Sind schlammbadende Hunde in deinem Haushalt mehr die Regel als die Ausnahme? Dann leert sich ein Flasche Hundeshampoo bei dir sicher schneller, als du "Sitz!" sagen kannst. Hast du dich beim Blick auf die Kosten für Pflegeprodukte sogar schon mal gefragt, ob du nicht heimlich ein Luxus-Spa für Hunde betreibst? Wie wäre es, wenn du einfach in die Küche schlenderst und dein eigenes Hundeshampoo selber machen würdest? Ja, du hast richtig gehört. DIY Hundeshampoo - eine erstaunlich einfache Möglichkeit, deinen treuen Begleiter zum glänzendsten Star der Hundewiese zu machen - wenn auch nur für kurze Zeit.
Das Beste daran: Je nachdem, für welches Rezept du dich entscheidest, wird dein nach Dreck stinkender Hund zu einer wandelnden Duftwolke. Und alles ganz natürlich!
Hier geht es direkt zur DIY-Anleitung!
Wozu brauche ich Hundeshampoo?
Du fragst dich vielleicht, warum spezielles Hundeshampoo notwendig ist. Man hört oft, dass ein mildes Shampoo für Menschen bzw. Babys eine akzeptable Alternative darstellt. Ich bin jedoch anderer Meinung. Es mag zwar nicht zwangsläufig zu negativen Folgen kommen, aber der natürliche pH-Wert der Hundehaut liegt ein wenig höher als beim Menschen. Daher könnte ein Babyshampoo zu alkalisch sein. Wenn dein Hund empfindlich reagiert, kann dies zu einem Problem führen, ebenso, wenn ein Shampoo zu sauer ist. Hundeshampoo haben die essenzielle Eigenschaft, die Haut rückzufetten, was zum Erhalt des natürlichen Säureschutzmantels der Hundehaut beiträgt.
Da du nicht genau vorhersagen kannst, wo sich der individuelle pH-Wert deines Vierbeiners im Bereich von 6-8,5 (zum Vergleich: bei Menschen liegt dieser bei 4,5-6,5) befindet, empfiehlt es sich, zunächst nur eine geringe Menge Shampoo zu produzieren und es an einer kleinen Hautstelle zu testen. Wenn Rötungen, Schuppenbildung oder ein brennendes Gefühl mit Juckreiz auftreten, ist dein Pflegeprodukt wahrscheinlich zu sauer für deinen Hund. In diesem Fall kannst du ein wenig experimentieren und die Mengenverhältnisse so anpassen, dass sie optimal für deinen Hund sind. Im Folgenden gebe ich dir einige Beispiele für saure, alkalische und neutrale Zutaten:
Saure Inhaltsstoffe
- Aloe Vera Gel
- Apfelessig
- Haferflocken
- Ringelblumenöl
Alkalische Inhaltsstoffe
- Natron
- Kernseife, Olivenseife
- Pflanzliches Glyzerin
Neutrale Inhaltsstoffe
- Kokosöl
- Wasser
Wenn du dein selbst gemachtes Hundeshampoo getestet und für gut befunden hast, kannst du größere Mengen dieses Rezeptes herstellen.
Hundeshampoo selber machen: Anleitung zum Nachmachen
Du kannst flüssiges, festes oder sogar ein Trockenshampoo herstellen. Welches für dich am besten ist, hängt von deiner persönlichen Präferenz ab. Es gibt Rezepte für jeden Fell- und Hauttyp sowie eine lange Liste an Zusätzen, um aus einem gewöhnlichen Shampoo ein echtes Wellnessprodukt für deinen Vierbeiner zu zaubern.
Flüssiges Hundeshampoo selber machen (Basisrezept)
Zutaten:
- 750ml warmes Wasser
- 250ml Bio Apfelessig
- 3 EL naturbelassene Seife (Kernseife, Olivenseife)
- 1 EL Öl (z. B. Kokosöl, Mandelöl)
Zubereitung:
1. Rasple die Seife in feine Flocken und löse sie im warmen Wasser auf. Das geht im Wasserbad oder direkt im Topf auf kleiner Flamme. Achte aber darauf, dass das Wasser nicht kocht.
2. Füge den Apfelessig und das Öl hinzu.
3. Mische alle drei Zutaten gut, am besten durch schütteln direkt in der Flasche.
Fertig ist dein Basisrezept. Dieses kannst du nun optional ergänzen.
Shampoo für sehr empfindliche Haut
Füge dem Basisrezept 80ml pflanzliches Glyzerin und 2 EL Aloe Vera Gel hinzu.
Diese beiden Zugaben unterstützen die Haut, indem sie ihr Feuchtigkeit spenden und sie geschmeidig machen. Glyzerin ist außerdem eine perfekte Zutat für Hunde mit langem, lockigem Fell.
Auch ätherisches Öl kannst du hinzugeben. Geh’ aber bitte sehr sparsam damit um, um die Nase deines Hundes nicht zu irritieren. Es reichen 3-5 Tropfen. Hier eine kleine Auswahl an Ölen, die für Hunde geeignet sind.
- Lavendelöl: wirkt beruhigend und hält Flöhe fern, ebenso bei schuppiger Haut geeignet
- Eukalyptusöl: beruhigt die Haut und bekämpft unangenehme Gerüche
- Pfefferminzöl: kühlt die Haut und hält Insekten fern
- Rosmarinöl: spendet Feuchtigkeit, hält Insekten fern und fördert das Haarwachstum
- Neemöl: Parasitenbekämpfer
Tipp! Wenn dir ätherische Öle generell zu intensiv sind, kannst du stattdessen auch Pflanzenzweige wie Lavendel oder Rosmarin ins warme Wasser geben und eine Weile darin ziehen lassen, bevor du die Seifenflocken darin auflöst.
