Glückskatze

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Glückskatze

Jeder kennt sie: Die Glückskatze. Man erkennt sie sofort am dreifarbigen Fell – rot, schwarz und weiß. Doch wie kommt es zu dieser Fellzeichnung und warum sind Glückskatzen fast immer weiblich? Wir gehen der Frage auf den Grund und erzählen dir alles, was du über die Glückskatze wissen solltest.

Geschichte und Mythologie der Glückskatze

Katzen haben in jeder Kultur eine andere Bedeutung. Doch bei der Glückskatze ist das anders: Über die gesamte Welt verteilt wird die dreifarbige Katze als etwas Besonderes eingestuft:

  • Aus Japan kennt man die sogenannte Winkekatze „Manege Neko“. Diese ist eine Glücksbringer-Figur. Auf Schiffen wurden in Japan früher  oft auch dreifarbige Katzen mitgenommen, um Unglück fernzuhalten.
  • Im US-Bundesstaat Maryland hat sich die dreifarbige Katze als Staatssymbol durchgesetzt.
  • Aus dem Mittelalter ist bekannt, dass besonders dreifarbige Katzen sowohl Häuser als auch deren Bewohner vor Krankheiten und Feuer schützen sollten. Damals sagte man, dass jeder Unglück erfahren würde, der solch einer Katze Leid zufüge.

Durch die gesamte Geschichte der Glückskatze zeigt sich, dass die Katze weltweit und schon sehr lange so besonders ist. Doch bringt die Glückskatze wirklich Glück?

Was ist das Besondere an einer Glückskatze?

Glückskatzen sind keine eigene Katzenrasse. Die Fellfarbe und Musterung kann bei vielen Katzenrassen auftauchen und wird unter Züchtern als „tricolor“ bezeichnet. Im Volksmund hingegen sagt man einfach Glückskatze.

Aufgrund der Mythologie und der bekannten Überlieferungen, welche bis ins Mittelalter zurückreichen ist man sich sicher, dass diese besonderen Katzen Glück bringen oder zumindest Unglück fernhalten. Wissenschaftlich belegen kann man dies nicht, aber eben auch nicht widerlegen.

Was macht Katzen zu Glückskatzen?

Glückskatzen erkennt man an ihrer Fellfarbe und Musterung. Wichtig sind folgende drei Farben: Rot, weiß und schwarz. Die Katzen werden unter Züchtern auch als „tricolor“ bezeichnet.

Meist sind Glückskatzen zudem weiblich, dies ist jedoch kein Muss. Die Glückskatze wird nur im Volksmund als solche bezeichnet.

Welche Rassen können Glückskatzen sein?

Tricolor-Katzen kommen bei zahlreichen Katzenrassen vor. Wir können nur einige Beispiele nennen, man kann aber die Glückskatze auch bei anderen Katzenrassen durchaus finden.
Hier einige Rassen, bei denen die Farbe Tricolor anerkannt ist:

Wie kommt es zu der Fellzeichnung von Glückskatzen?

Die dreifarbige Fellzeichnung der Katze ist grundsätzlich eine Laune der Natur. Später erzählen wir dir mehr darüber, welche genetischen Voraussetzungen es braucht, damit diese besondere Fellzeichnung entsteht. Zunächst einmal ist es wichtig, dass man die Glückskatze nicht mit der Schildpatt-Katze verwechselt. Die Schildpatt-Katze ist nur zweifarbig, die Glückskatze jedoch dreifarbig. Dennoch haben die beiden Fellzeichnungen rein genetisch einiges miteinander zu tun.

Grundsätzlich gehen nämlich alle Fellfarben bei Katzen auf die Grundfarben Schwarz und Rot zurück. Die Farbpigmente Eumelanin (zuständig für schwarzes Fell) und Phäomelanin (zuständig für rotes Fell) kommen in unterschiedlichen Anteilen vor und damit kommt es zu unterschiedlichen Farbvarianten. Wenn sich das Fell aus schwarzen und roten Flecken zusammensetzt, hat man eine Schildpatt-Katze.

Bei der Glückskatze kommt jedoch noch das Scheckungsgen hinzu. Das S-Gen sorgt für weiße Flecken im Katzenfell. Die Größe und Verteilung dieser Flecken ist völlig dem Zufall überlassen. Nur mit diesem Gen wird aus einer zweifarbigen Katze eine dreifarbige Glückskatze.

Warum sind fast alle Glückskatzen weiblich?

Diese dreifarbige Zeichnung von Glückskatzen tritt fast nur bei weiblichen Tieren auf. Schuld dafür sind die Geschlechtschromosomen. Kater haben ein X- und Y-Chromosom. Die Grundfarben Rot und Schwarz werden über die X-Chromosome vererbt. Weibliche Katzen haben zwei X-Chromosome. Bei Katern kann also nur eine der Grundfarben vererbt werden.

Damit eine Tricolor-Katze auf die Welt kommt, benötigt es ein Elterntier, dass die schwarze Farbe weitergibt und eines, dass die rote Fellfarbe weitergibt. In der embryonalen Entwicklung setzt sich aber meistens nur eines der beiden Chromosomen durch. Damit die dreifarbige Fellfarbe entsteht, müssen beide X-Chromosome dominant sein und außerdem auch das Scheckungsgen aktiv sein.

Genetisch gesehen scheint es zwar unmöglich, dennoch gibt es vereinzelt auch Glückskater. Grund dafür ist eine genetische Anomalie: Diese Kater haben ein Y- und zwei X-Chromosome. Damit sind sie jedoch unfruchtbar.

Warum sind diese Katzen Glücksbringer?

Wahrscheinlich gilt die dreifarbige Katze als Glücksbringer in zahlreichen Kulturen, weil sie so selten ist. Vor allem in Japan haben diese Katzen einen wirklich hohen Stellenwert. Nicht zuletzt wegen der Geschichte, dass dreifarbige Katzen die Schiffsbesatzung vor Unwettern und Krankheiten beschützt haben.

Der Charakter der Glückskatze

Man kann derzeit nicht belegen, dass Glückskatzen einen speziellen Charakter mit sich bringen. Wenn man jedoch Besitzer von dreifarbigen Katzen befragt, hört man, dass sie besonders unabhängig seien, aber dennoch sanft und ausgeglichen. Die Erfahrungen könnten aber eher im Zusammenhang mit der jeweiligen Katzenrasse als mit der dreifarbigen Fellzeichnung stehen.


Laura GentileLaura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursprünglich hat die Halbitalienerin Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Durch ihre eigenen Haustiere kam sie dann zu ihrer Berufung. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt seit Jahren Menschen dabei, mit ihrem Haustier endlich einen entspannten Alltag zu führen.


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