American Foxhound im Rasseportrait

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american foxhound

Steckbrief

Name
Steckbrief
Herkunft
USA
Lebenserwartung
11-13 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
keine Vorgabe
Häufige Krankheiten
nicht bekannt
Felllänge
dicht, harsch, mittelland
Charakter/Wesen
Meutehund
Fellfarbe
braun, schwarz, weiß
Besonderheiten

Alte Jagdhundrasse

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein American Foxhound aus?

Der American Foxhound ist ein eleganter, mittelgroßer Jagdhund mit einer langen, hochgetragenen Rute. In Deutschland ist dieser schöne Hund extrem selten. In den Südstaaten der USA ist er dagegen ein beliebter Schweißhund. Auf den ersten Blick erinnert ein American Foxhound an einen schlanken Beagle auf hohen Läufen. Da liegst du schon richtig, denn wie der Beagle ist der Foxhound ein Meute- und Laufhund für die Parforcejagd – und wie der Name schon sagt, besonders die Jagd auf Füchse. Das macht er laut bellend, von den Foxhound-Freunden „Geläut“ genannt. Doch bei genauerem Hinschauen erkennt man deutliche Unterschiede. Der Foxhound hat eine langgezogene Schnauze, ist wesentlich höher und eben viel schlanker als der Beagle. Ein Gewicht wird nicht vorgegeben. Er trägt ein dichtes, harsches Jagdhundehaar von mittlerer Länge. Alle Farben sind erlaubt. Die langen Ohren sind tief angesetzt und hängend. Der American Foxhound zeigt große, sanfte Augen mit einer freundlich-milden Ausstrahlung. Sie sind stets braun oder haselnussbraun.

Wie groß ist ein American Foxhound?

Die Höhe eines Rüden soll nicht unter 56 cm und nicht über 63,5 cm liegen; bei der Hündin nicht unter 53 cm und nicht über 61 cm.

Wie alt wird ein American Foxhound?

Die Lebenserwartung eines American Foxhounds wird vom American Kennel Club mit 11 bis 13 Jahren angegeben.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein American Foxhound?

Der American Foxhound ist ein reinrassiger Jagdhund ohne Wenn und Aber. Er gilt als stur und dickköpfig. Das verwundert kaum. Über Jahrhunderte zählte diese Eigenschaft zu seinen Trümpfen bei der Arbeit. Ein guter Foxhound sollte mit einer guten Portion Sturheit und Beharrlichkeit der Spur des Fuchses folgen. Allerdings solltest du Dickkopf nicht mit mangelnder Lernfähigkeit verwechseln. Der American Foxhound ist sehr lernfähig und willig. Er braucht dazu eine klare Ansage und eine einfühlsame aber konsequente Hand von Herrchen und Frauchen. Du solltest stets im Bewusstsein haben, dass er von Hause aus ein Jagd- und Meutehund ist, der jagdlich arbeiten will. In Verbindung mit artgerechter Auslastung ist die Erziehung kein Problem. Ein frustrierter, einsamer American Foxhound, der sich langweilt, kann allerdings zu einem Problem werden. Aus Frust und Langeweile kann er im Extremfall eine Wohnung auseinandernehmen. Wird er nicht-jagdlich gehalten, braucht er tägliche Aktivitäten, etwa mit Herrchen und Frauchen ausgiebig durch die Natur ziehen. Das allerdings verspricht herrliche Erlebnisse, die Leib und Seele gut tun. Mit diesem Hund entwickelst du eine neue Verbindung zur Natur. Zusammen mit seinem freundlichen Wesen, seiner hohen Stresstoleranz und weitgehend fehlenden Aggressivität sorgt er zuverlässig für Entschleunigung im oft hektischen Leben unserer Zeit. Beim Spazierengehen solltest du allerdings im Bewusstsein halten, dass der American Foxhound ein Jagdhund ist. Nimmt seine feine Nase die Spur eines Hasen oder Fuchses auf, wird er plötzlich unruhig. Da ist schnelles Abrufen angesagt sonst sagt uns der Hund für die nächsten Stunden erst einmal Adé.

american foxhoundHerkunft & Geschichte

Wo kommt der American Foxhound ursprünglich her?

