Silvester mit Hund – Vorbereitung auf den Jahreswechsel
- Silvester mit Hund – Vorbereitung auf den Jahreswechsel
- Warum haben Hunde Angst an Silvester?
- Woran erkennst du, dass dein Hund Angst hat?
- Kann man den Hund an Silvester allein zu Hause lassen?
- Was beruhigt den Hund? Können Medikamente helfen?
- Kann man den Hund an Silvester gewöhnen?
- Wie kannst du deinen Hund auf Silvester vorbereiten?
- Wann und wie solltest du an Silvester Gassi gehen?
- Tipps, um den Hund zu beruhigen
- Wohin kann man mit Hund an Silvester reisen?
- Fazit: Ein bisschen Planung für ein entspanntes Silvester mit Hund
Silvester mit Hund ist für viele Vierbeiner alles andere als ein Fest und bedeutet für viele Hunde schlicht: Stress pur. Für sie ist das, was wir als festliche Silvesterstimmung feiern, oft einfach nur laut, unberechenbar und angsteinflößend. Und ganz ehrlich und Hand aufs Herz: Dem Hund fehlt auch die Logik dahinter. Könnte er sprechen, so würde er wohl nur fragen. Warum?
Die gute Nachricht: Du kannst deinem Hund helfen, besser durch diese Zeit zu kommen – mit Verständnis, Vorbereitung und kleinen Maßnahmen, die Großes bewirken können.
Warum haben Hunde Angst an Silvester?
Hunde hören und riechen intensiver als wir. Das bedeutet: Jeder einzelne Böller, jede Rakete, jedes Zischen wirkt auf sie um ein Vielfaches verstärkt. Dazu kommen Lichtblitze, ungewohnte Gerüche und aufgeregte Stimmungen – für viele Hunde kann das einfach zu viel sein. Und: Sie verstehen nicht, was draußen passiert. Wenn sie etwas nicht einordnen können, reagieren sie mit Unsicherheit, Fluchtverhalten oder Panik.
Besonders problematisch: Die Geräusche sind unvorhersehbar. Es knallt hier, es kracht dort – ohne Muster, ohne Vorwarnung. Kein Wunder, dass viele Hunde sich an Silvester gar nicht mehr beruhigen lassen. Begleitet man die Natur, müssen wir uns auch eingestehen, dass wilde Silvesterpartys nicht in der Biologie der Natur eingeplant waren…
Woran erkennst du, dass dein Hund Angst hat?
Angst kann sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen. Manche Hunde verkriechen sich, zittern oder speicheln. Andere bellen, winseln oder laufen nervös umher. Es gibt auch Hunde, die völlig erstarren oder versuchen zu fliehen – was besonders gefährlich werden kann, wenn sie draußen sind.
Auch Fressunlust, plötzliches Pinkeln ins Haus oder starkes Klammerverhalten können Hinweise auf Stress und Angst sein. Optisch erkennst du Angst meistens, dass sich die Hunde klein machen und sich verkriechen und vor dem auslösenden Reiz fliehen wollen.
Kann man den Hund an Silvester allein zu Hause lassen?
Im besten Fall: nein. Selbst wenn dein Hund sonst sehr entspannt ist, kann sich seine Stimmung an Silvester schlagartig ändern. Allein zu sein, wenn draußen der Ausnahmezustand herrscht, kann ihn zusätzlich verunsichern. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt: Bleib bei ihm. Deine Nähe kann ihm Sicherheit geben. Gib ihm Halt durch Dein da sein.
Sollte das wirklich nicht möglich sein, ist es wichtig, den Hund möglichst früh auf die Situation vorzubereiten – mit vertrauter Umgebung, abgedunkelten Fenstern, beruhigender Musik und idealerweise mit einer Betreuungsperson, die er kennt und der er vertraut.
Was beruhigt den Hund? Können Medikamente helfen?
Manche Hunde kommen mit leichten Stresshilfen aus – ein sicherer Rückzugsort, beruhigende Musik, geschlossene Rollläden. Andere benötigen mehr Unterstützung. Es gibt pflanzliche Präparate, Pheromonsprays oder spezielle Westen, die für Entspannung beim Hund sorgen sollen. In schweren Fällen kann auch der Einsatz von Medikamenten sinnvoll sein – aber bitte nur in Absprache mit dem Tierarzt.
