Kräuter für Pferde: Was darf genascht werden?

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Kräuter für Pferde

Gemeinsam mit dem Pferd ins Gelände zu gehen, bedeutet für viele Pferdefreunde Entspannung und vom Alltag etwas loslassen zu können. Die Natur hautnah zu genießen ist unbezahlbar. Dabei bleibt es natürlich dir überlassen, ob dein Pferd zwischendurch auch an Bäumen, Sträuchern oder Pflanzen knabbern darf. Denn nicht jede Situation oder Umgebung erlaubt es Zwischenstopps einzulegen. Wir wollen dir hier genau diese Kräuter für Pferde aufzählen, die bedenkenlos genascht werden dürfen, wenn ihr unterwegs seid.

Die Köstlichkeiten des Waldes

Reitet ihr durch den Wald, gibt es hier sehr viel für euch zu entdecken. So darf dein Pferd auch einige Bäume und Sträucher anknabbern und fressen, ohne dass die Gefahr einer Vergiftung besteht. Allen voran sind das solche Pflanzen, die auch in diversen Kräutermischungen enthalten sind. Manche dieser Bäume können auch als Knabberhölzer zur Beschäftigung auf dem Paddock genommen werden. Bist du dir jedoch unsicher, ob du nachfolgende Beispiele sicher identifizieren kannst, informiere dich vor eurem Ausritt darüber.

  • Birkenblätter und Birkenrinde. Birkenäste werden Pferden gerne als Knabberhölzer zur Beschäftigung auf dem Paddock angeboten.
  • Eschenblätter
  • Früchte, Rinde und Blätter von Obstgehölzen. Dazu zählen Apfel- und Birnenbäume. Auch die Rinde und Blätter von Pflaumenbäumen darf dein Pferd fressen. Bei der Frucht selbst solltest du jedoch vorsichtig sein. Dein Pferd kann den Pflaumenkern verschlucken und dieser kann im schlimmsten Fall im Schlund stecken bleiben.
  • Erle
  • Pappel
  • Haselnuss
  • Weidenrinde. Durch die enthaltene Salicylsäure wirkt die Weidenrinde nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend und fiebersenkend. Sie fördert unter anderem die Durchblutung des Pferdes. Die Zellen können besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Ebenso können sie besser entgiftet werden. Oft wird die Weidenrinde daher auch im Zusammenhang mit anderen Kräutern verabreicht, zum Beispiel mit Mädesüß oder Teufelskralle, die bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt werden.
  • Brombeerblätter. Viele Pferde lieben es, an Brombeerhecken zu knabbern. Interessanterweise stören die Dornen die meisten Pferde nicht. Taste dich jedoch lieber in kleinen Schritten an dieses Gewächs. Schließlich darf sich dein Pferd nicht in den verzweigten Ästen verfangen. Dies kann gefährlich werden und zu Verletzungen führen.
  • Das Holz des Flieders. Dieser ist meist eher in oder entlang von Gärten und Hecken zu finden.
  • Walnussblätter. Nur die Blätter sind ungiftig und erlaubt. Sie sind zudem entzündungshemmend und auch unterstützend für das Verdauungssystem. Aber Achtung: Das Holz ist für dein Pferd giftig.

Gleichermaßen sind auch einige Vogelnährgehölze ungiftig und für dein Pferd geeignet, wie die
• Felsenbirne
• Hagebutte
• Kornelkirsche
• Schlehe

Diese sind in unseren heimischen Wäldern oder teils auch in Parkanlagen oder Gärten häufig anzutreffen. Die Beeren der Felsenbirne oder auch der Kornelkirsche finden auch bei vielen Menschen großen Gefallen, denn auch wir dürfen davon naschen.

Kleiner Tipp: Wenn du auch deinen Hund mit zum Ausreiten nimmst, achte darauf, was dieser aufnimmt. Vor allem wenn er ohne Leine laufen darf und hier und da gerne schnüffelt. Denn nicht alle Leckereien, die dein Pferd darf, sind auch für deinen Hund geeignet und auch umgekehrt.

Kräuter für Pferde von der Wiese

Bist du mit deinem Pferd im Gelände unterwegs, wirst du sicherlich nicht nur durch den Wald reiten. Auch entlang von Wiesen und Feldern wird euch euer Weg führen. Und dort gibt es unendlich viele Möglichkeiten für dein Pferd zu naschen. Hier handelt es sich gleichermaßen um Pflanzen, die in Kräutermischungen oder einzeln im Fachhandel erhältlich sind. Solche Wildpflanzen und -kräuter unterstützen den Pferdeorganismus nämlich auf ganz natürliche Art und Weise.

Dazu zählen:

  • Brennnessel
  • Giersch
  • Löwenzahn
  • Wildes Stiefmütterchen
  • Kamille
  • Luzerne
  • Salbei
  • Spitzwegerich
  • Mädesüß
  • Ehrenpreis
  • Wegwarte
  • Ringelblume
  • Tausengüldenkraut

Dies sind nur ein paar der gängigsten Pflanzen, die euch im Gelände begegnen können. Wie bei allen Kräutern und Pflanzen, kommt es auch hier natürlich auf die Menge an. Ob für die Gesunderhaltung, zur Unterstützung oder bei Erkrankungen – das Einsatzspektrum ist breit gefächert.

Wenn Du möchtest, kannst du unterwegs ein paar Kräuter für Pferde ausprobieren und dein Pferd etwas knabbern lassen. Bist du dir unsicher, ob und wie viel dein eigenes Pferd davon fressen darf, zieh deinen Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu Rate. Dieser wird dir helfen, das richtige Maß für dein Pferd zu finden.

Kleiner Tipp: Vermeide Pflanzen, welche direkt an der Straße oder am Feldrand stehen. Diese können von Pflanzenschutzmitteln, Abgasen, Hundekot oder anderen Dingen verunreinigt sein.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.


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