Hundeleine selber machen aus Tau

49019
0

Hundeleine selber machen

Bist du auch ein großer Fan von Tauleinen? Kein Wunder, sie sind stabil, strapazierfähig und super schön. Außerdem sind sie reißfest und leicht, weshalb sie für dich angenehm in der Hand liegt. Die Auswahl an Tauleinen ist groß, aber meistens leider auch recht teuer. Doch hast du gewusst, dass du so eine Hundeleine aus Tau ganz einfach selber machen kannst? Mit Materialkosten von nur 15 Euro ist das eine tolle Möglichkeit, deiner Kreativität freien Lauf zu lassen und gleichzeitig noch Geld zu sparen. Allerdings kann der Materialkauf am Anfang etwas überfordernd sein, denn das Produktangebot ist mittlerweile riesig. Zudem ist das Einschätzen von Größen und Maßen ohne Erfahrung eine richtige Herausforderung. Deshalb gebe ich dir einen kleinen Überblick, um deinen Einkauf zu erleichtern.

Eine Hundeleine aus Tau selber machen: Material & Werkzeuge

Wenn du eine Hundeleine selber machen möchtest, benötigst du einige Materialien und Werkzeuge. Folgendes gehört auf deinen Einkaufzettel:

Seil – ca. 2,00 bis 2,50 m

Das Seil für deine Hundeleine sollte stabil und widerstandsfähig sein, damit es nicht reißt, wenn dein Hund einmal zieht. Paracord und PPM-Seil (Polypropylen Multifilament) haben einen Kern, der ihnen eine hohe Stabilität gibt. Beide Seile sind sehr beliebt beim Basteln von Tauleinen. Daher hast du mittlerweile eine große Auswahl bei Farben und Mustern. Im Gegensatz zu Paracord hat PPM-Seil eine etwas rauere Textur, so dass es besser in der Hand liegt und nicht so leicht durch „rutscht“. Zudem ist es wasser- sowie schmutzabweisend und schwimmt sogar. PPM-Seil ist weniger starr als Paracord und daher auch leichter zur verarbeiten. Deshalb eignet es sich besonders gut, wenn du zum ersten Mal eine Hundeleine selber machen möchtest.
Das Seil solltest du nach Größe und Gewicht deines Hundes auswählen. Durchmesser von 6 mm eignen sich für kleine Hunde und 8 mm oder 10 mm für mittlere bis große Hunde. Wenn dein Hund noch nicht leinenführig ist und stark zieht, kannst du sogar 12 mm nehmen.

Takelmaterial – ca. 6,00 bis 8,00 m

Zum Takeln kannst du sämtliche Garne und Schnüre verwenden, denn hier sind dir kaum Grenzen gesetzt. Es gibt dafür Paracord in den Varianten Micro, Typ I oder II – sie besitzen alle einen Durchmesser von 1,4 bis 3 mm. Du kannst aber auch Bäckergarn, Lederschnur, gewachste Baumwollschnur, Schmuckbänder oder andere Garne nutzen, die du im Bastelladen erhältst.
In der Regel reichen dir 6 bis 8 Meter vom Garn deiner Wahl für die Takelung an beiden Enden deiner Hundeleine. In der folgenden Bastelanleitung habe ich ca. 7 m Micro Paracord für zwei Takelungen mit je 5,5 cm Länge benötigt (bei einem 10 mm dicken PPM-Seil).

Material zum Vernähen – Nadel & Garn

Die Seilenden der Hundeleine werden in Schlaufen gelegt und zusammengenäht. Das ist extrem wichtig, denn die Takelung alleine ist nicht stabil genug. Wenn dein Hund einmal zu fest zieht, kann eine Leine, die nicht vernäht wurde, aufgehen. Daher musst du die Seile auf jeden Fall zusammennähen. Das Garn sollte reißfest und leicht zu verarbeiten sein. Daher sind Sattlergarn oder auch Nano Paracord dazu bestens geeignet. Nutze beim Nähen eine dicke, stabile Nadel, mit der du durch das Seil stechen kannst.

Beschläge – 2 Bolzenkarabiner, 2 bis 3 Ringe & 2 Endkappen

Karabiner und Ringe sollten selbstverständlich bruchfest und robust sein. Kaufe daher ausschließlich Eisenwaren, die der Belastung standhalten, wenn dein Hund mal in die Leine ruckartig springen sollte. Einfache Schlüsselringe und andere Schmuck-Bastelwaren sind tabu, da sie nicht stabil genug sind. Du kannst Beschläge aus Messing, Edelstahl und vernickeltem Stahl verwenden.

