Pointer

English Pointer Steckbrief

Name
English Pointer Steckbrief
Herkunft
Großbritannien
Lebenserwartung
12 und mehr Jahre
FCI-Standard
Gruppe 7: Vorstehhunde
Funktion
Jagdhund
Größe
Große Hunderassen
Gewicht
25-30 kg
Häufige Krankheiten
keine
Felllänge
kurz
Charakter/Wesen
intelligenter wie feinfühliger Vorstehhund
Fellfarbe
verschiedene Farben
Besonderheiten

keine

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Pointer aus?

Der Pointer, offiziell English Pointer, ist ein sehr eleganter, durchaus kräftiger, mittelgroßer Vorstehhund. Seine Erscheinung ist markant und unverwechselbar. Trotzdem zeigt er keine Übertreibungen in seinen körperlichen Merkmalen. Er hat ein kurzes, festes Fell. Das soll vollkommen glatt anliegen und einem ausgeprägten Glanz zeigen. Zahlreiche Fellfarben sind erlaubt wie zitronenfarben mit weiß, orange mit weiß, leberbraun und weiß oder schwarz und weiß. Aber auch einfarbig und dreifarbig sind erlaubt. Der Kopf hat einen ausgeprägten Stop. Der Fang ist kräftig mit kräftigen Lefzen und erinnert ein wenig an einen Boxer. Der offizielle Standard des Englischen Pointers beschreibt ihn so:

Aristokratisch, rege, erweckt den Eindruck von Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Freundlich und ausgeglichen.

Wie groß ist ein Pointer?

Die Rüden haben eine Widerristhöhe von 63 bis 69 Zentimetern und die Hündinnen 61 bis 66. Als Gewicht gelten 25 bis 30 Kilogramm als Norm.

Wie alt wird ein Pointer?

Pointer haben eine recht hohe Lebenserwartung und können bei guter Konstitution 12 Jahre und mehr erreichen. So berichtet es eine Statistik des britischen Kennel Clubs.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Pointer?

Als erstes und grundlegendes sollte man im Bewusstsein haben, dass der Englische Pointer ein Jagdhund ist. Allerdings wird er aufgrund seiner attraktiven äußeren Erscheinung, seines umgänglichen Wesens und seiner hohen Lernfähigkeit seit langem auch als Begleiter geschätzt. Das lässt ihn heute leichter auch für einen Nicht-Jäger halten. Trotzdem ist er ein Jagdhund geblieben und wird auch so professionell eingesetzt. Für den Nicht-Jäger meint das die Verpflichtung, diesem Hund einen angemessenen Ersatz an Herausforderungen zu bieten. Du musst mit ihm arbeiten und zudem Führungsqualitäten haben. Der starke Hund braucht eine starke jedoch einfühlsame Hand. Daher ist er auch kein Anfängerhund. Wenn du Naturliebhaber bist und gerne wanderst, ist er ein idealer Begleiter. Auf der Grundlage eines vertrauensvollen Verhältnisses und einer konsequenten Erziehung kann man diesen Jagdhund sogar ohne Leine kontrollieren. Es ist beeindruckend, wie gut er sich führen lässt, ohne dabei unterwürfig zu sein. Er ist ein mitdenkender Partner, weiß aber, wo die Hausordnung hängt.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Pointer ursprünglich her?

Der Pointer, genauer der Englische Pointer, ist ein klassischer Jagdhund. Er ist der Prototyp des Vorstehhundes. Wie es im englischen Namen „Pointer“ schon ausgedrückt wird, zeigt der Hund auf einen Punkt. Dieser Punkt ist das Wild, etwa ein Fasan oder ein Hase, das sich gerade abgeduckt hat. Der Vorstehhund steht vor und zeigt dem Jäger mit seinem ganzen Körper, einer Vorderpfote und ausgestrecktem Hals, wo sich das Wild befindet. Der Englische Pointer zählt zu den klassischen und ältesten Jagdhunderassen überhaupt. Solche Hunde wurden bereits in der Antike beschrieben. Es wird vermutet, dass seine Vorfahren um 1700 aus Frankreich und Spanien nach England gekommen sind. Dort wurde er dann weiterentwickelt. Es wird berichtet, dass Foxhound und Greyhound eingekreuzt worden seien, um ihn schneller zu machen. Der Pointer zählt zu den Ahnen vieler moderner Jagdhunderassen, die heute dem Einzeljäger als Allrounder dienen. Diese Allrounder als universell einsetzbare Jagdhelfer haben die Bedeutung ihres Ahnen, des Pointers, der auf die Arbeit als Vorstehhund spezialisiert ist, zurückgehen lassen. Das macht ihn jedoch keineswegs unattraktiver. Im Gegenteil. Er dient in England bereits seit langem auch als Begleithund auf dem Land und eben auch für Nicht-Jäger. Das macht es diesem klassischen Hund heute leichter in einer Rolle als Begleiter des Menschen zu gefallen. In erster Linie ist er aber der Vorstehhund schlechthin. Es ist faszinierend, den Pointer bei seiner Arbeit, dem Vorstehen, beobachten zu können. Haben seine extrem feinen Sinne beispielsweise einen Fasan ausgemacht, so verharrt er ab einer bestimmten Entfernung plötzlich regungslos. Seine ganze Körperhaltung zeigt in die Richtung des ausgemachten Wildes. Hals und Kopf sind gestreckt. Meist zeigt er zudem mit einer Vorderpfote in die entsprechende Richtung. Das Ganze scheint wie in Stein gehauen. In Großbritannien wird der Pointer bereits seit 1835 weitgehend in der heutigen Form gezüchtet. Schon 1907 wurde der erste deutsche Verein für Pointer in Berlin gegründet. Heute vertreten der Deutsche Pointerclub und der Verein für Pointer und Setter diese Hunderasse im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Nur etwa 30 bis 90 Welpen fallen pro Jahr unter dem Dach des VDHs.

