Schwarzwildbracke

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Schwarzwildbracke

Schwarzwildbracke Steckbrief

Name
Schwarzwildbracke Steckbrief
Herkunft
Slovakei
Lebenserwartung
12 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
10 -20kg
Felllänge
kurz, dicht
Charakter/Wesen
Vollblut-Jagdhund
Fellfarbe
Schwarz mit braunen bis mahagonifarbenen Abzeichen

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht eine Schwarzwildbracke aus?

Die Schwarzwildbracke, offiziell Slovenský Kopov, ist ein mittelgroßer Jagdhund aus der Slovakei. Die Beine (Läufe) dieser Bracke sind eher kurz aber nicht niederläufig. Ihrem Körperbau, ihrer Ausstrahlung merkt man regelrecht an, dass in ihr Tatendrang und Mut stecken. Die Bracke ist stark und elegant zugleich. Sie verfügt über ein besonders kräftiges Knochengerüst. Trotzdem ist sie eine ausgesprochen schöne Erscheinung. Der offizielle Standard beschreibt sie so:

Stets einfarbig, schwarz mit lohfarbenen Abzeichen. Eher leichter Körperbau, dabei jedoch festes Knochengerüst. Längliche Rechteckform.

Rüden haben eine Widerristhöhe von 45 bis 50 Zentimetern, Hündinnen von 40 bis 45 Zentimetern. Das Gewicht liegt zwischen 15 und 20 Kilogramm. Das Haarkleid der Schwarzwildbracke soll derb, anliegend und dicht sein und über eine dichte Unterwolle verfügen. Als Farben sind schwarz mit braunen bis mahagonifarbenen, lohfarbenen Abzeichen vorgesehen. Die Ohren sind hängend. Die Augen verraten Lebhaftigkeit und Mut. Die Rute wird wie bei allen Bracken hängend getragen.

Wie alt wird eine Schwarzwildbracke?

Die Schwarzwildbracke sollte eine Lebenserwartung von gut 12 Jahren haben.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat eine Schwarzildbracke?

Die Schwarzwildbracke ist ein Vollblut-Jagdhund. Ihre Spezialität ist - wie der Name schon sagt - Schwarzwild. Wildschweine sind äußerst gefährliche Tiere, besonders wenn sie in die Enge getrieben, verfolgt werden oder Junge haben. Der Kopov stellt sich dieser Herausforderungen mit Mut, Ausdauer und Geschick. Er zeichnet sich durch eine besondere Schärfe aus. Ferner ganz besonders durch sein ausdauerndes - wenn nötig stundenlanges - lautgebendes Folgen einer warmen Fährte oder Spur.

Diese Bracke hat eine ausgesprochen temperamentvolle Natur sowie einen außerordentlich entwickelten Orientierungssinn. Sie ist ein scharfer Highend Jagdhund. Die Fachzeitschrift "Natürlich Jagd" empfiehlt sogar, dass sie nur von besonders erfahrenen Jägern geführt werden sollte. Ihr könnt euch vorstellen, dass sie keinesfalls in eine Anfängerhand gehört und im Grunde auch nur jagdlich geführt werden sollte. Eine fachkundig geführte und gut ausgelastete Schwarzwildbracke ist trotzdem ein guter Familienhund mit einem dort sanftmütigen Wesen.

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Herkunft & Geschichte

Wo kommt die Schwarzwildbracke her?

Die Slowakische Schwarzwildbracke, kurz Kopov genannt, ist ein mittelgroßer Jagdhund, der aus den Bergregionen Sloveniens stammt, den Karpaten und der Tatra. Wie alle Bracken ist sie eine hochentwickelte Spezialistin und zugleich vielseitig in der Jagd einsetzbar. Laute Fährtenarbeit ist ihr Spezialgebiet. Die Schwarzwildbracke meistert das Suchen und Hetzen sowie die Nachsuche.

Die Schwarzwildbracke geht wie alle Bracken und Schweißhunde auf uralte Hunderassen zurück. Ihre Abstammung wird gerne auf die Kelten zurückgeführt, aber das wird wohl bei allen Jagdhunden dieses Typs zutreffen. Eine direkte Abstammung von den Kelten ist jedenfalls nicht belegbar. Allerdings ist dieser Typ Hund bereits seit mehreren tausend Jahren beschrieben. Bracken, auch Schweißhunde genannt, sind für die Jagd ausgesprochen nützlich, ja notwendig. Für unsere Vorfahren, für die der Jagderfolg eine feste Grundlage der Ernährung bedeutete, waren sie daher über tausende von Jahren hinweg quasi lebenswichtig. Hunde mit einer besonders guten Nase und einem intelligenten Spürsinn waren sehr wertvoll.

