Chamäleon Steckbrief
Das Chamäleon ist bekannt für seine wechselnden Farben und die beweglichen Augen. Was sie noch so faszinierend macht, erzähle ich dir jetzt:
Rassemerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Chamäleon aus?
Die vielen Chamäleon-Arten können unterschiedlicher nicht sein. So zählt das Stummelschwanz-Chamäleon mit 2,3-3 cm zu der kleinsten Art und das Parsons-Chamäleon mit bis zu 80 cm Länge zu der größten Art. Alle haben einen hohen Rücken und einen kompakten Schädel. Die Kopfform ist jedoch sehr unterschiedlich, von rundlich bis spitz, mit Kopfschmuck oder Hörner, somit sehr vielfältig. Was aber alle haben, ist der Helm am Kopf. Dieser ist je nach Art unterschiedlich ausgeprägt. Bei manchen Arten ist er kaum sichtbar, bei anderen 8 cm hoch.
Die Augen sind sehr besonders, diese können unterschiedlich voneinander bewegt werden. Das führt zu einem extrem großen Blickfeld und auch zu 2 Bildern, nicht zu einem wie bei uns Menschen. Chamäleons haben durch ihre Hornhaut einen viel besseren Sehsinn wie wir und können dadurch kleinste Bewegungen noch über weite Distanzen perfekt scharf sehen.
Die Zunge hat eine einzigartige Form und ist ein bekanntes und typisches Merkmal der Chamäleons. Sie kann 1,5mal länger sein, wie das Chamäleon selbst. Sie ist nicht, wie du vielleicht vermutest, im Maul eingerollt, sondern liegt lose im Kehlsack, wie ein Gummiband. Das Zungenbein wird nach vorne geschoben, der Muskel angespannt und zack, schnallt die Zunge heraus und die Beute wird mit einer Kraft von 0,4 Newton gepackt. An der Zunge befindet sich eine Art Kleber, der dabei hilft, die Beute festzuhalten. Nochmal zusammenziehen und die Zunge ist wieder zurück im Maul.
Die Füße haben eine besondere Form, sie haben die Form einer Zange. An jedem Fuß sind 5 Zehen, an einer Seite 2 und an der anderen Seite 3 Zehen, das sorgt für besseren Halt beim Greifen und Klettern. Interessant ist auch die Anordnung. An den Vorderbeinen sind die Zehen genau anders herum angeordnet wie an den Hinterbeinen.
Faszinierend ist auch der Schwanz. Beim Stummelschwanz-Chamäleon ist er, wie der Name sagt, sehr kurz und unbeweglich. Er dient nur zur Stütze. Bei den meisten Arten ist er recht lang und beweglich, so umwickelt er Äste und hilft beim Festhalten. Benötigt das Chamäleon den Schwanz nicht, dann wird einfach aufgerollt.
Welche Arten gibt es?
Die 200 verschiedenen Arten von Chamäleons werden in zwei Unterfamilien gegliedert. Die Echten- und die Stummelschwanz- Chamäleons. Zu den beliebtesten in unseren Terrarien zählen die Jemen-, Panther- und Dreihorn-Chamäleons. Zu diesen 3 Arten erzähle ich dir in einem eigenen Steckbrief Genaueres.
Woher stammen Chamäleons?
Chamäleons stammen aus Afrika. Sie leben auf dem gesamten Kontinent einschließlich Madagaskar. Man findet sie auch in West Indien, auf den Arabischen Halbinseln, Sri Lanka und im Mittelmeerraum. Angesiedelt wurden sie außerdem in Hawaii und Florida. Die meiste Artenvielfalt findet man jedoch auf Madagaskar.
Die beiden Unterfamilien unterscheiden sich stark bei den bevorzugten Lebensräumen. Fast alle Echte-Chamäleons sind Busch- und Baumbewohner, nur wenige Arten leben am Boden. Die Stummelschwanz-Chamäleons, oder auch Erd-Chamäleons genannt, leben am Boden in Laub- und Krautschichten. Da bei manchen Chamäleons die Luftfeuchte wenig Rolle spielt und sie anpassungsfähig sind, ist es schwer, einer Art einen eindeutigen Lebensraum zuzuordnen. Das Verbreitungsgebiet einer Art kann sehr weitläufig und variabel sein.
Als Beispiel: In der heißen Sahara leben einige Arten in Wüsten-Oasen, im kühlen Kenia wiederum leben welche auf 4500 Meter Höhe.
Wovon ernähren sie sich?
Insekten, wie Spinnen, Fliegen, Käfer, Grillen und Heuschrecken, stehen abwechselnd auf dem Speiseplan. Würmer sind sehr fett und dürfen nur selten als Snack gefüttert werden. Obst kann nicht verdaut werden und schadet dem Chamäleon, daher solltest du drauf verzichten. Das Futter muss regelmäßig mit Kalzium und Vitaminen angereichert werden. Eine Fütterung alle 2-3 Tage ist ausreichend, nur Jungtiere sollen täglich gefüttert werden.
Tipp: Die präzise Jagd ist eines der Merkmale von Chamäleons, sie haben Spaß daran und finden auch gut versteckte Futtertiere. Deshalb solltest du für ein natürliches Zuhause auf die Fütterung mit der Pinzette verzichten.
Wissenswertes über Chamäleons
- Chamäleons ruckeln, hast du das schon mal gesehen? Dabei ruckeln sie auf ihrem Weg immer wieder nach vorne und hinten. Manchmal auch wenn sie nach etwas, wie einem Ast, greifen.
- Biologen vermuten, dass dies eine Imitation von Blättern im Wind ist und sie sich damit besser tarnen möchten.
- Alle Chamäleons sind meldepflichtig und müssen bei der Behörde gemeldet werden.
- Chamäleons trinken nur die Tropfen von den Blättern, was auch gut ist, weil sich in Wasserschalen viele Bakterien ansiedeln können.
- Eine Nebelanlage ist für Chamäleons nicht geeignet, statte dein Terrarium lieber mit einer Regenanlage aus.
- Manche Chamäleons legen Eier, das Jemen-Chamäleon zum Beispiel bis zu 85 Stück pro Wurf. Andere Arten, wie das Dreihorn-Chamäleon, bringen bis zu 30 Junge lebend zur Welt.
Der Farbwechsel
Bestimmt ist dir der Farbwechsel von Chamäleons schon bekannt. In Filmen wird oft übertrieben, da färben sie sich von blau zu grün und dann rot. Dass ist nur im Film, so funktioniert das nicht. Sie sind aber in der Lage die Grundfarbe zu ändern. Haben sie Stress, benötigen sie Tarnung, ist Paarungszeit oder gehen sie von der Sonne in den Schatten, dann ändert sich die Farbe von hell zu dunkel oder anders herum. Dieser Wechsel geschieht innerhalb kurzer Zeit und ist wirklich sehr faszinierend. Diese Farbwechselfähigkeit ist im Tierreich einzigartig. Wie dieser Wechsel funktioniert, ist bis heute ein Rätsel. Wissenschaftler vermuten Nanokristalle.
Ich freue mich sehr, dich den farbenfrohen Chamäleons näher bringen zu können. Sie sind wunderbar zu beobachten. Steckbriefe zu den beliebtesten Arten findest du auch hier: