Der Begriff „Showhund“ hat zwei verschiedene Bedeutungen: Zum einen sind damit Hunde gemeint, die auf Hundeausstellungen vorgestellt werden und sich mit anderen Vierbeinern, teils länderübergreifend, messen. Sie werden von ausgewählten Richtern dort bewertet und beurteilt.
Darüber hinaus werden Hunde, die auch wirklich eine „Show“ abliefern, als „Showhunde“ bezeichnet. Mit antrainierten Tricks können sie auf Veranstaltungen, in Einrichtungen oder in bestimmten Shows mit ihren Besitzern auftreten und für Unterhaltung sorgen.
Manche Hundeschulen bieten sogar die Teilnahme an solchen Unterrichtsstunden an, wo du mit deinem Hund Tricks einüben kannst und mit einer festgelegten Gruppe zusammenarbeitest.
Die verschiedenen Ausstellungen
Hundeausstellungen gibt es viele. Die bekanntesten Ausstellungen in Deutschland sind diejenigen, die durch die Verbände der FCI organisiert werden. Die FCI ist der größte Dachverband für Rassehunde. Dabei werden bei der FCI zwischen den nationalen und den internationalen Hundeausstellungen unterschieden. Auf den Ausstellungen selbst werden die unterschiedlichen Rassen in verschiedene Klassen eingeteilt und von ausgewählten Zuchtrichtern beurteilt. Diese achten bei der Beurteilung auf die jeweiligen Rassestandards und je nach Verband auch auf festgelegte Richtlinien. Die Hunde werden sowohl von Nahem, als auch im Ring in der Bewegung bewertet. Das bedeutet die Richter möchten den Hund auch anfassen und beispielsweise ins Maul schauen und die Zähne begutachten können. Im Ring müssen die Hundeführer ihren Hund in möglichst perfekter Verfassung präsentieren. Dazu musst du als Hundeführer in genau solch einem Tempo laufen, dass dein Hund traben kann. Und dieser Auftritt als Showhund will geübt sein.
Das Fell liegt – die Show kann losgehen
Die meisten Hunde werden vor diesen Zuchtschauen dem Rassestandard entsprechend hergerichtet, damit das Aussehen besonders gut zur Geltung kommt. Auch verlangt es einiges an Training, um den Hund im Ring bestmöglich präsentieren zu können. Für das äußere Erscheinungsbild wird das Fell gewaschen, geföhnt, gekämmt und getrimmt. Du als Hundehalter musst dich in den meisten Fällen ebenfalls entsprechend präsentieren. Das bedeutet, ein gepflegtes Äußeres und häufig auch an den Hund angepasste Kleidung. Dein Hund braucht auch während der Vorführung im Ring eine passende dünne Leine, die sogenannte Vorführleine, die auch zur Hundefarbe passen sollte. Damit ihr als Team auch gut bei den Zuchtrichtern ankommt, solltest du vorher das optimale Laufen trainieren. Entscheidend ist es, das richtige Tempo zu finden, in dem dein Hund trabt, mit raumgreifenden Bewegungen, ohne einfach nur hinterher zu trotten oder hoch zu springen. Da die Zuchtrichter deinen Hund auch anfassen möchten und dabei auch ins Maul schauen, ist das Anfassen von fremden Personen ein ebenso wichtiges Trainingskriterium für dich, denn nicht jede Fellnase mag es von Fremden berührt zu werden. In der Hundeschule kannst du mit Hilfe eines Hundetrainers die dafür nützlichen Trainingsschritte langsam und positiv aufbauen.
Rassenunterschiede zwischen Showlinie und Arbeitslinie
Bei vielen Hunderassen gibt es sogar Unterscheidungen zwischen Show- und Arbeitslinie. Jedoch verbindet so mancher mit der Bezeichnung „Showlinie“ in diesem Bereich einen Hund, der freundlicher und leichter zu erziehen ist als sein Verwandter aus der Arbeitslinie. Dies ist aber nicht immer der Fall. Showlinie bedeutet, dass diese Hunde in der Regel keine Tests in ihrer ursprünglichen Verwendung mehr bestehen müssen, um zur Zucht zugelassen zu werden. Ein Jagdhund muss also keinen Jagdgebrauchstest mehr absolvieren, ein Hütehund sich nicht im Hüten beweisen. Hunde aus einer Showlinie zeigen deshalb das Verhalten, welches ihrem ursprünglichen Verwendungszweck entspricht in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Manche zeigen es fast gar nicht mehr und einige sehr undifferenziert. Dennoch werden auch bei der Showlinienzucht bestimmte Verhaltensweisen gefördert. Denn bei der Zucht der Showlinie steht natürlich nicht nur das Aussehen bei den Züchtern hoch im Kurs, sondern ebenfalls das Wesen und der Charakter des einzelnen Hundes. Und schließlich müssen für die Zucht auch weitere Voraussetzungen erfüllt sein, wie beispielsweise die Gesundheit der Elterntiere.
Typische Rassen für einen Showhund
Ein typisches Beispiel für eine Showhund Rasse, bei der es sowohl Showlinie als auch Arbeitslinie gibt, ist der Labrador. Zu erkennen sind Hunde der Showlinie an ihrem mittelgroßen und kompakten Körperbau, an ihrem tiefen und breiten Brustkorb und an ihrer großen Schädelform.
Bei der sogenannten Arbeitslinie hingegen ist das Zuchtziel ein sehr arbeitswilliger, aktiver und eifriger Hund, der mit seiner Arbeitsfreude beispielsweise für die Dummyarbeit gut einzusetzen ist. Sein Körper ist in der Regel schlanker und leichter und sein Kopf schmaler. Auch wenn beide Linien verschiedene Körpermerkmale aufweisen, so haben sie auch Gemeinsamkeiten. Beide Hundevarianten sind gutmütig, arbeiten gerne mit ihrem Menschen zusammen und apportieren gerne.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.