Kurzinfo zur Biologie
Xylit ist jahrtausendealtes, nicht ganz verkohltes Holz, welches auch „Kohleholz“ genannt wird. Es entsteht bei der Braunkohleproduktion in großen Mengen und wurde bisher kaum beachtet und verwendet; lediglich als Zusatzstoff für die Produktion von Blumenerden und Substraten wurde es genutzt. Jetzt ist jedoch die gute Reinigungsfähigkeit in natürlichen und künstlichen Gewässern bekannt geworden. Und sofort eroberte die Xylit-Walze den Markt.
Das liegt vor allem an den guten Werten bei der Phosphatadsorption, welche bis zu 85% beträgt. Hierfür zuständig ist die große Oberfläche, welche auch die schnelle Besiedlung durch Mikroorganismen begünstigt. Die Xylitfasern eignen sich dabei besonders gut für den Einsatz im Wasser. Zum einen sind sie fest und besonders elastisch, zum anderen beginnt der biologische Abbau erst spät, so dass man bis zu 30 Jahre von einer Xylit-Walze hat. Das liegt wiederum an der hohen Stickstoffstabilität. Diese ganzen Eigenschaften sind dafür verantwortlich, dass Xylit eine so hohe Reinigungswirkung besitzt.
Funktionsweise des Xylits
Jetzt, da wir ein wenig zur Biologie erzählt haben, wenden wir uns der Chemie zu und erklären, warum gerade Xylit eine so gute Reinigungswirkung besitzt. Auf der einen Seite ist dabei die hohe mechanische Beanspruchbarkeit wichtig, die an der porösen Struktur liegt, auf der anderen Seite verfügt Xylit über eine hohe Anzahl an polarisierten Gruppen, die für die Bindung von Schad- und Nährstoffen und Spurenelementen nötig sind.
Jetzt aber mal von vorne: Die Ionenaustauschkapazität steigt mit dem Maß der aktiven Oberfläche (wie schon gesagt, besitzt Xylit davon eine ganze Menge). Ionen und Anionen von im Wasser gelösten Stoffen (z.B. Phosphor, Stickstoff und Nitrate) werden an dieser Faseroberfläche angelagert. Sie sind also dem Wasser entzogen und stehen dort den Algen nicht mehr als Nährstoffe zur Verfügung. Der Algenwuchs wird so deutlich reduziert
Mögliche Einsatzbereiche von Xylit
Bis jetzt wurde Xylit wie gesagt häufig zur Bodenverbesserung eingesetzt, mittlerweile wird er immer häufiger zu Matten, Walzen und Inseln verarbeitet. Diese Formen eröffnen ganz neue Möglichkeiten bei der Anwendung: Neben dem Einsatz im Teich zur Reinigung oder zur Erstellung von schwimmenden „Grünen Inseln“ kann man die Walzen auch zum Erosionsschutz einsetzen. Dabei werden die Walzen genutzt, um die Gewässerböschung zu stabilisieren und so sicherzustellen, dass instabile Uferzonen nicht in den Teich abrutschen. Darüber hinaus halten sie die betroffenen Flächen durch Nährstoffbindung von Unkrautbewuchs frei (selbe Funktion wie im Teich) und geben diese bei Bedarf gezielt an gewollte Pflanzen wieder ab.
Anwendung im eigenen Teich
Wenn man sich nun für die Xylit-Walzen entschieden hat, kann man sie einfach im Garten- oder Schwimmteich am Uferrand einbauen, vorzugsweise in gut durchströmten Bereichen. Wenn im ganzen Teich jedoch keine ausreichende Wasserumwälzung stattfindet oder man Probleme mit starkem Algenwuchs hat, sollte die Walzen im ganzen Teich verteilt werden. Generell reicht eine Walze auf 3 bis 5 m³ Wasser aus. Die Reinigungswirkung setzt bereits nach wenigen Tagen ein, man sollte einmal jährlich je nach Nährstoffbelastung die Reinigungsleistung überprüfen.
Vorteile von Xylit
Der größte Pluspunkt ist wohl, dass Xylit ein natürliches Material ist, welches in großen Mengen vorkommt. Es ist deshalb nicht überteuert wie manch anderes „seltenes“ Material und ist völlig frei von chemischen Zusätzen. Xylit verhält sich deshalb auch neutral gegenüber Fischen und anderen Wasserorganismen. Hinzukommt die Naturoptik, die sich unauffällig in jede Teichanlage integrieren lässt; wenn man kein Xylit sehen will, begrünt man die Xylitform einfach mit Pflanzen seiner Wahl und hat somit eine schwimmende, grüne Insel im Teich.
Auch die Wirkungskraft ist äußerst positiv: Sie sorgt für klares Wasser, größere Sichttiefe und geht aktiv gegen Algen vor. Darüber hinaus ist die Anwendung mehr als einfach: An der geeigneten Stelle anbringen und 1x jährlich die Wirkungskraft kontrollieren – mehr bleibt nicht zu tun. Zusätzlich wird dazu noch der (chemische) Pflegeaufwand minimiert und vorhandene Technik wie Filter und Pumpen entlastet. Als krönender Abschluss tritt die Wirkung bereits nach wenigen Tagen ein: Trübes und unangenehm riechendes Wasser adé!