Teichräuber Nummer 1: der Reiher
Der heimische Graureiher ist wohl der hartnäckigste aller Teichräuber. Mit seinen stelzenartigen Beinen, dem langen Schnabel und dem flexiblen Hals ist er ideal ausgerüstet, um unschuldige Fische bis zu 35cm aus dem eigenen Teich zu fischen. Besonders im Frühjahr, wenn der Vogel seine Jungtiere versorgen muss, ist deshalb Teichschutz angesagt. Vor allem, weil sich der unter Schutz stehende Reiher langsam erholt und die Populationszahlen steigen, wird er immer häufiger zum Problem. Wenn er erstmal raus hat, dass er an deinem Teich nicht gestört wird und ein Mal Erfolg beim Angeln hatte, wird er zum permanenten Besucher und ruht nicht, bis der ganze Teich leer ist.
Was hilft gegen einen Reiher am Teich?
Zum Glück gibt es mehrere Möglichkeiten, dem Reiher den eigenen Teich als Jagdgebiet abspenstig zu machen. Unsere Nummer 1 bei allen Reiherabwehr-Methoden ist der sogenannte Reiherschreck, eine Kombination aus Wasserpistole und Bewegungsmelder. Wenn das Gerät Bewegung am Teich registriert, öffnet sich ein Ventil und über eine größere Fläche wird eine Wassersalve „geschossen“. Diese unfreiwillige Dusche und das dazugehörige Zischgeräusch wirken effektiv gegen unwillkommene Gäste. Eine ähnliche Variante ist ein Gerät, das anstelle eines Wassergeschosses ein lautes Geräusch produziert. Mit diesen Abwehrmöglichkeiten kannst du die Teichräuber vertreiben, ohne dass du die Tiere verletzt. Und merkt der Reiher erst mal, dass er bei jedem Anflug gestört wird, wird er sich bald ein anderes Jagdgebiet suchen.
Eine weitere Möglichkeit ist eine auf dem Wasser treibende, spiegelnde Pyramide. Diese dreht sich im Wind auf dem Wasser und reflektiert so das Sonnenlicht. Die so entstandenen Reflektionen schrecken den Fischräuber erfolgreich ab. So eine Spiegelpyramide kann man sich mit ein wenig Geschick auch ganz einfach selber bauen.
Teichdesign als Schutz gegen Teichräuber
Ein wichtiger Punkt bei einem reihersicheren Teich ist der fehlende Landeplatz. Findet der Vogel keinen geeigneten Landeplatz, kann er sich gar nicht erst am Teich niederlassen und sein tödliches Spiel beginnen. Meistens landen Graureiher am bzw. neben dem Teich, allenfalls im seichten Flachwasser. Bestückst du das Teichufer dicht mit runden Steinen, Blumentöpfen, Gartenskulpturen und ähnlichen Dingen, auf denen der Reiher nicht gut sitzen kann, machst du ihm die Landung schwer. Auch durch geschickte Uferbepflanzung kannst du dem Teichräuber die Möglichkeit nehmen, sich am Teich niederzulassen.
Hilfsmittel gegen Teichräuber
Wie schon gesagt kann der Reiher aber auch auf größere Flachwasserzonen als Landebahn ausweichen. Die beste Möglichkeit ist hier das Spannen eines Netzes über diese Gebiete. Das sieht zwar nicht so toll aus, ist aber ein wirkungsvoller Schutz gegen ungewollten Anflug in der Teichzone. Wenn sich allerdings kleine Vögel in dem Netz verfangen, muss es umgehend entfernt werden.
Eine ähnliche, aber unauffälligere Variante ist hier das Abspannen der gesamten Teichfläche mit dünnem Blumendraht oder Angelschnur, die je nach Art sogar in der Sonne glitzert und doppelt abschreckt. Die Installation ist hier allerdings aufwändiger als beim Teichnetz. Die Drähte müssen in eine Richtung im Abstand von ca. 30cm über den Teich gespannt werden, danach noch mal im rechten Winkel dazu mit einem Abstand von rund 50cm. Dieses große Gitter schränkt die Bewegungsfreiheit des Reihers im Gartenteich extrem ein und macht dieses Gebiet für ihn unattraktiv. Das Problem hierbei ist aber die aufwändige Installation und die Behinderung für Arbeiten am Teich, beispielsweise Laubentfernen.
Bei manchen Teichen hat sich auch das Aufstellen einer Fischreiherattrappe als wirkungsvoll erwiesen. Graureiher fischen normalerweise nicht in Gewässern, die schon an einen anderen Vogel vergeben sind. Merkt der Reiher aber beim stundenlangen Auskundschaften seines potentiellen, neuen Jagdgebietes, dass der seltsame Vogel seit Tagen oder Wochen seine Position nicht geändert hat, könnte er den Braten riechen. Achte also darauf, dass du den Plastikvogel regelmäßig umstellst.
Unser letzter Vorschlag ist der Einsatz eines Elektrozauns. Ob man diese Abwehr jedoch am eigenen Zaun einsetzen möchte, ist jedem Teichbesitzer selbst überlassen. Garantiert ist diese Lösung effektiv, aber keine Schutzmaßnahme gegen Fischräuber sollte in Tierquälerei enden!
Andere Teichräuber
Leider jedoch ist es nicht nur der Reiher, der sich gern an den eigenen Fischen vergreift. Störche, Kormorane und Eisvögel finden früher oder später auch den Weg zum Teich und sind weitere Gefahren aus der Luft. Auch Eichelhäher und Kraniche sind keine Seltenheit, wenn das Angebot an „leckeren Fischen“ einfach zu kriegen ist.
Der zweite, am meisten vertretene Fischräuber ist jedoch die gemeine Hauskatze. Dabei muss es nicht mal des Nachbarn hinterhältiger Kater sein, der Fische aus dem Tisch angelt. Auch die eigene Katze zeigt oft keinen Respekt vor dem von dir verhangenen Angelverbot. Umso wichtiger ist es, dass du deine Teichtiere vor Katzen schützt.
Wirkungsvoll ist hier auch ein Teichabdecknetz oder wasserspritzende Schutzmaßnahmen (wie der Reiherschreck), die es auch mit Ultraschall-Signal gibt. Jedoch kann man bei Katzen auch einfach die Teichumgebung „jagdunfreundlich“ gestalten. Dazu solltest du zuerst den Teich mit einer großen, seichten Feuchtzone umgeben, denn die meisten Katzen sind wasserscheu und würden nicht riskieren, nasse Pfoten zu bekommen. Fische werden sich auch nicht in der Flachwasserzone aufhalten, wenn Gefahr droht. Deshalb ist dies eine relativ sichere Lösung, die aber räuberischen Vögeln die Arbeit erleichtert. Besser, du gestaltest auch das Teichufer mit einer erschwerenden Böschungsform, die Stubentigern mit Freigang das Teichangeln unmöglich macht.