Welpen stubenrein bekommen: Stressfrei zur Stubenreinheit

Welpen stubenrein bekommen ist eine wichtige Aufgabe und sollte ernst genommen werden. Das klingt erst mal nach einer schwierigen Angelegenheit, doch mit Konsequenz und Geduld gelingt es. Wie das möglichst stressfrei funktioniert, erklären wir dir hier.

Reinliche Zeitgenossen

Die gute Nachricht direkt zu Anfang: einen Welpen stubenrein bekommen klingt schwerer, als es ist. Hunde halten sich und ihr Lager von Natur aus sauber und beschmutzen mutwillig weder ihr Körbchen, noch Autositze oder den Schoß des Herrchens. Der einzige Haken ist lediglich, dass Welpen noch eine sehr kleine und untrainierte Blase sowie ein „unfertiges“ Verdauungssystem haben, so dass sie sich sehr häufig lösen müssen. Das kann sie manchmal so unerwartet und plötzlich überkommen, dass zu kleinen Missgeschicken kommt.

Wichtig ist, dass du einen Blick dafür entwickelst, wann der Welpe nach draußen muss. Dazu musst du sehen beziehungsweise hören, wenn der Kleine dabei ist, sich ein Plätzchen für sein Geschäft zu suchen. Keine Sorge, das ist einfacher als es klingt.

Welpen stubenrein bekommen in der Wohnung

Da der wichtigste Punkt beim Stubenreinheits-Training die Aufmerksamkeit des Hundebesitzers ist, solltest du deinen Kleinen keine unbeaufsichtigten Exkursionen durch die Wohnung erlauben. Es kann hilfreich sein, wenn man dem Welpen einen bestimmten Bereich zuweist, was ideal mit einem alten Laufstall oder einem speziellen Welpenzaun gelingt. So kann man den Bewegungsradius des Kleinen eingrenzen, sich guten Gewissens auch anderen Aufgaben zuwenden oder – für eine kurze Zeit – das Zimmer verlassen.

Damit du deinen Welpen stubenrein bekommen kannst, musst du deinen Hund aufmerksam beobachten und nach draußen bringen, bevor er sich löst. Neben typischen Anzeichen wie auffälliger Unruhe, intensivem Schnüffeln am Boden und um sich selbst drehen gibt es bestimmte Zeitpunkte, an denen der Welpe vermutlich bald mal muss: Das ist immer nach dem Schlafen, dem Fressen und Trinken sowie nach ausgiebigem Spiel oder Toben. Unabhängig davon sollte man im regelmäßigen Rhythmus mit dem Kleinen nach draußen, damit kein Malheur im Haus passiert: Welpen unter drei Monaten müssen alle 1,5 – 2 Stunden raus, zwischen drittem und viertem Monat ca. alle drei Stunden und zwischen dem fünften und sechsten Monat ungefähr alle vier Stunden.

Draußen

Wenn du dir nun deinen Welpen geschnappt und nach draußen gebracht hast, solltest du ihn an das Plätzchen bringen, von dem du möchtest, dass es sein „Stammplatz“ wird. Dieser Platz sollte wenig Ablenkung und etwas Grün bieten, damit der Welpe schnüffeln und sich konzentrieren kann. Dazu solltest du ihn auch nicht groß ansprechen, sondern dich ruhig mit ihm dort aufhalten, eventuell ein bisschen hin und hergehen.

Wenn der Kleine sich schließlich löst, solltest du ihn überschwänglich lohnen, als wäre es ein riesiges Ereignis. Schließlich ist es das auch, denn mit jedem Mal draußen Lösen kommt ihr der Stubenreinheit ein bisschen näher. Also loben, was das Zeug hält, gerne auch mit einem Leckerchen. Du kannst auch versuchen, ein Lösungswort einzuführen, dass du immer sagst, sobald dein Hund sich erleichtert. Nach einiger Zeit wird er das Wort schnell mit dem Sich-Erleichtern verbinden, was auch später in manchen Situationen ganz praktisch sein kann, wenn es einmal schnell gehen muss.

Nachts

Damit das Stubenreinheitstraining auch nachts erfolgreich fortgeführt wird, gibt es ein paar einfache Regeln. Die Erste besagt, dass möglichst jeder Abend einem geregelten Ablauf folgen sollte, damit der Kleine sich an festgelegten Ritualen orientieren kann, beispielsweise Abendessen um 19:30 Uhr, um 22 Uhr das letzte Mal raus und danach ab ins Nachtquartier. Gut geeignet ist hierfür eine verschließbare Hundebox oder ein großer Karton mit dem Körbchen des Hundes (der Rand der Box sollte dabei so hoch sein, dass der Welpe nicht hinausklettern kann). Dieses Nachtquartier wird dann in der Nähe deines Bettes positioniert, damit du den Kleinen hörst, wenn er sich nachts raus muss: In diesem Falle wird er sich sehr wahrscheinlich durch Winseln und Kratzen bemerkbar machen, denn er möchte sein Nachtlager instinktiv nicht beschmutzen.

Wenn es nun soweit ist, bleibt dir nur wenig Zeit, bis der Welpe nicht mehr an sich halten kann. Du solltest deshalb alles, was du benötigst (Mantel, Schuhe, Haustürschlüssel) vor dem Schlafengehen bereitlegen, damit ihr zwei es noch rechtzeitig an seinen Stammplatz schafft. Wenn das gelingt: Loben nicht vergessen.

Es macht übrigens keinen Sinn, den Welpen allein beispielsweise in der Küche schlafen zu lassen. Durch die Einsamkeit und die Dunkelheit wird sich der Kleine ängstigen, was wiederum zur von dir unbemerkten Blasenentleerung führt; ihn dann morgens dafür zu rügen, bringt nichts. So wirken die einsamen Nächte der Stubenreinheit eher entgegen als dass sie dazu beitragen.

Missgeschicke passieren

Wenn es nun doch passiert, dass der Welpe sein Geschäft im Haus verrichtet, bringt es nichts, ihn zu bestrafen. In solchen Fällen ist die Unaufmerksamkeit des Halters schuld. Es ist absolut tabu, den Kleinen dafür zu bestrafen oder sogar mit der Nase in sein Geschäft zu drücken, das ist zum Glück eine mittlerweile veraltete Reaktion. Bestraft man ihn nun, wird er demnächst das Geschäft heimlich in irgendeiner Ecke verrichten, um der unvermeidlichen Rüge zu entgehen.

Wenn du ihn „auf frischer Tat ertappst“, kannst du ihn ohne Tadeln hochnehmen und nach draußen tragen. Löst er sich jetzt hier nochmal bzw. setzt sein Geschäft fort, natürlich unbedingt loben. Die Hinterlassenschaften im Haus solltest du anschließend mit einem stark duftenden Reiniger oder Wasser-Essig-Gemisch entfernen, so dass keine Duftspuren mehr zurückbleiben. Diese könnten den Welpen dazu verleiten, sich erneut an dieser Stelle zu lösen.