Algenarten: Ein Überblick

Hier wollen wir uns noch einmal intensiv mit dem Problem „Algen im Gartenteich“ auseinandersetzen und näher über die drei häufigsten Algenarten informieren: Schweb-, Faden- und Blaualge. Warum sie so gefährlich sind und wie man sie erkennt und los wird, erfährst du hier.

Schwebealgen

Diese Schwebealgen gehören zu den Algenarten, die in jedem Teich zu finden sind. Sie treiben frei im Teichwasser umher. Generell sind sie sogar gut für deinen Teich, denn sie dienen Kleinstlebewesen, wie zum Beispiel Wasserflöhen als Nahrung und produzieren sogar durch Photosynthese Sauerstoff – obwohl sie laut biologischer Systematik gar nicht zu den Pflanzen zählen, sondern eine eigene Klasse bilden. Generell wird die Alge erst dann zum Problem, wenn sie überhandnimmt.
Man erkennt die Schwebealge daran, dass sie das einfallende Sonnenlicht grünlich reflektiert und so für scheinbar grünes oder auch bräunliches Wasser sorgt. Besonders im Frühling taucht sie oft plötzlich aus.

Schwebealge: Probleme

Wie schon erwähnt, wird die Schwebealge erst zum ernsten Problem, wenn sie zu stark im Teich vorkommt: Passiert das über einen längeren Zeitraum hinweg, können der Teich und dessen Bewohner langfristig geschädigt werden. Durch die Wassertrübung beispielsweise dringt das Sonnenlicht nicht mehr zu den Wasserpflanzen durch, die nun nur noch schwach oder gar nicht mehr Photosynthese betreiben können. Die Folge: sie sterben ab. So schafft die Schwebealge einen wichtigen Nahrungskonkurrenten aus dem Weg.

Auch kann durch ein verstärktes Algenauftreten das Gleichgewicht ins Wanken kommen, denn es sorgt dafür, dass der pH-Wert abrutscht und der Sauerstoff innerhalb einer einzigen Nacht vollständig verbraucht wird: Der Teich „kippt“ und alles Leben in ihm erstickt.

Wie bekämpft man sie?

Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, wie du die Schwebalge wieder loswirst. Die einfachste ist die Installation eines UVC-Teichklärers: Die Strahlung dieses Geräts wird von den Algen absorbiert und zerstört „intern“ die Struktur. Nach der Abtötung der Algen verklumpen die Schwebepartikel und können einfach ausgefiltert werden.

Eine weitere Möglichkeit sind stark wachsende Teichpflanzen, die als Nahrungskonkurrenten für Schwebealgen fungieren: Sie entziehen dem Wasser Nährstoffe, was so nicht mehr für die Algen zur Verfügung steht. Geeignet sind hier beispielsweise Wasserpest und Hornkraut.

Eine dritte Möglichkeit sind Teichfische wie Karpfen, die sich unter anderem von Schwebealgen ernähren. Man sollte jedoch damit rechnen, dass auch andere Teichpflanzen angefressen werden. Diese Lösung ist allerdings nur für große Teiche geeignet, da die Fische mitunter sehr groß werden.

Zuletzt gibt es noch chemische Mittel, die dafür sorgen, dass die Algen verklumpen und auch per Filter entfernt werden können. Jetzt muss man nur noch dafür sorgen, dass es durch die Menge an Phosphat nicht zu neuem Algenwachstum kommt.

Fadenalgen

Fadenalgen Algen gehören zu den Grünalgen, was auch ihre stark grüne Färbung beweist. Sie sind recht häufig in Gartenteichen zu finden und wickeln sich mit ihren langen Fäden um Pflanzenstiele, Steine oder andere Unterwassergegenstände. Diese Fadenbündel bilden nach einiger Zeit ein so starkes Geflecht, dass sie nur schwer loszukriegen sind.

