Streifenhörnchen Haltung: Wie beschäftige ich mein Hörnchen?

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Streifenhörnchen Haltung

Da Streifenhörnchen Einzelgänger sind, werden sie allein gehalten. Damit ihnen nicht langweilig wird, solltest du sie artgerecht beschäftigen. Wie du bei der Streifenhörnchen Haltung vorgehen kannst, erfährst du hier.

Streifenhörnchen sinnvoll beschäftigen

Streifenhörnchen sind ihrer Natur nach sehr aktive und bewegungsfreudige Tiere. Sie lieben es, zu klettern und die Gegend zu erkunden. Sie schlafen überwiegend in der Nacht und werden tagsüber munter, was dem Halter viele Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und der Beschäftigung mit und für das Tier bietet. Die possierlichen Nager lieben es, neue Dinge zu entdecken und herausgefordert zu werden. Daher sollten in ihrem Gehege auch einige Gegenstände vorhanden sein, mit denen sie sich beschäftigen können. Das ist insofern wichtig, wenn du dich nicht ständig um dein Hörnchen kümmern kannst. Denn die Gesellschaft von Artgenossen mögen sie nur während der Paarungszeit, ansonsten sind Streifenhörnchen eher Einzelgänger.

Wichtig zur Beschäftigung: ein artgerechtes Gehege

Das A und O für eine sinnvolle Beschäftigung ist zunächst einmal ein artgerecht dimensioniertes und eingerichtetes Gehege, in dem sich dein Streifenhörnchen so richtig wohlfühlen kann. Da die munteren Hörnchen gerne klettern, sollte das Gehege oder die Voliere gut zwei Meter hoch sein und in der Grundfläche mindestens einen Quadratmeter messen. Größer ist natürlich schöner! Die Höhe bietet sich an, um das Gehege mit vielen Ästen, Verzweigungen und Etagen-Sitzbrettern auszustatten, die zum Ausruhen und Klettern einladen. Brücken und Röhren aus Holz oder Kork, die ebenfalls in verschiedenen Höhen aufgehängt werden, bieten dem Hörnchen immer wieder Abwechslung. Dafür sorgt auch eine kuschelige Hängematte, die beispielsweise unter das Volierendach eingehängt werden kann.

Erdbäder dienen der Fellpflege und fördern die Ausgeglichenheit

Da wild lebende Streifenhörnchen überwiegend im Wald leben, lieben es unsere Hausgenossen im Waldboden zu graben und sich in der frischen Erde zu wälzen – als Teil ihrer Fellpflege. Nun kann man zwar im Hörnchengehege keinen Erdboden realisieren, doch du kannst deinem Nager eine Alternative anbieten, die ihm großen Spaß machen wird. Gemeint ist eine Buddelkiste oder ein Erdbad. Hierzu nimmst du eine flache, größere Schale, beispielsweise eine Katzentoilette, und füllst diese mit kleintiergeeignetem Torf aus dem Fachhandel. Achte auf das Tiersymbol auf der Verpackung. Der Torf wird in die Schale gefüllt und ab geht der Badespaß.

Kokosfaser oder Chinchilla-Badesand als Alternative

Alternativ zum Torf kannst du auch einen Kokosfaser-Riegel aus dem Terraristik-Bereich verwenden. Der Erdriegel wird in der Schale zerbröselt und mit reichlich Wasser aufgeschwemmt, bis eine schöne Naturerde entsteht, die für Streifenhörnchen unwiderstehlich nach Waldboden durftet und zum Erdbad einlädt. Denke daran, die Erde regelmäßig zu wenden, damit sich kein Schimmel bilden kann. Ist sie stark ausgetrocknet, solltest Du sie mit Wasser anfeuchten, damit es nicht staubt. Bei starken Verunreinigungen durch Urin oder Kot ist es besser, die Erde auszutauschen. Sollte dein Streifenhörnchen weder Torf noch Kokoserde mögen, kannst du es alternativ mit trockenem Chinchilla-Badesand aus dem Fachhandel probieren. Jedes Hörnchen ist anders und bevorzugt unter Umständen ein anderes Material zur Fellpflege.

streifenhörnchen

Spielzeuge und andere Beschäftigungsmöglichkeiten

Streifenhörnchen sind zwar sehr niedlich und haben ein weiches Fell, dennoch sind es keine Kuscheltiere. Trotzdem kann man sich gemeinsam mit dem Tier beschäftigen. Wenn das Gehege nicht zu klein ist, kannst du dein Streifi besuchen und mit ihm spielen. Vielleicht darf es ja auch einen sicheren Raum ohne Kabel oder Pflanzen laufen, die es annagen kann und in dem ihr Freundschaft schließen könnt. Manche Hörnchen laufen beispielsweise gerne hinter einem kleinen Ball her, den sie fangen, anschubsen oder rollen können. Das Spielzeug sollte etwa die Größe eines Tennisballs haben, aber aus dem Tierfachhandel stammen. Manche Hörnchen finden es auch spannend, hinter einem Menschen herzulaufen, wenn dieser sich langsam durch das Gehege bewegt.

Du kannst im Gehege oder im Freilauf auch Futterbröckchen oder Nüsse verstecken, die das Streifenhörnchen suchen muss. Das entspricht sogar ihrem natürlichen Verhalten, denn frei lebende Tiere haben auch keinen gut gefüllten Futternapf, sondern müssen sich ihr Futter zusammensuchen. Zum Spielen kannst du dich auf den Boden setzen und einige Nüsse in deinen Taschen oder in Stofffalten verstecken. Die feine Nase des Hörnchens wird die Leckerbissen schnell erschnüffelt haben und auf dir herumklettern, um an das Futter heranzukommen.

Futter im Spielzeug verstecken

Das Verstecken von Futterbrocken kann dein Streifenhörnchen natürlich auch unterhalten, wenn du nicht zu Hause bist. Je schwieriger die Leckereien zugänglich sind, desto länger ist der Nager mit der Suche beschäftigt. Darüber hinaus kannst Du auch Leckerlis im Spielzeug verstecken. Im Fachhandel sind befüllbare Artikel erhältlich, wie beispielsweise ein Futterball mit Öffnungen, aus dem die Brocken herausfallen, wenn er über den Boden gerollt wird. Bei anderen Spielzeugen muss dein Hörnchen Abdeckungen oder Schubladen öffnen, um an die Delikatessen zu kommen.

Papprollen oder Eierkartons stellen das Streifenhörnchen auf die Probe

Natürlich kannst du auch Spielzeuge selbst basteln. Die leeren Papprollen von Toilettenpapier oder Küchenkrepp lassen sich ebenfalls mit Futter oder Nüssen befüllen. Damit es dein Streifenhörnchen aber nicht zu einfach hat und auch für sein Futter arbeiten muss, wird die Papprolle anschließend mit Heu oder Papierstreifen ausgestopft. Eventuell kannst du noch die Enden der Rolle nach innen einklappen. Um an den begehrten Inhalt zu kommen, muss das Streifenhörnchen nun erst einmal das Stopfmaterial aus der Röhre bekommen und hat damit ganz schön zu tun, je nachdem, wie viel Füllung vorhanden ist oder wie fest diese eingedrückt wurde.

Keine Sorge, Dein Streifenhörnchen hinterlässt dir anschließend kein Chaos. Heu oder Papier holt es sich auch noch weg, nachdem es das Futter gefunden und in Sicherheit gebracht hat. Damit polstert es nämlich seine Schlafhöhle kuschelig weich aus. Eventuell musst du nur noch die leere Pappröhre entsorgen.

Auch andere selbst gebastelte Spielzeuge bieten sich für Streifenhörnchen an. Leere Eierkartons, in denen keine Eirückstände sein dürfen, sind ebenfalls ideal geeignet, um dein Streifenhörnchen herauszufordern. In die Vertiefungen lassen sich verschiedene Leckereien deponieren. Deckel zu und zwei bis drei kreisrunde Löcher hinein und einfach auf den Boden stellen. Da Streifenhörnchen sehr neugierig sind, dauert es meist nicht lange und sie erforschen den seltsamen Gegenstand, der so verführerisch duftet. Manches Hörnchen versucht durch die Löcher an die Leckerbissen zu kommen, andere schaffen es sogar, den Karton zu öffnen. Erschweren kannst du die Aktion für deinen Nager noch durch die Zugabe von unbedrucktem, kleingerissenem Küchenpapier.

Fazit

Streifenhörnchen beschäftigen ist gar nicht so schwer. Denn sie sind einerseits sehr neugierig und andererseits sehr geduldig bei der Nahrungssuche. Mit wenig Aufwand kannst du tolle Spielzeuge basteln oder dein Hörnchen mit artgerechten Gegenständen aus dem Fachhandel beschäftigen. Dann kommt weder Langeweile auf noch stereotypisches Verhalten.

Wichtiger Hinweis

Die Haltung, der Verkauf und die Zucht der Streifenhörnchen-Art Tamias sibiricus ist in Deutschland gemäß der EU-Verordnung über invasive gebietsfremde Arten verboten. Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Haltung bereits vorhandener Bestände weiterhin erlaubt. Mehr hierzu kannst du bei zuständigen Naturschutzbehörden erfahren.

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