7 Tipps wie du deine Katze zum Spielen animieren kannst

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Katze zum Spielen animieren: Tipps & Tricks

Spielen gehört zu den Grundbedürfnissen deiner Katze – unabhängig von Alter und Rasse. Manche Katzen spielen mehr und ausgelassener als andere. Doch ignoriert deine Samtpfote Stoffmaus, Federwedel und Co. völlig, solltest du zunächst beim Tierarzt abklären, welche Gründe es dafür gibt. Ist deine Katze gesund, liegt es wahrscheinlich an deinem Spielverhalten. Wir verraten dir hier, wie du deine Katze zum Spielen animieren kannst und aus dem faulsten Stubentiger ein verspieltes Kätzchen machst.

Was kann ich tun, wenn meine Katze nicht spielt?

Wenn ich in meinen Beratungen höre, dass die Katze meiner Kunden nicht spielt, werde ich hellhörig. Spielen ist eine lebenslange Beschäftigung und ein wichtiges Element im Alltag jeder Katze. Wirklich jeder Katze? Fast – denn es gibt Gründe, warum der Beutegreifer tatsächlich nicht (mehr) gern spielt – jedoch keinen, den wir Halter einfach hinnehmen sollten. Beim Spielen trainieren die spezialisierten Jäger ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sie halten sich fit, bauen Stress verschiedenster Ursache ab, tanken Selbstsicherheit auf und stärken nicht zuletzt auch die Beziehung zu uns Menschen beim gemeinsamen Spiel. Ein Spiel – viele Benefits! Doch warum hören so viele Katzen scheinbar auf mit diesem „Lebenselixier“?

Warum spielt meine Katze nicht?

Eine häufige und leider in vielerlei Hinsicht übersehene Ursache dafür, dass sich deine Katze nicht mehr zum Spielen animieren lässt, ist gesundheitlicher Natur. Katzen sind Meister im Verschleiern von Schmerzen und Unwohlsein. Bis wir wahrnehmen, dass sich unsere Katze in Bewegung, Aussehen und Verhalten verändert hat, sind gesundheitliche Probleme nicht selten weit fortgeschritten – deine Katze kämpft auf jeden Fall schon länger mit einer körperlichen Baustelle. Neben regelmäßigen tierärztlichen Checkups, die auf das Alter und den Allgemeinzustand deiner Katze angepasst sein sollten und deine eigene Beobachtung über das regelmäßige Kontrollieren von Gewicht, Atemfrequenz, Putzverhalten und der Bewegung sowie Sprungkraft deiner Katze, solltest du ein Augenmerk auf ihr Spielverhalten legen. Spielt sie weniger (oder gar nicht), vermeidet sie bestimmte Bewegungen oder hört beispielsweise mitten im Spiel abrupt auf und/oder leckt sie sich einzelne Körperstellen plötzlich und hektisch, kann dies auf ein körperliches Problem hindeuten. Vielleicht tut ihr die Bewegung weh, dem Tier ist insgesamt unwohl, schwindelig oder übel. Gehe diesem Erstverdacht unbedingt nach und lass sie gründlich untersuchen, ggf. behandeln und behalte weitere Veränderungen genau im Auge.

Ebenso können ungünstige Rahmenbedingungen für den sensiblen Minitiger dazu führen, dass er sein Spielverhalten deutlich reduziert oder gänzlich einstellt. Gibt es einen Artgenossen im Haushalt, der sich beim Spielen gern dazwischendrängt oder gar den schüchternen Mitbewohner mobbt, verliert dieser den Spaß am Spielen und zieht sich meist unauffällig zurück. Ist das bei dir der Fall, kannst du die Katze zum Spielen animieren. Spiele dazu zunächst den vorlauten Frechdachs ordentlich müde bevor du zu seinem schüchternen Kumpel wechselst und diesen entsprechend auslastest. Vielleicht gelingt dir dabei sogar ein paralleles Spiel, bei dem du mit zwei Spielzeugen abwechselnd mit den beiden in auseichender Entfernung zueinander spielst. Dem schüchternen Jäger hilft es dabei, ein wenig erhöht platziert zu werden – zum Beispiel auf deiner Couch oder deinem Bett, während der selbstbewusste Part eurer felinen WG auf dem Boden hin und her flitzt. Achte darauf, dass du die beiden nicht aufeinander zu spielst, weil das wiederum Angst machen kann.

Schalte Radio und Fernseher beim Spielen ganz aus oder zumindest möglichst leise und achte auf eine insgesamt entspannte Atmosphäre beim Spiel. Störgeräusche oder Trubel sind nichts für eine konzentrierte Jagd auf den Federpuschel.
Katze spielt nicht

Spielen kann man üben

Ist deine Katze im simulierten Mäusefang etwas eingerostet, helfen ihr regelmäßige, kurze Spieleinheiten in ritualisierten Abläufen wieder auf den Geschmack zu kommen. Katzen lieben Rituale, in denen sie sich auf die jeweilige Situation einstellen können. Vielleicht gelingt es dir, in deine morgendliche Routine nach dem Zähneputzen eine kurze Spieleinheit zu integrieren, abends unmittelbar nach deinem Feierabend und schließlich kurz vor dem Zubettgehen, was deine Katze zudem für einen erholsamen Schlaf ordentlich auspowert.