Wichtig: Jedes Tier reagiert anders. Was dem einen hilft, kann beim anderen wirkungslos sein. Teste nichts auf eigene Faust – und schon gar nicht erst am 31. Dezember. Die Empfehlung lautet: Ein „Silvester-Training“ beginnt idealerweise im Januar und man übt das ganze Jahr hindurch – immer langsam und mit Spaß, kein Pflichtprogramm, sondern locker und mit Freude. So gelingt es am besten.
Kann man den Hund an Silvester gewöhnen?
Ein gezieltes Geräuschtraining kann helfen – am besten über Wochen oder Monate hinweg. Dabei wird dein Hund schrittweise an Feuerwerksgeräusche gewöhnt, z. B. über Audioaufnahmen. Wichtig: Die Lautstärke langsam steigern, immer in Verbindung mit positiven Erfahrungen. So kann dein Hund lernen: Das Geräusch ist zwar ungewohnt, aber nicht gefährlich. Allerdings wiederhole nicht immer nur das eine Stück, sondern schaue, dass Du unterschiedliche Rhythmen hast, denn schnell gewöhnt sich der Hund an die eine Audioaufnahme, die halt, wie ein Song, immer identisch ist. Das unterscheidet sich jedoch von der Realität.
Komplett angstfrei werden die wenigsten Hunde – aber besser vorbereitet auf das, was da auf sie zukommt, schon.
Wie kannst du deinen Hund auf Silvester vorbereiten?
Je früher du mit der Vorbereitung beginnst, desto besser. Ein paar Tipps, die helfen können:
- Auslastung am Tag: Ein langer Spaziergang oder Kopfarbeit sorgt für Ausgeglichenheit.
- Sicherer Rückzugsort: Am besten ein Raum ohne Fenster, gut gedämmt, mit Decken, Lieblingsspielzeug und Wasser.
- Geräuschkulisse: Ruhige Musik oder „braunes Rauschen“ kann die Knallerei etwas überdecken.
- Keine Bestrafung: Wenn dein Hund sich ängstlich verhält, schimpfe nicht. Bleib ruhig, sei für ihn da.
- Routine beibehalten: Vertraute Abläufe geben Sicherheit. Wenn du jeden Abend zur selben Zeit fütterst oder kuschelst – tu das auch an Silvester.
Wann und wie solltest du an Silvester Gassi gehen?
Am besten gehst du früh am Nachmittag mit deinem Hund spazieren – lange bevor die ersten Böller gezündet werden. Sicher ist sicher: Verwende ein gut sitzendes Geschirr (am besten ein Sicherheitsgeschirr) und eine stabile Leine. Selbst Hunde, die sonst locker an der Leine laufen, könnten durch einen plötzlichen Knall in Panik geraten und sich losreißen. Abends, wenn es laut wird, solltest du deinen Hund nicht mehr rausbringen – es sei denn, es ist unbedingt nötig.
Tipps, um den Hund zu beruhigen
- Lass ihn nicht allein – deine Anwesenheit wirkt beruhigend.
- Bleib selbst ruhig und gelassen – Hunde spüren unsere Stimmung.
- Schaffe einen sicheren Raum – z. B. mit Decken oder einer offenen Box.
- Spiele oder biete etwas zum Kauen an – das kann Stress abbauen.
- Beruhigende Produkte: Bachblüten, Pheromonsprays oder beruhigende Westen wie der Thundershirt – unter Anleitung durch deinen Tierarzt und/oder Tierheilpraktiker.
Wohin kann man mit Hund an Silvester reisen?
Immer mehr Hundebesitzer fliehen regelrecht vor dem Silvestertrubel – und suchen sich ruhige Orte, an denen wenig oder gar nicht geböllert wird. Inseln wie beispielsweise die ostfriesischen Inseln, abgelegene Höfe im Allgäu oder Ferienhäuser in Dänemark sind beliebte Zufluchtsorte. Auch ländliche Regionen, Nationalparks oder bestimmte Alm- und Berghütten bieten oft eine knallfreie Umgebung.
Eine oft übersehene Option: Gebiete in der Nähe von Flughäfen, denn dort herrscht vielerorts aufgrund der Sicherheitsbestimmungen ein striktes Feuerwerksverbot. Das macht sie zu echten Ruheoasen für ängstliche Hunde. Auch Kurorte oder Gemeinden mit offiziellen Feuerwerksverboten sind lohnenswerte Alternativen. Wenn du diese Option in Betracht ziehst: Frühzeitig buchen lohnt sich, denn mit der Idee stehst du als Hundehalter oft nicht alleine.
Fazit: Ein bisschen Planung für ein entspanntes Silvester mit Hund
Silvester wird für die meisten Hunde kein Lieblingsfest – aber mit Vorbereitung, Empathie und Geduld kannst du deinem Vierbeiner helfen, die Nacht besser zu überstehen. Denk daran: Was für uns ein Anlass zum Feiern ist, ist für unsere Hunde oft eine große Herausforderung. Bleib ruhig, sei für ihn da – und sorge dafür, dass dein Hund weiß: Du passt auf ihn auf, auch wenn’s draußen kracht.
Wenn du zusätzlich erfahren möchtest, wie andere Haustiere Silvester erleben, schau dir auch unsere Beiträge „Silvester mit Haustier – stressfrei ins neue Jahr“
und „Silvester mit Katze“an.
Kristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.

Adaptil Halsband für Welpen und kleine Hunde
29.99 EUR

Trixie Maulkorb mit Netzeinsatz M
4.39 EUR

Rinti Singlefleisch Exclusive Snack Ross pur 6x50g
12.49 EUR
41.63 € / 1 kg

Rinti Singlefleisch Exclusive Snack Ross pur 6x50g
12.49 EUR
41.63 € / 1 kg
immer sind die Tiere der Leidtragende und ich finde das nicht mehr schön weil die sollten sie verbieten die silvesterknaller
Götter sei Dank reagiert meine Lotte ÜBERHAUPT NICHT auf Knaller oder Feuerwerke ‼️ Ihre Vorgängerinen waren ECHT übel dran. ALLE Tiere leiden unter diesen Unsinn!!! ☹️☹️☹️☹️
Vielen Dank für die Tips!
Vielen Dank. Die Tips waren sehr hilfreich!
Hallo Petra,
das freut uns! Vielen Dank für dein Feedback.
Tierische Grüße,
dein ZooRoyal-Team
Mein Hund hat Tage davor und danach 4Tage immer noch Angst, aber auch das vom Tierarzt hilft nicht, das knallen müsste verboten werden.
Meine Hündin hat seit 10 Jahren auch jedes Mal große Angst vor Silvester. Die Tipps sind super und wenn man seinem Tier entsprechend beisteht, dann bekommt man Silvester auch mit Knallerei über die Bühne. Die Forderungen das Knallen zu verbieten ist so richtig „Typisch Deutsch“. Leute… kümmert euch um euer Tier am Silvesterabend und lasst die Leute in Ruhe, die knallen möchten.
Hallo an alle, ich bin NICHT der Meinung, dass man die Leute knallen lassen sollte. Das ist das Geld beim Fenster hinauswerfen für sinnlosen Lärm und sinnlose Angst und sinnlose Unfälle und Beschädigungen. Das Geld könnte man besser verwenden und die Zeit auch. Ich muss kein Feuerwerk haben. Aber gegen ein organisiertes professionelles Feuerwerk habe ich nichts, das muss aber kurz sein. Wenn jeder einfach wie wild und wo er will und wie er will, und so gefährlich wie er will, seine Raketen abfeuern kann, das sollte verboten werden. Das ist nur in der Stadt verboten, aber am Land findet es statt. Ich bin in Österreich und es ist nicht typisch deutsch. Mir reichen die bösen Raketen in der Ukraine, ich brauche sie nicht vor Ort auch noch zum Spaß – bei 10 Tieren im Haus! Mit freundlichen Grüßen B. Waldner.