Tigerpython
Rassemerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Tigerpython aus?
Tigerpythons zählen zu den größten Schlangen der Welt, den Riesenschlangen. Sie werden bis zu 5 Meter lang, bei einem Gewicht von etwa 100kg. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 30 Jahren. Der Körper ist kräftig und muskulös, die Körperfarbe ist beige, braun bis rötlich und der Bauch ist hell. Auch weiß und gelbe Albinos gibt es nicht selten. Am Rücken und an den Seiten sind dunkle Sattelflecken, dieses Muster zieht sich von der Nase als spitz beginnend bis zum Schwanz. Am breiten abgesetzten Kopf sitzen die großen dunkeln Augen mit denen sie eine 135-Grad-Sicht haben. Von den Nasenlöchern bis zum Auge und weiter bis zu den Mundwinkeln verläuft ein dunkler Streifen.
Das Geschlecht ist, wie bei allen Schlangen, schwer zu erkennen. Ausgewachsene Weibchen sind aber deutlich größer und schwerer als Männchen.
Eine Zucht ist möglich, geschlechtsreif sind sie mit etwa 4-5 Jahren. Das Männchen beginnt ein Weibchen zu suchen und mit Duft anzulocken. 2 Monate nach der Paarung legt das Weibchen bis zu 100 Eier in ein Loch im Boden ab und bewacht es. 60-90 Tage später schlüpfen die kleinen Python-Babys. Sie sind ab Tag 1 auf sich alleine gestellt.
Welche Eigenschaften hat ein Tigerpython?
Tigerpythons sind ruhige und, wenn es nicht ums Fressen geht, gemütliche Tiere. Sie sind Einzelgänger, reagieren aber meist nicht aggressiv, wenn sie anderen Gleichgesinnten begegnen. Im Terrarium sind sie ebenfalls sehr gemütlich und neugierig. Sie können sogar eine freundschaftliche Beziehung zum Besitzer aufbauen. Besitzer berichten von steigender Aktivität und herauskommen.
Untertags liegen sie meist im Wasser oder in der Sonne. Hier können sie perfekt beobachtet werden. In der Dämmerung werden sie aktiv. Bisse kommen nur sehr selten vor und nur dann, wenn Riesenschlangen in die Enge gedrängt werden und keinen Ausweg finden. Ein recht einfaches Tier, das aber aufgrund der Größe viele Ansprüche hat. Für Anfänger daher nicht geeignet.
Herkunft und Geschichte
Wo kommt der Tigerpython ursprünglich her?
Sie leben in Regenwaldgebieten in Asien, von Sri-Lanka bis Südchina und Indien. Dort leben sie im Wald, im Sumpf, in Grasland, in Savannen und in Bergen. Meist halten sie sich am Boden auf.
In den 80er Jahren waren Tigerpythons in den USA sehr beliebte Haustiere, nur Wenige wussten damals, wie groß die Tiere werden würden. Viele Besitzer setzten die Schlange daher irgendwann aus. Das war der Start für ihre neue Heimat in Florida. Mehr als 100.000 ihrer Art sind es bereits in Florida und die Zahl steigt rasant an.
Gibt es noch andere Tigerpython-Arten?
Unterschieden wir nur in 2 Arten, den hellen molurus und den dunklen bivittatus Tigerpython. Sie unterscheiden sich in dem Ursprungsland, der Größe, der Farbe und den Schuppen am Kopf.
Ernährung, Haltung und Pflege
Gibt es bei Tigerpythons rassetypische Krankheiten?
Pythons sind sehr robuste Tiere, die meisten Krankheiten sind auf falsche Haltungsbedingungen zurückzuführen. Häufig kommt es zu Häutungsproblemen, Dehydration, Legenot, Parasiten, Verbrennungen, Verletzungen und Atemwegserkrankungen. Bei Problemen unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, der auf Reptilien spezialisiert ist.
Welches Futter braucht ein Tigerpython?
Pythons sind reine Fleischfresser. In der Natur fressen sie andere Reptilien, Säugetiere und Vögel. Je nach Größe deines Tigerpythons fütterst du Mäuse, Ratten, Kaninchen, Wachteln oder Küken. Jungtiere werden alle 3 Tage gefüttert, ausgewachsene Pythons alle 2-4 Wochen.
Überlegungen vor der Anschaffung
Wo kann man einen Tigerpython kaufen?
Im Fachgeschäft ist selten ein Tigerpython zu finden. Auf Nachfrage aber kann oftmals einer für dich bestellt werden. Online-Fachgeschäfte bieten ebenfalls nur selten diese Riesenschlangen mit Express-Tierversand an. Die besten Chancen hat man über einen Züchter. Über Privatabgaben oder Reptilienauffangstationen findet man aber ständig Pythons.
Was brauche ich für die Haltung eines Tigerpythons?
Ein Terrarium ist im Normalfall zu klein, am besten eignet sich ein ganzes Zimmer, umgebaut zum Terrarien-Zimmer. Das Mindestmaß beträgt nämlich 8x6x6 Meter und das ist extrem klein. Es sollte deutlich größer sein. Als Bodengrund eignet sich Pinienrinde oder Erde. Das Zimmer soll in verschiedenen Höhen Liegeplätze anbieten. Höhlen und Wurzeln als Verstecke dürfen nicht fehlen. Viele Äste und Pflanzen bieten Schutz und sorgen für eine natürliche Umgebung. Ein großes Wasserbecken wo sich die Riesenschlange problemlos komplett hinein liegen kann.
Die Temperatur sollte in Zonen 23-30°C betragen, am Sonnenplatz gerne 40°C. In der Nacht kann die Temperatur auf 20-22°C absinken. Die ideale Luftfeuchtigkeit sollte am Tag bei 60% und nachts bei 90% sein. Das kann nur mit einer großen Regenanlage ermöglicht werden. Baust du ein Zimmer um, musst du unbedingt den Boden, die Wände und die Decke vor der Feuchtigkeit schützen.
Wissenswertes
- Würgeschlangen bestehen zu 90% aus Muskeln.
- 1820 wurde erstmals über den Tigerpython berichtet.
- Tigerpythons sind fast überall meldepflichtig oder sogar genehmigungspflichtig. Um das Tier bei der Behörde zu melden, benötigst du einen Herkunftsnachweis.
- 2023 wurde in Florida ein Tigerpython mit 5,8 Meter gefangen.
- Der älteste bekannte Tigerpython verstarb im Alter von 34 Jahren.