Vielleicht hast du auch schon Hundeleinen mit Scherenkarabinern gesehen. Die sehen zwar hübsch aus, jedoch wird die Verwendung dieser Karabiner für Leinen nicht empfohlen. Nutze daher zwei Bolzen- bzw. Wirbelkarabiner, damit du deinen Hund anleinen und auch die Größe der Handschlaufe einstellen kannst. Je nachdem wie lang deine Leine werden soll und wie oft du sie verstellen können möchtest, benötigst du zwei bis drei Ringe. Achte beim Kauf darauf, dass du alle Beschläge aus dem gleichen Material bestellst, damit sie einen einheitlichen Look haben. Um deine Leine optisch aufzuwerten, kannst du noch Endkappen nutzen. Mit diesen verdeckst du die verschmolzenen Enden deines Seils.

Kaufe deine Beschläge in der passenden Stärke zum Seil, aber auch auf die Größe deines Hundes abgestimmt: Bei den Bolzenkarabinern musst du darauf achten, dass der Ringdurchmesser groß genug ist, damit dein Seil durch passt (z. B. ein Karabiner mit 68 mm Länge und 14 mm Ringdurchmesser passt für ein 10 mm Seil und somit für mittlere bis große Hunde). Ringe mit einer Materialstärke von 4 bis 5 mm und mit einem Durchmesser von 22 mm oder 25 mm werden standardmäßig gerne genommen. Wenn du einen kleinen Hund zuhause hast, wähle gerne kleinere Größen bei Karabinern und Ringen. Die Endkappen gibt es in der passenden Größe zum Seil zu kaufen.

Werkzeuge – Schere, Kleber & Feuerzeug

Um eine Hundeleine selber machen zu können, benötigst du neben dem Material auch weitere Hilfsmittel. Du brauchst eine gute Schere, flüssigen Alleskleber und ein Feuerzeug oder einen kleinen Flambierbrenner, um die Seilenden zu verschweißen.

Bastelanleitung: Eine Hundeleine aus Tau selber machen

Dieses DIY-Projekt geht viel leichter als du denkst: Du brauchst nur wenig Material und ein bisschen Zeit – schon kannst du eine Hundeleine aus Tau selber machen. Wähle dabei die Farben, die dir gefallen und spare gleichzeitig Geld für eine individuelle Anfertigung. Denn die Materialkosten sind mit rund 15 Euro viel niedriger als eine vergleichbare Tauleine auf dem Markt.

Material:

  • 2,50 m PPM-Seil (Durchmesser: 10 mm)
  • 8,00 m Micro Paracord (Durchmesser: 1,4 mm)
  • 3 Ringe (25 x 4 mm)
  • 2 Bolzenkarabiner (Länge: 80 mm, Durchmesser: 17 mm)
  • 2 Endkappen (Durchmesser: 10 mm)
  • Sattlergarn

Hilfsmittel & Werkzeuge:

  • Feuerzeug
  • Schere
  • Flüssiger Alleskleber
  • Zange
  • Nähnadel

Die Hundeleine zuschneiden

DIY Schritt 1

Berechne die gewünschte Länge für deine Hundeleine. Bedenke dabei, dass du am Anfang und am Ende für die Takelung die Seilenden ein paar Zentimeter umklappst. Schneide dein PPM-Seil zu und erhitze beide Enden mit einem Feuerzeug. Mit einer Zange kannst du die Abschlüsse ein bisschen zusammendrücken. So erhältst du einen sauberen Abschluss und verhinderst das Ausfransen an den Seilenden.

DIY Schritt 2

Fädele nun nacheinander einen Karabiner, die 3 Ringe und den zweiten Karabiner auf das Seil.

DIY Schritt 3

Für einen schönen Abschluss an beiden Seiten der Hundeleine werden Endkappen aufgeklebt. Fülle dazu 2-3 Tropfen Flüssigkleber in die Endkappen und stecke sie auf die Seilenden. Dreh die Endkappen gut an und lasse alles trocknen.

Die Hundeleine vernähen

DIY Schritt 4

Vernähe die erste Seite. Schlage dazu dein PPM-Seil um und schiebe den Karabiner, der auf dieser Seite aufgefädelt ist, in die Schlaufe. Die Länge des Umschlags ist abhängig von der gewünschten Länge deiner Takelung (der Umschlag ist etwas länger: Ich habe das Seil 10,5 cm umgeklappt, da die Takelung 5,5 cm lang werden sollte). Nähe die Seilstücke gut mit Sattlergarn über den gesamten Bereich, wo deine Takelung später liegt, zusammen.

Tipp: Damit die Takelung später außen schön glatt wird, achte darauf, dass die Garnknoten am Beginn und Ende deiner Naht innen zwischen den zwei Seilstücken liegen.

