Leopardgecko im Portrait

Leopardgecko Steckbrief

Name
Leopardgecko Steckbrief
Wissenschaftlicher Name
Eublepharis
Ordnung
Schuppenkriechtiere
Familie
Lidgecko
Lebenserwartung
ca. 15 - 25 Jahre
Charakter
verliert schnell seine Scheu und wird handzahm
Größe/Länge
bis zu 30cm lang
Gewicht
70g
Herkunft/Lebensraum
Asien
Merkmale
Besitzt Augenlieder. Kann den Schwanz abwerfen. Krallen zum Graben
Körperbau
Walzenförmiger Körper, Schwanz dient auch als Nahrungsreserve
Kopfform
massiger Kopf
Augen
großen Augen
Pflege
unkompliziert
Geschlechtsreife
ab 1 Jahr
Tragzeit
3-4 Wochen
Wurfgröße
2 ovale Eier und bis zu 10 Gelege pro Jahr
Ernährung
Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Würmer und Co.
Besonderheiten
Nacht- und dämmerungsaktiv

Leopardgeckos haben ein sehr geselliges Wesen und sind unkompliziert in der Haltung. Warum der Leopardgecko das perfekte Tier für Terraristik-Einsteiger ist, erfährst du hier:

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht der Leopardgecko aus?

Den Namen verdanken die Geckos ihrer wunderschönen Zeichnung. Die helle, bräunliche Grundfarbe wird von dunklen Flecken überzogen. Ähnlich dem Fell-Muster eines Leoparden. Je dunkler und feuchter die Umgebung der Tiere, je dunkler die Färbung. Dank der Vielzahl an Zuchtformen gibt es viele verschiedene Farbvarianten und Zeichnungen. Leopardgeckos werden bis zu 30cm lang, dabei ist die Kopf-Rumpf-Länge nur 16cm und er erreicht ein Gewicht von bis zu 70 Gramm. Der Körperbau ist walzenförmig, mit einem massigen Kopf. Die großen Augen mit schlitzförmigen Pupillen, in den Farben gelbbraun bis Gold, sind ein Hingucker. Dazu kommt noch, dass er zu den wenigen Geckos gehört, der Augenlider besitzt. Diese Eigenschaft hilft dem Tier, die Augen sauber zu halten. Leopardgeckos sind Augentiere, das heißt, dass er Futter anhand der Sehkraft findet und der Geruchssinn nicht im Vordergrund steht. An den Zehen hat er Krallen, damit er besser klettern und graben kann. Die robuste Haut des Geckos besteht aus kleinen, harten, wasserabweisenden Schuppen und fühlt sich samtig an. Wie alle Reptilien häutet er sich in regelmäßigen Abständen. Der Schwanz hilft bei der Koordination von Bewegungen, wie zum Beispiel beim Springen und Klettern. Zusätzlich dient er als Energie und Fettspeicher. Von diesem Speicher kann der Gecko zum Beispiel in der Winterruhe wochenlang überleben. Anfänger-Tipp: Am Schwanz erkennst du den Nahrungszustand. Ist der Schwanz zu dünn, ist es ein Zeichen von zu wenig Futter oder einer Erkrankung. Auch Weibchen nach der Eiablage verbrauchen viele Reserven und müssen diesen erst wieder auffüllen. Bei einem zu dicken Schwanz muss die Ernährung etwas reduziert werden. Leopardgeckos können den Schwanz bei Gefahr abwerfen. Nach dem Abwurf bewegt sich der Schwanz noch eine Weile, um den Feind abzulenken und damit der Gecko flüchten kann. Er wächst aber wieder nach, meist aber verkürzt und es dauert ein paar Monate. In der Zeit des Nachwachsens braucht das Tier viel Ruhe und gute Ernährung, da der Gecko auf keine Reserven zurückgreifen kann.

Erkenne ich das Geschlecht eines Leopardgeckos?

