Peruanischer Nackthund im Rasseportrait

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Peruanischer Nackthund

Peruanischer Nackthund

Name
Peruanischer Nackthund
Herkunft
Peru
Lebenserwartung
12-14 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
4-30 Kilo
Häufige Krankheiten
keine
Felllänge
Nackthaar (Behaarte Varietät: glattes, kurzes, dichtes Haarkleid)
Charakter/Wesen
fröhlicher Begleiter
Fellfarbe
zahlreiche Varianten
Besonderheiten

Weitgehende Haarlosigkeit bei 75% der Population

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Peruanischer Nackthund aus?

Ein Peruanischer Nackthund (offiziell Perro sin Pelo del Peru; früher Inca Orchid Moonflower Dog) ist ein eleganter Begleithund, den es in vielen Größen gibt. Seine Körperform erinnert ein wenig an einen Pinscher. Sein Körperbau ist gesund ohne irgendwelche Übertreibungen. Markant ist sein Haarkleid, genauer seine weitgehende Haarlosigkeit. Der offizielle Standard beschreibt den Perro so:

"Seiner allgemeinen Gestalt nach handelt es sich beim peruanischen Nackthund um einen schlanken und eleganten Hund, dessen Äußeres Schnelligkeit, Kraft und Harmonie zum Ausdruck bringt, ohne dabei grob zu wirken. Es gibt zwei Varietäten, die nackte, deren Haupteigenschaft das Fehlen des Haarkleids ist, und die behaarte, die vollständig mit Fell bedeckt ist."

Ganz haarlos ist die nackte Varietät allerdings auch nicht: Auf dem Kopf trägt der Perro eine kleine Haarbürste, die Pfoten und das letzte Rutendrittel sind nur leicht behaart. Aus Gründen der Genetik fallen regelmäßig Exemplare mit einen normalen, oft weißen Haarkleid - im Grunde die körperlich gesunden Vertreter dieser Rasse. Den Peruaner gibt es laut Standard in drei verschiedenen Größen, die ein Größenspektrum von 25 bis 65 Zentimetern bei Gewichten zwischen 4 und 30 Kilogramm abdecken. Das ist eine selten gesehene Variabilität. Die Ohren sind für gewöhnlich nach hinten geknickt. Bei Aufmerksamkeit werden sie schnell aufgerichtet.

Wie alt wird ein Peruanischer Nackthund?

Nach Angaben des American Kennel Clubs erreicht der Peruanische Nackthund ein Alter von 12 bis 14 Jahren.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Peruanischer Nackthund?

Der Peruanische Nackthund ist in seinem Wesen ein starker Typ. Er ist ein gelernter Hof- und Wachhund. Im Haus ist der Perro ausgesprochen ruhig, zeigt jedoch jedes fremde Geräusch durch Bellen an. Er zeigt keine Ängstlichkeit oder gar Feigheit. Zugleich ist er kein Macho. Anderen Hunden gegenüber behauptet er sich souverän. Knurrt der Perro, gehen die anderen meist ihres Weges. Fühlt er sich bedroht, stellt er sich seinen Gegner ohne Rücksicht auf Größenunterschiede. Er legt großen Wert darauf, von seinen Menschen respektiert und akzeptiert zu werden. Er ist seiner Familie und den Kindern sehr zugetan. Gerne lässt er sich beschmusen und grunzt dabei zufrieden. Liebe, die er empfängt, gibt der hundertfach zurück. Fremden gegenüber ist er misstrauisch und lässt sich nicht anfassen. Er ist ein guter Wächter, der auch gerne mal bellt. In der Natur bewegt er sich flink wie ein Windhund. Ideal ist er für ausgedehnte Spaziergänge. Mit Konsequenz auf Grundlage einer engen, vertrauensvollen Bindung lässt er sich sehr gut erziehen. Nur Hektik mag er nicht. Der Perro sin Pelo del Peru ist durchaus als Anfängerhund geeignet.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Peruanische Nackthund ursprünglich her?

Der Peruanische Nackthund ist eine uralte Hunderasse. Er war und ist in Peru - und in anderen Varianten überhaupt in Lateinamerika - über Jahrtausende hinweg ein geschätzter Hof- und Wachhund. So fand man in der Gegend um Lima einen 800 Jahre alten Friedhof, wo man Hunde wie den Nackthund liebevoll begraben hat. Ihnen waren sogar noch Leckereien und Decken für ihre Reise über die Regenbogenbrücke mitgegeben worden. In dem trockenen Wüstenboden war das gut erhalten worden. In einer umfassenden Gen-Analyse im Jahr 2017 über mehr als 100 Hunderassen mit mehr als 13.000 Hunden durch ein Team von Genetikern um Heidi Parker, wird der Peruaner direkt neben andere Nackthunde wie Xoloitzcuintle aber auch den Chihuahau gestellt.

Was für Besonderheiten gibt es beim Peruanischen Nackthund?

