Katzen Mythologie und andere Kulturen
Elegant, geheimnisvoll und unnachahmlich unabhängig – Katzen sind seit Jahrtausenden an der Seite des Menschen. In vielen verschiedenen Kulturen haben diese eleganten Raubtiere eine besondere Rolle eingenommen und beeindruckende Spuren hinterlassen. Die früheste nachgewiesene Verbindung zwischen Katzen und Menschen reicht bis vor etwa 9500 Jahren zurück. Da finden sich die Anfänge des Ackerbaus im Nahen Osten, und es war mehr als praktisch, dass die – damals noch wilden – Katzen Ratten und Mäuse vernichteten und dadurch zum Erhalt der Ernte beitrugen. Eine sehr nützliche Ko-existenz! Doch weit über den reinen Nutzen hinaus ist die Anziehungskraft einer Katze zeitlos und reicht von den majestätischen Tempeln des alten Ägyptens bis hin zu den modernen Wohnzimmern heutiger Katzenliebhaber. Begleite mich in die spannende Welt der Katzen der Katzen Mythologie und entdecken ihren Stellenwert und ihre Bedeutung in verschiedenen Kulturen rund um den Globus.
Ägypten
Die wohl bekannteste historische Beziehung zwischen Katzen und Menschen stammt aus dem alten Ägypten. Hier wurden Katzen als heilige Tiere verehrt und dienten als Symbol für Fruchtbarkeit, Schutz und Wohlstand. Die Göttin Bastet, oft dargestellt als Löwin oder Frau mit Katzenkopf, war eine der wichtigsten Gottheiten im ägyptischen Pantheon. Katzen wurden so geschätzt, dass sie oft mumifiziert und neben ihren Besitzern begraben wurden. Es war sogar gesetzlich verboten, Katzen außerhalb Ägyptens zu bringen, um ihre Population zu schützen.
Indien
In Indien gibt es verschiedene Mythen und Legenden, die Katzen mit einschließen. Eine der bekanntesten ist die Geschichte von der Göttin Shashthi, die als Beschützerin von Kindern und der Familie gilt. Es wird angenommen, dass Shashthi die Gestalt einer Katze annimmt, um ihre Schützlinge zu verteidigen. In einigen Teilen Indiens werden schwarze Katzen als Glücksbringer angesehen, während sie in anderen Regionen als Unglücksboten gelten.
China/Japan
In der chinesischen Kultur symbolisieren Katzen Glück, Reichtum und Schutz. Es gibt viele Geschichten über Katzen, die böse Geister vertreiben und ihre menschlichen Besitzer beschützen. Die berühmte Winkekatze (Maneki-Neko) hat ihren Ursprung in Japan. Diese Katzenfigur soll Glück und Wohlstand anziehen und wird oft in Geschäften und Wohnungen aufgestellt. Eine berühmte Legende ist die Geschichte von der Katze, die einem Samurai das Leben rettet, indem sie ihn vor einem Blitzschlag bewahrt. In Japan gibt es sogar eine „Katzeninsel“ namens Tashirojima, auf der Katzen in großer Zahl leben und als Glücksbringer gelten.
Europa
In der irisch-keltischen Mythologie wurde die Wildkatze bereits verehrt, noch bevor die Hauskatze durch die Römer in unsere germanischen Wälder kam. Fruchtbarkeit, Schönheit, Sinnlichkeit, Eigenständigkeit und das Einfordern von Zärtlichkeiten waren Eigenschaften, die man der (Wild)Katze zusprach. Sie galt in der Katzen Mythologie als Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Freya, die der Legende nach von vier Kätzinnen aufgezogen wurde. Im mittelalterlichen Europa wurden Katzen oft mit Hexerei und Aberglauben in Verbindung gebracht. Schwarze Katzen galten als Unglücksbringer und wurden manchmal sogar verfolgt. Diese negativen Vorstellungen änderten sich jedoch glücklicherweise im Laufe der Zeit.