Shampoo für irritierte Hundehaut
Hat dein Hund öfter mit Irritationen, Ekzemen oder sonstigen entzündlichen Veränderungen zu tun, kannst du deinem Shampoo Ringelblumenöl beimischen. Der einfachste Weg ist, das Öl selbst herzustellen. Ringelblumen blühen von Juni bis September. Nimm eine Handvoll frische (Bio) Ringelblüten, fülle sie in ein braunes Apothekerglas, das du vorher ausgekocht hast und bedecke sie gut mit kaltgepresstem Olivenöl. Lass die Mischung an einem dunklen Ort etwa 6 Wochen ziehen. Seihe das Öl dann durch ein Tuch ab, fülle es wieder in eine braune Flasche, um es vor Licht zu schützen und verwende es als Ölzutat wie im Basisrezept angegeben.
Wichtig! Wenn dein Hund Hautprobleme oder sonstige Allergien und Unverträglichkeiten hat, solltest du in jedem Fall deinen Tierarzt fragen, welche Zusammensetzung er empfiehlt.
Hafershampoo selber machen
Wenn dein Hund zur Schuppenbildung neigt oder unter häufigem Juckreiz mit einhergehenden Entzündungen, kannst du es mit diesem Rezept probieren. Auch sehr schmutziges Fell wird damit blitzblank sauber.
Zutaten:
- 2 Tassen Hafermehl (alternativ Haferkleie)
- 1/2 Tasse Weinsteinbackpulver
- 1 L Mineralwasser
Zubereitung:
1. Koche das Mineralwasser auf
2. Füge Hafermehl und das Backpulver hinzu
3. Rühre gut durch und lass es vollständig abkühlen, bevor du es verwendest.
Tipp! Ist es zu dick, gib ein bisschen Wasser hinzu, ist es zu dünnflüssig, nimm etwas mehr Mehl.
Festes Hundeshampoo selber machen
Feste Shampoos und Seifen liegen total im Trend, auch bei uns Menschen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind praktisch in der Anwendung und umweltschonend, da sie ohne Plastikmüll auskommen. Mit wenigen Grundzutaten, kannst du ganz einfach dein festes Shampoo für Hunde herstellen mit superpflegenden Eigenschaften.
Zutaten:
- 140g pflanzliches Tensid SCI (Sodium Cocoyl Isethionate) - vegan, ohne Palmöl und sehr mild zur Haut
- 25g Sheabutter (alternativ Mangobutter oder Kakaobutter)
- 25g Natron
- 60ml destilliertes Wasser (alternativ Rosenwasser oder Kamillenwasser)
Zubereitung:
1. Schmelze die Sheabutter im Wasserbad.
2. Zwischenzeitlich mischst du das Tensid mit dem Natron (Achtung: Das Tensid staubt sehr stark!).
3. Gib die geschmolzene Shea- oder Mangobutter hinzu, vermische alles mit den Händen.
4. Gib nun nach und nach das Wasser hinzu und knete solange, bis eine geschmeidige homogene Masse entsteht.
5. Drück die Masse in eine Form deiner Wahl (oder Forme z.B. eine Rolle mit Hilfe von Backpapier).
6. Lass das Shampoo 24 Stunden aushärten (im Kühlschrank geht es etwas schneller).
Wenn das nächste Bad angesagt ist, machst du das Fell deines Hundes nass, schäumst das Shampoo in deinen Händen auf, massierst es dann ins Fell und spülst es wieder aus.
Auch das feste Hundeshampoo kannst du mit ätherische Ölen anreichern oder getrocknete Blüten und Kräuter untermischen. Das ist gleichzeitig fürs Auge schön. Nach der Verwendung solltest du das Seifenstück völlig durchtrocknen lassen, bevor Du es wieder wegpackst.
Trockenshampoo selber machen
Trockenshampoos sind bei Menschen schon lange beliebt. Keine Zeit zum Haare waschen? Kein Problem, du greifst einfach zum Trockenshampoo, bürstest dein Haar kurz durch und niemand merkt, dass du zu spät aufgestanden bist, um noch zu duschen. Gleiches können wir auch für Hunde bekommen. Mit diesen drei Zutaten wird dich dein Hund garantiert nicht mehr blamieren, wenn er sich, kurz bevor der Besuch kommt, noch eine Schlammpfütze gegönnt hat.
Zutaten:
- 2 Tassen Maisstärke
- 1/2 Tasse Natron
- 5-10 Tropfen Lavendelöl
Zubereitung:
Vermische Maisstärke und Natron, bevor du das Öl zugibst. Fülle die Mischung in einen Gewürz- oder Puderzuckerstreuer zur Aufbewahrung.
Bei Bedarf bepuderst du deine Fellnase damit, massierst das Pulver ein und bürstest die Rückstände anschließend einfach aus.
Hundeshampoo selber machen schont Umwelt und Geldbeutel
Du siehst, die Herstellung deines individuellen Hundeshampoos ist kein Hexenwerk. Der Zeitaufwand ist überschaubar und du schonst nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt, insbesondere, wenn du die Zutaten auf Vorrat in größeren Mengen einkaufst, um Verpackungsmüll zu reduzieren. Außerdem hast du volle Kontrolle über die verwendeten Inhaltsstoffe und sorgst dafür, dass nur das Beste für deinen Hund im Topf landet. Vielleicht inspiriert es dich auch, Dir selbst etwas Gutes zu tun und es springt eine selbstgemachte Menschenseife für dich dabei heraus.
Hundeshampoo selber machen ist dir doch zu aufwändig? Dann schau doch mal im Shop!