Der American Foxhound ist direkter Abkömmling einer der ältesten Hunderassen überhaupt, den Schweißhunden. Schweiß meint in der Jägersprache, das Blut oder die Fährte der beute. Der American Foxhound ist ein Jagdhund-Klassiker. Er wurde aus französischen und britischen Schweißhunden vor etwa 250 Jahren in den Südstaaten der USA entwickelt. George Washington war zwar nicht sein erster Züchter, doch war der erste Präsident der USA maßgeblich an der Zucht und Etablierung dieser neuen Rasse beteiligt. Er ist heute der State Dog des Bundesstaates Virginia. Der American ist etwas leichter und schneller als sein englisches Pendant. Er zählt zum Grundtyp der Bracken oder Schweißhunde. Diese wiederum zählen zu den Urtypen des Hundes überhaupt. Sie werden schon in den steinzeitlichen Höhlenmalereien abgebildet. Auch die ältesten Schriften über Hunde, wie etwa die 2.400 Jahre alte Kynegetikos des Xenophon, beschreiben die Jagd mit Hunden wie dem Foxhound. Der Leibarzt der Königin von England, John Caius, beschreibt diese Hunde 1576 in einem eigenen Kapitel seines Buches „Of English Dogges“. Der Cambridge-Professor fasst diese Hunde unter dem Begriff Harrier zusammen. Arbeitsweise und Aussehen passen genau auf den Foxhound und seine direkten Verwandten. Der Harrier wurde später auf die Hasenjagd, der Foxhound auf die Fuchsjagd spezialisiert. Diese edlen Jagdhunde des Adels werden bereits seit vielen hundert Jahren gezielt und mit großem Aufwand in fürstlichen Hundezuchtanstalten gezüchtet. Allerdings legte man nicht wie in der modernen Rassezucht Wert auf genetische Isolation, vielmehr auf eine optimale Funktion. Mit „Hound“ werden im Englischen schnelle Jagd- und Windhunde bezeichnet. Der Foxhound ist ein schneller Jäger. Seine Spezialität ist dabei die Jagd in der Meute, eine uralte Jagdmethode. Schon im ausgehenden Mittelalter wird der Foxhound namentlich erwähnt. Der britische Naturforscher Thomas Bewick beschreibt 1790 die Arbeitsweise dieses Hundetyps:

Obwohl er dem Hasen an Schnelligkeit meist unterlegen, folgt er ihm durch seinen vorzüglichen Geruchssinn und folgt seinen Spuren trotz aller Wendungen mit großer Genauigkeit und Ausdauer.

Diese Charakterisierung ist auch heute noch sehr hilfreich für das Verständnis des Foxhounds. Bereits seit 200 Jahren wird die Parforcejagd mit solchen Meutehunden in erster Linie als Reitsport des Adels und später reicher Industrieller betrieben. Der American Foxhound ist von der Fédération Cynologique Internationale, der Weltorganisation der Kynologie, offiziell anerkannt, wird in Europa aber nur sehr vereinzelt gezüchtet.

Beliebte Mixe

Mixe mit American Foxhound sind in Deutschland extrem selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein American Foxhound?

Der American Foxhound ist sehr pflegeleicht. Seine Gesundheit gilt als robust.

Welches Futter ist für einen American Foxhound am besten?

Eine weitere gesundheitliche Herausforderung liegt in der Verfressenheit der Foxhounds. Möglicherweise ist das auch ein Erbe als Meutehund. Ansonsten stellt er keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Der American Foxhound eignet sich zum Barfen. Du musst natürlich auf seine Figur achten und gegebenenfalls lieber zu Diätfutter greifen.

Aktivitäten

Der American Foxhound ist ein Jagdhund. Entsprechend braucht er viele artgerechte Herausforderungen in der Natur.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen American Foxhound kaufen?

Interessierst du dich für die Anschaffung eines American Foxhounds, solltest du die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, die hier für seine Haltung beschrieben sind. Zudem musst du dich rechtzeitig nach Züchtern umschauen, die in Europa sehr selten sind.

Erziehung und Haltung

Passt ein American Foxhound zu mir?

Der American Foxhound ist ein typischer Meutehund. Das macht ihn sehr umgänglich. Allerdings fühlt er sich in der Meute mit Seinesgleichen am wohlsten. Und wenn du ihn bei der Jagd beobachten kannst, weißt du mit welcher Passion er an dieser Arbeit hängt. Der American Foxhound ist unabhängig, hoch sozial gegenüber Artgenossen und zielorientiert. Als Familienhund eignet er sich nur sehr bedingt und er ist auch kein Hund für Anfänger. Die Haltung als Begleiter oder als Familienhund ist nicht wirklich nach seinem Geschmack, berichten Fachleute. Es sollte die Ausnahme bleiben. Ansonsten lässt er sich gut erziehen und führen – wie schon gesagt – unter der Bedingung, dass er gut ausgelastet ist.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der American Foxhound ist ein Meute- und Schweißhund aus dem Süden der USA, der jagdlich gehalten werden will. In Europa ist er extrem selten.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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