Sie tauchen – ähnlich wie die Schwebealge – häufig im Frühling auf, wenn das Eis getaut ist. Das liegt daran, dass sie selbst unter der Eisdecke genug Sonnenlicht zur Vermehrung haben – Nährstoffe, zur Vermehrung der Fadenalge, sind durch moderndes Herbstlaub am Grund genug vorhanden: Schon ist ein perfekter Wachstumscocktail für die Algen angerührt. Wenn dann das Eis taut, enttarnt sich der Fadenalgensalat.

Risiken der Fadenalge

Neben der Gefahr für die Teichwerte und den Sauerstoffgehalt, sind Fadenalgen noch eine Spur „dreister“ als Schwebalgen. Bei Wachsen und Wuchern wickeln sie sich um Teichpflanzen und ersticken diese und enthalten ihnen jeglichen Sauerstoff vor.

Wie wird man sie los?

Viele Teichbesucher versuchen, die Fadenalgen mit einem Stock oder einem Kescher aufzuwickeln und aus dem Teich zu heben – ähnlich, wie man Spaghetti auf eine Gabel aufwickelt. Das ist allerdings ein Fehler, den man auf keinen Fall machen sollte: In dem Moment, wo die Alge aufgewickelt und aus dem Wasser gehieft wird, hinterlässt sie Unmengen von Sporen im Wasser, welche wieder für neue Fadenalgen sorgen. Diese Überlebenstechnik sorgt dafür, dass man die Alge ohne ausgeklügelte Hilfsmittel nicht mehr anständig loswird.

Um die Nutzung chemischer Hilfsmittel kommt mein bei der Fadenalge nicht drumherum. Spezielles Pulver wird auf die Fadenalgen aufgetragen und beginnt sofort damit, die diese nachhaltig zu zerstören. Du brauchst keine Angst um deine Fische oder andere Teichpflanzen zu haben: das Mittel richtet sich nur gegen die Alge. Anschließend kann der Mulm der Fadenalge per Kescher entfernt werden.

Blaualgen

Zu den besonders robusten Algenarten gehört die Blaualge. Sie befindet sich wie Schwebealgen ganzjährig in jedem Gartenteich und vermehrt sich unter bestimmten Voraussetzungen, beispielsweise einem hohen Nährstoffgehalt. Im Grunde sind Blaualgen gar keine Algen, sondern (Cyano-)Bakterien, doch sie sind Algen in ihrem Auftreten sehr ähnlich. Sie sind jedoch wesentlich schädlicher als Schweb- oder Fadenalgen und entwickeln sogar Giftstoffe: Es ist nichts Besonderes, dass wegen ihr ganze Badeseen gesperrt werden.
Ein sicheres Merkmal für diese Bakterien ist ein öliger Film auf der Wasseroberfläche, der mitunter auch kleine Bläschen aufweist. Dieser Film oder auch „Teppich“ wird bis zu 2cm dick und setzt sich auch auf dem Teichgrund ab. Wenn man mit einem Kescher oder Ast durch diesen Film streicht, schließt er sich sehr schnell wieder.

Risiko der Blaualge

Wie bereits erwähnt, sind Blaualgen wesentlich bösartiger als andere Algen: Sie sondern toxische Stoffe ab, die sich im Fisch anlagern und dort die Schleimhäute schädigen. Der Fisch wird schwächer und erliegt irgendwann den Bakterien. Ähnlich ergeht es Kleinstlebewesen; das geht ohne Unterbrechung so weiter, bis das gesamte biologische Gleichgewicht im Teich zerstört ist.

Wie eliminiert man sie?

Das Loswerden dieser Algenarten geht glücklicherweise verhältnismäßig leicht. Wie bei der Fadenalge auch, eignen sich hier vielzählige Hilfsmittel. Diese einfach nach Anleitung in den Teich geben und sie erledigen erledigt den Rest. Nachdem die Algen vernichtet sind gilt es, das überschüssige Phosphat zu binden, damit die optimalen Teichwerte sich wieder einstellen. Ist das gesehehen, erholen sich Fische und Kleinstlebewesen bald wieder.