Denke bei deinen Spielangeboten immer daran, dass für deine Katze die gemeinsame Aktivität das Üben ihrer Jagdfähigkeiten darstellt und dein Angebot sich daher am Beutefang orientieren muss, um für den Jäger wirklich interessant zu sein. Dreht deine Katze beim Einsatz deiner Federangel unmittelbar ab oder riskiert nur einen müden Blick auf die Spielmaus, könnte es an deiner Art liegen wie du ihr diese „Beute“ präsentierst. Die natürliche Beute der Katze ist klein, macht leise und überwiegend piepsende Geräusche – und gibt alles daran, nicht von ihrem Jäger gefasst zu werden. Sie erstarrt im Blick der Katze, zittert dabei ganz leicht – um in einem kurzen, unaufmerksamen Moment des Jägers blitzschnell zu entwischen. Gleichzeitig ist es für deinen Minitiger wichtig, immer wieder kleine Erfolgserlebnisse zu haben, wenn die Spielmaus eben doch nicht schnell genug in Sicherheit gelangen konnte und von der Katze gefasst und ordentlich vermöbelt wird. Übe dich im unerwarteten Wechsel aus Bewegungslosigkeit und Bewegung, Entkommen und Fangen. In meiner Ausbildungszeit und auch heute noch sehe ich mir immer wieder Dokumentationen über das Jagdverhalten von Katzen, aber auch Bewegungsabläufe ihrer Beutetiere an, um meine „Jagdsimulation“ mehr und mehr zu verbessern.

Dem Alter angemessen spielen

Neben einem möglichst beuteähnlichen Spielzeug und deiner dazu passenden Bewegung machst du dein Spiel interessanter, wenn du es an die Lebensphase deiner Katze anpasst. Ein Kitten springt mit voller Energie allem hinterher, was sich bewegt. Es hat förmlich Hummeln im Popo und benötigt nicht viel, um sich voll auszupowern. Manche von ihnen muss man sogar ein wenig bremsen, da sie über ihre körperlichen Reserven hinweg spielen und schließlich hechelnd noch immer der Spielangel hinterher springen. Verlangsame das Spiel vorsichtig und achte auf eine Cooldown-Phase, in der die Beute langweiliger wird, sich weniger bewegt und schließlich in den Pfoten der Katze „stirbt“.

Wohnt ein erfahrener Jäger bei dir, geht sein Spielverhalten meist in ein eher stationäres Belauern seiner Beute über. Als sogenannter Ansitzjäger ist die Katze darin geübt, ihre Beute regungslos zu beobachten und genau abzuschätzen, wann sich ein beherzter Sprung und Pfotenhieb zum Ergreifen der Beute wirklich lohnt. Für uns Menschen eine Zerreißprobe, da für uns das bewegungslose Starren auf das Spielzeug vielleicht gelangweilt wirken kann. Tatsächlich fehlt deinem Spezialisten jedoch nur noch der entscheidende Jagdreiz – die kleine Unachtsamkeit der Spielbeute, das blitzartige Flüchten oder noch wenige Zentimeter in die Reichweite der Katze, um zuschlagen zu können. Probiere aus, was genau bei deiner Katze den letzten Auslöser gibt. Ist deine Katze schon etwas älter, berücksichtige beim Spiel auch eventuelle Einschränkungen – spiele eher ruhiger und vermeide zu ruckartige Bewegungen von ihr, die ihren alten Knochen vielleicht wehtun. Mit Spielen kannst du sie jedoch körperlich und geistig gleichermaßen fit machen und halten. Es lohnt sich also in jedem Fall, gemeinsam zu spielen.


Carmen Schell, Inhaberin von Cattalk®, ist als ausgebildete Tierpsychologin (ATN) mit dem Fachgebiet Katze im Rhein-Main-Gebiet, überwiegend rund um Darmstadt und Frankfurt sowie im Online-Coaching tätig. Sie bietet professionelle Unterstützung bei allen Fragen zu der Haltung und Problemverhalten von Samtpfoten. Neben der persönlichen Beratung gibt sie regelmäßig Vorträge und bundesweite Seminare für interessierte Laien und Profis. Ihr Herz hat die Autorin besonders an Katzen aus dem Tierschutz verloren und engagiert sich ehrenamtlich im regionalen Tierschutz.


Wie kann ich meine Katze zum Spielen animieren?

