Honigbienen sind wahrscheinlich die bekanntesten Insekten weltweit. Sie sind aber nicht nur bekannt, sondern auch beliebt. Und was noch viel wichtiger ist: Sie sind sehr nützlich. Wer nascht schon nicht gerne mal ein bisschen Honig? Wozu das drittwichtigste Nutztier dieser Erde sonst noch nutzbringend ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Wichtigster Nutzen: Die Bestäubung
Ungefähr 80 % der heimischen Blütenpflanzen werden von Bienen bestäubt. Dabei helfen nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen. Erst durch eine gelungene Befruchtung können die meisten Pflanzen Früchte und Samen bilden und sich vermehren. Zahlreiche Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Pflaumen oder Zwetschgen würden ohne Honigbienen nicht so zahlreich vorhanden sein. Früchte, die aus einer Fremdbestäubung durch Bienen entstehen, sind häufig gesünder und größer als solche bei denen das nicht der Fall ist. Somit steigern Bienen den landwirtschaftlichen Ertrag und den Wert des Obstes. Manche Imker bekommen von Obstbauern Geld dafür, dass sie ihre Bienenvölker in der Nähe von Obstplantagen aufstellen.
Bekanntester Nutzen: Honig
Honigbienen produzieren Honig, um ihren Nachwuchs und das Volk zu versorgen. Auch Menschen genießen süßen Honig. Honig enthält bis zu 24 verschiedene Zuckerarten sowie ca. 100 verschiedene Aromastoffe, Aminosäuren, Vitamine und Mineralien. Honig wird häufig nicht nur als schmackhaftes Nahrungsmittel sondern auch als Heilmittel eingesetzt. Besonders wohltuend ist Honig bei Erkältungskrankheiten und Erschöpfungszuständen.
Früher von immenser Bedeutung: Wachs
Bienenwachs war vor der Einführung des elektrischen Stroms besonders bedeutsam für die Herstellung von Kerzen. Auch heute haben Kerzen aus Bienenwachs einen besonders guten Ruf und genießen hohes Ansehen, zumal ihr Duft einen ganzen Raum erfüllt.
Der „magische“ Weiselsaft: Gelée Royale
Gelée Royale ist das Futter, mit welchem die Bienenkönigin bereits nach dem Schlupf aufgezogen und ihr Leben lang damit versorgt wird. Dies führt zu einer deutlichen längeren Lebenserwartung. Die Königin ist auch das einzige Weibchen im Bienenstaat, das Eier legen kann. Auch für Menschen ist Gelée Royale gesund, nahrhaft und schmackhaft.
Für den Bienenstock unverzichtbar: Propolis
Bienenkittharz oder auch die Propolis genannt, ist ein wichtiges Mittel für die Hygiene im Bienenstock. Die Bienen überziehen damit die Wände ihres Bienenstocks, die Rähmchen und die Wabenzellen. Sie dichten damit Risse und Löcher der Bienenbehausung ab. Propolis wirkt desinfizierend und tötet Pilze und Keime ab. Daher wird Propolis in der alternativen Medizin auch „natürliches Antibiotikum“ genannt.
Unangenehm, aber trotzdem auch nützlich: Bienengift
Ein Stich der Biene kann unangenehm sein. Doch Bienengift kann ebenso gut als Heilmittel eingesetzt werden. Es wird vor allem bei rheumatischen Beschwerden, Bluthochdruck, Migräne, Asthma und Neuralgien eingesetzt. Besondere Vorsicht gilt bei Allergikern: Bienengift kann für allergische Menschen große Schmerzen bedeuten, für manche sogar den Tod.
Nicht zu vergessen: Pollen
Bienen lagern Pollen als Nahrungsvorrat ein, da diese besonders eiweißhaltig und nahrhaft sind. Produkte mit Blütenpollen finden auch für Menschen als Nahrungsergänzungsmittel großen Anklang.
Michael Freund ist hauptberuflich Lehrer an einer bayerischen Mittelschule mit einem Faible für die belebte Natur. In seinem Studium absolvierte er Biologie als Didaktikfach. Nebenbei engagiert er sich als Autor für diverse Zeitschriften und ist tatkräftiges Mitglied in verschiedenen Vereinen, unter anderem bei den „Sukkulentenfreunden Passau“.