den Pferdeställen hielten sie das Ungeziefer klein. Dabei stellten selbst große Ratten für sie kein Problem dar. Hühner, Tauben, Kaninchen beschützten sie vor Marder und Fuchs. Um den Füchsen weiter nachzustellen, wurden die Terrier in den Fuchsbau geschickt. Die heutigen Parson Russell Terrier sind genau hierfür gedacht. Sie sollten und sollen den Fuchs aus dem Bau heraussprengen. Zugleich mussten sie bei den Fuchsjagden in der Meute mitlaufen, das heißt im Jagdgalopp mithalten können. All diese Aufgaben erfordern eifrigen Einsatz, besonderen Mut, selbständiges Denken und so genannte Raubzeugschärfe. Der Parson Russell Terrier wurde ein vielseitiger Jagdhund, der nicht nur für die Arbeit unter der Erde geeignet ist. Im 19. Jahrhundert war der englische Pastor Jack Russell ein erfolgreicher Jäger, Reiter und vor allem Züchter von Foxterriern. In seinem langen Züchterleben steigerte er die Leistungsfähigkeit des Foxterriers enorm. Sie taugten nun für alle Aufgaben der Einzeljagd, konnten in der Meute arbeiten und zugleich im Bau. In Australien konnte erst mit Hilfe seiner Hunde eine Fuchsplage eingedämmt werden. Zum Dank hierfür benannte man diese Hunde schließlich nach ihrem Züchter, dem Parson "Jack Russell“ Terrier. Es waren und sind körperlich und mental für die Arbeit gezüchtete Terrier, keine Ausstellungshunde. So weigerten sich die Züchter und Liebhaber dieses Terriers lange Zeit, dem System der modernen Rassehundezucht beizutreten, weil man die Hunde nicht primär nach Äußerlichkeiten bewertet sehen wollte und die negativen Folgen des Ausstellungswesen auf Fitness und Gesundheit der Hunde fürchtete. Das hat dieser Hunderasse sehr gut getan. Seriös gezüchtet sind es Hunde, die von Erbkrankheiten und Extremen in der Zucht weitgehend verschont blieben. "Jack Russell Terrier" hatten von Anfang an ein breites Größenspektrum, eher kurzbeinige und eher hochläufige. Da die Leistung entscheidend war, spielten solche Feinheiten keine Rolle. Nun hat man zwei Hunderassen aus dem "Jack Russell Terrier" gemacht und die beiden Linien züchterisch getrennt. Der kleine heißt weiter Jack Russell Terrier, hat eine Widerristhöhe bis 30 cm und ist etwas länger proportioniert. Der Parson ist etwas höher und langbeiniger und in seiner Form eher quadratisch. Parson ist im Englischen ein anderes Wort für Pastor. Also sind zwei Hunderassen nach einer Person, dem Pastor Jack Russell, benannt. Beide Hunde machen dem Pastor alle Ehre. 2001 wurde die neue Rasse offiziell anerkannt. Der Parson Russell Terrier wird im VDH von zwei Vereinen vertreten, dem bereits 1894 gegründete Klub für Terrier und dem 1986 gegründeten Parson Russell Terrier Club Deutschland, der auch Mitglied im Jagdgebrauchshundverband ist.
Beliebte Mixe
Mixe mit anderen Hunderassen oder Mischlingen sind recht häufig.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Parson Russell Terrier?
Sie sind ausgesprochen pflegeleicht. Die broken-coated oder rauhaarige Variante muss allerdings mindestens einmal jährlich, meist im Frühjahr während des Haarwechsels, getrimmt werden.
Gibt es beim Parson Russell Terrier rassetypische Krankheiten?
Seriös gezüchtet, verfügt über eine ausgesprochen robuste Gesundheit.
Welches Futter ist für einen Parson Russell Terrier am besten?
Diese Rasse stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er auch mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Parson Russell Terrier eignet sich sehr gut zum Barfen.
Aktivitäten
Wie viel Bewegung braucht ein Parson Russell Terrier?
Sie brauchen Herausforderungen körperlicher wie mentaler Art. Du solltest bedenken, dass er von Hause ein scharfer Jäger ist. Die Arbeit im Pferdestall und das Laufen neben dem Pferde zählen ebenso zu seiner Passion.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Parson Russell Terrier kaufen?
Aufgrund seiner Qualitäten ist der Parson Russell Terrier in den letzten Jahren in Mode gekommen. Gerade angesichts dieses Energiebündels solltest Du dir genau überlegen, ob er in den kommenden 15 Jahren zu deinem Leben passt. Zudem sind sorgfältige Zucht und Sozialisation Grundvoraussetzung für eine glückliche gemeinsame Zeit. Am besten kauft Du seinen Parson Russell Terrier Welpen daher vor Ort bei einem Züchter, der einem der beiden Parson Russell Terrier-Zuchtvereinen im VDH angeschlossen ist oder Du schaust dich im Tierheim um. In der Zucht sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe keinen Parson Russell Terrier übers Internet, da dort das Risiko gerade bei einer solch beliebten Hunderasse sehr groß ist, dass dein Welpe von einem - in aller Regel gut getarntem - Hundehändler oder Vermehrer kommt.
Erziehung und Haltung
Passt ein Parson Russell Terrier zu mir?
Die Haltung eines Parson Russell Terrier ist problemlos. An die Größe der Wohnung stellt er keine Ansprüche. Die größte Herausforderung ist sein Temperament. Obwohl der Parson Russell Terrier ein scharfer Jäger ist, kann er in seiner menschlichen Familie ein liebevoller, sanfter, führiger Begleiter sein. Er kann ein idealer Spielpartner für Kinder sein, da er für jedes Toben zu haben und dabei robust genug ist, eine Ungeschicklichkeit der Kinder wegzustecken. Grundvoraussetzungen sind aber: Zum einem braucht er fachkundige Erziehung und Führung durch Herrchen oder Frauchen. Man darf ihm keinen Raum geben, seine Selbstüberschätzung auszuleben und sich etwa zum Schulmeister der Kinder aufzuschwingen. Zum anderen muss er mit Arbeit, Joggen oder Hundesport ausgelastet sein. Wird er hier vernachlässigt kann das Mobiliar in den Fokus seines Tatendrangs geraten und es ist Schluss mit dem lieben Familienhund. Dann kann er auch zum Kläffer oder dominanten Macho werden. Da er einen starken Jagdtrieb hat, muss man ihn beim Spazierengehen in der Natur an der Leine halten. An andere Heimtiere muss er von der Wurfkiste an gewöhnt sein. Bei einem solch quirligen Hund ist es oft die beste Lösung, ihn im Auto in einer Transportbox mitzunehmen. Parson Russell Terrier lassen sich allerdings sehr gut erziehen und darüber hinaus ausbilden. Klare Ansage und Konsequenz sind hier die Wunderworte auf Basis eines respektvollen, liebevollen Verhältnisses zu Herrchen und Frauchen. Das muss beim Welpen anfangen. Bei einem jugendlichen, kleinen Parson Russell ist die Erziehung ein oft unterschätztes Kapitel. Er will gerne erzogen werden und sucht die Zusammenarbeit und Herausforderungen mit seinen Menschen. Mit etwas Geschick, Engagement und Konsequenz lässt er sich daher auch von einem sportlichen Anfänger halten.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Diese Rasse ist ausgesprochen temperamentvoll. Wie sein Bruder, der Jack Russell Terrier, gehört er auf jeden Reiterhof.