Pfötchen geben

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Pfötchen geben

Für wen ist dieser Trick etwas?

Beim Trick „Pfötchen geben“ handelt es sich um einen leicht einzuübenden Trick. Er zählt zu den absoluten Klassikern und ist für jedes Mensch-Hund-Team, das in die Welt des Trickdoggins hineinschnuppern möchte, ein idealer Einstieg. Der Trick erfordert Kopfarbeit, kann überall trainiert werden und bietet die Basis für weitere tolle Kunststücke. Das Alter und die körperliche Fitness des Hundes spielen bei folgender Übung weniger eine Rolle. Der Hund sollte natürlich gesund sein und keine Probleme mit seinen Gelenken im Bereich der Vorderläufe, Verletzungen o. Ä. haben. Dann steht dem Start ins Training nichts im Wege!

Bei Welpen sollte das Training angepasst werden, so dass weder Bänder, Sehnen und Co. überlastet werden. Bei jungen Hunden ist viel Geduld gefragt. Baue das Training kleinschrittig auf und verlange nicht zuviel auf einmal, denn die Konzentrationsspanne ist in diesem Alter noch nicht so ausgeprägt.
Überforderung sollte bei Hunden jeden Alters generell vermieden werden. Trainere lieber in kleinen Schritten mit regelmäßigen Wiederholungen und ausreichend Pausen. Dieses Vorgehen ist effektiver als lange und unregelmäßige Übungseinheiten. Zudem verdirbt es nicht den Spaß. Und dieser sollte schließlich an allererster Stelle stehen. Auf geht’s!

Wie bringe ich meinem Hund Pfötchen geben bei?

Vorbereitung ist wichtig, auch für diesen Trick. Was ist also vorab nötig? Richtig, eine ruhige Atmosphäre! Du solltest dort trainineren, wo du und dein Hund nicht abgelenkt werden könnt. Erkläre deiner Familie, was du vorhast, und dass du Zeit für euch beide brauchst. Traininere mit deinem Hund daher zu einem Zeitpunkt und in einem Zimmer, in dem ihr beide möglichst ungestört seid.

Überlege dir zudem, wie das Pfötchengeben genau aussehen soll. Soll dein Hund eine bestimmte Pfote in deine Hand legen oder soll es anders aussehen? Ein genaues Bild im Kopf zu haben, hilft dabei, den Trick erfolgreich einzuüben. Es ist ein guter Fahrplan Richtung Ziel.

Trainingshilfsmittel

Beim Pfötchen geben lässt sich der Clicker wunderbar einsetzen. Durch das Klick-Geräusch kannst du jedes erwünschte Verhalten deines Hundes punktgenau bestätigen und das stimmungsneutral. Aber bevor du damit losgehen kannst, solltest du den Clicker erst konditionieren. Das heißt, dein Hund lernt, dass nach jedem Klick ein Leckerchen folgt. Das Klicken ist sozusagen das Versprechen auf ein Leckerchen. Neben dem Clicker benötigst du daher kleine, gut abschluckbare Leckerchen. Hat dein Hund das Prinzip verstanden, wird er motiviert mitarbeiten und beim Anblick des Clickers auf das Klickgeräusch warten.

So konditionierst du deinen Hund auf den Clicker

Setze dich zu deinem Hund und nehme eine bequeme Position ein. In der einen Hand hältst du 10 bis 15 kleine Leckerchen und in der anderen Hand den Clicker. Nun klickst du und gibst deinem Vierbeiner unmittelbar danach ein Leckerchen. Diesen Schritt wiederholst du solange, bis alle Leckerchen aufgebraucht sind.

Um zu testen, ob dein Hund verstanden hat, das der Klick ein Leckerchen bedeutet, kannst du wie folgt vorgehen: Du nutzt einen Moment, wenn dein Hund nicht aufmerksam ist und betätigst dann den Clicker. Schaut er dich unmittelbar nach dem Klick-Geräusch an und kommt in Erwartung eines Leckerchens auf dich zu, hat er das Prinzip verstanden. Wenn nicht, wiederholst du den oben beschriebenen Schritt so lange, bis es funktioniert. Erst dann geht’s richtig los mit dem Pfötchen geben.

