- Katze trinkt nicht
- Warum ist eine ausreichende Wasserzufuhr wichtig?
- Wie viel sollte deine Katze trinken und wovon ist der Wasserbedarf abhängig?
- Warum trinkt deine Katze (zu) wenig?
- Wie zeigt sich, dass die Katze zu wenig trinkt und dehydriert ist?
- Wann solltest du zum Tierarzt gehen?
- Was kannst du tun, wenn deine Katze zu wenig trinkt?
- Was kannst du der Katze außer Wasser anbieten?
- Tipps, um die Katze zum Trinken zu animieren
Fütterst du deine Katze hauptsächlich mit Feuchtfutter, kann es gut sein, dass du sie selten oder gar nicht trinken siehst. Vielleicht hast du dich daher schon gefragt: Meine Katze trinkt nicht – muss ihr mir Sorgen machen? In diesem Artikel beleuchten wir näher, was du zum Trinkverhalten deiner Katze wissen solltest und wie du sie dabei unterstützen kannst.
Warum ist eine ausreichende Wasserzufuhr wichtig?
Wasser ist für die Katze ebenso Lebenselixier wie für uns Menschen und für verschiedene Körperfunktionen essenziell. Es hält das Blut flüssig und unterstützt damit die Versorgung aller Organe mit wichtigen Nährstoffen. Mindestens ebenso wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeit für die Verdauung. Es sorgt dafür, dass alles reibungslos im Verdauungstrakt funktioniert und der Nahrungsbrei durch den Körper wandert. Nicht zuletzt spielt eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung bei der Regulierung der Körpertemperatur eine wichtige Rolle.
Wie viel sollte deine Katze trinken und wovon ist der Wasserbedarf abhängig?
Der Wasserbedarf deiner Katze hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter oder Gesundheitszustand des Tiers ab. Als Richtwert kannst du etwa 50 bis 70 ml pro kg Körpergewicht Wasser pro Tag annehmen. Bei einer 4 kg schweren Katze sollte die tägliche Flüssigkeitsmenge also bei etwa 200 bis 280 ml betragen – inklusive des Wassers aus der Nahrung.
Chronische Krankheiten wie Diabetes oder die im Alter häufiger auftretende chronische Nierenerkrankung (CNE) erhöhen den Flüssigkeitsbedarf ebenso wie es die Fütterung von Trockenfutter gilt. Letzteres enthält deutlich weniger Wasser als Nassfutter, was zwangsläufig den Flüssigkeitsbedarf der Katze beeinflusst. Sie muss deutlich mehr trinken als bei einer natürlichen Ernährungsform.
Fütterst du deine Katze ausschließlich mit Feuchtfutter oder barfst sie, nimmt sie wiederum den meisten Flüssigkeitsanteil über ihr Futter auf, und es ist nicht ungewöhnlich, dass du sie selten oder gar nicht trinken siehst. Ein Schuss zusätzliche Flüssigkeit im Napf unterstützt aber auch hier zusätzlich.
Warum trinkt deine Katze (zu) wenig?
Sicherlich liegt der Hauptgrund, dass Katzen insgesamt wenig trinken, in ihrer Natur. Sie nehmen den Großteil Flüssigkeit über ihre Nahrung auf und nur an gelegentlichen Wasserstellen zusätzlich ein Schlückchen. Ihre Organe können Flüssigkeit zudem sehr gut verwerten und konzentrieren. Ist das Angebot zudem nicht artgerecht oder nicht nach dem persönlichen Geschmack deiner Katze, entscheidet sich die Miez eher gegen ein Schlückchen.
Wie zeigt sich, dass die Katze zu wenig trinkt und dehydriert ist?
Es ist gar nicht so leicht zu erkennen, ob deine Katze tatsächlich ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Wie schon erwähnt, nimmt sie das meiste Wasser über die Nahrung auf – vorausgesetzt, du fütterst sie überwiegend feucht. Daher muss es nicht unbedingt ein Warnzeichen sein, wenn du das Tier kaum am Wassernapf schleckern siehst.
