Laserpointer für Katzen

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Laserpointer für Katzen

Kaum ein Katzenspielzeug ist so umstritten wie der Laserpointer. Manche verteufeln ihn als schädlich, andere wiederum nutzen ihn gern, um die ansonsten eher bewegungsunfreudige Miez sprichwörtlich außer Rand und Band zu bringen. Was ist denn jetzt richtig? Ist der Laserpointer sinnvoll oder sogar schädlich?

Warum jagen Katzen Laserpointer?

Beim Spiel mit dem Laser- oder auch LED-Pointer wird ein kleiner, meist roter Lichtpunkt auf den Boden oder auf Wände gerichtet und mal schneller, mal langsamer vor dem Blickfeld der Katze bewegt, um sie zum Jagen zu animieren. Dabei ist es interessant zu wissen, dass nicht jede Katze überhaupt auf den Lichtpunkt reagiert. Manche von ihnen scheinen ihn nicht wahrzunehmen oder schenken ihm schlicht keine nähere Beachtung. Andere wiederum drehen völlig durch bei der Jagd nach dem immer unerreichbaren Punkt. Sie drehen komplett auf und jagen teilweise bis über ihre Erschöpfungsgrenze hinaus nach dem Spot. Schon jetzt möchte ich dir dringend raten, dass du bei einer Katze, die völlig von Sinnen ist beim Jagen nach dem Lichtpunkt, lieber auf ein ungefährliches und sie weniger aufstachelndes Spielzeug umsteigen solltest. Die gesundheitlichen Risiken sind ansonsten unverhältnismäßig hoch!

Was macht den Laserpointer gefährlich?

An und für sich könnte man das Spielzeug gut nutzen, um seine Katze in Bewegung zu bringen. Gerade übergewichtige oder schwer motivierbare Katzen erhalten damit eine extra Portion Action. Dennoch ist das Spiel deiner Katze mit dem Laserpointer kritisch zu sehen. Zum einen kann es schlicht gesundheitsgefährdend sein, wenn du nämlich den Laser aus Versehen direkt in die Augen deiner Katze lenkst. In diesem Fall drohen schwere Schäden der Augen bis hin zur Blindheit. Was viele nicht wissen ist, dass selbst der indirekte Strahl des Lasers diese Gefahr birgt. Bewegst du den Lichtpunkt nämlich auf einen Spiegel oder eine reflektierende Oberfläche wie Glas, kann sich der Laser ebenso in die Netzhaut der Katze brennen und dort Schäden anrichten. Falls du also mit einem Laserpointer mit deiner Katze spielst, achte unbedingt darauf, dass du auf gar keinen Fall damit direkt oder indirekt in die Augen des Tiers leuchtest.

Frustration statt Spaß – der ausbleibende Erfolg erzeugt Stress

Ein zweites Risiko des Laserpointers und solcher Spielzeuge mit LED-Lichtern ist der ausbleibende Jagderfolg der Katze. Ein Spiel ist für dein kleines Raubtier nämlich nur dann befriedigend, wenn es spätestens am Ende seine Beute auch wirklich erjagen kann. Spielst du mit einer Spielangel oder einem Federpuschel, solltest du die Katze immer wieder mit einem Jagderfolg belohnen, indem sie das Spielzeug tatsächlich fangen und nach Herzenslust vermöbeln darf. Der Wechsel aus Erfolg und Misserfolg macht den besonderen Reiz des Spiels aus, denn deine Katze übt damit ihre ureigenen Jagdfähigkeiten.

Spielst du mit einem Lichtpunkt mit ihr, kann sie diesen niemals wirklich fangen. Sie hetzt also einer vermeintlichen Beute hinterher, die ihr jedoch immer und immer wieder entwischt. Das ist maximal frustrierend für den ansonsten so geschickten kleinen Jäger! Genau hier wird der Pointer zum Problem – denn Spiel sollte und muss Spaß machen und nicht frustrieren. Beim Spiel trainiert die Katze ihre Fähigkeiten, baut Stress ab, schüttet Glückshormone aus und stärkt die Bindung zu dir. Bleibt der Erfolg dabei auf der Strecke, entwickelt sich das Spiel zum Frustfaktor. Bedenkst du nun, dass manche Katzen völlig verrückt werden, wenn sie dem roten Punkt hinterherjagen, wird dir sicherlich bewusst, dass dieses Spiel keine artgerechte Option ist.

Wie könnte eine Lösung aussehen – mit Laserpointer?

Grundsätzlich möchte ich dir empfehlen, auf natürliche und artgerechte Spielzeuge auszuweichen. Es gibt zahlreiche Produkte, die du nicht nur spannend, sondern auch unschädlich und mit dem notwendigen Erfolgserlebnis beim Spiel mit deiner Katze einsetzen kannst. Dazu kann es hilfreich sein, dich zunächst mit dem Jagdverhalten dieser Tierart zu beschäftigen. Katzen jagen als Ansitzjäger überwiegend mit ihrem Köpfchen. Sie starren minutenlang auf ihre Beute und wägen ab, wann genau der perfekte Zeitpunkt zum Zuschlagen ist. Dabei ist es wichtig, dass sich dein Spielzeug auch wie eine echte Beute verhält. Sie bewegt sich meist kaum, zittert vor Angst und flüchtet immer wieder in einem scheinbar unbeobachteten Moment von Versteck zu Versteck. Teste also vor allem aus, worauf deine Katze genau reagiert, was ihr zu jagen Spaß macht und übe dich darin, sie immer besser zu motivieren.

Fällt es dir schwer, deinen eingerosteten Minitiger für dein Spiel zu begeistern, kannst du zunächst versuchen, das Tier mit dem Pointer in Spiellaune zu bringen und steuerst dabei aber ganz bewusst auf dein Alternativspielzeug und wechselst schließlich in ein spannendes Jagdspiel mit den unbedingt notwendigen Erfolgserlebnissen für die Katze. Habt ihr eine gemeinsame Variante mit dem „realen“ Spielzeug gefunden, kannst du den Laserpointer schließlich gänzlich weglassen.

Ist das keine vorstellbare Lösung für dich, solltest du den sonst fehlenden Erfolg mindestens mit einem besonderen Katzensnack von dir ersetzen. Dafür kannst du ein zuvor verstecktes Leckerchen nutzen, um den Pointer schließlich dorthin zu lenken und deine Katze die vermeintliche Beute knuspern lassen. Beende das Spiel also in jedem Fall mit einer, für die Katze greifbaren (oder schmeckbaren) Beute.


Carmen Schell, Inhaberin von Cattalk®, ist als ausgebildete Tierpsychologin (ATN) mit dem Fachgebiet Katze im Rhein-Main-Gebiet, überwiegend rund um Darmstadt und Frankfurt sowie im Online-Coaching tätig. Sie bietet professionelle Unterstützung bei allen Fragen zu der Haltung und Problemverhalten von Samtpfoten. Neben der persönlichen Beratung gibt sie regelmäßig Vorträge und bundesweite Seminare für interessierte Laien und Profis. Ihr Herz hat die Autorin besonders an Katzen aus dem Tierschutz verloren und engagiert sich ehrenamtlich im regionalen Tierschutz.


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