Beliebte Mixe

Mixe mit Pointer sieht du bei Jägern und Förstern immer wieder einmal. Zudem wird der Pointer schon seit mehr als 100 Jahren immer wieder in die verschiedensten Jagdhunderassen eingekreuzt.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Pointer?

Die Pflege eines Pointers ist anspruchslos. Zuweilen das Fell bürsten reicht.

Gibt es beim Pointer rassetypische Krankheiten?

Ein Pointer aus anerkannter Zucht verfügt über eine robuste Gesundheit.

Welches Futter ist für einen Pointer am besten?

Ein Pointer ist beim Thema Ernährung in aller Regel unproblematisch. Er eignet sich auch zum Barfen.

Aktivitäten mit dem Pointer

Wird ein Pointer nichtjagdlich gehalten, so braucht er entsprechend Beschäftigung in Form von langen Spaziergängen durch die Natur oder Herausforderungen im Hundesport. Er kann problemlos beim Reiten, Joggen oder Radfahren mithalten. Die Pointervereine im VDH bieten die Möglichkeiten zu jagdlichem Training und Ausbildung, die du durchaus nutzen solltest.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Pointer kaufen?

Vor der Anschaffung eines Pointers sollte bei dir die gewissenhafte Beantwortung der Frage stehen, ob du den Anforderungen an eine wesensgerechte Haltung dieses Jagdhundes gerecht werden kannst. Und das über 10 und mehr Jahre. In jedem Fall solltest du einen Welpen nur vor Ort bei einem Züchter kaufen, der dem Deutschen Pointerclub oder dem Verein für Pointer und Setter angeschlossen ist. Hier findest du auch ältere Hunde und nicht selten hast du Glück und findest deinen Pointer im Tierheim.

Pointer Erziehung und Haltung

Passt ein Pointer zu mir?

Der Pointer ist in erster Linie ein Jagdhund. In der Regel gehört er in die Hand eines Jägers oder Försters, der fachgerecht mit ihm arbeitet. Er braucht unbedingt den persönlichen Anschluss an Herrchen und Frauchen und deren Familie. Wird der Jagdhund körperlich oder geistig unterfordert wird dies auf Dauer zu Verhaltensproblemen führen. Er gehört nicht in eine Etagenwohnung und nicht in die Großstadt. Ansonsten ist er unproblematisch und anspruchslos in seiner Haltung. Bei Fahrten im Auto eignet sich am besten eine professionelle Transportbox. Entsprechend seinen angeborenen Bedürfnissen gehalten, ist der Pointer auch ein guter Begleiter und Familienhund. Er sollte nur von einem engagierten und fachkundigen Herrchen oder Frauchen geführt werden. Er sollte unbedingt aus einer dem VDH angeschlossenen (oder vergleichbaren) Zucht stammen, wo schon die Elterntiere und die Welpen von der Wurfkiste an sozialisiert wurden. Darüber hinaus ist es notwendig, diesen Jagdhund jagdlich oder adäquat sportlich zu arbeiten und idealerweise auch fachkundig ausbilden zu lassen. Der Pointer lässt sich sehr gut erziehen und darüber hinaus jagdlich ausbilden. Er ist gelehrig und will seinem Herrchen oder Frauchen folgen. Konsequenz ist wichtig, sollte aber nicht mit Unterwerfung verwechselt werden. Er sollte als Partner und Freund gesehen und respektiert werden, der allerdings die Führung durch seine Menschen erwartet. Dann wirst in ihm eine wundervolle Gefährten haben können.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Pointer fasziniert von Wesen und Erscheinung gleichermaßen. Der klassische Vorstehhund gehört prinzipiell in jagdliche Hand. Bist du sehr engagiert, hundeerfahren und naturverbunden, kannst du auch als nicht-Jäger eine wunderschöne Partnerschaft mit ihm aufbauen.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.