Islamische Kultur
Im Islam gelten Katzen als saubere Tiere, die es verdienen, gut behandelt zu werden. Der Prophet Mohammed hatte eine besondere Zuneigung zu Katzen und soll eine seiner Lieblingskatzen namens Muezza besessen haben. Es gibt eine bekannte Legende, in der Mohammed seine Robe opferte, um Muezza nicht zu wecken, als sie darauf schlief. In der islamischen Kultur werden Katzen oft als Geschenke gegeben und gelten als Symbole für Unabhängigkeit und Selbstgenügsamkeit.
Afrikanische Kulturen
Die Katze taucht in etlichen Geschichten afrikanischer Mythologien auf. Die Ashanti aus Ghana z.B. glauben, dass Katzen übernatürliche Kräfte besitzen und in der Lage sind, böse Geister abzuwehren. In Äthiopien gibt es Legenden über Katzen, die Krankheiten heilen und ihre menschlichen Besitzer beschützen können.
Mesoamerika
Insbesondere bei den Maya waren Jaguar und Ozelot hochgeschätzte Tiere. Obwohl sie keine domestizierten Katzen sind, wurden sie laut Katzen Mythologie als mächtige Symbole und Gottheiten verehrt. Der Jaguar repräsentiert Stärke, Macht und Überlegenheit, während der Ozelot als Beschützer der Dunkelheit gilt.
Indonesien
Auf den indonesischen Inseln Bali und Java werden Katzen ebenfalls verehrt. Die Balinesen glauben, dass Katzen eine Verbindung zur spirituellen Welt haben und negative Energien abwehren können. Auf Java gibt es eine Legende über eine mystische weiße Katze namens Si Manis Jembatan Ancol, die einer tragischen Liebesgeschichte zugeschrieben wird und angeblich am Ancol-Strand erscheint.
Sibirische Kultur (Russland)
Die Sibirien haben ebenfalls eine besondere Beziehung zu Katzen. Die sibirische Katze, eine ursprüngliche russische Rasse, wurde in der sibirischen Folklore und Katzen Mythologie als Beschützer des Hauses und der Familie verehrt. Sie wurden geschätzt für ihre Jagdfähigkeiten und ihren Beitrag zur Bekämpfung von Nagetieren in den rauen sibirischen Bedingungen.
Australische Ureinwohner
Während Australiens Ureinwohner keine domestizierten Katzen kannten, bevor die europäischen Siedler sie einführten, haben sie eine besondere Beziehung zum einheimischen Beuteltier, dem Quokka, entwickelt. Obwohl das Quokka kein Katzenartiger ist, hat es gewisse Ähnlichkeiten und wird oft als „lächelnde Katze“ bezeichnet. Quokkas spielen eine Rolle in der Schöpfungsgeschichte und den Traumzeitgeschichten der australischen Ureinwohner.
Katzen heute
Heute sind Katzen beliebte Haustiere und werden für ihre Unabhängigkeit und Schönheit geschätzt. Sie bringen Freude und Glück in unser Leben und bereichern unseren Alltag auf einzigartige Weise. Ob als Hüter des Hauses oder treuer Begleiter auf unseren Abenteuern. Viele Katzenhalter schwören auch heute noch auf die besonderen Eigenschaften und mystischen Fähigkeiten ihrer Lieblinge. So glauben z.B. einige, dass eine Katze ins Jenseits blicken kann, weil sie manchmal eindringlich etwas anstarrt, wo für unser menschliches Auge nichts sichtbar ist. Doch egal, woran die Einen glauben und die Anderen nicht: Sicher ist, wer längere Zeit mit ihnen zusammenlebt, dem entgeht nicht, dass Katzen eine ganz besondere Aura verströmen und einen ausgleichenden Einfluss auf uns haben.
Melanie Roloff ist dreifache Mutter, Ehefrau und Tierbesitzerin. Als leidenschaftliche Yogalehrerin und Hobbyautorin inspiriert sie Menschen mit ihren Geschichten. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden Phaléne Lilly und Chihuahua Sammy, lebt sie in Bayern.