Schritt 1

Stelle dich gedanklich auf die Übungseinheit ein und habe dein Ziel bildlich vor Augen. Du weißt genau, welche Pfote (ob links oder rechts) dein Hund anheben soll. Nun musst du es deinem Hund noch verraten.

Geselle dich zu deinem Hund auf den Boden und mach es dir bequem. Halte Clicker und Leckerchen bereit. Am einfachsten ist es, wenn dein Hund im Sitz positioniert ist.

Positioniere deine Hand nun in Höhe des Brustkorbs von deinem Hund. Jetzt heißt es: warten. Welche Verhaltensweisen bietet dir dein Hund an? Jeder Schritt, der in Richtung des gewünschten Ziels führt, wird mit einem Klick und einem Leckerchen bestätigt.

Zu Beginn wird das Anheben seiner Pfote zufällig geschehen. Dein Hund kann auch andere Verhaltensweisen zeigen oder sogar vokalisieren. Jedoch führt keins dieser Anzeichen zum Ziel. Ignoriere also unerwünschtes Verhalten. Klicke nur dann, wenn das Verhalten zu deiner Zielvorstellung passt. Die ignorierten Verhaltensweisen wird dein Hund zukünftig nicht mehr zeigen, da diese nicht zum Erfolg, dem Klick=Leckerchen, führen.

Schritt 2

Wiederhole die o. g. Übungseinheit regelmäßig. Dein Hund wird schnell verstehen, dass er die entsprechende Pfote in deine Hand legen soll. Klappt das gut, kannst du die Zeitspanne verlängern, indem du den Klick etwas hinauszögerst. Das heißt, dein Hund soll die Pfote länger auf deiner Hand liegen lassen und hört erst dann das ersehnte Klicken.

Kleiner Tipp: Bleibe zunächst nur bei einer Pfote. So kannst du deinem Hund beibringen, auf das eine Signal hin die rechte, und auf ein anderes Signal hin die linke Pfote zu heben.

Zeigt dein Vierbeiner dieses Verhalten zuverlässig, geht’s weiter! Du kannst nun ein verbales Signal einführen, entweder „Pfote“, „Give-me-five“ oder dergleichen. Dein Hund benötigt eine genaue Reihenfolge, damit er die Verknüpfung zwischen Hörzeichen und Handlung herstellen kann. Dafür brauchst du einen Handlungsauslöser. Deinem Hund deine Hand entgegenzustrecken, ist ein solcher Handlungsauslöser. Er weiß dadurch, dass er Pfötchen geben und seine Pfote in deine Hand legen soll.

Es sieht dann so aus:

  • Du gibst dein gewünschtes, verbales Signal (zum Beispiel „rechte Pfote“).
  • Du streckst deinem Hund deine flache Hand entgegen.
  • Dein Hund legt seine Pfote in deine Hand.
  • Du klickst.
  • Dein Hund erhält seine Belohnung.

Diesen Schritt wiederholst du ein paar Mal.

Schritt 3

Sobald dein Hund dein Hörzeichen mit der entsprechenden Handlung verknüpft hat und er das Verhalten zuverlässig zeigt, kannst du den Clicker wieder ausschleichen. Dafür kannst du entweder den Clicker in deiner Hosentaschen Klicken. Dadurch wird das Geräusch leiser, bis du es ganz durch ein verbales Lob, Streicheln oder einer anderen Belohnung ersetzt hast. Alternativ kannst du den Clicker auch nur hin und wieder einsetzen und somit weniger werden lassen.

Tipp

Verliere nie den Spaß beim Trainieren der Übung. Hast du oder dein Hund mal einen schlechten Tag erwischt, verschiebe das Training. Das ist absolut nicht schlimm. Eure gemeinsame Zeit und der Spaßfaktor sollen schließlich immer an erster Stelle stehen. Ein neuer Tag bedeutet eine neue Chance auf ein tolles Training zu zweit.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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