Das Geschlecht kann beim Inkubieren über die Temperatur vorbestimmt werden. Die Geschlechtserkennung kann recht früh schon gut erkannt werden. Ausgewachsene Männchen sind etwas schwerer und haben über der paarigen Hemipenistasche (2 Taschen am Schwanzansatz) eine V-förmige Reihe von deutlich erkennbaren Präanalporen. Weibchen sind kleiner und haben einen schmäleren Kopf und Nacken.

Herkunft und Geschichte

Wo kommt der Leopardgecko her?

Der Leopardgecko kommt aus Asien. Erstmalig wurde er 1827 entdeckt. Er lebt dort in trockenen Steppen und Halbwüsten, zum Beispiel in Pakistan, Indien, Iran/Irak, Afghanistan und Turkmenistan. Er ist nachtaktiv und ist tagsüber in Höhlen, Felsspalten oder unter Steinen zu finden. Pünktlich zur Dämmerung geht er auf Futtersuche, er jagt nicht aktiv, sondern spaziert herum, bis er Futter wahrnimmt. In seiner natürlichen Umgebung ist er selten in reinen Sandflächen zu finden. Er bevorzugt lehmigen oder steinigen Untergrund. Jede Art ist in verschiedenen Lebensräumen anzutreffen. In den unterschiedlichen Regionen sind auch verschiedene Klimazonen. Im Sommer über 40°C und im Winter unter 20°C. Eine Winterruhe ist nötig, um den kühlen Winter zu überleben.

Ernährung, Haltung und Pflege

Wovon ernährt sich der Leopardgecko?

Leopardgeckos ernähren sich ausschließlich von Insekten und Kleinsäugern. Sie fressen alle Insekten, die ins Maul passen. Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Würmer, Schaben und Co stehen auf dem Speiseplan. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist dabei sehr wichtig. An Zusätze wie Mineralstoffe, Vitamin- und Kalzium-Pulver solltet du auch denken. Jungtiere werden täglich gefüttert. Ausgewachsene Tiere, alle 2-3 Tage.

Wie wird ein Leopardgecko gehalten?

Der Gecko verliert schnell seine Scheu und wird handzahm. Im Terrarium ist er auch oft untertags anzutreffen. Männliche Tiere zeigen ein starkes Revierverhalten gegenüber anderen Männchen. Deshalb sollte nur ein Männchen gehalten werden. Am besten hältst du 1 Männchen mit mindestens 2 Weibchen, da sie gerne in Gesellschaft leben. Eine artgerechte Haltung ist in einem Terrarium von mindestens 100x50x50cm für 1 Tier möglich. Größer ist jedoch immer besser. Die Terrarium-Größe muss immer der Größe des Tieres und der Anzahl angepasst werden. Für die Haltung eignet sich ein Glas- und ein Holz-Terrarium. Die Einrichtung sollte so naturnah wie möglich gestaltet werden. Als Bodengrund empfiehlt sich ein Sand-Stein-Lehm-Gemisch. Ein hoher Lehmanteil ist sehr beliebt, weil die Leopardgeckos darin besser graben können. Außerdem kannst du damit tolle Höhlen bauen, denn sobald das Gemisch mit Wasser angefeuchtet wird, wird es fest und ähnelt dem Steppenboden. Die Rückwand soll rau sein, zum Beispiel Kork und Stein. Damit hat er naturnahe Kletterbedingungen, am liebsten mit Spalten zum Verstecken. Viele Rückzugsorte wie Höhlen, Wurzeln und Steine, die als Versteck untertags dienen, sind für die nachtaktiven Geckos sehr wichtig. Echte Pflanzen sind kein Muss, machen aber ein natürliches Habitat aus dem Terrarium, am besten eignen sich Tillandsien dafür. Die Wohlfühltemperatur von 28-32 Grad Celsius untertags ist für ihn sehr wichtig, bitte kein zu grelles Licht. Nachts kann die Temperatur auf 20 Grad Celsius abgesenkt werden. 40% beträgt die ideale Luftfeuchtigkeit, nachts gerne etwas höher.
Eine Wasserschale darf auch nicht fehlen, diese aber bitte täglich reinigen. Wichtig ist auch eine Wetbox, eine Höhle mit Kokossubstrat oder Moos, die immer feucht gehalten wird. Diese Box dient zu Eiablage und hilft den Tieren beim Häuten.

