Die Zierfischzucht im eigenen Garten
Vor dem Bau: Die Planung der Zierfischzucht
Vor dem Teichbau gibt es einiges zu planen – ob einfacher Zierteich oder wie hier ein Teich für die private Zierfischzucht macht dabei keinen Unterschied. Wichtigster Faktor ist zuerst einmal der Standort. Die Anlage braucht genügend Sonnenlicht und darf auf keinem Fall in ständigem Schatten liegen. Generell ist es am besten, wenn keine Laubbäume in der unmittelbaren Nähe stehen. Das macht viel Extraarbeit im Herbst, wenn das fallende Laub aus den Teichen gekeschert werden muss.
Wenn du später Besuch am Teich erwartest oder kleine Kinder oft in der Nähe vom Teich sind, ist es nötig, sich auch Gedanken um die Sicherheit am Teich zu machen. Du musst die Becken absichern, damit potentielle Gäste nicht auch unabsichtlich den Fischen einen Besuch abstatten. Du solltest deshalb also die Einzäunung des Beckens in Erwägung ziehen. Unverzichtbar sind aber rutschfreie und sicher befestigte Wege, die rund ums Teichgelände gehen.
Der Teichbau
Wir wollen jetzt vier Varianten vorstellen, wie du den geplanten Teich anlegen kannst. Hier solltest du vorher überlegen, wie viel Platz du zur Verfügung hast, damit du nicht nachher mit viel zu viel Teichfolie oder einer viel zu kleinen Teichwanne dastehst. Auch solltest du die Bodenbeschaffenheit in deinem Garten und die möglichen Kosten des Teichbaus berücksichtigen.
Eine Variante des Teichbaus ist ein natürlicher Fischtümpel in lehmhaltiger Erde. Ein solcher Teich ist kostengünstig anzulegen und lässt alle Freiheiten bei der Gestaltung. Problem ist allerdings, dass lehmhaltige Böden nicht überall vorkommen.
Überall möglich ist dagegen das Anlegen des Teiches mit Teichfolie. Auch diese Variante ermöglicht eine formflexible und langlebige Teichgestaltung, allerdings ist sie kostenintensiver. Auch die Bauphase ist aufwändiger, da das Loch nicht nur ausgehoben, sondern auch dann noch mehrschichtig ausgelegt werden muss – und das ist gar nicht so einfach.
Eine kostengünstigere Variante sind hier Teichwannen, die mit modernen Materialien noch langlebiger sind als Teichfolien. Natürlich ist bist du dafür in der Gestaltung nicht so frei, denn die Form ist festgelegt.
Die wohl aufwändigste, aber dauerhafteste Variante ist die Ausbetonierung des Fischbeckens. Hier müssen Fachmänner ran und ein Betonmischer wird benötigt. Außerdem ist höchste Sorgfalt gefragt, denn nachträgliche Veränderungen lassen sich nur sehr aufwändig vornehmen.
Ein großflächiger Weiher, wie man ihn aus industriellen Zuchten kennt, ist in den meisten Gärten nicht möglich. Eine attraktive Alternative für kleinere Flächen ist die Aushebung mehrerer kleiner Becken, die über Bachläufe miteinander verbunden sind. Idealerweise kombinierst du hier Teichfolie mit Teichwannen. Das ist zugleich kreativ und preiswerter als der reine Teichfolieneinsatz.
Bei der Planung musst du von vorneherein beachten, dass Fischzuchtbecken von Zeit zu Zeit vollständig geleert werden. Deshalb ist also genügend Platz zwischen den einzelnen Teichen von Nöten. Zusätzlich benötigst du noch ein Absatzbecken oder eine geeignete, abgestimmte Filtereinrichtung, die für klares Wasser sorgt. Ebenso wichtig für eine erfolgreiche Zucht wie klares Wasser ist der richtige Sauerstoffgehalt im Wasser. Dafür musst du für aufreichende Wasserzirkulation und Belüftung sorgen, um den Idealwert zu erhalten. Bei kleineren Becken ist hier auch der Einsatz von Bachläufen und Wasserfällen möglich.
Die finale Phase
Wenn das Becken ausgehoben und die nötige Technik installiert ist, geht es in die finale Phase. Jedes einzelne Becken sollte mit einem 30 cm breitem Graben umgeben werden. Dieser Graben verhindert, dass bei starkem Regen Erde und Pflanzenreste in den Teich gespült werden und das Wasser verschmutzen. Wichtig für die Wasserqualität sind zudem Wasserpflanzen. Diese sorgen zusätzlich für Sauerstoff und tragen nachhaltig zum Wasserniveau bei.
Damit der Teich auch optisch gefällt, kannst du Springbrunnen und Wasserspiele installieren. Diese erfüllen nicht nur einen visuellen Effekt, sie liefern auch zusätzlich den schon erwähnten Sauerstoff. Bis das Wasserniveau sich eingepegelt hat und stabil ist, kann es bis zu einem Monat dauern; man sollte die Werte regelmäßig mit Wassertests kontrollieren. Erst wenn die Werte länger im grünen Bereich sind und sich die Wasserpflanzen entwickelt haben, kommt der Fischbesatz dazu: Hierbei sollte man mit wenigen Fischen anfangen und die Anzahl langsam steigern. Auf diese Weise wird das Wasserniveau nicht unvermittelt aus dem Gleichgewicht gebracht.
Unser letzter Hinweis: Du musst dich auf die Fische einstellen, die du züchten möchtest und ihre Verhaltensweisen berücksichtigen: Kois beispielsweise brauchen Ablaichbürsten zur Eiablage.