Die Zucht von Nackthunden ist in Süd- und Mittelamerika eine sehr alte Tradition. Bei der Zucht von haarlosen Hunden scheiden sich allerdings die Geister. Die einen verweisen auf die uralte Tradition und das tolle Wesen dieser Hunde. Andere verweisen auf die oft geringe Lebenserwartung und die körperlichen Defekte, die mit dem Nacktgen einhergehen. Tatsächlich wird die Haarlosigkeit durch ein Defektgen erzeugt, das auch andere Defekte wie eine weitgehende Zahnlosigkeit mit sich bringen kann. Exemplare, die auf beiden Genpaaren das Defektgen tragen, sind sogar nicht lebensfähig. Deshalb werden die behaarten Exemplare unbedingt gebraucht, um die Population mit gesunden Genen zu versorgen und am Leben zu halten. Daher empfiehlt das 1999 im Auftrag der Bundesregierung erstellte "Qualzuchtgutachten" ein Zuchtverbot für haarlose Hunde. In dem Gutachten wird ferner darauf verwiesen, dass haarlose Hunde besonders empfindlich gegen Witterungseinflüsse, Sonnenbrand, Verletzungen oder Allergien sein sollen. Nichtdestotrotz sind Peruaner ein wesensstarker, freundlicher Begleiter, der Herrchen und Frauchen erfreuen kann. Diese alte Hunderasse wurde über die USA in die moderne Rassehundezucht eingeführt und 1981 durch die Fédération Cynologique Internationale anerkannt. Die im VDH registrierten Welpenzahlen haben zwischen keinem und gerade mal 10 im Jahr.

Beliebte Mixe

Mixe von Peruanischer Nackthund mit anderen Hunden sind extrem selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Peruanischer Nackthund?

Der Peruanische Nackthund braucht regelmäßige Hautpflege. Das im Auftrag der Bundesregierung erstellte „Qualzuchtgutachten“ von 1999 empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose Hunde, da das Defektgen für die Haarlosigkeit mit anderen, teils schwerwiegenden Defekten verbunden ist. So die weitgehende Zahnlosigkeit, Alopezie, die gerade beim nackten Peruaner regelmäßig auftritt. Haarlose Hunde sind besonders empfindlich gegen Witterungseinflüsse. Der Perro liebt die Sonne. Stundenlang kann er unbeweglich auf einem Fleck in der Sonne liegen. Hier musst du aufpassen, denn durch das Sonnenbad wird seine Haut trocken und spröde. Mit etwas Babyöl eingerieben beugst du dem vor. Auch im Winter solltest du ihn ab und zu einölen, seine Haut bleibt dann weich und geschmeidig. Der Perro ist kein Hund für Kälte. Muss er längere Zeit in der Kälte stehen, beginnt er zu zittern, wodurch er seinen Kreislauf in Bewegung hält. Das solltest du vermeiden.

Wissenswertes über die Ernährung des Peruanischen Nackthundes

Ein Peruanischer Nackthund stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Er benötigt zur Wärmeproduktion aber etwas mehr und besonders hochwertiges Futter, da er das Futter schneller verbrennt. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch.

Peruanischer Nackthund

Überlegungen vor der Anschaffung

Passt ein Peruanischer Nackthund zu mir?

Willst Du dein Leben mit einem Peruanischen Nackthund teilen, solltest Du dich lange vor der Anschaffung nach einem der seltenen Züchter umschauen und hier Kontakte knüpfen. Der Züchter sollte dem VDH angeschlossen sein und seine Hunde auf die besonderen Risiken hinsichtlich Erbkrankheiten getestet haben. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Keinesfalls solltest du einen Nackthund über das Internet kaufen.

Erziehung und Haltung

Kann man einen Peruanischen Nackthund erziehen?

Ein Peruanischer Nackthund passt sich problemlos dem Lebensstil seiner Menschen an. Er lässt sich gut in der Stadt halten und findet sich problemlos auch in einer kleinen Wohnung zurecht. Ideal ist er als Begleiter einer Einzelperson ob jung oder alt - aber ihr solltet Freude an täglichen ausgedehnten Spaziergängen haben. Er ist zutraulich zu Kindern. Mit etwas guter Erziehung und Führung lässt er sich überall gut mitnehmen und besticht durch sein gutes Benehmen. Durch seine kleine Größe ist er zudem ausgesprochen praktisch und kann überall mitgenommen werden. Beachten muss man allerdings die Einschränkungen durch seine Haarlosigkeit. Allzu große Kälte, starke Sonneneinstrahlung, kräftiger Regen sind nicht das Klima, die seiner körperlichen Konstitution entgegenkommen. Der Peruaner benötigt regelmäßig Hautpflege, siehe oben. Der Peruanische Nackthund ist ein gelernter Wachund, der auch gerne mal bellt. Daher braucht er Regeln, kurz: Führung durch Herrchen oder Frauchen. Diese nimmt er gerne an. Er ist sehr umgänglich, weder ängstlich noch irgendwie aggressiv. Der Peruanische Nackthund ist ein angenehmer Begleiter.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Obwohl die Haarlosigkeit des Nackthundes eine uralte Tradition hat, wird sie aus Tierschutzgründen kritisch gesehen. Andererseits kann die haarlose Varietät für Allergiker von Vorteil sein. Das tolle Wesen dieser Hunde macht sie zu attraktiven Begleitern.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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Kommentare, Fragen und Antworten

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