1. Das richtige Spielzeug finden

Möchte deine Katze nicht spielen, kann es sein, dass du ihr einfach noch nicht das richtige Spielzeug angeboten hast. Probiere deshalb verschiedene Spielzeuge aus: Bälle und Mäuse, Federstäbe und Angeln. Manche Katzen lassen sich besonders von Geräuschen animieren. Raschelndes Papier oder Mäuse mit Soundeffekten wirken manchmal Wunder. Auch der Geruch eines Spielzeugs ist wichtig. Kunststoffgeruch mögen die wenigsten Miezen. Nach Baldrian und Katzenminze hingegen sind die Fellnasen regelrecht süchtig.

2. Auf die Stimmung deiner Katze achten

Du hast gerade eine Stunde Zeit und möchtest dich mit deinen lieben Katzen beschäftigen. Enthusiastisch holst du die Katzenangel aus dem Schrank – doch Miezi öffnet kaum ein Auge. Das kennt wohl jeder Katzenhalter. Katzen haben auch beim Spielen ihren eigenen Willen. Achte daher darauf, wann deine Katze in Spiellaune ist. Tigert sie unruhig durch die Wohnung, jagt nach scheinbaren Phantomen oder losen Fäden an deiner Kleidung? Dann ist jetzt der Zeitpunkt, an dem du deine Katze zum Spielen animieren kannst.

3. Den Jagdinstinkt wecken

Das Spielen ist für Katzen eine Möglichkeit, ihren Jagdtrieb auszuleben. Kein Wunder also, dass tagelang herumliegendes Spielzeug oder der vor die Katzennase gehaltene Federwedel deine Mieze nicht aus der Reserve locken. Beutetiere bewegen sich im Zickzack und verstecken sich. Das kannst du mit dem Katzenspielzeug nachahmen. Dazu gehört natürlich auch, dass deine Fellnase das Spielzeug zum Schluss „erwischt“ – sonst entsteht Frust.

4. Mit Futter locken

Wenn deine Katze sich für Jagdspiele nicht begeistern lässt, kannst du sie vielleicht mit Futter zum Spielen motivieren. Verstecke Leckerlis oder Trockenfutter im Haus – auf Regalen, unter dem Sofa und in leeren Küchenpapierrollen. Deine Samtpfote wird Freude daran haben, das Futter zu suchen und muss sich beim Erklettern der Leckerlis bewegen.

5. Versteckmöglichkeiten bieten

Zum Spielverhalten deiner Katze gehört das Lauern und Anpirschen an die Beute. Stelle deiner Mieze daher Kartons, Höhlen und Tunnel zur Verfügung, damit sie sich beim Spiel verstecken kann. Wenn du dann arglos mit dem Spielzeug an ihrem Versteck vorbeigehst, wird sie die Chance nutzen und versuchen es zu fangen.

6. Spielzeug wegräumen

Wenn du mit deiner Katze gespielt hast, solltest du das Spielzeug immer direkt wegräumen. So bleibt es länger neu und interessant für deine Samtpfote. Bei Katzenangeln besteht zudem die Gefahr, dass deine Katze sich in der Schnur verheddert, wenn sie unbeaufsichtigt ist.

7. Nimm dir Zeit

Dass Katzen sensibel auf die Stimmung ihrer Halter reagieren, ist mittlerweile bekannt. Natürlich gilt das auch fürs Spielen. Wedelst du halbherzig mit dem Federstab und bist dabei in Gedanken woanders oder wirfst du ab und an einen Ball, während du nebenher das Abendessen zubereitest? Deine Katze merkt sofort, wenn du nicht richtig bei der Sache bist und wird ihrerseits nur halbherzig interessiert sein. Das gemeinsame Spielen stärkt die Bindung zwischen dir und deiner Fellnase. Nimm dir daher jeden Tag bewusst Zeit, um dich mit deiner Katze zu beschäftigen.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Isabella wernig sagt:

    wir habe drei fellnasen alle schlafen bei uns im bett nur eine nicht gibt es da gründe dafür

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Isabella,

      da wir deine Katzen, euch und eure Lebensumstände nicht genauer kennen, sind mögliche Gründe dafür auch für uns aus der Distanz nur schwer einzuschätzen. Es ist aber nicht gesagt, dass eure dritte Katze darunter leidet, dass sie nicht ins Bett kommt. Solange sonst alles gut funktioniert und eure Katzen harmonieren, solltet ihr hier auch nicht eingreifen und sie dazu animieren, ins Bett zu kommen. Das könnte die Harmonie der Gruppe unter Umständen stören.

      Wir hoffen, dass wir dir mit unserer Antwort weiterhelfen konnten!
      Dein ZooRoyal Team

  2. Margit Gober sagt:

    Hallo zusammen,ich habe seit 5 Wochen eine 5 Jahre alte Katze aus dem Tierheim die ängstlich ist und auch Angst vor Spielzeug hat. Am Abend fängt sie immer an zu miaun,wie soll ich mich weiter verhalten,weil ich sie nicht wieder abgeben möchte.sie streicht um die Beine und ich darf sie auch streicheln wenn sie das will. Wir sind beide total überfordert und machen Fehler

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