Katzenaugen
Katzenaugen sind enorm vielfältig. Doch es gibt auch zahlreiche Besonderheiten und Mythen rund um Katzenaugen. Wir erklären dir, warum Katzenaugen so besonders sind und wie viel Katzen wirklich sehen – auch in der Dunkelheit.
Was ist das Besondere an Katzenaugen?
Ganz besonders ist zunächst, dass Katzen die Form ihrer Pupillen verändern können. Und schlitzförmige Pupillen haben tatsächlich einen besonderen Zweck.
Schlitzförmige Pupillen haben sich nämlich nur bei jenen Tieren entwickelt, welche multifokale Linsen haben. Was das genau bedeutet?
Katzen sehen das Licht verschiedener Wellenlängen mit unterschiedlichen Zonen in ihren Augen. Diese sogenannten Zonen sind ringförmig rund um den Augenmittelpunkt angeordnet. So entsteht ein schärferes Bild.
Die schlitzförmigen Pupillen lassen alle Bereiche des Auges frei – von der Mitte bis zum Rand – egal wie weit sie geöffnet sind. Wenn es hell ist, sind die Pupillen ganz schmal. Wird es dunkel, sind die Pupillen weit geöffnet. Die Pupille der Katze öffnet sich bei Dunkelheit sogar auf bis zu neunzig Prozent der Augenfläche.
Wie sehen Katzen die Welt?
Die Katze hat grundsätzlich eine hohe Sehschärfe. Hinter der Netzhaut der Katze findet man außerdem auch eine reflektierende Pigmentschicht, welche das auftreffende Licht zurückwirft. Genau deshalb sehen Katzen auch im Dunkeln – hier kommt es aber auch auf den Lichteinfall drauf an. Die Pigmentschicht unterstützt Katzen aber auch bei der Dämmerungssicht.
Bei der Katze ist es außerdem so, dass sowohl Zapfen als auch Stäbchenzellen circa dreimal so oft wie beim Menschen vorhanden sind. Diese helfen auch bei der Übermittlung von visuellen Reizen an das Gehirn. Man sollte jedoch auch beachten: Katzenaugen sind kaum beweglich. Trotzdem hat die Katze ein gutes räumliches Sehvermögen und auch ein weiteres Sichtfeld als Menschen. In einer Entfernung von vier bis sechs Meter sieht deine Katze am besten.
Wie gut sehen Katzen?
Wie bereits erwähnt gibt es eine ideale Entfernung, in welcher Katzen am besten sehen. Ansonsten werden Dinge, die weiter entfernt sind, eher verschwommen wahrgenommen. Wenn ein Objekt näher als 25 cm von der Katze entfernt ist, dann sieht sie dieses unscharf oder registriert es überhaupt gar nicht, wenn es sich nicht bewegt.
Katzen sind aber auch beim Farbsehen enorm eingeschränkt. Auf der Netzhaut des Katzenauges gibt es nämlich nur wenige Zapfen und diese sind zuständig für das Sehen von Farben. Katzen können deshalb keine Farben wie Rot, Rosa oder Orange sehen. Dies erscheint bei Katzen in unterschiedlichen Grautönen.
Wie bereits erwähnt, haben Katzen ein besseres räumliches Sehvermögen als Menschen. Das bedeutet, dass Katzen in einem Winkel von 90 bis 120 Grad gut sieht, weil die Augen nach vorne ausgerichtet sind. Jedes Auge deckt außerdem zusätzlich noch einen Winkel von ca. 80 Grad ab. Dadurch können Katzen in einem Bereich von 200-280 Grad jede Bewegung wahrnehmen, ohne den Kopf zu bewegen.
Aufbau und Aussehen von Katzenaugen?
Katzenaugen haben drei Augenlider. Das obere ist beweglich, das untere unbeweglich. Das dritte Augenlid ist die sogenannte Nickhaut, dabei handelt es sich um eine transparente Bindehautfalte, welche sich am inneren Augenwinkel befindet. Diese Bindehautfalte ist bei gesunden Katzen nur als kleiner Punkt zu sehen und sorgt dafür, dass die Augen der Katze mit ausreichend Tränenflüssigkeit benetzt wird. Das ist übrigens der Grund, warum Katzen so lange starren können, ohne zu blinzeln.
Die Nickhaut hat auch eine Schutzfunktion. Sie schiebt sich zwischen das Lid und die Hornhaut, wenn das Katzenauge geschlossen ist, damit Staub und Co. nicht in das Katzenauge kommen.
Achtung: Die Nickhaut kann sich auch bei geöffneten Augen über Teile des Auges schieben. Das ist dann ein Nickhautvorfall. Hier sollte man in jedem Fall einen Tierarzt konsultieren.
Welche Augenfarben können Katzen haben?
Katzen können verschiedene Augenfarben haben und die Farbenvielfalt ist wohl bei keinem Tier so groß wie bei der Katze. Es gibt verschiedene Blau- und Grüntöne, außerdem auch kupfer- und bernsteinfarbene Augen sowie gelbe und dunkelorange Katzenaugen und sogar goldene Augen (zu finden bei der Bombay Katze).
Dabei ist die Farbe Blau die seltenste Augenfarbe bei Katzen. Grün findet man deutlich öfter – in verschiedenen Schattierungen. Wenn eine Katze zwei verschiedene Augenfarben hat, spricht man von einer Iris-Heterochromie. Dabei fehlen einem Auge die Pigmentzellen. Dieses Auge scheint dann blau, während das andere Auge die andere Farbe angenommen hat.
Augenpflege bei Katzen
Katzen sind grundsätzlich sehr saubere Tiere und kümmern sich natürlich auch um die Augenpflege selbst. Wenn eine Katze jedoch an den Augen erkrankt, sollte man schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, da die Katze ansonsten im schlimmsten Fall auch erblinden kann.
Doch welche Augenprobleme gibt es bei Katzen überhaupt? Wir haben einen kleinen Überblick:
- Verletzungen am Auge (zum Beispiel durch einen Revierkampf)
- Bindehautentzündung
- Grauer Star (Katarakt)
- Nickhautvorfall
- Hornhautsequester (dunkle Flecken auf der Hornhaut)
Man sollte bei Augenerkrankungen oder Verletzungen keinesfalls jene Medikamente verwenden, welche man üblicherweise für Menschen verwendet. Dies kann zu schweren Nebenwirkungen führen. Dein Tierarzt untersucht die Augen deiner Samtpfote üblicherweise beim jährlichen Impftermin – damit auch hier alles so früh als möglich erkannt wird.
Laura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursprünglich hat die Halbitalienerin Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Durch ihre eigenen Haustiere kam sie dann zu ihrer Berufung. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt seit Jahren Menschen dabei, mit ihrem Haustier endlich einen entspannten Alltag zu führen.