DIY Schritt 5

Die zweite Seite wird auf die gleiche Weise vernäht. Schiebe hier aber nach dem Karabiner noch den benachbarten O-Ring zwischen die zwei Seilstücke, um diesen dort festzunähen. Das ist der untere Ring, mit dem du deine Hundeleine später auf die kürzeste Länge einstellst.

DIY Schritt 6

Der obere Ring ist der für deine Handschlaufe. Überlege dir, wie groß die Schlaufe sein soll und schiebe den Ring an die gewünschte Stelle. Mache dort einen Knoten in dein PPM-Seil, in dem dein Ring befestigt wird. Knote den mittleren Ring auf die gleiche Weise in der Mitte deiner Hundeleine fest.

Die Takel-Technik

Schritt 7

Starte mit dem Takeln am oberen Ende deiner Hundeleine (ohne eingenähten Ring). Schneide dazu das Micro Paracord auf die benötigte Länge zu und verschmelze auch hier die Enden. Lege es mit einer Schlaufe auf das vernähte Seilende. Diese wird für den sauberen Abschluss der Takelung benötigt.

Schritt 7 Farbe

Bei 2 oder mehr Farben: Wenn du mehrfarbig takeln möchtest, schneide die benötigten Längen der einzelnen Farben zu (ich habe 2 x 2,00 m Caribbean Blue, 2 x 1,00 m Goldenrod und 2 x 1,00 m Burgundy zugeschnitten). Lege auch hier alle Micro Paracords in einer Schlaufe auf das Seilende. Die Farben, die du erst später nutzt, legst du in einer weiteren Schlaufe wieder nach oben zurück (da ich mit Carribean Blue die Takelung begonnen habe, wurden Goldenrod und Burgundy nach oben weggelegt).

Schritt 8

Starte unten beim Seilende mit deiner Takelung. Achte darauf, dass deine Wicklungen fest sind und dass du sie schön dicht zusammenschiebst. Kontrolliere dazu immer wieder sowohl Vorder- als auch Rückseite deiner Hundeleine. Wenn die Takelung an einer Stelle nicht wie gewünscht ist, dann wickle sie bis zu dem Punkt auf und starte dort erneut.

Schritt 8 Farbe

Bei 2 oder mehr Farben: Deine erste Windung sollte die untere Schlaufe vollständig verdecken. Einen Farbwechsel machst du, indem du die alte Farbe nach oben legst. Hole den neuen Faden von oben herunter und kreuze ihn dabei einmal über die alte Farbe. Halte beide Farben fest auf Spannung, wenn du mit dem neuen Faden die ersten beiden Windungen machst.

Schritt 9

Umwickle die Hundeleine solange bis du die gewünschte Länge der Takelung erreichst.

Der Abschluss der Takelung

Schritt 10

Fädele das Micro Paracord durch die Schlaufe, die du oben gelegt hast.

DIY Hundeleine Schritt 11

Ziehe am unteren Ende, so dass sich die Schlaufe zuzieht und mittig hinter deine Takelung rutscht. Halte dabei die oberen Enden des Micro Paracords die ganze Zeit fest auf Spannung.

DIY Hundeleine Schritt 12

Schneide das Micro Paracord knappkantig ab und verschmelze die Enden. Achte darauf, dass du dabei nicht das PPM-Seil ansengst. Nutze z. B. eine metallische Schneide deiner Schere, um sie zwischen die Micro-Paracord-Enden und das PPM-Seil zu schieben.

DIY Hundeleine Schritt 13

Verstecke die verschmolzenen Enden abschließend mithilfe deiner Schere hinter der Takelung.

DIY Hundeleine ist fertig

Wir wünschen dir viel Spaß beim Basteln deiner eigenen Hundeleine aus Tau!


Tanja Reeber ist ein kreativer Kopf mit unzähligen DIY-Ideen. Die gelernte Mediengestalterin ist seit Jahren auf die Content-Produktion von Kreativ-Inhalten spezialisiert. Denn von klein auf liebt sie das Selbermachen und tobt sich dabei auf sämtlichen Materialien aus. Viele kennen Tanjas Ideen von ihrem DIY-Hundeblog "Herr Olaf" und aus beliebten Hundezeitschriften. Doch neben der Liebe zum Selbermachen gibt es natürlich noch mehr: Olaf – ein griechischer Straßenhund mit einer Vorliebe für frische Brötchen, Waldspaziergänge und Schnüffelspiele. Er ist der Profiteur im Team, denn meistens backt und bastelt sie für ihn.


Eine Hundeleine selber basteln ist dir doch etwas zu aufwändig? Dann mach es dir ein bisschen leichter!

Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert