Hamster sinnvoll beschäftigen
Hamster zählen zu den kleinsten Haustieren. Noch dazu verfügen sie über sehr kurze Beine. Dennoch besitzen sie einen großen Bewegungsdrang. Außerdem sind sie neugierig und unternehmungslustig. Ein kleiner Käfig bietet den munteren Mäusetieren viel zu wenig Abwechslung. Sie benötigen trotz ihrer geringen Körpergröße viel Auslauf. Wild lebende Hamster legen auf der Suche nach Futter täglich mehrere Kilometer zurück. Das Futter wird gesammelt und in den Backentaschen zurück in den Bau gebracht. Diesem Instinkt folgen auch unsere possierlichen Hausgenossen. Daher ist es wichtig, ihnen Möglichkeiten zur Bewegung zu bieten. Was deinen Hamster sonst noch glücklich macht, erfährst du in diesem Beitrag.
Richtig wohl fühlen sich Hamster in einem Nagarium. Der Begriff setzt sich aus den Begriffen Nager und Terrarium zusammen. Das Nagarium ist davon abgeleitet und speziell für kleine Nager wie Hamster oder Mäuse entwickelt. Es bietet hohe Wände aus Holz und transparentem Acryl- oder Echtglas, was dir tolle Einblicke ermöglicht. Dies schafft Hamstern einen Lebensraum, der ihren Bedürfnissen aus der Natur nachempfunden ist, mit reichlich Möglichkeiten, sich Höhlen und Gänge zu graben. Hamster lieben es, sich ihre Schlafhöhlen zu buddeln, andere Röhren dienen eher als Futterkammer. Statt eines Nagariums kannst du auch einen Käfig mit einer sehr hohen Wanne nutzen. Wichtig ist, dass du deinem kleinen Freund zumindest in einem Bereich eine dicke Schicht Streu von circa 30 Zentimetern Höhe zur Verfügung stellen kannst.
Auslauf und Abwechslung bieten
Darüber hinaus sind Hamster wahre Klettermeister und lieben es, neue Bereiche in ihrer Behausung zu entdecken. Im Fachhandel sind viele unterschiedliche Beschäftigungs- und Einrichtungsmöglichkeiten erhältlich, zum Beispiel Spieltürme, Brücken, Leitern oder Tunnel, mit denen du das Nagerheim abwechslungsreich gestalten kannst. Sie ermöglichen deinem Hamster ein artgerechtes Leben. Auch in der Natur überwinden Hamster bei ihren Streifzügen zahlreiche Hindernisse, um an ihr Ziel zu gelangen.
Dem kleinen Läufer kannst du für seine täglichen Joggingrunden ein zusätzliches Auslaufgitter spendieren. Das fördert seine Gesundheit und hält ihn fit. Allerdings solltest du es auch oben abdecken, ansonsten klettert er am Gitter hoch, auf der anderen Seite wieder hinunter und geht in der Wohnung spazieren. Wenn du ein fertiges oder selbst gebasteltes Holzlabyrinth hineinstellst, kann sich dein Hamster stundenlang damit beschäftigen – erst recht, wenn du kleine Futterbrocken für ihn versteckst. Ebenfalls gut geeignet ist ein Laufrad, das fest im Kleintierheim befestigt wird und dem Hamster immer zur Verfügung steht. Hier kann der Sportler nach Herzenslust rennen und auch ein höheres Tempo anschlagen, wenn ihm danach ist. Das Laufrad dient auch dem Stressabbau, zum Beispiel, wenn sich dein Hamster vor einem lauten Geräusch erschreckt hat.
Auf die optimale Größe des Laufrads achten
Der Zoofachhandel hält viele unterschiedliche Modelle aus Kunststoff oder Holz bereit. Grundsätzlich sind Laufräder aus Holz besser geeignet, da Hamster gerne nagen und selbst hartes Plastik ihren scharfen Zähnen nur bedingt standhält. Abgebissene Partikel landen dann im Magen. Ungeeignet sind Laufräder, die nur aus Gittern bestehen. Krallen und Füßchen können leicht in den Maschen hängen bleiben und Verletzungen sind nicht auszuschließen. Wichtig ist zudem die Größe des Laufrades. Damit die Wirbelsäule beim Laufen möglichst gerade bleibt, benötigen Zwerghamster ein Laufrad mit einem Durchmesser von mindestens 20 Zentimetern. Für einen normal großen Goldhamster wird ein 25 Zentimeter großes Rad empfohlen.
Auch ein Laufteller kann deinem Hamster Spaß machen. Ähnlich wie beim Laufrad kann er dieses Kleintierspielzeug auch zum Rennen nutzen. Er benötigt allerdings etwas mehr Übung, da er leichter vom Teller abrutschen kann. Daher solltest du den Laufteller möglichst mittig platzieren und die Umgebung mit reichlich Streu polstern, damit der kleine Kerl weich landet und sich nicht verletzt. Ob dein Hamster einen Laufteller mag oder nicht, kannst du nur durch Ausprobieren herausfinden.
Sandbadewanne zur Fellpflege und Spielzeug zur Beschäftigung
Für viel sinnvolle Beschäftigung sorgt auch die Sandbadewanne. Sie dient gleichzeitig der täglichen Fellpflege. Eine kleine Schale gefüllt mit Chinchillasand lädt den Hamster ein, sich in dem feinen Sand zu wälzen und zu drehen. Das macht ihm sichtlich Spaß und tut seinem Fell richtig gut. Fremdkörper, Hautschuppen oder überschüssiges Fett werden so aus dem Fell gewaschen. Dadurch erhält es wieder seinen seidigen Glanz und sieht gesund und natürlich aus. Mancher Hamster nutzt das Bad sogar mehrfach am Tag.
Neben klettern, laufen und entdecken spielen Hamster auch gerne. Ihre Vorlieben sind dabei völlig unterschiedlich. Grundsätzlich eignet sich Holzspielzeug besonders gut. Es sollte der Größe des Tieres entsprechen und für Hamster oder Mäuse geeignet sein. Ob dein Hamster clever ist, kannst du mit Intelligenzspielzeug testen. In viele Spielzeuge lassen sich Leckerlis oder Futterbrocken verstecken. Dies kannst du deinem Hamster zur Beschäftigung geben und sehen, ob es ihm gelingt, an die begehrten Stückchen zu gelangen. Manche Fellnase ist richtig aufgeweckt und geht gekonnt zu Werke.
Spielzeug selbst basteln und Behausung regelmäßig umräumen
Du kannst auch selbst Spielzeug basteln. Leere Papprollen vom Toiletten- oder Küchenpapier bieten sich perfekt zum Füllen an. Mit Papierschnipseln, Stoffresten oder Heu gefüllt können sich Hamster stundenlang beschäftigen, die Füllung aus den Rollen zu bekommen und sie samt zerkleinerter Papprolle für den Nestbau einzusetzen. Zwar fressen Hamster kein Heu, doch es eignet sich perfekt zum Auspolstern der Schlafhöhle.
Zudem lieben die meisten Hamster Hanfmatten. Du kannst einfach ein Stück in seine Behausung legen und schon geht es los. Die Matte wird zerrupft und in seine Bestandteile zerlegt. Anschließend wird das Material weggeschafft und zum Polstern verwendet. Die Backentaschen helfen dem kleinen Arbeiter beim Transport. Hanfmatten bekommst du ebenfalls im Zoofachhandel und in verschiedenen Größen. Das Naturmaterial lässt sich gut mit einer Schere schneiden.
Etwa alle drei bis vier Wochen solltest du das Hamsterheim reinigen und neue Einstreu einfüllen. Wenn du anschließend die Einrichtung wie Näpfe, Häuschen, Tunnel, Brücke oder Kletterturm wieder hineinstellst, kannst Du alles an eine andere Position stellen. Damit bietest du deinem Hamster viel Neues zu entdecken und er wird einige Tage damit beschäftigt sein, neue Höhlen zu buddeln und alles zu erkunden. Auch zwischendurch kannst du für Abwechslung sorgen, indem du Futternapf und Trinkflasche umstellst. So muss sich der Hamster sein Futter suchen, wie beim Vorbild Natur.
Fazit: Hamster sind eher Einzelgänger und benötigen auch keinen Sozialpartner. In der freien Natur sind sie nachts und während der Dämmerung mit der Nahrungssuche beschäftigt, und schlafen tagsüber. Bei der Heimhaltung solltest du daher für eine sinnvolle Beschäftigung sorgen, die den kleinen munteren Kerl in Bewegung hält und keine Langeweile aufkommen lässt.