Der perfekte Kaninchenstall
Kaninchen sind ursprünglich wildlebende Tiere und benötigen daher viel Freiheit sowie Platz. Das muss auch bedacht werden, wenn du deinen Langohren einen artgerechten Kaninchenstall bieten möchtest. Hier bestimmt vor allem dessen Größe über die Lebensqualität und die Gesundheit deines Haustieres.
Kaninchenstall oder -käfig?
Bei dieser Frage handelt es sich nicht um Wortklauberei, sondern um eine Entscheidung, die das Wohl deines Kaninchens betrifft. Die Käfige, die es im Handel gibt, sind in der Regel nicht nur zu klein für die Bedürfnisse deines Lieblings, sondern erfüllen auch oft nicht alle Ansprüche an den Lebensraum eines ehemaligen Wildtieres. Ein Kaninchen möchte nicht nur essen und schlafen, wichtig für seine Gesundheit ist zudem, dass es rennen, springen, Haken schlagen und ab und zu eine Höhle graben kann. Wenn du einen Garten hast, in dem dein Kaninchen regelmäßig einen großen Auslauf hat, dann kann der Käfig etwas kleiner ausfallen. Wird es aber auf dem Balkon oder in der Wohnung gehalten, dann muss der Kaninchenstall alle Anforderungen an eine gesunde Haltung erfüllen. Dazu gehört vor allem die Bewegung. Soll dein Kaninchen lange gesund bleiben, dann ist der Skelettaufbau von großer Bedeutung. Da die Wirbelsäule deines Kaninchens den Halt durch Muskeln benötigt, braucht es viele Bewegungsmöglichkeiten im Käfig, damit alle Muskelpartien gut trainiert werden.
Der passende Standort
Ob du dich für ein mobiles Freigehege oder einen festen Kaninchenstall entscheidest, bei der Wahl des Standortes solltest du einige Faktoren bedenken, die dazu beitragen, dass dein Kaninchen sich bei dir wohlfühlt:
- Kaninchen können Kälte wesentlich besser ertragen als Hitze. Daher solltest du unbedingt darauf achten, dass die Tiere im Sommer ausreichend Schatten in ihrem Käfig haben, damit sie sich vor hohen Temperaturen schützen können.
- Ein kurzer Regenguss schadet einem Kaninchen nicht. Allerdings sollte der Stall so aufgestellt werden, dass die Tiere bei längerem Regen oder auch im Herbst keiner Dauernässe ausgesetzt sind. Die Einstreu sollte trocken bleiben, damit sich die Kaninchen nicht erkälten.
- Durchzug sollte möglichst vermieden werden, da Kaninchen empfindlich auf kalte Winde reagieren. Hier ist es auch ideal, wenn das Häuschen mit einem Windfang ausgestattet ist, der die Tiere vor Durchzug schützt.
- Kaninchen sind sehr geräuschempfindlich. Daher sollte bei der Wahl des Standortes darauf Rücksicht genommen werden, dass die Kaninchen es gern schön ruhig haben.
- Da wir Menschen ab und an etwas bequem sind, solltest du darauf achten, dass der Kaninchenstall nicht zu weit vom Haus entfernt ist, wenn du ihn im Garten aufstellst. So ist der Weg nicht zu weit, um für die Heuversorgung und die täglichen Streicheleinheiten zu sorgen.
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Die richtige Größe für den Kaninchenstall
Für ein einzelnes Tier wurden von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. Mindestanforderungen für den Käfig herausgegeben. Folgende Mindestgrößen wurden genannt:
- Als große Rassen werden diejenigen Kaninchenarten bezeichnet, die mehr als 5,5 Kilogramm wiegen. Das trifft zum Beispiel auf den Deutschen Riesen zu, der über 10 Kilogramm schwer werden kann. Die ideale Käfiggröße beträgt für diese großen Tiere mindestens 110 cm x 80 cm x 70 cm.
- Der Großchinchilla, der Rote Neuseeländer oder die Rheinischen gehören zu den mittelgroßen Rassen. Diese Tiere haben ein Normalgewicht von mehr als 3,25 Kilogramm und benötigen einen Käfig mit einer Abmessung von 85 cm x 80 cm x 60 cm.
- Zu den kleinen Rassen, die zwischen 2 und 3,25 Kilogramm schwer sind, gehören unter anderem der Deutsche Kleinwidder, das Rhönkaninchen oder das Luxkaninchen. Für Tiere dieser Gewichtsklasse sollte das Gehege mindestens folgende Abmessungen haben: 70 cm x 75 cm x 60 cm.
- Das Zwergkaninchen ist die bekannteste unter den Zwergrassen. Diese bringen meist nur etwas mehr als 1 Kilogramm auf die Waage. Die Käfiggröße sollte hier bei mindestens 65 cm x 70 cm x 50 cm liegen.
Die Ausstattung
Neben der Größe spielt auch die Ausgestaltung des Käfigs eine wichtige Rolle. Einrichtung Kaninchenstall gehören auf jeden Fall in den Kaninchenstall:
- Wassertränke: Diese kann als Wasserspender am Gitter hängen. Hier musst du darauf achten, dass du das Trinkrohr immer wieder reinigst, damit sich keine Keime bilden können. Außerdem passt nicht jeder Wasserspender an jedes Gitter. Alternativ kannst du das Wasser auch in einer Schale in den Käfig stellen.
- Futternapf: Dieser sollte aus schwerem Material wie Keramik oder Stein hergestellt sein. So stellst du sicher, dass er nicht umgeworfen werden kann. Platziere ihn auf einem Häuschen oder einer Anhöhe, damit das Kaninchen ihn nicht mit Streu füllt.
- Heuraufe: Heu essen die Hoppler besonders gerne. Wird es allerdings nur lose auf den Boden gelegt, ist es schnell im ganzen Stall verteilt. Daher eignet sich eine Raufe besonders gut, um den Kaninchen Heu anzubieten. Ein Modell, das in das Gitter eingehängt wird, kannst du gut von außen nachfüllen, während die Kaninchen das Heu nach innen ziehen.
- Häuschen: Das Häuschen ist ein absolutes Muss der Einrichtung. Auch wenn dein Kaninchen nie in der Wildnis gelebt hat, möchte es bei Gefahr die Flucht ergreifen. In seinem Häuschen fühlt es sich sicher und geborgen. Das Sicherheitsgefühl verstärkt sich, wenn das Häuschen zwei Eingänge hat. So ist es gut zu erreichen und kann bei Gefahr zur Not auf der anderen Seite wieder verlassen werden. Zudem solltest du Wert darauf legen, dass ausreichend Platz im Häuschen ist, falls du mehrere Kaninchen hast. Alle sollten gleichzeitig im Häuschen Platz finden. Eine besondere Freude bereitest du deinem Tier, wenn das Häuschen über ein flaches Dach verfügt, so kann es auch als Aussichtspunkt genutzt werden.
- Einstreu: Der Boden des Stalles sollte mit Einstreu ausgefüllt werden. Es sorgt nicht nur für einen angenehm warmen und lockeren Boden, sondern saugt auch Urin auf. Die Knötel verlieren sich hingegen im Einstreu und liegen nicht frei auf der Oberfläche. Es gibt verschiedene Einstreuvarianten. Wichtig ist, dass du unbehandelte Streu wählst.
Wenn du diese Vorgaben beherzigst, werden sich deine Hoppler sicher wohlfühlen in ihrem Kaninchenstall.
Kommentar wurde von der Redaktion bearbeitet.
Hallo,
vielen Dank für diesen schönen Text. War heute auf der Suche nach einem geeigneten Hasenstall für den Außenbereich. Auch einen Freilaufkäfig habe ich mir zugelegt.
Der Inhalt deines Textes gab mir einige interessante/wichtige Hinweise. Werde sie bei meiner Hasenhaltung berücksichtigen.
Ich hoffe, meinen Kauf werde ich nicht bereuen.
Danke für deine/eure Zeit. Weiter so!
MfG
Hacki
Ich halte meine zwei Kaninchen noch im Käfig momentan. Sollen aber nach draussen kommen in ein Gehege mit Stall.
Hallo Melanie,
danke für deinen Kommentar!
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Wir wünschen dir gutes Gelingen beim Umzug deiner Kaninchen ins Freie.
Viele Grüße
dein ZooRoyal-Team
Hi! Es ist echt gut zusammen gefasst mit den wichtigsten Infos. Allerdings finde ich das mit den Größen nicht soo gut. 2 ninis brauchen mindestens 2qm Platz (den leider kein oder kaum ein handelsüblicher Käfig bieten kann), oder habe ich etwas überlesen. Außerdem sind trinkflaschen nicht wirklich für die kleinen geeignet da sich dort schnell Keime bilden, die Kaninchen eine unnatürliche halten beim trinken einnehmen und sie lange da dran sind da meistens nicht genug Wasser rauskommt…
Ansonsten ist nichts weiter zu meckern
LG
Hallo CookyundDaysi,
es freut uns, dass dir unser Beitrag gefällt und danken dir für deine Anmerkungen. Wir werden unseren Beitrag dahingehend noch einmal unter die Lupe nehmen und ggf anpassen.
Viele Grüße,
dein ZooRoyal Team
Hallo, eine kleine Anmerkung, -Kaninchen und Hasen sind keinen Nager.!
Hallo Waltraud,
vielen Dank für den Hinweis.
Wir haben den Fehler korrigiert.
Tierische Grüße,
dein ZooRoyal Team