Den Germanen war ein guter Schweißhund mehr wert als ein Pferd. Das bezeugt ein über 1000 Jahre alter Gesetzestext, die Lex Baiuwariorum. In ihrer Heimat der Slovakei galt sie früher als Jagdhund der einfachen Leute und wurde häufig zudem als Wachhund gehalten. Heutzutage überzeugt die Slowakische Schwarzwildbracke jedoch hauptsächlich bei Bewegungsjagden auf Schwarz- und Schalenwild.

Die erste Zuchtschau des "Slowakischen Kopovs" fand 1936 in Banska Bystrica statt, mit dem Ziel, geeignete Hunde für eine kontrollierte Zucht auszusuchen. Bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg, am 1.Mai 1946, wurde gesichtet, was von dem Bestand noch übrig war. So gelang es, die Rasse zu erhalten und in ihrer Form und Leistung sogar zu verbessern. So konsolidierte sich der heutige Typ, der zum Standard erhoben wurde.

Seit 1963 ist der Kopov beim Weltverband FCI unter der deutschen Bezeichnung "Slowakische Schwarzwildbracke" registriert. Ihre Zucht wird verantwortungsbewusst und professionell organisiert. In Deutschland zeichnet der "Schwarzwildbrackenverein e.V.", der auch Mitglied beim Jagdgebrauchshundeverband und im VDH ist, für diese Bracke verantwortlich. Er ist der Ansprechpartner, wenn es um Welpen, Zucht, Prüfungen und Fortbildung dieser Hunde geht. Pro Jahr fallen immerhin um die 150 Welpen in Deutschland. Das ist sehr erfreulich.

Beliebte Mixe

Mixe mit Schwarzwildbracke sind sehr selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht eine Schwarzwildbracke?

Die Slowakische Schwarzwildbracke ist pflegeleicht. Hie und da bürsten reicht. Sie wird züchterisch seit Generationen vorbildlich betreut. Rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt.

Welches Futter braucht eine Schwarzwildbracke?

Die Schwarzwildbracke stellt keine besonderen Ansprüche an ihre Ernährung.

Aktivitäten mit der Schwarzwildbracke

Die Slowakische Schwarzwildbracke ist ein Vollblut-Jagdhund.

Überlegungen vor der Anschaffung

Passt eine Schwarzwildbracke zu mir?

Suchst du eine Slowakische Schwarzwildbracke, aka Kopov, solltest du dich lange vor der geplanten Anschaffung mit dem Zuchtwart des Schwarzwildbrackenvereins in Verbindung setzen. Bedenke von vornherein, dass es sich um einen Vollblut-Jagdhund handelt, der besondere Ansprüche an seine Haltung stellt. Du solltest deiner Bracke daher die nötigen Lebensbedingungen für ein artgerechtes Leben geben können und wollen.

Die Slowakische Schwarzwildbracke ist kein Begleithund für die Stadt oder kurze Spaziergänge, selbst wenn diese täglich erfolgen. Sie ist kein Wohnungshund vielmehr eine absolut professionelle Jagdhelferin, die ihre Arbeit energisch will und auch braucht. Daher wird sie in der Regel nur an Jäger abgegeben. Werden Kopovs nicht regelmäßig durch Jagden gefordert, kann es passieren, dass diese eigensinnigen und entscheidungsfreudigen Vierbeiner selbstständig eine Jagd organisieren. Zudem zeichnet sie sich durch besondere Raubzeugschärfe aus. Aus diesen Gründen sollten nur erfahrene Jäger Schwarzwildbracken halten.

Erziehung und Haltung

Lässt sich eine Schwarzwildbracke gut erziehen?

Diese Bracken brauchen sowohl einfühlsame Erziehung als auch klare Grenzen. Im Vergleich zu anderen Hunden sind Kopovs schwerer zu erziehen. Sie besitzen eine innere Überzeugung, die der Mensch nur bedingt beeinflussen kann. Sie ist ein selbständiger Hund, der nicht unbedingt auf Befehle von Herrchen oder Frauchen wartet. Du kannst sie nicht im Kommandoton abrichten wohl aber auf Basis einer vertrauensvollen Beziehung hervorragend ausbilden.

Die Bracke kooperiert mit ihrem Jäger auf höchstem Niveau. Das Leistungsniveau einer Schwarzwildbracke liegt im absoluten Highend-Bereich. Das ist zugleich Verpflichtung für die Führung dieses Hundes. Ihr Element ist die Schweißarbeit, das sie auch ausleben will. Das solltest du beachten, wenn du mit dem Gedanken spielst, als Nicht-Jäger dein Leben mit einer Schwarzwildbracke teilen zu wollen. Der Schwarzwildbrackenverein bietet ein umfassendes Angebot an Veranstaltungen für die Ausbildung von Hunden und Hundeführern.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Die Schwarzwildbracke ist ein Vollblut-Jagdhund. Sie gehört in jagdliche Hand.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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