Kann ich den Leopardgecko züchten?

Die Zucht ist einfach. Geschlechtsreif sind sie mit ca. 1 Jahr, verpaaren sollte man sie aber erst ab einem Gewicht von 50g. Ungefähr 3-4 Wochen nach der Paarung legt das Weibchen die 2 ovalen Eier in der Wetbox ab. Jetzt werden die Eier vorsichtig in den Inkubator gebracht. Ein Weibchen legt, auch ohne Männchen, Eier.
Mit der Temperatur im Inkubator kannst du das Geschlecht beeinflussen, Temperaturen von 25-32°C und nach 45-90 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Nach dem Schlupf werden sie in ein kleines Aufzuchtbecken umgesiedelt und dort aufgezogen.

Wie aufwendig ist die Pflege?

Leopardgeckos sind für Anfänger und Einsteiger geeignet, da sie recht unkompliziert sind. Neben den Terrarium-Bedingungen müsst ihr sie regelmäßig füttern und täglich die Wasserschale neu auffüllen. Dabei sollten auch immer die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit überprüft werden. Mindestens 2 Mal pro Woche muss der Kot der Tiere entfernt werden. Die Scheiben und die Deko sind, je nach Verschmutzung, zwischendurch zu reinigen. Einmal im Jahr sollte der Bodengrund getauscht werden.

Wissenswertes

Sie verlieren schnell die Scheu, besonders vor den Menschen, die das Fressen bringen. Auch wenn es noch so schön ist, sich mit den Tieren zu beschäftigen, es sind keine Katzen, die ihr täglich streichelt. Deshalb bitte nur herausholen, wenn es sein muss, d.h. wegen Reinigung oder Umsetzung ins Winterquartier. Die Winterruhe muss nicht zwingend sein, aber es ist das natürliche Verhalten der Geckos und es fördert die Gesundheit. Dazu benötigt man einen kühleren Raum, denn die Temperatur muss dafür Step-by-Step auf 15-18°C tagsüber und 10-12°C nachts gesenkt werden. Innerhalb dieser Zeit verringert sich die Aktivität, der Stoffwechsel wird heruntergefahren und das Fressen wird eingestellt. Wasser darf nicht fehlen, denn hin und wieder wird der Gecko etwas trinken. Nach 2-3 Monaten beendet man die Winterruhe, indem man die Temperatur langsam wieder erhöht. Bitte die Winterruhe nur bei gesunden Tieren, die genug Fettreserven haben, einleiten.

Ein ganz tolles Tier für jedermann. Hoffentlich konnte ich dir einen kleinen Einblick geben. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Freude bei der Anschaffung deiner eigenen Leopardgeckos.


Shaka Animal Studio, Jacky und Tobi. Jacky hat die Faszination Reptilien schon vor langer Zeit gepackt. Seit über 15 Jahren hält sie Reptilien aller Art. Sie ist gelernte Tierpflegerin und Tiertherapeutin. Sie hat Berufserfahrung sowohl in Zoos als auch bei Tierärzten. Tobi ist Fotograf und von klein auf begeistert von der Tierwelt. Die Unterwasserwelten sind sein Herzstück, die er schon seit vielen Jahren betreibt. Im Laufe der Zeit entstand zu Hause ein privater Zoo, den sie täglich voller Liebe gemeinsam versorgen und den sie regelmäßig auf ihrem. Youtube Kanal präsentieren.