Anzeichen für eine Dehydrierung (also zu wenig Flüssigkeit) können sein:
- trockenes, klebriges Zahnfleisch
- Trägheit und Schlappheit
- Eingefallene Augen
- Geringe Elastizität der Haut
Tipp: Nimm eine kleine Hautfalte deiner Katze zwischen deine Finger und lass diese wieder los. Bei einer gut hydrierten Katze zieht sich die Haut sofort in ihre Normalposition zurück. Geht sie nur langsam zurück oder bleibt sogar stehen, ist das ein Zeichen für Austrocknung.
Besteht eine Dehydrierung drohen deiner Katze Nierenschäden, Harnwegsinfektionen durch eine unzureichende Spülung der ableitenden Organe sowie Schockzustände und in extremen Fällen auch der Tod.
Wann solltest du zum Tierarzt gehen?
Wenn du die aufgeführten Anzeichen einer Dehydrierung bemerkst, solltest du schnell handeln und einen Tierarzt bzw. Tierärztin involvieren. Er bzw. sie kann u.a. über Infusionen unterstützen, den Flüssigkeitshaushalt deiner Patientin auszugleichen und mit dir gemeinsam auf die Ursachensuche gehen.
Was kannst du tun, wenn deine Katze zu wenig trinkt?
Glücklicherweise gibt es einige Tricks und Tipps, wie du deine trinkfaule Katze animieren kannst, mehr zu trinken. Hier sind die besten für dich:
- Versuche, den Hauptteil der Nahrung über nasses Futter abzudecken und gib ruhig einen guten Schuss Wasser dazu. Taste dich langsam an die Menge Flüssigkeit heran, die deine Katze ok findet. Fütterst du aktuell Trockenfutter, versuche langsam auf Feuchtnahrung umzustellen oder diese zumindest mit in den Speiseplan aufzunehmen.
- Trenne Futter und Wasser örtlich voneinander, denn Katzen trinken nicht gern unmittelbar an ihrer Futterstelle. Besser geeignet sind Laufwege, an denen das Tier regelmäßig am Tag vorbei schlendert und den extra Schluck Wasser im Vorbeigehen mitnimmt.
- Verwende flache, breite Schalen und spüle diese vor dem Benutzen gut aus, damit keine Fremdgerüche an der Schale das feine Näschen der Katze irritieren.
- Der individuelle Frischegrad ist Geschmackssache. Manche Katzen lieben frisches Wasser, manche bevorzugen Regenwasser oder abgestandenes Wasser. Teste aus, was dein Gourmet am besten findet.
- Trinkbrunnen können zusätzlich zum Trinken animieren. Möchtest du ein klassisches Schälchen verwenden, lege größere Steine hinein, um die Wasseroberfläche zu brechen. Dadurch erkennt deine Katze besser, wie tief sie ihr Näschen stupsen kann.
Was kannst du der Katze außer Wasser anbieten?
Grundsätzlich solltest du versuchen, den Flüssigkeitsbedarf deiner Katze über ihre Nahrung bzw. Wasser zu decken. Zusätze, Brühen & Co sollten eher als Snack angeboten, in jedem Fall im Ernährungsplan des Tiers berücksichtigt werden.
Als Alternative zu Wasser eignen sich ungewürzte Brühe aus dem Tierfachhandel oder selbst hergestellt. Gleiches gilt für Thunfischsaft. Achte jedoch bei allen Produkten darauf, dass kein zusätzliches Salz oder Gewürze beigefügt sind. Die haben im Katzenbauch nämlich nichts zu suchen. Eine weitere Option ist Katzenmilch oder laktosefreie Milch, die je nach Körpergewicht des Tiers nur selten oder kräftig verdünnt angeboten werden sollte.
Tipps, um die Katze zum Trinken zu animieren
Nicht nur das „Was“ kann das Trinkverhalten deiner Katze positiv beeinflussen, sondern auch die Art, wie du es anbietest. Neben den aufgeführten Zimmerbrunnen können Wasserspiele deine Katze animieren, mehr zu trinken oder die ins Wasser getauchte Pfote abzulecken. Hierzu kannst du bspw. eine flache Schale mit etwas Wasser füllen und mehrere Flaschendeckel wie Schiffchen auf das Wasser geben. Eine kleine, kalorienarme Leckerei in jeden Deckel animiert die Katze, danach zu tatzen. Bei jedem Fehlversuch wird die Pfote nass – und muss natürlich umgehend trocken geleckt werden.